Die Gründung des Staates Singapurs und der entsprechenden Abspaltung von Malaysien im Jahr 1965 führte zu grundlegenden Änderungen für Singapur. In den letzten 50 Jahren schaffte Singapur den Aufstieg von einem Dritte-Welt-Land zu einer globalen Finanz- und Wirtschaftsmetropole. Besonders bis zum Jahr 2012 erzielte Singapur eines der höchsten Bruttoinlandsprodukte pro Kopf.
Seither scheinen die Möglichkeiten von Singapur etwas erschöpft. Das exportgetriebene Wirtschaftsmodell wird an seine Grenzen getrieben. Die Regierung setzte alles auf das Wirtschaftswachstum von Singapur, daneben bestehen allerdings demographische Probleme, eine alternde Population und eine geringe Geburtenrate. Es ergibt sich für den Staat somit eine Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften. Der Wettbewerb erhöht sich in einfachen Lebenssituationen wie beispielsweise in der Bildung und bei Unterkünften bei einer gleichzeitigen Verschlechterung des Einkommens.
Während sich die Premierminister streiten, ob sich Singapur in einer Midlife-Krise befindet, meint der Vorsitzende der EDB es gäbe keine Krise, sondern nur einen Übergang, da man sich in einer schwierigen Phase befände.
Die zentrale Frage lautet daher: Mit welchen Maßnahmen kann Singapur diese Midlife-Krise beziehungsweise schwierige Phase nachhaltig überwinden, um wieder ein hohes Wirtschaftswachstum zu haben?
Ein hohes BIP ist seit jeher ein Indikator für Wirtschaftswachstum in einer Region. Singapur konnte sich über mehrere Jahre hindurch stets über ein hohes BIP, mit einem Höhepunkt von 14,8% im Jahr 2010, freuen. 2012 sah die Situation plötzlich anders aus, da man mit einem niedrigen BIP von 1,3% konfrontiert war. Der Staat stand nun vor der Herausforderung, Wirtschaftswachstum auf eine andere Weise als bisher sicherzustellen. Um auf die verschiedensten Möglichkeiten, wie das erreicht werden kann, einzugehen, soll zu Beginn in Kapitel 2 analysiert werden, welche Kräfte ein langfristiges Wirtschaftswachstum bestimmen. Kapitel 3 und 4 zeigen dann die mit der in Kapitel 2 erläuterten Produktionsformel verbundenen logischen Konsequenzen auf, bevor in Kapitel 5 auf Basis der vorangegangen Abschnitte konkrete Maßnahmen für Singapur abgeleitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arbeitseffizienz im Solow Modell
- Errichtung von guten Institutionen
- Förderung von technologischem Fortschritt
- Empfehlungen für Singapur
- Universitäten
- Singapur als neues Silicon Valley Asiens
- Frauen im Arbeitsleben und die Geburtenrate
- Inländerbevorzugung
- Joint Ventures
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung analysiert die Herausforderungen, denen Singapur gegenübersteht, und untersucht, wie der Staat diese überwinden kann, um ein anhaltendes Wirtschaftswachstum zu erzielen. Die Arbeit beleuchtet die Ursachen für den Wirtschaftsaufschwung Singapurs, aber auch die aktuellen Herausforderungen, wie z.B. die zunehmende Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften und die demografischen Veränderungen.
- Arbeitseffizienz im Solow Modell
- Die Bedeutung von guten Institutionen
- Die Rolle des technologischen Fortschritts
- Wirtschaftspolitische Empfehlungen für Singapur
- Die "Midlife-Krise" Singapurs und mögliche Lösungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit und die zentrale Fragestellung vor. Es wird die Entwicklung Singapurs von einem Entwicklungsland zu einer globalen Finanz- und Wirtschaftsmetropole beleuchtet und auf die aktuellen Herausforderungen hingewiesen, die der Staat zu bewältigen hat.
- Kapitel 2 erläutert das Solow Modell und die Bedeutung der Arbeitseffizienz für das Wirtschaftswachstum. Es wird dargelegt, wie technologischer Fortschritt und die Verbesserung von Humankapital die Arbeitseffizienz steigern können.
- Kapitel 3 befasst sich mit der Bedeutung guter Institutionen für die Effizienz der Ressourcenallokation. Es wird der Einfluss unterschiedlicher Rechtssysteme auf die Wirtschaftsentwicklung und die Rolle von Kapitalmärkten in Ländern wie Singapur untersucht.
- Kapitel 4 behandelt die Förderung von technologischem Fortschritt als weiteren Schlüsselfaktor für langfristiges Wirtschaftswachstum. Es wird die Rolle von Bildung, Forschung und Entwicklung und Innovation für die Steigerung der Arbeitseffizienz analysiert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit der Wirtschaftsentwicklung Singapurs, der "Midlife-Krise" des Staates, dem Solow Modell, der Bedeutung von Arbeitseffizienz, Institutionen, technologischem Fortschritt, Humankapital, Kapitalmärkten und Wirtschaftspolitik. Die Arbeit beleuchtet wichtige Themen wie die Förderung von Innovationen, die Entwicklung von Humankapital, die Verbesserung der Bildungsinfrastruktur, die Förderung von Frauen im Arbeitsleben und die Anziehung ausländischer Investitionen.
- Citar trabajo
- BSc (WU) M.A. Katharina Feigl (Autor), Maria Pulay (Autor), Marlene Reumann (Autor), Julia Stumpf-Fekete (Autor), 2018, Singapurs "Midlife-Krise", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/925397