Mit der Einführung der Zinsschranke erreicht die Schärfe, mit welcher der deutsche Gesetzgeber deutsches Steuersubstrat sichern und missbräuchliche Steuergestaltungen eindämmen möchte, eine neue Dimension. Abgezielt wird dabei vor allem auf solche Finanzierungsgestaltungen, bei welchen beispielsweise deutsche Tochtergesellschaften von ausländischen, zum gleichen Konzern gehörenden, Tochtergesellschaften stark fremdfinanziert werden, nur, um die dort entstehenden Zinserträge zu 95% steuerfrei nach § 8b KStG an die deutsche Mutter auszuschütten. Ob die Zinsschranke diese Missbrauchsfälle wirksam bekämpfen kann und inwieweit auch Unternehmen betroffen werden, die fern jeglicher Missbrauchsabsicht agieren soll im Folgenden untersucht werden. Neben den allgemeinen Vorschriften zur Zinsschranke wird auch ein besonderer Aufgenmerk auf die spezifischen Besonderheiten der Zinsschranke innerhalb des Organkreises gelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Notwendigkeit einer Zinsschranke
- Funktionsweise der Zinsschranke
- Grundregeln
- Der Zinsvortrag
- Ausnahmeregelungen
- Freigrenze gem. § 4h II S.1 Buchst. a EStG
- Konzern-Klausel gem. § 4h II S.1 Buchst. b EStG
- Escape-Klausel gem. § 4h II S.1 Buchst. c EStG
- Rückausnahmen nach § 8a II, III KStG
- Zinsschranke im Organkreis
- Beurteilung der Zinsschranke
- Steuersystematische und verfassungsrechtliche Sicht
- Europa- und völkerrechtliche Sicht
- Ökonomische Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Begrenzung des Betriebsausgabenabzugs für Zinsaufwendungen, auch bekannt als Zinsschranke. Ziel der Arbeit ist es, die Funktionsweise der Zinsschranke zu erläutern und ihre Auswirkungen auf die Unternehmensbesteuerung zu analysieren.
- Die Notwendigkeit der Zinsschranke im Kontext der Unternehmensbesteuerung
- Die Funktionsweise der Zinsschranke und ihre Ausnahmeregelungen
- Die rechtliche und ökonomische Bewertung der Zinsschranke
- Die Anwendung der Zinsschranke im Organkreis
- Die Auswirkungen der Zinsschranke auf die Unternehmensfinanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Notwendigkeit der Zinsschranke im deutschen Steuersystem. Es wird untersucht, welche Probleme durch unbeschränkte Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen entstehen und welche Ziele mit der Einführung der Zinsschranke verfolgt werden. Das zweite Kapitel erläutert die Funktionsweise der Zinsschranke und ihre verschiedenen Ausnahmeregelungen. Hier werden die Grundregeln, der Zinsvortrag und die Ausnahmeregelungen, wie beispielsweise die Freigrenze, die Konzern-Klausel und die Escape-Klausel, näher beleuchtet. Außerdem werden die Rückausnahmen nach § 8a II, III KStG vorgestellt. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Anwendung der Zinsschranke im Organkreis und untersucht die besonderen Herausforderungen, die sich bei der Anwendung der Zinsschranke im Rahmen von Konzernen ergeben. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Beurteilung der Zinsschranke aus unterschiedlichen Perspektiven. Es werden die steuersystematische und verfassungsrechtliche Sichtweise sowie die europa- und völkerrechtliche Sicht auf die Zinsschranke betrachtet. Zudem wird ein ökonomischer Blick auf die Auswirkungen der Zinsschranke auf die Unternehmensfinanzierung geworfen.
Schlüsselwörter
Zinsschranke, Betriebsausgabenabzug, Zinsaufwendungen, Unternehmensbesteuerung, Steuerrecht, Steuersystem, Steuerpolitik, Finanzierungspolitik, Konzern, Organkreis, Freigrenze, Escape-Klausel, Konzern-Klausel, Rückausnahmen, Europa- und völkerrechtliche Aspekte, ökonomische Aspekte.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Vogel (Autor:in), 2008, Die Begrenzung des Betriebsausgabenabzugs für Zinsaufwendungen (Zinsschranke), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93227