Rechtsextremismus im ersten antifaschistischen Staat auf deutschem Boden


Presentación (Redacción), 2008

13 Páginas, Calificación: 1,5


Extracto


Inhalt

1. Einleitung

2. Die Situation der Ausländer in der DDR

3. Rechtsextremistische Tendenzen in der DDR vor der Wende
3.1 Definiton von Rechtsextremismus
3.2 Chronologie des Rechtsextremismus in der DDR
3.3 Die Skinhead Bewegung
3.4. Historisches Interesse und Einstellungen der Jugend zu Skinheads und Ausländern

4. Zwischenfazit

5. Erklärungen für Rechtsextremismus in der DDR vor der Wende
5.1 Autoritarismus in der DDR Gesellschaft
5.2 Die mangelnde Vergangenheitsbewältigung

Anhang: Literaturverzeichnis, Erklärung zur eigenständigen Erstellung der Arbeit

1. Einleitung

Die DDR Verfassung vom 7. Oktober 1974 machte in ihrem Grundlagen Abschnitt eine kategorische Feststellung. So besagte der Artikel 6 der Verfassung:

„Die Deutsche Demokratische Republik hat getreu den Interessen des Volkes und den internationalen Verpflichtungen auf ihrem Gebiet den deutschen Militarismus und Nazismus ausgerottet.“ (vgl. Ködderitzsch / Müller 1990: 7).

Diese Feststellung passte zum antifaschistischen Selbstverständnis der DDR. Schließlich handelte es sich, zumindest dem Selbstverständnis nach, bei der DDR um einen Staat, dessen Eliten Widerstand gegen das Nationalsozialistische Regime geleistet hatten. Die DDR führte diese Tradition des Antifaschismus fort. Dabei standen die Völkerfreundschaft und der Internationalismus im Vordergrund (vgl. Hirsch / Hein: 1991: 7). Auch in der Erziehung wurden antifaschistische Ideale vermittelt. Die Erziehung gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit war ein wichtiger Bestandteil der Volksbildung in der DDR. So wurde im Geschichtsunterricht, in den Jugendverbänden und in den Medien ausführlich eine übertriebene Version des Widerstandes gegen die NS Herrschaft vermittelt. In den Geschichtsbüchern der DDR wurden die Faschisten als Handlanger des Kapitals beschrieben. Auch der Terror und die Demagogie, die Kriegsvorbereitungen und die rassistische Verfolgung und Ausplünderung anderer Völker der Nationalsozialisten wurden behandelt. Als Gegenpol zum NS Regime wurden die KPD mit ihrem Widerstandskampf und die Sowjetunion mit ihrer Außenpolitik und ihren Leistungen im Krieg betrachtet (vgl. Schubarth / Schmidt 1992: 14f). Insgesamt ist festzustellen, dass die DDR von ihrem Selbstverständnis her, als antifaschistischer, internationalistischer und der Völkerfreundschaft verpflichteter Staat galt. Es stellt sich gerade durch die rapide Zunahme von rassistisch motivierten Gewalttaten nach dem Zusammenbruch der DDR (vgl. Ködderitzsch / Müller 1990: 7) die Frage, inwieweit das Selbstverständnis der DDR mit der Realität übereinstimmte. Durch folgende Aspekte wird diese Fragestellung bearbeitet. Zuerst wird die Situation der Ausländer in der DDR beschrieben, wobei es darum geht zu klären ob diese mit den Begriffen Völkerfreundschaft, Internationalismus und Antifaschismus in Einklang zu bringen ist. Weiterhin wird beleuchtet in welchem Ausmaß es rechtsextreme Gewalt und Gruppierungen in der DDR gab und inwiefern die antifaschistische Erziehung Wirkung zeigte. Abschließend werden einige Erklärungsmuster es für rechtsextremistische Tendenzen und Rechtsextremismus in der DDR vor der Wende vorgestellt.

2. Die Situation der Ausländer in der DDR

In der DDR bestand aufgrund der Zunahme von Republikflüchtigen, die ihre sozialistische Heimat gen Westen verliessen ein zunehmender Arbeitskräftemangel. Um diesen Arbeitskräftemangel auszugleichen beschloss die SED Führung ausländische Arbeitskräfte anzuwerben. So erfolgte zwischen 1966 und 1989 die Anwerbung von ca. 500.000 ausländischen Arbeitskräften. Die Ausländer, die in der DDR arbeiteten, wurden fast ausschließlich aus sozialistischen Bruderländern rekrutiert. Die Herkunftsländer waren vor allem Vietnam, Polen, Mosambik, die Sowjetunion und Kuba. Der Aufenthalt und die Arbeitsbedingungen der Ausländer wurden in bilateralen Verträgen festgehalten. Diese Vereinbarungen sahen in der Regel eine Arbeits- und Aufenthaltsdauer von zwei bis fünf Jahren vor. Eine Verlängerung der Aufenthaltsdauer war nicht möglich. Der Austausch von Arbeitskräften erfolgte nach dem Rotationsprinzip. Arbeitskräfte die in die DDR gelangten, wurden vom Rest der Bevölkerung abgeschottet (vgl. Thomä-Venske 1990: 125-131). Die Unterbringung erfolgte kollektiv in separaten Gemeinschaftsunterkünften, in denen sich die Arbeitskräfte Zwei- bis Vierbettzimmer teilten. Jedem Bewohner standen dabei mindestens fünf Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Kontakte zwischen DDR Bürgern und Ausländern waren genehmigungspflichtig. So war der Zugang zu den Gemeinschaftsunterkünften durch strenge Hausordnungen reglementiert, die begrenzte Besuchszeiten und die Anmeldung beim Pförtner vorsahen (vgl. Neubacher 1994: 89). Solche Maßnahmen dienten zur Immobilisierung und Disziplinierung der ausländischen Arbeitskräfte, die überwiegend unter härtesten Arbeitsbedingungen in der Produktion tätig waren. Insgesamt wurde den ausländischen Arbeitskräften nur eine sehr eingeschränkte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht (vgl. Gruner-Domic 1999: 215-230). Im Gegensatz zu den ausländischen Arbeitskräften gab es in der DDR noch eine kleine Gruppe von politischen Flüchtlingen aus Griechenland, Spanien und Chile. Die Lebensbedingungen dieser politischen Flüchtlinge bei denen es sich zum größten Teil um die Intelligenz der jeweiligen Nationen handelte, waren deutlich besser als die der ausländischen Arbeitskräfte (. Die Mehrheit der Ausländer in der DDR lebte allerdings separiert vom Rest der Bevölkerung, ohne gesellschaftliche Partizipation in prekären Arbeits- und Lebensbedingungen. Ausländer wurden durch die DDR Bürger im öffentlichen Leben diskriminiert .So wurden Ausländer in Gaststätten und Geschäften nicht bedient und in der Öffentlichkeit beschimpft. Die Angst der DDR Bürger vor Ausländern basierte überwiegend auf Vorurteilen. Der geringe Ausländeranteil und die Segregation der Ausländer führte dazu, dass es kaum Berührungspunkte zwischen DDR Bürgern und Ausländern gab, wobei Diskussionen über Ausländerfeindlichkeit und die Situation der Ausländer von staatlicher Seite unterdrückt wurden (vgl. Neubacher 1994: 90). Es ist festzustellen, dass die Situation der Ausländer in der DDR stark mit den Idealen der Völkerfreundschaft, des Internationalismus und des Antifaschismus kontrastiert.

[...]

Final del extracto de 13 páginas

Detalles

Título
Rechtsextremismus im ersten antifaschistischen Staat auf deutschem Boden
Universidad
Justus-Liebig-University Giessen  (Institut für Politikwissenschaft)
Calificación
1,5
Autor
Año
2008
Páginas
13
No. de catálogo
V93517
ISBN (Ebook)
9783638067515
ISBN (Libro)
9783638954358
Tamaño de fichero
387 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Rechtsextremismus, Staat, Boden, DDR
Citar trabajo
Arne Hellwig (Autor), 2008, Rechtsextremismus im ersten antifaschistischen Staat auf deutschem Boden , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93517

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