Mit der Gründung des MERCOSUR auf der Grundlage des Vertrages von Asunción vom 26.
März 1991 begann eine neue Ära multilateraler Zusammenarbeit in Südamerika. In dieser
Vereinbarung verständigten sich die Gründungsmitglieder Argentinien, Brasilien, Paraguay
und Uruguay auf die Bildung einer Zollunion und die langfristige Errichtung eines
Binnenmarktes zum 31. Dezember 1994. Nach den 1970er und 1980er Jahren, die von
wirtschaftlichen und politischen Instabilitäten in der Region gekennzeichnet waren, waren mit
den Integrationsbemühungen viele Hoffnungen hinsichtlich der weiteren Entwicklung auf
dem Kontinent verbunden.
Die Europäische Union (EU) hat diesen regionalen Integrationsprozess von Anfang an
befürwortet und unterstützt. Schon ein Jahr nach der Konstituierung des MERCOSUR
erfolgte am 29. Mai 1992 der Abschluss eines Abkommens über institutionelle und technische
Zusammenarbeit zwischen den beiden Blöcken, welches von Seiten der EU vor allem darauf
zielte, den Aufbau der noch mangelnden institutionellen Strukturen innerhalb des jungen
MERCOSUR zu fördern.
Infolge des institutionellen Konsolidierungsprozesses nach der Implementierung des
Protokolls von Ouro Preto von 1994, das die Zielsetzungen und den strukturellen Aufbau des
MERCOSUR präzisierte, konnten sich die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften rasch
weiter entwickeln.
Durch den Abschluss eines interregionalen Rahmenabkommens (EMIFCA)5, dass am 15.
Dezember 1995 in Madrid unterzeichnet wurde und bis in die Gegenwart die rechtliche
Grundlage der Beziehungen zwischen dem MERCOSUR und der EU darstellt, wurde eine
weitreichende Kooperation vereinbart, die die Bereiche politischen Dialog, technische
Zusammenarbeit und Handel umfasst.
Im Hinblick auf die politische Konsolidierung der Staaten des MERCOSUR misst die EU vor
dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte insbesondere der wirtschaftlichen Komponente
eine fundamentale Bedeutung bei. Sie sieht die Stärkung der lokalen Marktkräfte und vor allem die Ausweitung des Freihandels zwischen beiden Wirtschaftsräumen als Instrumente an,
um soziale Disparitäten in den Staaten des MERCOSUR zu mildern, die von der EU als
zentrale Gefahr für den Demokratisierungsprozess in diesen Ländern bewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem MERCOSUR und der EU
- Handel
- Direktinvestitionen
- Freihandel zwischen dem MERCOSUR und der EU im Rahmen des geplanten Assoziationsabkommens
- Verlauf und Stand der bisherigen Verhandlungen
- Kritik an der europäischen Agrarpolitik
- EU-Forderungen an den MERCOSUR
- Effekte eines möglichen Freihandelsabkommens
- Die MERCOSUR-EU-Assoziationsverhandlungen im Kontext der internationalen Politik
- Fazit & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Freihandelsverhandlungen zwischen dem MERCOSUR und der EU. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Geschichte, den Stand und die Perspektiven dieser Verhandlungen zu beleuchten und die Bedeutung des Freihandels im Kontext der internationalen Politik zu erörtern.
- Wirtschaftliche Beziehungen zwischen dem MERCOSUR und der EU
- Verlauf und Herausforderungen der Freihandelsverhandlungen
- Kritik an der europäischen Agrarpolitik im Kontext der Verhandlungen
- Mögliche ökonomische Effekte eines Freihandelsabkommens
- Internationale politische Dimension des Freihandels
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel gibt einen Überblick über die Entstehung des MERCOSUR und die frühen Beziehungen zwischen dem MERCOSUR und der EU. Es stellt die Bedeutung des Freihandels für die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Region in den Vordergrund.
- Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem MERCOSUR und der EU: Dieses Kapitel analysiert den Handel und die Direktinvestitionen zwischen dem MERCOSUR und der EU. Es beleuchtet die Dynamik der Handelsbeziehungen und das Ungleichgewicht in den Handelsströmen.
- Freihandel zwischen dem MERCOSUR und der EU im Rahmen des geplanten Assoziationsabkommens: Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Freihandelsgespräche zwischen den Blöcken. Es beschreibt den Verlauf der Verhandlungen, identifiziert Reibungspunkte und analysiert die Kritik an der europäischen Agrarpolitik. Das Kapitel beleuchtet außerdem die möglichen Effekte eines Freihandelsabkommens.
Schlüsselwörter
MERCOSUR, Europäische Union, Freihandelsabkommen, Assoziationsabkommen, EU-Agrarpolitik, internationale Politik, wirtschaftliche Beziehungen, Handel, Direktinvestitionen, Südamerika.
- Citar trabajo
- Dominik Heck (Autor), 2007, Die Freihandelsverhandlungen zwischen dem MERCOSUR und der EU, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93585