In der vorliegenden Arbeit wird eine empirische Untersuchung zur Argumentrealisierung nominalisierter Infinitive durchgeführt. Anhand einer Fragebogenstudie soll getestet werden, inwieweit die Argumentvererbung von der Telizität des zugrunde liegenden transitiven Verbs beeinflusst wird.
Anders als verbalen Argumenten stehen Argumenten von Nominalisierungen kein Nominativ, Dativ oder Akkusativ zur Verfügung. Sie können nur als prä- und postnominaler Genitiv sowie als Präpositionalkasus realisiert werden. Die sich daraus ergebenden Widersprüche zwischen verbaler und substantivischer Konstruktionsweise haben unter anderem zur Folge, dass das Subjekt und das Objekt nicht gleichermaßen alternativ vererbt werden.
Bezugnehmend auf Welke soll die Annahme geprüft werden, ob für transitive telische Verben Objektvererbung typisch ist, während bei transitiven atelischen Verben ein relatives Gleichgewicht von Subjekt- und Objektvererbung vorliegt.
Bei der Auswahl der Basisverben wurde darauf geachtet, nicht bereits lexikalisierte Infinitivnominalisierungen (z. B. das Essen) heranzuziehen. Zudem wurden ausschließlich Ereignisnominalisierungen ausgewählt, um die Interpretation des Genitivattributs möglichst konstant zu halten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen und Begriffe
- Verb-Nominalisierung im Deutschen
- Argumentvererbung
- Aktionsart
- Die Ausgangs- und Forschungshypothesen
- Die Akzeptabilitätsstudie
- Testitems
- Fragebogen
- Probanden
- Ergebnisse
- Zusammenfassung der Arbeit und Diskussion der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht empirisch die Argumentrealisierung nominalisierter Infinitive im Deutschen. Im Fokus steht dabei die Argumentvererbung, also die Parallelen zwischen Nominalisierungen und ihrem Basisverb in Bezug auf die Argumentrealisierung. Die Studie überprüft, inwieweit die Argumentvererbung von der Telizität des zugrundeliegenden transitiven Verbs beeinflusst wird.
- Infinitivnominalisierungen im Deutschen
- Argumentvererbung und ihre Abhängigkeit von der Telizität
- Akzeptabilität von Subjekt- und Objektvererbung bei nominalisierten Infinitiven
- Statistische Analyse von Akzeptabilitätsdaten
- Diskussion der Ergebnisse im Kontext bestehender Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Arbeit und erläutert die relevanten Begriffe. Hier werden Verb-Nominalisierung im Deutschen, Argumentvererbung und Aktionsart definiert und in Bezug zur Untersuchung gesetzt.
Kapitel 3 formuliert die Ausgangshypothesen, die in der Akzeptabilitätsstudie überprüft werden sollen. Es wird untersucht, ob Infinitivnominalisierungen transitiver telischer Verben vorrangig das Objekt vererben und ob es bei Infinitivnominalisierungen transitiver atelischer Verben ein relatives Gleichgewicht von Subjekt- und Objektvererbung gibt.
Kapitel 4 beschreibt die Akzeptabilitätsstudie im Detail. Die Auswahl und Anordnung der Testitems, die Gestaltung der Fragebogen und die Anforderungen an die Testpersonen werden erläutert. Die Art der Auswertung der Daten wird ebenfalls beleuchtet.
Kapitel 5 präsentiert die statistischen Ergebnisse der Untersuchung. Es wird analysiert, ob es einen statistisch signifikanten Effekt für Telizität oder Lesart gibt. Die Ergebnisse werden anhand von Tabellen und Grafiken veranschaulicht.
Kapitel 6 fasst die Arbeit kurz zusammen und diskutiert die Ergebnisse im Kontext der bestehenden Forschung. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die Ausgangshypothesen interpretiert und es werden mögliche Erklärungen für die beobachteten Tendenzen geliefert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Infinitivnominalisierungen, Argumentvererbung, Telizität, Akzeptabilitätsstudie, statistische Analyse und Sprachgefühl. Sie beschäftigt sich mit dem Verhältnis von verbale und substantivische Konstruktionsweise und der Frage, inwieweit die Telizität des Basisverbs die Argumentvererbung beeinflusst.
- Quote paper
- Yvonne Joosten (Author), 2015, Telizität und Argumentvererbung bei Infinitivnominalisierungen im Deutschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/936639