Diese Arbeit beschäftigt sich - anlässlich seines 250. Geburtstages am 27. August 2020 – damit, wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel mit seinen Idealen und Vorstellungen in der heutigen Presse dargestellt wird.
Frauen können für Hegel Einfälle, Geschmack und Zierlichkeiten haben, aber keine Ideale, sie seien nicht gemacht für Produktionen der Kunst, die ein Allgemeines erfordern. Stehen Frauen an der Spitze der Regierung, so sei der Staat in Gefahr, nur das Bewusstsein des Mannes hat einen objektiven Endzweck. Also ist nichts mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit, mit der Aufhebung dieser tagtäglichen elementaren Menschenrechtsverletzung, die zeigt, wie frei die Menschen im Kapitalismus wirklich sind? Also ist nichts mit gleichem Wahlrecht und gleichem Zugang zu allen Berufen?
All dessen ungeachtet wird in den Jubiläumsartikeln zum 250. Geburtstag Hegels in der bürgerlichen Presse der ‚Befreiungstheologe‘ Hegel als Emanzipator hervorgekehrt. Die ‚Süddeutsche Zeitung‘ stellt Hegel in zwei Artikel als modernen Denker dar. Schlägt man allerdings die Seite um, weist Ute Frevert darauf hin, dass Hegel 1807 im Alter von 37 Jahren das Eheversprechen brach, das er seiner Haushälterin Christine Charlotte Burkhardt in Jena gegeben hatte, der Sohn Ludwig blieb ohne Vater, und Hannelore Schlaffer weist zu Recht auf Hegels überholtes Frauenbild hin.
Inhaltsverzeichnis
- Gegen die Glorifizierung Hegels in der bürgerlichen Presse
- In der Auseinandersetzung mit Hegel begegnen wir Schwierigkeiten spezifischer Art
- Die Antiquiertheit Hegels ist u. a. seinem Idealismus geschuldet
- Eine eminente Quelle seines dialektischen Denkens sind die Werke Rousseaus
- Im Tübinger Stift hatte Schelling die Marseillaise übersetzt
- Hegel bleibt normal, passt sich an, heult
- In der, Rechtsphilosophie' wird Rousseau in die Ecke der Kurzschlussdenker gerückt
- Ähnliches hatte schon Rousseau 1749 während einer Metanoia auf dem Weg von Paris zum Gefängnis nach Vincennes erfahren
- Umgekehrt Marx, er eruiert in der Gegenwart Grundzüge einer zukünftigen Gesellschaft
- Bürgerliche Ideologie hält Hegel heute aktuell
- Wenn Revolutionen die Lokomotiven der Geschichte sind
- Wir können nur mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass eine der umfangreichsten Biografien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Philosophie Georg Wilhelm Friedrich Hegels im Kontext seines 250. Geburtstages und hinterfragt die anlässlich des Jubiläums in der bürgerlichen Presse verbreitete Glorifizierung seiner Ideen. Er beleuchtet die Widersprüche in Hegels Denken, die sich aus seinem Idealismus, seinem Bezug zum preußischen Staat und seiner Verklärung der geistigen Arbeit gegenüber der materiellen Arbeit ergeben. Der Text vergleicht Hegels Werk mit dem von Rousseau und Marx und untersucht die Entwicklung von Hegels Denken im Laufe seines Lebens. Die Rezeption seiner Philosophie in der zeitgenössischen Forschung wird ebenfalls betrachtet.
- Kritik an Hegels Idealismus und dessen Auswirkungen auf seine Staats- und Geschichtsphilosophie
- Untersuchung der Widersprüche zwischen Hegels Anspruch auf Vernunft und seinem konservativen, staatsgläubigen Standpunkt
- Analyse des Einflusses von Rousseau und Marx auf Hegels Denken
- Rezeption Hegels in der zeitgenössischen Forschung, insbesondere im Kontext der bürgerlichen Revolution und des Marxismus
- Bewertung der Relevanz von Hegels Philosophie für die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
- Der erste Abschnitt des Textes kritisiert die übermäßige Verehrung Hegels in der bürgerlichen Presse und betont seine reaktionäre Grundhaltung.
- Der zweite Teil analysiert Hegels idealistischen Ansatz, der ihn zu einem Verfechter des preußischen Staats und zum Gegner der französischen Revolution machte. Die Bedeutung der Methode in der Philosophie wird im Gegensatz zu Hegels Systemdenken herausgestellt.
- Im dritten Abschnitt wird Hegels Kritik am liberalen Kurzschlussdenken beleuchtet. Seine Einwände werden jedoch als Ausdruck eines übermäßigen Etatismus interpretiert.
- Der vierte Abschnitt beschäftigt sich mit Hegels Konzept von Arbeit und seiner Bevorzugung der geistigen Arbeit gegenüber der materiellen. Die Rolle des Adels in Hegels Staatsphilosophie wird kritisch betrachtet.
- Der fünfte Abschnitt würdigt Rousseau als prägenden Einfluss auf Hegels dialektisches Denken. Der Text beleuchtet die enge Beziehung zwischen Hegel und Rousseau und analysiert Hegels anfängliche Begeisterung für die Französische Revolution im Kontext seiner Jugend.
- Der sechste Abschnitt beschreibt Hegels Wandel vom revolutionären jungen Mann zum konservativen Staatsdenker. Hegels spätere Positionierung wird kritisch betrachtet und mit Marx' Anarchismus kontrastiert.
- Der siebte Abschnitt beschäftigt sich mit der Rezeption von Hegels Werk in der zeitgenössischen Forschung. Die ambivalenten Haltungen des Marxismus gegenüber Hegel werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Hegel, Idealismus, Dialektik, Französische Revolution, preußischer Staat, Rousseau, Marx, bürgerliche Ideologie, Staatsdenken, Arbeit, Geschichte, Philosophie, Methodendiskussion, Systemdenken, Revolution, Rezeption, Weltgeist, Kapitalismus, Naturphilosophie, Geschichtsphilosophie, Logik, Dialektik, Abstellgleis, Ambivalenz, bürgerliche Revolution.
- Quote paper
- Heinz Ahlreip (Author), Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Grundzüge des historischen und dialektischen Idealismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/937434