(...) In der vorliegenden Arbeit sollen folgende Fragen diskutiert werden: Wie werden die Aschanti in Altenbergs fiktionalen Werk abgebildet? Wie wird die Wiener Gesellschaft um 1900 aus dem kritischen Blickwinkel des Ich-Erzählers dargestellt?. Da die Figur Sir Peters im Werk eine ambivalente Rolle einnimmt, soll diese ebenso untersucht werden. Hierbei stellt sich die Frage, auf wessen Seite sich dieser letztlich stellt: auf die der Ashantee oder die der Wiener Gesellschaft; dies soll in einem letzten Unterpunkt geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ashantee als „sanfte Wilde“
- Die Kritik an der Wiener Gesellschaft
- Ambivalente Rolle Sir Peters: Emotional beteiligter Beobachter oder Kolonialist?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der Aschanti und der Wiener Gesellschaft um 1900 in Peter Altenbergs semi-autobiographischem Werk "Ashantee" (1897). Der Fokus liegt auf der ambivalenten Rolle der autofiktionalen Figur Sir Peter und der kritischen Auseinandersetzung mit den entwürdigenden Völkerschauen und der kolonialen Perspektive.
- Darstellung der Aschanti in Altenbergs Werk
- Kritik der Wiener Gesellschaft im Kontext der Kolonialzeit
- Ambivalenz der Figur Sir Peter: Beobachter oder Kolonialist?
- Konstruktion des "exotischen" Bildes der Aschanti
- Die Rolle der Sexualisierung in der Darstellung der Aschanti
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Völkerschauen im Wien um 1900 ein und kontextualisiert Peter Altenbergs "Ashantee" als subjektive Repräsentation dieser Ereignisse. Sie hebt die Popularität der Aschanti als ausgestellte Ethnie hervor und benennt die Forschungsfragen: die Darstellung der Aschanti in Altenbergs Werk, die Kritik an der Wiener Gesellschaft aus der Perspektive des Ich-Erzählers und die ambivalente Rolle der Figur Sir Peter.
Die Ashantee als „sanfte Wilde“: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Aschanti in Altenbergs Text aus einer rassistischen, eurozentrischen Perspektive. Es wird gezeigt, wie diese Perspektive, obwohl von der Hauptfigur teilweise kritisiert, gleichzeitig von ihr nachgeahmt wird, was zu einer ambivalenten Darstellung der Aschanti als Objekte der sexuellen Begierde und gleichzeitig als unterdrückte Individuen führt. Die Konstruktion des Bildes der Aschanti als "echtes" und "natürliches" Gegenbild zur zivilisierten Wiener Gesellschaft wird detailliert untersucht, unter Bezugnahme auf die Inszenierung und die absichtlich konstruierte Darstellung der "primitiven Existenzen" durch die Organisatoren der Völkerschau. Ein Beispiel hierfür ist die Episode „Gespräch“ zwischen Sir Peter und Tíoko, welche die erzwungene Nacktheit der Aschanti und deren Kritik an dieser Situation im Wiener Prater darstellt.
Die Kritik an der Wiener Gesellschaft: Dieser Abschnitt beleuchtet die kritische Auseinandersetzung Altenbergs mit der Wiener Gesellschaft seiner Zeit. Es wird untersucht, wie die Besuchenden der Völkerschauen und deren rassistische und sexualisierte Blicke auf die Aschanti dargestellt werden. Die Arbeit analysiert, wie Altenberg die entwürdigenden Aspekte dieser Veranstaltungen und die koloniale Hierarchisierung kritisiert, jedoch gleichzeitig eine ambivalente Haltung zeigt. Die Analyse wird mit weiteren Beispielen aus dem Text untermauert, die die Verknüpfung zwischen dem kolonialen Blick und der Konstruktion der eigenen Identität der Wiener Gesellschaft zeigen.
Ambivalente Rolle Sir Peters: Emotional beteiligter Beobachter oder Kolonialist?: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die komplexe und mehrschichtige Rolle der autofiktionalen Figur Sir Peter. Es untersucht, ob er sich letztlich auf die Seite der Aschanti oder der Wiener Gesellschaft stellt und analysiert die Ambivalenz seiner Perspektive. Die Arbeit beleuchtet, wie Sir Peters Beobachtungen und Interaktionen mit den Aschanti seine eigenen Vorurteile und die Widersprüche in seiner Position als Beobachter und potentieller Kolonialist offenbaren. Es wird detailliert gezeigt, wie diese Ambivalenz in der Darstellung der Aschanti und der Wiener Gesellschaft zum Tragen kommt.
Schlüsselwörter
Peter Altenberg, Ashantee, Völkerschau, Wien, 1900, Kolonialismus, Aschanti, autofiktionale Figur, rassismus, Sexualisierung, Ambivalenz, Wiener Gesellschaft, eurozentrische Perspektive, kritische Darstellung.
Häufig gestellte Fragen zu Peter Altenbergs "Ashantee"
Was ist der Gegenstand der Analyse in diesem Text?
Der Text analysiert Peter Altenbergs semi-autobiographisches Werk "Ashantee" (1897) und untersucht die Darstellung der Aschanti und der Wiener Gesellschaft um 1900. Im Fokus steht die ambivalente Rolle der autofiktionalen Figur Sir Peter und die kritische Auseinandersetzung mit den entwürdigenden Völkerschauen und der kolonialen Perspektive.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Darstellung der Aschanti in Altenbergs Werk, die Kritik der Wiener Gesellschaft im Kontext der Kolonialzeit, die Ambivalenz der Figur Sir Peter (Beobachter oder Kolonialist?), die Konstruktion des "exotischen" Bildes der Aschanti und die Rolle der Sexualisierung in der Darstellung der Aschanti.
Wie werden die Aschanti in Altenbergs Werk dargestellt?
Die Aschanti werden aus einer rassistischen, eurozentrischen Perspektive dargestellt. Obwohl die Hauptfigur diese Perspektive teilweise kritisiert, ahmt sie sie gleichzeitig nach. Dies führt zu einer ambivalenten Darstellung der Aschanti als Objekte der sexuellen Begierde und gleichzeitig als unterdrückte Individuen. Die Konstruktion ihres Bildes als "echtes" Gegenbild zur zivilisierten Wiener Gesellschaft wird detailliert untersucht.
Wie wird die Wiener Gesellschaft kritisiert?
Der Text beleuchtet die kritische Auseinandersetzung Altenbergs mit der Wiener Gesellschaft. Analysiert werden die rassistischen und sexualisierten Blicke der Besucher der Völkerschauen auf die Aschanti und wie Altenberg die entwürdigenden Aspekte dieser Veranstaltungen und die koloniale Hierarchisierung kritisiert, dabei aber eine ambivalente Haltung zeigt. Die Verknüpfung zwischen kolonialem Blick und der Konstruktion der eigenen Identität der Wiener Gesellschaft wird untersucht.
Welche Rolle spielt die Figur Sir Peter?
Sir Peter ist eine komplexe, mehrschichtige autofiktionale Figur. Der Text untersucht, ob er sich letztlich auf die Seite der Aschanti oder der Wiener Gesellschaft stellt und analysiert die Ambivalenz seiner Perspektive als Beobachter und potentieller Kolonialist. Seine Beobachtungen und Interaktionen mit den Aschanti offenbaren seine eigenen Vorurteile und Widersprüche.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Darstellung der Aschanti als „sanfte Wilde“, ein Kapitel zur Kritik an der Wiener Gesellschaft, ein Kapitel zur ambivalenten Rolle Sir Peters und einen Schluss.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Peter Altenberg, Ashantee, Völkerschau, Wien, 1900, Kolonialismus, Aschanti, autofiktionale Figur, Rassismus, Sexualisierung, Ambivalenz, Wiener Gesellschaft, eurozentrische Perspektive, kritische Darstellung.
- Citation du texte
- Fabienne Koller (Auteur), 2008, Darstellung von Aschanti, Wiener Gesellschaft um 1900 und der autofiktionalen Figur Sir Peter in Altenbergs Werk “Ashantee”, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93947