Embedded Journalists: Nicht selten wurden sie kritisiert, für ihre zu starke Nähe zu den US-amerikanischen Truppen und die daraus resultierende Gefahr einer Instrumentalisierung durch die US-Armee. Gleichzeitig bietet sich durch die Einbettung der Journalisten die einzigartige Möglichkeit einer direkten Berichterstattung vom Kriegsgeschehen. Damit bewegen sich embedded journalists auf einem schmalen Grat zwischen Informationspflicht und potentieller Instrumentalisierung. Dieses kaum zu durchbrechende Dilemma zwischen der Wahrung journalistischer Werte auf der einen und der politischen Instrumentalisierung auf der anderen Seite wird nun am Beispiel der Berichterstattung zum Irak-Krieg untersucht.
Dabei gilt es die Frage zu klären, welche Rolle die embedded journalists im medialen Kriegsdiskurs während des seit 2003 geführten Irak-Krieges einnahmen und welche Auswirkungen dies auf die Medienberichterstattung zum Kriegsgeschehen hatte.
Nach einer Eingrenzung der wichtigsten terminologischer Begriffe sollen zunächst Anmerkungen zur allgemeinen Rolle der Medien in Kriegszeiten gemacht werden. Was sind die Probleme? Inwieweit ist eine freie und umfassende Berichterstattung überhaupt möglich und welcherlei Instrumentalisierungstendenzen sind die Medien ausgesetzt? In einem zweiten Schritt werden die zentralen Merkmale der medialen Berichterstattung im Irak-Krieg herausgearbeitet.
Der zweite Abschnitt des Hauptteils beschäftigt sich dann eingehender mit den embedded journalists. Zunächst in allgemeiner Form (Terminologie, Hintergrund, Wirkungsweise), danach auf das empirische Fallbeispiel angewandt. Dabei wird auf die Einbettung der Journalisten in das US-amerikanische Heer, deren Berichterstattung sowie die Außenwirkung und Rezeption der eingebetteten Medienmacher eingegangen. Durch das Aufzeigen von Konflikt- und Spannungslinien soll letztlich die multivalente Rolle der embedded journalists dargestellt und ein differenziertes Bild gezeichnet werden, um einseitige Schlussfolgerungen, zu vermeiden.
In der Konklusion werden die verschiedenen Aspekte zur Rolle eingebetteter Journalisten und deren Bedeutung für die Medienberichterstattung dargelegt und diese aus normativer Perspektive für die Qualität der medialen Berichterstattung bewertet, um zu klären, ob es damit zu einer für den offenen Kriegsdiskurs negativen Verzerrung der Wahrnehmung des Kriegsgeschehens kommt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Problemdefinition, Fragestellung, Relevanz
- Aufbau, Methode und Ziel der Arbeit
- HAUPTTEIL
- MEDIEN UND KRIEG: EINE EINFÜHRUNG
- MEDIEN IM KRIEG: DAS DILEMMA DER PRESSEFREIHEIT
- ZUR ROLLE DER MEDIEN IM DEMOKRATISCHEN KRIEGSDISKURS
- VOM BERICHTERSTATTER ZUM AKTEUR
- MEDIENBERICHTERSTATTUNG ZUM IRAK-KRIEG
- ZWISCHEN DEN FRONTEN: Embedded JOURNALISTS
- DER WANDEL: VOM POOL-PRINZIP ZUM EMBEDDING
- DER EINSATZ: EMBEDDED JOURNALISTS IM IRAK
- DAS PROBLEM: KRITISCHE BERICHTERSTATTUNG
- DIE REZEPTION: WIRKUNG AUF DAS PUBLIKUM
- DER EINFLUSS: EMBEDDED JOURNALISTS IM KRIEGSDISKURS
- MEDIEN UND KRIEG: EINE EINFÜHRUNG
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der eingebetteten Journalisten (embedded journalists) im medialen Kriegsdiskurs während des Irak-Krieges 2003. Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen zu analysieren, die sich aus der Einbettung von Journalisten in militärische Einheiten für die journalistische Unabhängigkeit und Objektivität ergeben. Die Arbeit untersucht die mögliche Instrumentalisierung der Medien durch die US-Armee und die Auswirkungen dieser Einbettung auf die Medienberichterstattung zum Kriegsgeschehen.
- Die Rolle der Medien im Kriegsdiskurs
- Das Dilemma der Pressefreiheit im Kontext des Krieges
- Embedded Journalists als Instrument der politischen Einflussnahme
- Die Auswirkungen der Einbettung auf die Objektivität und Unabhängigkeit der Medienberichterstattung
- Die Rezeption der Berichterstattung durch das Publikum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert das Thema, die Fragestellung und die Relevanz der Arbeit. Sie stellt das Dilemma der Medien im Krieg zwischen dem Streben nach Unabhängigkeit und der Gefahr der Instrumentalisierung dar. Kapitel 2.1 führt in die Thematik Medien und Krieg ein. Es beleuchtet das Dilemma der Pressefreiheit und die Rolle der Medien im demokratischen Kriegsdiskurs. Kapitel 2.2 analysiert die Medienberichterstattung zum Irak-Krieg und die Rolle der embedded journalists. Kapitel 2.3 untersucht den Wandel vom Pool-Prinzip zum Embedding, die Einsatzbedingungen der embedded journalists im Irak, die Herausforderungen für eine kritische Berichterstattung sowie die Rezeption der Berichterstattung durch das Publikum.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Medien und Krieg, Pressefreiheit, Objektivität und Instrumentalisierung, embedded journalism, Irak-Krieg 2003 und dem Einfluss der Medien auf die öffentliche Meinung. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Einbettung von Journalisten in militärische Einheiten für die journalistische Unabhängigkeit und die Objektivität der Berichterstattung ergeben.
- Citar trabajo
- Jens Marquardt (Autor), 2007, Freiwillig unfrei?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94211