Wenn man in der Wissenschaft über den Begriff „Medien“ spricht, liegt die grundsätzliche Schwierigkeit darin, diesen Begriff einheitlich und eindeutig zu definieren. In der Literatur findet man deshalb sehr weite Definitionen bezüglich des Medien-Begriffs (Nieding, Ohler & Rey, 2015). Im Vordergrund dieser Arbeit soll es aber nicht um die Thematik und die Anwendung von Medien im Allgemeinen gehen, vielmehr wird die Thematik zu Beginn eingegrenzt. In den nachfolgenden Kapiteln wird auf die Mediendidaktik eingegangen, auf das Lernen mit Medien und den Stellenwert von Medien im Unterricht.
Unterrichtsmedien können ebenso wie Unterrichtsmethoden als Instrumente oder Werkzeuge verstanden werden. Deren Einsatz trägt dazu bei, die Ziele im Unterricht zu verwirklichen. Medien müssen die Erarbeitung des Unterrichtsthemas unterstützen, dem Vorwissen und den Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler entsprechen und an die methodischen Kompetenzen der SuS angepasst werden (Martial & Ladenthin, 2002). Welche Lehrfunktion das gewählte Medium übernimmt, bestimmt die verantwortliche Lehrkraft. Die Vielzahl von Medien kann den Unterricht auf unterschiedliche Art beeinflussen. Neben der Lehrfunktion von Leitmedien, die beispielsweise ein übergeordnetes Ziel für längere Unterrichtsphasen beinhalten, gibt es auch Selbstlernmedien, die eine Form des individualisierten Unterrichts darstellen. Ebenfalls ist die verbreitete Anwendung von sogenannten Teilfunktionen im Unterricht allgegenwärtig. Teilfunktionen übernehmen Arbeitsblätter oder auch Filmausschnitte, wenn die Lernenden Sachverhalte selbst erarbeiten, lösen und erörtern sollen (Maier,1998).
Die folgende Hausarbeit befasst sich daher mit der Gestaltung, dem Einsatz und der Analyse eines selbst entwickelten Mediums auf der Basis eines theoretischen und wissenschaftlichen Hintergrunds.
Zu Beginn werden zwei wissenschaftliche Theorien über das Lernen mit Medien vorgestellt. Die beiden Theorien bilden den wissenschaftlichen Rahmen dieser Arbeit. Im nächsten Kapitel wird das selbst entwickelte Medium vorgestellt und die Lernziele sowie mögliche Einsatzbereiche veranschaulicht. Danach werden fachwissenschaftliche Gestaltungsempfehlungen zum selbst gewählten Medientyp dargestellt und erläutert. Zum Schluss wird das konkrete Medium noch einmal analysiert und diskutiert, welche Gestaltungsempfehlungen angewendet wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Cognitive Load Theory
- Cognitive Theory of Multimedia Learning
- Beschreibung des konkreten Mediums
- Darstellung von Gestaltungsempfehlungen zum gewählten Medium
- Gestaltungsempfehlung „Bild“
- Gestaltungsempfehlung „Text“
- Analyse der Gestaltung des gewählten Mediums
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Gestaltung, dem Einsatz und der Analyse eines selbst entwickelten Mediums im Kontext des multimedialen Lernens. Sie stützt sich dabei auf wissenschaftliche Theorien, insbesondere die Cognitive Load Theory (CLT) und die Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML), um die Prinzipien des effektiven Lernens mit Medien zu beleuchten. Im Zentrum steht die praktische Umsetzung dieser Theorien anhand eines konkreten Mediums und die Analyse seiner Gestaltung im Hinblick auf die optimalen Lernbedingungen.
- Cognitive Load Theory und ihre Anwendung im Kontext des multimedialen Lernens
- Cognitive Theory of Multimedia Learning und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Lernmaterialien
- Analyse der Gestaltung eines selbst entwickelten Mediums unter Berücksichtigung der CLT und CTML
- Empfehlungen für die Gestaltung von Lernmaterialien im Hinblick auf die Optimierung der kognitiven Belastung
- Bewertung des eingesetzten Mediums in Bezug auf seine Effektivität und seine Lernförderlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des multimedialen Lernens ein und grenzt den Fokus der Arbeit auf die Gestaltung und Analyse eines selbst entwickelten Mediums ein. Dabei wird die Bedeutung von Unterrichtsmedien als Werkzeuge zur Verwirklichung von Lernzielen betont.
Das Kapitel „Theoretischer Hintergrund“ beleuchtet die Cognitive Load Theory (CLT) und die Cognitive Theory of Multimedia Learning (CTML). Die CLT behandelt die begrenzte Kapazität des Arbeitsgedächtnisses und die verschiedenen Arten der kognitiven Belastung, die beim Lernen auftreten können. Die CTML stellt die dualen Verarbeitungspfade des menschlichen Informationsverarbeitungs-systems vor und betont die Bedeutung der Gestaltung von Lernmaterialien für eine effiziente Informationsaufnahme.
Das Kapitel „Beschreibung des konkreten Mediums“ beschreibt das von der Autorin entwickelte Medium und seine Lernziele sowie mögliche Einsatzbereiche. Es wird die mediendidaktische Konzeption des Mediums im Detail dargestellt.
Das Kapitel „Darstellung von Gestaltungsempfehlungen zum gewählten Medium“ behandelt die Gestaltungsempfehlungen für den Medientyp des selbst entwickelten Mediums. Es werden konkrete Gestaltungsempfehlungen für die Einbindung von Bildern und Texten im Hinblick auf die Reduktion der kognitiven Belastung und die Optimierung des Lernprozesses gegeben.
Das Kapitel „Analyse der Gestaltung des gewählten Mediums“ analysiert das selbst entwickelte Medium im Hinblick auf die angewendeten Gestaltungsempfehlungen. Es wird untersucht, inwieweit die Gestaltung des Mediums den Prinzipien der CLT und CTML folgt und welche Auswirkungen dies auf die Lernförderlichkeit des Mediums hat.
Schlüsselwörter
Cognitive Load Theory, Cognitive Theory of Multimedia Learning, multimediales Lernen, Lernmedien, Gestaltungsempfehlungen, kognitive Belastung, Arbeitsgedächtnis, Informationsverarbeitung, Lerndesign, didaktische Prinzipien, Medienanalyse, Effektivität, Lernförderung
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- Lukas Sonne (Autor), 2019, Mediendidaktik. Vorstellung eines Unterrichtsmediums auf der Grundlage von wissenschaftlichen Theorien und Gestaltungsempfehlungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950039