Die Beziehung von Religion und Bildung in Japan


Dossier / Travail, 2004

20 Pages, Note: 2


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Die Beziehung zwischen Religion und Bildungn Edo-Zeit Edo-zeit (1600-1868) – die Bildung in der Tempelschulen,“Terakoya“

2 Die Religion- Bildung Beziehungsgeschichte in den japanischen öffentlichen Schulen in der Meiji-Zeit

3 Die Religion- Bildung Beziehungsgeschichte in den japanischen öffentlichen Schulen bis 1945 -der Weg zur extreme Religion- Bildung Beziehung

4 Die Relighion-Bildung Beziehungsgeschichte in den japanischen öffentlichen Schulen ab 1945- Prozess der neue Beziehung Religion/ Bildung

5 Schlusskommenter

6 Quellenverzeichnis

Einleitung

Wenn man an das Thema Religion und Bildung in Japan denkt, kommt immer folgende Frage in den Kopf: Warum ist es schwierig, Religion in der japanischen öffentlichen Schule zu unterrichten? Ein wichtiger Grund dafür steht im Grundgesetz der Bildung aus dem Jahr 1947. Im Artikel 20 des japanischen Bildungsgrundgesetzes heißt es, dass jeder Religionsfreiheit hat: Daher lautet das Bildungsgrundgesetz (Artilel.9) folgendermaßen: Erstens: die Bedeutung/der Sinn der Religion in der Erziehung soll hoch bewertet sein. Zweitens wird keine spezielle Religion in der öffentlichen Schule unterrichtet. Deswegen ist es in der japanischen öffentliche Schulen verboten, eine bestimmte Religion zu lehren. Sie kann nur in der privaten Schulen unterrichtet werden.

Um diese Frage zu beantworten, beschäftige ich mich mit der Beziehung zwischen Religion und Bildung, indem ich historisch, wichtige pädagogische Phänomenen verfolge. Dadurch versuche ich einen anderen Grund zu nennen, es ist nämlich, wegen der extremen Beziehung zwischen eigener Religion und Bildung, in der heutigen Zeit unmöglich, den Kindern eine bestimmte Religion beizubringen.

Die Beziehung zwischen Religion und Bildung in Japan kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Deswegen wird das folgende Kapitel aufgrung der Zeit in vier Teile getrennt. Diese sind Edo-Zeit (1600-1868), Meiji-Zeit (1868-1912), die Zeit bis zum Ende des zweiten Weltkriegs (-1945), und die Zeit nach 1945, in der neue Begriff in der ein neuer über Religion/Bildung bekannt werden.

1 Die Beziehung zwischen Religion und Bildungn Edo-Zeit Edo-zeit (1600-1868) – die Bildung in der Tempelschulen,“Terakoya“

Die Beziehung zwischen Religion und Bildung in der Edo-Zeit war gar nicht problematisch. Die Wurzeln der japanischen modernen öffentlichen Schule heißen Tempelschulen, „Terakoya“ (Original japanische Bedeutung; Hütte des buddhistischen Tempels) In den buddhistischen Tempeln werden die kleinen Kinder, meistens Jungen, aber auch Mädchen von Bauern und Stadtbürgern (Handwerkern und Kaufleuten) unterrichtet. Sie lernten zuerst das japanische Alphabet, dann Disziplin- und Morallehre. Manchmal lernten die Kinder das Rechnen mit dem japanischen Abakus von dem buddhistischen Klerus oder amtlose Samurai. Viele Japaner benutzten diese Bildungs-möglichkeiten. Professor Dore aus Großbritannien hat einer plausible Hypothese aufgestellt, dass zum Ende der Tokugawa Herrschaft 1868 in Japan 54% der männlichen Bevölkerung und 19% der weiblichen Kinder lesen und schreiben konnten.1 Aufgrund diese verbreiteten Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen fand das öffentliches Bildungssystem in der Meiji-Zeit schnell Akzeptanz. Dennnoch hatten diese Terakoya Schulen auch großen Erfolg in ihrem Seelenleben.

Diese Morallehre ist die Lehre des Konfuzianismus. In der Edo-Zeit (1600-1868) wurde der Konfuzianismus als offizielle Moral- und Staatsphilosophie eingeführt. Es wurden hohe Schulen des Konfuzianismus gegründet und die “Halle des Konfuzius” in Edo (heute: Tokyo) war ein Zentrum der damaligen Wissenschaft. Von den drei sozialen Pflichten (Pietät, Loyalität und Höflichkeit) erhielt die Loyalität (chu) in Japan die erste Stelle. Der Grundbegriff des Konfuzianismus ist die Harmonie des Universums, des Kosmos, der die Natur und die Menschenwelt erfasst. Die Ordnung in der menschlichen Sphäre entspricht genau der Ordnung in der Natur. Daher entsprechen die 5 fundamentalen menschlichen Beziehungen (Vater-Sohn, Fürst-Untertan, Mann-Frau, älterer Bruder-jüngerer Bruder, Freund-Freund) den 5 Elementen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) und den 5 Himmelsrichtungen (Osten, Süden, Westen, Norden, eigener Standpunkt). Den 5 menschlichen Beziehungen entsprechen 5 Kardinaltugenden: 1. Menschlichkeit, 2. Rechtlichkeit und Wohlwollen, 3. Anstand und Sitte, 4. Klugheit, 5. Zuverlässigkeit. Aus den 5 Kardinaltugenden wurden drei soziale Pflichten abgeleitet: 1. Loyalität (Untertanentreue), 2. Pietät (kindliche Verehrung der Eltern und Ahnen) und 3. Höflichkeit. Während sich die Gelehrten mit detaillierter Systematisierung der allseitigen Entsprechungen beschäftigten, gewannen im praktischen Leben die Observanzen des Li2 und die kindliche Pietät die wichtigste Stellung und den oberen Rang.

Nachdem dieser chinesische Konfuzianismus im 6.Jh. n.Chr. nach Japan gekommen war, entstand aus der Verbindung des Konfuzianismus mit der japanischen shintoistischen Tradition etwas Neues: eine verstärkte Betonnung der Einheit von Natur und Mensch, von Loyalität und die Pietät. Die Kinder in den Terakoya-Schulen lernten die richtigen elementaren Schriften des japanischen Konfuzianismus, z.B die Kernlehre der Loyalität zu ihren Eltern.

Aus diesem Grund ist es klar, dass damals Religion und Bildung die gleiche Bedeutung hatten. Damals waren die Hauptreligionen japanischer Konfuzianismus und Buddhismus. Aber es gab keinen großen Unterschied. Sie lebten in Harmonie und beide Lehren hassten die Streitigkeiten, besonders über hohe Stufen wie Götter oder Eltern. Dennoch hatten die Religionen als Sozialethik in Leben funktioniert.

Wegen der 300-jährigen Abgescheiden gegen über dem Ausland gab es keine Christen. Es war seit 1629 gesetzlich verboten. Sie durften erst wieder nach der die neuen Regierung exsistieren.

2 Die Religion- Bildung Beziehungsgeschichte in den japanischen öffentlichen Schulen in der Meiji-Zeit

Die Bedrohung durch den westlichen Imperialismus bewog die japanischen Entwicklungsleiter im 19. Jahrhundert unter dem Slogan „Reiches Land, starke Armee“ zu einer Doppelstrategie wirtschaftlicher und militärischer Entwicklung. In solchen Situationen werden das neuen modernen Bildungsystem entwickelt.

2.1 Modernisierung Japans - Gründung der modernen öffentlichen Schulen

Wegen der Bedrohung des Westens, vor allem der USA, mussten die Tokugawa-Machthaber 1853 die Herrschaft abgeben. Somit endete die lange Phase der Isolationspolitik. Eine Zeit der Modernisierung und des Fortschritts begann, die sogenannte Meiji-Ära (1868 – 1912). Hier möchte ich die Gründung des modernen Bildungssystems, nämlich die modernen öffentlichen Schulen erklären.

Mit Beginn der Herrschaft von Meiji Tennno (Kaiser3 Meiji;1868-1912) fanden die sogenannten Meiji-Reformen statt, die Japan einer radikalen Umwandlung im gesamten Bildungsbereich sowie in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht unterwarfen.

Es ist bekannt, dass die Bildung eines Einheitsstaates und die gewaltsame Durchfürun der ursprünglichen Akkumulation des Kapitals in Japan – welche erfolgten, um dem internationalen Druck zu begegnen und zu einem „den anderen Ländern nicht nachstehen Land“ (Meiji Tenno) zu machen – mit unerhörter Geschwindigkeit vorangetrieben wurde und eine ratlose Modernisierung (Durchsetzung bürokratischer Herrschaft bis ins letzte Dorf und Durchführung der um die Leichtindustrie und eine riesige Rüstungindustrie zentrierten industriellen Revolution) nach sich zog. Daher wollte die neue Regierung massenhaft gut qualifizierte Arbeitskräfte hervorbringen. Die rasche Modernisierung des Landes wurde auch durch die Schaffung eines neuen Bildungssystems begünstigt.4

Das erste Erziehungsministerium wurde 1872 gegründet; im selben Jahr verabschiedete man ein umfassendes Bildungsgesetz, das die allgemeine Grundschulausbildung vorsah. Die Regierung sandte pädagogische Delegationen nach Europa und Amerika, um neue erzieherische Ansätze kennen zu lernen; ausländische Pädagogen wurden eingeladen, führten ihre Erziehungsprogramme durch und änderten das japanische Schulsystem. Im gleichen Jahr entstand die Erstellung des ersten Bildungsplans (Gakusei) für ein modernes landesweites Schulsystem.Vorbild waren westliche Schulsysteme aus Frankreich, den USA und Preußen.

Der Bildungsplan von 1872 sah die Aufteilung Japans in „acht akademische Distrikte mit je 32 Mittelschuldistrikten, 210 Grundschuldistrikten mit „einer Universität pro akademischen Distrikt, einer Mittelschule in jedem Mittelschuldistrikt und einer Grundschule in jedem Grundschuldistrikt vor.5

Das neue Schulsystem wurde von der Bevölkerung anfänglich nicht gut angenommen. Grund dafür war die Verwestlichung des Schulsystems, die Bücher (seit 1886 übrigens staatlich kontrolliert und zensiert) waren lediglich Übersetzungen westlicher Schulbücher. Die neuen Lerninhalte waren den konfuzianisch geprägten ehemaligen Samuraifamilien zu kindisch, den Bürgerlichen waren sie schlichtweg fremd. Zudem war in der ersten Zeit der Meiji-Periode der Schulbesuch auf Grundschulniveau nicht kostenlos, was eine starke Belastung der Familie darstellte.

Ende der 1870er Jahre entstand eine neue Traditionalistenbewegung, die eine direkte kaiserliche Herrschaft und die Japanisierung der herkömmlichen konfuzianischen Morallehre sowie die Einführung eines Staats-Schintoismus als nationale Religion befürwortete. Die Traditionalisten hatten in der „Bewegung für demokratische Rechte“ einen Gegner, der sich letztendlich durchsetzte.

Die Regierung unterstützte die Aufklärungspolitik auch in Bezug auf die Bildungspolitik. Dennoch wurde die Bildungspolitik der Regierung bis 1886 stets bekämpft. In diesem Jahr traten das Gesetz über die Kaiserliche Universität, das Gesetz über die Normalschulen, das Gesetz über die Grundschulen und das Gesetz über die Mittelschulen in Kraft, wodurch das Fundament für ein Pflichtschulsystem gelegt war.

Hier kann man schon den Prozess sehen, dass das neue westliche Bildungssystem importiert wurde, aber später gab es die Rückkehr der traditionalen Bildung. Jetzt hat die kaiserliche Herrschaft und die Morallehre große Bedeutung im japanischen Unterricht.

2.2 die Rückkehr und Verstärkung des Tennos und der Morallehre

Im Zuge der Modernisierung löste Japan sich auch von seinem konfuzianisch geprägten Feudalsystem. Dennoch verschwand die autoritäre konfuzianische Haltung gegenüber der Bildung auch beim Studium der modernen westlichen Wissenschaft keinesfalls von der Bildfläche. Deswegen wollte die Regierung „Tennno“ als neues konfuzianisches Symbol und als zentrales Symbol als moderne Nation, nämlich,die neue Regierung zugunsten einer „Restauration“ der kaiserlichen Macht zu brechen, der Tenno sollte wieder in seine „ursprünglichen“ politischen Rechte eingesetzt werden.

Die Erziehungsverordnung des Jahres 1872 forderte ein völlig westlich ausgerichtetes Volksschulwesen, doch blieb in dem Kampf Japans um sein Wiedererstehen als Nation latent die Möglichkeit einer interbasierenden Unterstützung des Tennos, der mit konfuzianischen Grundsätzen persönliche und allgemeine Moral vereinen konnte. Die Lösung des Konflikts zwischen diesen rivalisierenden Ideen kam schließlich mit der Verkündigung des kaiserlichen Erziehungsedikts im Jahr 1890, eines Erlasses, der Elemente der shintonischen Staatsphilosophie und der konfuzianische ethische Untertanen für den Dienst am Staat miteinander verschmolz.6

Im Jahre 1889, wurde die Meiji- Verfassung verkündet, und sie erwies sich als eine bemerkenswerte Mischung aus westlicher Staatskunst und traditionellen japanischen Vorstellungen vom Staat. Die ihr zugrunde liegende Staatsphilosophie beruhte, besonders bei der Behandlung der Frage nach der höchsten Gewalt im Staat und der Beziehung des Tennos zur Regierung und zum Volk, auf einer Idee, die die Japaner seit Jahrhunderten als Grundlage der ihnen angestammten Staatsform (kokutai) betrachtet hatten. Der Tenno wurde gesetzlich als absoluter, göttlicher Monarch, der über der Regierung stand, und gleichzeitig als die Verkörperung des Staates anerkannt. Das japanische Volk war ihm untertan, dazu angehalten, ihm loyal zu dienen.7 Im Artikel 3 der Verfassung des Großjapanischen Reiches (1889) hieß es allerdings „Der Kaiser ist heilig und unverletzlich“ – und damit war dem Tenno eine gänzlich andere verfassungsrechtliche Rolle zugewiesen als später dem deutschen Kaiser, er war letzlich kein „ sozialer Monarch“, sondern in der Staatsideologie „gottähnlich “8

In der Zeit ab 1890 folgte auf der Grundlage des Kaiserlichen Erziehungsediktes ein halbes Jahrhundert nationaler Erziehung mit der Basis einer nationalen Moral.

Der „Kaiserliche Erziehungserlass“(kyoiku chokugo) vom Oktober 1890 verkündet, gestützt auf das Konzept des Familienstaates und unter Berufung auf die Mythologie, die ewige Dauer des Kaiserhauses und die Pflicht der Untertanen zu absoluter Loyalität und Patriotismus. Ein Exemplar dieses kaiserlichen Erlasses befand sich bis 1945 in jeder Schule des Landes und wurde bei bestimmten Gelegenheiten feierlich verlesen. Dieser relativ simple Text diente als zentrale „heilige Schrift“des Tennosystems. Diese heilige Schrift und heilige Porträt des Tennos wurden in jeder Schule beigebracht. Jeden Morgen lasder Rektor der Schuhle daraus vor und alle Kinder und Lehrer mussten während dieser Zeit ihren Kopf Porträts die auf den Podien stehen, heben. Das wurde mit der Zeit die wichtigste Ceremony in allen Schulen.

2.3 Der Konflikt Bildung/Religion in der Meiji-Zeit

Der große Konflikt Bildung/Religion in der Meiji-Zeit ist der sogenannte „unrespektable Fall“ der Christen. Es ist ein „Fall“, aber danach erreignete sich die schwere Kritik zum Christentum, und als Folge mussten die japanischen Christen sehr schwierige Situation stehen. Es geschieht in dem Prozesse der Verstarkung der Heiligkeit des Tennos in der Bildung.

Hier ist es klar, dass der einzige Gott (Tenno) ihn unter der Einheit der Religion/Bildung ausgenommen hatte. Wenn jemanden eine andere Gottheit glaubt, gäbe es einen Streit zwischen seinen Glauben (Religion) und seiner stattlichen Lehre (Bildung).

[...]


1 INTERNATIONALE GESELLSCHAFT FÜR BILDUNGSINFORMATION e.V.(ISEI): Das Bildungswesen in Japan. ISSN 0041-65761996 (=Japan verstehen“, Band 77), S.22

2 „Li“ umfasste alle Formen des Umgangs mit Menschen und Dingen, ist also mit „Anstand und Sitte", aber auch mit „Rechtlichkeit und Wohlwollen“ eng verbunden.

3 Das Wort Kaiser ist die Übersetzung von Tennno. In dieser Hausarbeit benutze ich Tenno.

4 MARUYAMA, Masao: Denken in Japan, hg. übers.von Schamoni Wolfgang und Seifert Wolfgang, Frankfurt a.M: Suhrkamp,1988(= Neue Folge Band 398) ,S.57.

5 Das Konzept konnte aber nur teilweise realisiert werden.

6 HALL, John Whitney: Das Japanische Kaiserreich, übers.von Schuster Ingrid, 13. Frankfurt a.M: Fischer Taschenbuch Verlag, 2003 (=Fischer Weltgeschichte Band 20) ,S.285.

7 HALL: Das Japanische Kaiserreich (2003), S.290.

8 POHL, Manfred: Geschichte Japans, 2. München: C.H.BECK,2004 (=C.H.BECK WISSEN 2190), S.61.

Fin de l'extrait de 20 pages

Résumé des informations

Titre
Die Beziehung von Religion und Bildung in Japan
Université
University of Bamberg
Note
2
Auteur
Année
2004
Pages
20
N° de catalogue
V950589
ISBN (ebook)
9783346289865
ISBN (Livre)
9783346289872
Langue
allemand
Mots clés
Religion, Japan, Geshichte, Japanische Bildung Edozeit
Citation du texte
Megumi Lang (Auteur), 2004, Die Beziehung von Religion und Bildung in Japan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950589

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