Die Arbeit setzt sich mit der Frage einer europäischen Identität auseinander und stellt die Frage, ob in den Zeiten der einschneidenden globalen Pandemie des Viruserregers SARS-CoV-2, nach wie vor regionale und nationale Identitäten eine hohe Relevanz besitzen oder ob eine Identifikation mit Europa an Relevanz gewonnen haben könnte. Dazu wurde ein qualitatives Gruppeninterview mit drei Studenten durchgeführt, welches möglichst implizite Narrative erzeugen sollte. In der anschließenden Narrativanalyse wurde versucht, die wichtigsten Identifikationskategorien der Interviewteilnehmer herauszuarbeiten, um eine Bilanz über die Wichtigkeit regionaler, nationaler und europäischer Identitäten für die Interviewten ziehen zu können.
Begonnen wird die Untersuchung mit der Einführung in die theoretischen Grundlagen. Dazu werden in dem Kapitel „Theoretische Überlegungen“ die grundlegenden Begriffe der „Identität“ und „kollektiven Identität“ erläutert. Im Anschluss wird historisch aufgearbeitet, aus welchen Merkmalen sich die kollektive europäische Identität zusammensetzt. Darauf folgt eine Zusammenfassung der bisherigen empirischen Erkenntnisse zur Relevanz Europas als Identifikationskategorie. Im dritten Kapitel wird kurz auf die Entwicklung der Methodik und die Stichprobe eingegangen. Anschließend folgt eine Narrativanalyse der Interviewergebnisse und zum Schluss eine Bewertung der Analyseergebnisse sowie eine Zusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Theoretische Überlegungen
- Identität und kollektive Identität
- Europa und die Europäische Union
- Bisherige Erkenntnisse aus der Empirie
- Methodik und Stichprobe
- Narrativanalyse: Welche Relevanz besitzt Europa als Identifikationskategorie während der Corona-Krise?
- Aus welcher Perspektive wird die Corona-Krise betrachtet?
- Weitere Indizien für eine Nicht-Identifikation mit Europa
- Weitere Indizien für eine Identifikation mit Europa
- Diskussion und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Europa und der Europäischen Union als kollektive Identifikationskategorien im Alltag europäischer Bürger und ihrer Relevanz für Studenten während der Corona-Krise. Die Arbeit untersucht, ob in Zeiten der Corona-Krise regionale und nationale Identitäten an Relevanz gewonnen haben oder ob sich eine Identifikation mit Europa verstärkt hat.
- Die Rolle von kollektiven Identitäten im Kontext der europäischen Integration
- Die Relevanz von Europa und der Europäischen Union als Identifikationskategorien
- Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Identitätsbildung europäischer Bürger
- Die Bedeutung von regionalen und nationalen Identitäten im Vergleich zur europäischen Identität
- Die Rolle von Narrativen in der Konstruktion von Identitäten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die europäische Integration und ihre Auswirkungen auf die Identitätsbildung von Bürgern. Es werden zentrale Fragen zu den Veränderungen im Alltag und in der Selbstwahrnehmung europäischer Bürger aufgeworfen, insbesondere im Kontext der Corona-Krise.
Das Kapitel „Theoretische Überlegungen“ erläutert die grundlegenden Konzepte von Identität und kollektiver Identität. Es beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der europäischen Identität und fasst bisherige empirische Erkenntnisse zu ihrer Relevanz zusammen.
Das Kapitel „Methodik und Stichprobe“ gibt einen kurzen Einblick in die Forschungsmethodik und die Auswahl der Interviewteilnehmer.
Das Kapitel „Narrativanalyse: Welche Relevanz besitzt Europa als Identifikationskategorie während der Corona-Krise?“ analysiert die Ergebnisse von Gruppeninterviews mit Studenten. Es untersucht, aus welcher Perspektive die Corona-Krise betrachtet wird, welche Indizien für eine Nicht-Identifikation mit Europa existieren und welche Indizien für eine Identifikation mit Europa sprechen.
Schlüsselwörter
Europäische Integration, kollektive Identität, Identifikationskategorien, Corona-Krise, Narrativanalyse, qualitative Forschung, Studenten, Europa, Europäische Union, regionale Identität, nationale Identität, transnationales Zusammengehörigkeitsgefühl.
- Quote paper
- Julian Borchard (Author), 2020, Europa und die Europäische Union als kollektive Identifikationskategorien im Alltag europäischer Bürger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/953152