Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie von Hess und Scheerer zu beschreiben und diese anschließend bei der Darstellung des Gewalt- und Kriminalitätsverhalten von Frauen miteinfließen zu lassen.
Zu Beginn des Kapitels „Sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie im Überblick“ soll zunächst geklärt werden, was unter den verschiedenen Begriffsbestandteilen der Theorie Hess und Scheerers zu verstehen ist. Zudem wird skizziert, wie sich die Konstruktion von Kriminalität vollzieht. Anschließend wird in den Unterpunkten, welche in die verschiedenen Ebenen des Makro-Mikro-Makro-Modells unterteilt sind, genauer auf die einzelnen Ebenen des Modells eingegangen.
Im Unterpunkt 2.1 wird nachgezeichnet, wie es dazu kam, dass sich im Laufe der Menschheitsgeschichte die Kategorie der Kriminalität herausbildete. Im nachfolgenden Unterpunkt, welcher die Mikro-Ebene behandelt, wird darauf eingegangen, wie die
individuellen Handlungen des Akteurs die Entstehung und den Fortlauf seiner kriminellen Karriere beeinflussen.
Der Unterpunkt 2.3 beschreibt, wie die Kriminalstatistiken und Kriminalitätsraten Einfluss auf die gesellschaftlichen Diskurse nehmen. Im Oberpunkt „Geschlechtsspezifisches Gewalt- und Kriminalitätsverhalten“ wird auf die soziale Ungleichheit der Geschlechter hingewiesen und zudem behandelt, wie Männer und Frauen im Rahmen ihres kriminellen und aggressiven Verhaltens eingeschätzt werden können. Im Zuge dessen werden die elementaren Vorgänge und Begrifflichkeiten des „doing gender“, der geschlechtsspezifischen Sozialisation und der sozialen Kontrollinstanzen erklärt.
Im Unterpunkt 3.1 wird die Ausprägung des weiblichen Kriminalitätsverhalten erläutert und dargestellt, wie gesellschaftliche Rollenzuschreibungen das weibliche Gewaltverhalten beeinflussen. Abschließend wird im Unterpunkt 3.2 die Frage behandelt, was die Beweggründe Jugendlicher sind, gewalttätige Handlungen zu begehen. Außerdem wird untersucht, ob die Motivationen des aggressiven Verhaltens geschlechtsspezifisch sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie im Überblick
- Makro-Ebene: Entstehung der Kategorie der Kriminalität
- Mikro-Ebene: Kriminalität als individuelle Handlung
- Makro-Ebene: Statistiken und Diskurse der Kriminalität
- Geschlechtsspezifisches Gewalt- und Kriminalitätsverhalten
- Entwicklung der weiblichen Kriminalität und Entstehungsbedingungen gewalttätiger Handlungen
- Motive gewalttätiger Handlungen bei weiblichen Jugendlichen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie von Hess und Scheerer darzustellen und diese auf das Gewalt- und Kriminalitätsverhalten von Frauen anzuwenden. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Kriminalität als gesellschaftliches Konstrukt entsteht und wie sich geschlechtsspezifische Muster in der Kriminalität und im Gewaltverhalten erklären lassen.
- Soziale Konstruktion von Kriminalität
- Makro-Mikro-Makro-Modell der Kriminalitätstheorie
- Geschlechtsspezifische Kriminalität
- Weibliche Gewalt und ihre Ursachen
- Motive gewalttätiger Handlungen bei weiblichen Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Grundidee der Arbeit dar, die sich mit den unterschiedlichen Handlungsweisen von Männern und Frauen, insbesondere in Konfliktsituationen, beschäftigt. Sie erläutert das Ziel der Arbeit, die sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie von Hess und Scheerer zu beschreiben und auf das Gewalt- und Kriminalitätsverhalten von Frauen anzuwenden.
Sozialkonstruktivistische Kriminalitätstheorie im Überblick
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kriminalitätstheorie und stellt das Modell von Hess und Scheerer vor. Es beschreibt die drei Ebenen des Makro-Mikro-Makro-Modells: die Entstehung der Kategorie der Kriminalität auf der Makro-Ebene, die individuelle Handlung auf der Mikro-Ebene und die gesellschaftlichen Diskurse und Statistiken auf der zweiten Makro-Ebene.
Geschlechtsspezifisches Gewalt- und Kriminalitätsverhalten
Das Kapitel beleuchtet die soziale Ungleichheit der Geschlechter und die unterschiedlichen Einschätzungen von Männern und Frauen im Kontext von Kriminalität und Gewalt. Es geht auf die Konzepte von „doing gender“, geschlechtsspezifischer Sozialisation und sozialer Kontrollinstanzen ein. Außerdem wird die Entwicklung des weiblichen Kriminalitätsverhaltens erläutert und der Einfluss gesellschaftlicher Rollenzuschreibungen auf das weibliche Gewaltverhalten beleuchtet. Der Abschnitt geht auf die Motive von weiblichen Jugendlichen ein, die zu gewalttätigen Handlungen greifen, und untersucht, ob diese geschlechtsspezifisch sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Sozialkonstruktivismus, Kriminalitätstheorie, Makro-Mikro-Makro-Modell, Geschlechtsspezifität, Gewalt, Kriminalität, weibliches Gewaltverhalten und "doing gender". Sie analysiert die Entstehung von Kriminalität als gesellschaftliches Konstrukt und die Rolle geschlechtsspezifischer Faktoren in der Entstehung von Gewalt und Kriminalität.
- Citation du texte
- Myrthe Prell (Auteur), 2020, Darstellung der sozialkonstruktivistischen Kriminalitätstheorie am Beispiel des weiblichen Gewalt- und Kriminalitätsverhaltens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/953245