Welche Rolle spielten Karl Bonhoeffer und Maximilian de Crinis in den Medizinverbrechen des Nationalsozialismus? Der Autor wendet sich in der Arbeit der Mikroebene zu und stellt die Frage nach der individuellen Verantwortung. Die Kapitel „Die Entwicklung der Psychiatrie bis zum Nationalsozialismus“ und „Die Psychiatrie der Charité bis zum Nationalsozialismus“ liefern den historischen Kontext für die folgende Analyse. Die Absätze „Karl Bonhoeffer“ und „Maximilian de Crinis“ beleuchten im Einzelnen die Biografien der beiden ehemaligen Leiter. Darüber hinaus wird auf den jeweiligen Forschungsstand eingegangen. Innerhalb der Arbeit bilden die Zwangssterilisationen und die Krankenmorde den Untersuchungsschwerpunkt. In den Kapiteln „Karl Bonhoeffer, Maximilian de Crinis und die Zwangssterilisationen“ und „Karl Bonhoeffer, Maximilian de Crinis und die Krankenmorde“ werden die Rollen in den beiden Medizinverbrechen untersucht.
Die Aufarbeitung der medizinischen Verbrechen im Nationalsozialismus begann in den 1980er Jahren. Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften vermieden die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte somit über einen langen Zeitraum. Das trifft insbesondere auf die „Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde“ (DGPPN) zu. Von ihr fehlte bis dahin eine eindeutige Positionierung.
Im Zuge der historischen Aufarbeitung der Psychiatrie im Nationalsozialismus wurde eine beträchtliche Anzahl an Forschungsarbeiten veröffentlicht. Die Untersuchungsschwerpunkte bildeten die Zwangssterilisationen, die Krankenmorde und die Menschenexperimente für die psychiatrische Forschung. Daneben wurde die Frage nach individueller Verantwortung durch die Aufarbeitung einzelner Biografien gestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1) Die Entwicklung der Psychiatrie bis zum Nationalsozialismus
- 2) Die Psychiatrie der Charité bis zum Nationalsozialismus
- 3) Karl Bonhoeffer
- 4) Maximilian de Crinis
- 5) Karl Bonhoeffer, Maximilian de Crinis und die Zwangssterilisationen
- 6) Karl Bonhoeffer, Maximilian de Crinis und die Krankenmorde
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der ehemaligen Leiter der psychiatrischen Nervenklinik der Charité, Karl Bonhoeffer und Maximilian de Crinis, in den Medizinverbrechen des Nationalsozialismus. Der Fokus liegt dabei auf der individuellen Verantwortung der beiden Protagonisten in Bezug auf die Zwangssterilisationen und Krankenmorde.
- Die Entwicklung der Psychiatrie in Deutschland bis zum Nationalsozialismus
- Die Rolle der Charité-Psychiatrie im Nationalsozialismus
- Die Biografien von Karl Bonhoeffer und Maximilian de Crinis
- Die Beteiligung von Bonhoeffer und de Crinis an den Zwangssterilisationen
- Die Rolle von Bonhoeffer und de Crinis bei den Krankenmorden
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die Relevanz der Aufarbeitung der medizinischen Verbrechen im Nationalsozialismus im Kontext der Psychiatrie dar und führt den Fokus auf die beiden Leitern der Charité-Nervenklinik, Karl Bonhoeffer und Maximilian de Crinis.
- 1) Die Entwicklung der Psychiatrie bis zum Nationalsozialismus: Dieses Kapitel beleuchtet die steigende Bedeutung der Psychiatrie in Deutschland ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es werden die Ursachen für die wachsende Relevanz des Fachbereichs sowie die Etablierung als wissenschaftliche Disziplin behandelt.
- 2) Die Psychiatrie der Charité bis zum Nationalsozialismus: Dieses Kapitel fokussiert auf die spezifische Entwicklung der Psychiatrie an der Berliner Charité bis zum Beginn des Nationalsozialismus. Es werden die institutionellen Veränderungen und die Rolle der Psychiatrie in der Gesellschaft behandelt.
- 3) Karl Bonhoeffer: Dieses Kapitel beleuchtet die Biografie von Karl Bonhoeffer und seine Rolle in der Charité-Psychiatrie. Es geht auf seine Forschungstätigkeit, seine Lehrtätigkeit und seinen Einfluss auf die Entwicklung des Fachbereichs ein.
- 4) Maximilian de Crinis: Dieses Kapitel beleuchtet die Biografie von Maximilian de Crinis und seine Rolle in der Charité-Psychiatrie. Es geht auf seine Forschungstätigkeit, seine Lehrtätigkeit und seinen Einfluss auf die Entwicklung des Fachbereichs ein.
- 5) Karl Bonhoeffer, Maximilian de Crinis und die Zwangssterilisationen: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Bonhoeffer und de Crinis im Kontext der Zwangssterilisationen. Es analysiert deren Beteiligung an der Umsetzung der entsprechenden Gesetze und die Folgen für die Betroffenen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Psychiatrie, Nationalsozialismus, Charité, Zwangssterilisationen, Krankenmorde, Karl Bonhoeffer, Maximilian de Crinis, individuelle Verantwortung, historische Aufarbeitung, Medizinverbrechen, wissenschaftliche Disziplin, Eugenetik.
- Citar trabajo
- Martin Erlebrook (Autor), 2020, Die Psychiatrie der Charité im Nationalsozialismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/960372