Seit Jahren vollzieht sich durch Technisierung und Digitalisierung ein Lernkulturwandel. Für das Unterrichten bedeutet das eigentlich, dass Schüler*innen neben Fachinhalten auch Fertigkeiten, also Methoden und Strategien, erlernen müssen, durch die sie sich selbstgesteuert neues Wissen erschließen und dadurch lebenslang lernen können. Zurzeit liegt der didaktische Fokus noch wenig auf dem Erwerb von Methodenkompetenz, obwohl sich heute bereits abzeichnet, dass erlernte Fachinhalte veralten können, Methodenkompetenz jedoch eher nicht.
Welche schulischen Veränderungen müssen mit dem Lernkulturwandel einhergehen? Welche Ansätze unterstützen den Erwerb überfachlicher Methodenkompetenz? Mit welchen überfachlichen Methoden und Strategien sind Schüler*innen für ihr bevorstehendes (Berufs-)Leben gerüstet? Wie können sie sich diese systematisch und nachhaltig aneignen?
Die Autorin Kira Diana Glückert setzt sich mit dem aktuellen Thema der Aneignung überfachlicher Methodenkompetenz auseinander und geht anhand ihres Konzepts des Ermöglichungscoachings – das sie aus den Ansätzen der Ermöglichungsdidaktik und des Lerncoachings abgeleitet hat – der Frage nach, wie sich die Selbststeuerung von Schüler*innen dadurch anbahnen und festigen lässt. Lebensnahe Unterrichtsmaterialien mit 65 Methoden und Strategien liefern Anleitungen für die konkrete praktische Umsetzung im Unterricht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Lernkulturwandel
- 2.1 Definitionen: Lernen, Kultur, Lernkultur, Schulkultur
- 2.2 Wo sich der Lernkulturwandel zeigt oder: die Forderungen der Arbeitgeber
- 2.3 Bedeutungen für die Lern- und Schulkultur
- 2.4 Resümee
- 3 Begriffsbestimmungen: Ermöglichungsdidaktik und Lerncoaching
- 3.1 Ermöglichungsdidaktik
- 3.2 Lerncoaching
- 3.3 Resümee
- 4 Perspektivenwechsel: Ermöglichungsdidaktik und Lerncoaching
- 4.1 Didaktik
- 4.2 Konstruktivismus
- 4.3 Lernen
- 4.4 Lehr- und Lernarrangements sowie Rahmenbedingungen
- 4.5 Beratung und Gesprächsführung
- 4.6 Menschenbild
- 4.7 Lehrperson/Coach
- 4.8 Schüler*in/Coachee
- 4.9 Resümee des Perspektivenwechsels – auch im Hinblick auf den LKW
- 4.10 Überblick über Ermöglichungsdidaktik und Lerncoaching (Grundlagen des "Ermöglichungscoachings")
- 5 Konzept „Ermöglichungscoaching“
- 5.1 Ziel
- 5.2 Didaktik, Konstruktivismus und Lernen
- 5.3 Menschenbild: Lernende und Lehrende
- 5.4 Aufbau des Konzepts
- 5.5 Beratung und Gesprächsführung
- 5.6 Lernsetting und Rahmenbedingungen
- 5.7 Resümee (inklusive Meta-Evaluation)
- 6 Schlussfolgerungen und Ausblick
- 6.1 Empfehlungen für die Lern- und Schulkultur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema des Lernkulturwandels und setzt sich zum Ziel, die Bedeutung von Ermöglichungsdidaktik und Lerncoaching im Unterricht zu beleuchten. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung der Methodenkompetenz von Schüler*innen.
- Der Lernkulturwandel und seine Auswirkungen auf die Schule
- Die Konzepte der Ermöglichungsdidaktik und des Lerncoachings
- Die Bedeutung von Methodenkompetenz im Unterricht
- Die Rolle der Lehrperson als Ermöglicher*in und Coach
- Der Einsatz von Lerncoaching zur Förderung des selbstgesteuerten Lernens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den aktuellen Lernkulturwandel und seine Herausforderungen für die Schule beschreibt. Anschließend werden die Begriffe Lernkultur, Schulkultur und Lernen definiert. Das zweite Kapitel beleuchtet die Forderungen der Arbeitgeber hinsichtlich der Methodenkompetenz von Absolvent*innen und die Bedeutung dieser Kompetenzen für die Lern- und Schulkultur. Das dritte Kapitel definiert die Konzepte der Ermöglichungsdidaktik und des Lerncoachings, wobei deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgestellt werden.
Im vierten Kapitel werden die Konzepte der Ermöglichungsdidaktik und des Lerncoachings im Kontext verschiedener Disziplinen beleuchtet, darunter Didaktik, Konstruktivismus, Lernforschung, Beratung und Gesprächsführung. Es werden die verschiedenen Perspektiven auf die Rolle der Lehrperson als Ermöglicher*in und Coach sowie auf die Schüler*in als Coachee erörtert. Das fünfte Kapitel beschreibt das Konzept des "Ermöglichungscoachings" und erläutert die einzelnen Elemente des Konzepts, wie z. B. Ziele, Aufbau, Lernsetting und Rahmenbedingungen. Abschließend werden in den Schlussfolgerungen Empfehlungen für die Lern- und Schulkultur abgeleitet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Lernkulturwandel, Ermöglichungsdidaktik, Lerncoaching, Methodenkompetenz, selbstgesteuertes Lernen, Schüler*innenförderung und Lehrer*innenentwicklung. Dabei spielen die Konzepte des Konstruktivismus, der Beratung und Gesprächsführung eine wichtige Rolle. Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten, wie Ermöglichungsdidaktik und Lerncoaching zur Entwicklung einer lernförderlichen Schulkultur beitragen können, in der Schüler*innen aktiv und selbstbestimmt lernen.
- Quote paper
- Kira Diana Glückert (Author), 2020, Der Lernkulturwandel als Chance zum selbstgesteuerten Lernen. Wie Ermöglichungsdidaktik und Lerncoaching die Methodenkompetenz im Unterricht stärken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/965354