Der Bankensektor in Europa befindet sich seit Beginn der Finanzkrise 2007 in einem grundlegenden Wandel. Durch die Ausfälle großer Bankengruppen, welche meist übermäßig risikoreiche Geschäftsmodelle verfolgten, wurde eine Welle der Regulierung eingeleitet, um das Marktvertrauen wiederherzustellen und die Finanzstabilität zu gewährleisten. Dies führte zu Umstrukturierungen mit grundlegenden Auswirkungen auf die Zukunft des europäischen Bankensektors und der Finanzintermediation.
Reformen der Bankenregulierung, wie beispielsweise Basel III, haben nach Untersuchungen von Mergaerts und Vander Vennet (2016) eine branchenweite Transformation der Geschäftsmodelle veranlasst. Daher geht die Motivation für die Forschung der vorliegenden Arbeit aus der Finanzkrise und den nachfolgenden Initiativen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Banken hervor. Über den Betrachtungszeitraum von 2004 bis 2018 lassen sich somit mehrere außerordentliche Ereignisse im Bankensektor analysieren.
Die vorliegende Masterthesis beschäftigt sich mit Erfolgsdeterminanten von Geschäftsmodellen europäischer Banken und ihrer empirischen Analyse. Daher setzt sich die Arbeit aus einem theoretischen und einem empirischen Teil zusammen. Zu Beginn werden im Rahmen des theoretischen Teils die notwendigen und grundlegenden Fachbegriffe beschrieben und anschließend definiert. Besonderer Fokus liegt hierbei auf der näheren Betrachtung von Geschäftsmodellen und Erfolgsdeterminanten im Allgemeinen und darauffolgend auch mit speziellem Bezug auf den Bankensektor. Im Anschluss wird die Methodik zur Identifizierung von Geschäftsmodellen der Banken diskutiert und erklärt, wie diese mit der Performance der Banken in Beziehung gesetzt werden können.
Schließlich konzentriert sich der zweite Teil der Thesis auf die empirische Analyse und Auswertung der zuvor gebildeten Datenbasis, welche sich aus Daten von 2004 bis 2018 aus den Geschäftsberichten der jeweiligen Banken zusammensetzt. Verschiedene statistische Methoden, wie Korrelations- und Regressionsanalysen in Bezug auf die identifizierten Erfolgsdeterminanten sollen die Forschungslücke schließen und auf die zuvor entwickelten Hypothesen angewendet werden. Auch wird die Stichhaltigkeit der Ergebnisse statistisch untersucht. Zum Abschluss wird im Rahmen der Schlussbetrachtung ein Fazit der Analysen gezogen. Die aufgetretenen Komplikationen und Einschränkungen werden kommentiert und erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Einordung und Zielsetzung
- Theoretische Teil der Arbeit
- Geschäftsmodelle und ihre Relevanz
- Unternehmensform Bank und ihre Geschäftsmodelle
- Erfolgsdeterminanten, Erfolgsmessung und Performance
- Erfolgsdeterminanten von Banken
- Empirische Analyse
- Methodik der Datenerhebung und -aufbereitung
- Methodik der Datenanalyse und -auswertung
- Auswertung und empirische Analysen
- Hypothese 1: Höhere Effizienz und Performance der Fokus-Banken
- Hypothese 2: Auswirkungen der verschiedenen Erträge auf die CIR
- Hypothese 3: Auswirkungen der DBS auf die Performance
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterthesis untersucht die Erfolgsdeterminanten von Geschäftsmodellen europäischer Banken und deren empirische Analyse. Die Arbeit besteht aus einem theoretischen und einem empirischen Teil. Der theoretische Teil beleuchtet die grundlegenden Fachbegriffe, definiert Geschäftsmodelle und Erfolgsdeterminanten im Allgemeinen und fokussiert auf den Bankensektor. Der empirische Teil analysiert eine Datenbasis von 2004 bis 2018 aus den Geschäftsberichten der untersuchten Banken.
- Bedeutung von Geschäftsmodellen und deren Erfolgsdeterminanten für die Performance europäischer Banken
- Analyse der Fragilität von Universal-Banken mit diversifizierten, risikoreichen und kostenintensiven Geschäftsmodellen
- Untersuchung der Effizienz von Banken mit fokussierten, weniger risikoreichen Geschäftsmodellen und geografischer Konzentration
- Analyse der Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die Bankbranche
- Bedeutung der digitalen Transformation und des Innovationsdrucks für die Bankbranche
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel "Einleitung: Einordung und Zielsetzung" beschreibt den Wandel des Bankensektors in Europa seit der Finanzkrise 2007 und die Bedeutung von Geschäftsmodellen für den Erfolg von Banken. Das Kapitel "Theoretische Teil der Arbeit" definiert grundlegende Fachbegriffe, wie Geschäftsmodelle, Erfolgsdeterminanten, Erfolgsmessung und Performance und beleuchtet die Besonderheiten von Banken als Unternehmensform und deren Geschäftsmodelle. Die empirische Analyse umfasst die Methoden der Datenerhebung und -aufbereitung, die Methoden der Datenanalyse und -auswertung sowie die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Erfolgsdeterminanten von Geschäftsmodellen europäischer Banken, insbesondere auf die Cost-Income-Ratio und die Eigenkapitalrentabilität. Weitere wichtige Themen sind die Auswirkungen der Niedrigzinsphase, die Bedeutung der digitalen Transformation und der Innovationsdruck sowie die Rolle der durchschnittlichen Bilanzsumme für die Performance der Banken. Die Studie untersucht verschiedene Geschäftsmodelle, darunter Universalbanken und fokussierte Banken, und analysiert die Unterschiede in ihrer Performance. Die Arbeit nutzt empirische Daten aus den Geschäftsberichten der untersuchten Banken und wendet verschiedene statistische Methoden an, um die Zusammenhänge zwischen den Geschäftsmodellen, Erfolgsdeterminanten und der Performance der Banken zu untersuchen.
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- M. Sc. Felix Stehr (Autor), 2020, Erfolgsdeterminanten von Geschäftsmodellen europäischer Banken, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/974360