Die Bereiche Ästhetik, Medizin und Religion erscheinen gegenteilig, weshalb sich die Frage stellt, inwiefern sie sich in Gottfried Benns Schaffen vereinen lassen und, ob jenes komplexe Zusammenspiel ungleicher Pole das Werk dominiert.
Um diesen Aspekten nachzugehen, soll im folgenden Gottfried Benns Frühwerk hinsichtlich seiner zentralen Merkmale untersucht werden. In "Unter der Großhirnrinde - Briefe vom Meer" lässt sich vor allem Benns nihilistische Weltanschauung erkennen, die sich durch eine Analyse der detaillierten Geschichts- und Gegenwartsdiagnose herauskristallisieren lässt. Anschließend soll anhand des Gedichts „Schöne Jugend“ herausgearbeitet werden, ob es sich bei den Morgue-Gedichten vorrangig um eine ästhetisierende Komposition oder um eine zynische Abbildung der pathologischen Realität handelt. Schließlich soll die destruktive Darstellung des Menschen auf ihre Details untersucht werden, woraufhin eine Zusammenfassung der Ergebnisse folgt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vom Urschlamm zum erkennenden Menschen - Das Dilemma des Verschuldungsprozess: Unter der Großhirnrinde. Briefe vom Meer
2.1 Geschichtsdeutung und Gegenwartsdiagnose
2.2 Nihilistische Weltanschauung
3. Zwischen zynischer Destruktion und ästhetischer Komposition: Schöne Jugend
3.1 Zurschaustellung medizinischen Wissens oder Ausdruck von ästhetischem Anspruch?
3.2 Was ist der Mensch? - Dehumanisierung und Destruktion des christlichen Menschenbildes
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
5.1 Textgrundlage
5.2 Forschungsliteratur
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