Aktives Zuhören nach Thomas Gordon


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2002

16 Pages, Note: 1


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kommunikation
2.1 Kommunikationsprozess
2.2 Probleme : Kommunikationssperren

3. Techniken des Zuhörens
3.1 Abgrenzung von Hören und Hinhören
3.2 Passives Zuhören
3.3 Aufmerksamkeit
3.4 Türoffner oder Einladungen
3.5 Aktives Zuhören

4. Aktives Zuhören
4.1 Definition
4.2 Prinzipien der zwischenmenschlichen Beziehung
4.2.1 Das Inkonsequenz Prinzip
4.2.2 Das Prinzip des Problembesitzes
4.3 Techniken
4.4 Bedeutung des Aktiven Zuhörens
4.4.1 Für das Kind
4.4.2 Für die Eltern
4.5 Probleme

5.Schluss

6. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

Tagtäglich werden wir, in allen zwischenmenschlichen Beziehungen, mit Kommunikationsproblemen konfrontiert. Miteinander reden ist daher nicht so einfach wie es erscheint. Und nicht umsonst kennen wir die vorwurfsvollen Worte ’Du hörst mir nie zu’ nur allzu gut. Nachdem wir also zuerst Mühe haben, das zu sagen was wir meinen, kommt noch das Problem hinzu aufeinander zu hören. Auch Goethe hat dies erkannt und mit den Worten- ’Reden ist ein Bedürfnis, Zuhören eine Kunst’ - formuliert.

Wie kann man nun dieser Problematik entgegenwirken? Unter den zahlreichen Ansätzen für eine gelungene Gesprächsführung, die auch im Laufe des Seminars besprochenen wurden bzw. werden, möchte ich mich dem des Aktiven Zuhörens zuwenden. Die Person die mit diesem Ansatz in Verbindung gebracht wird, ist der amerikanische Psychologe Thomas Gordon. Inspiriert von seinem Professor und Freund Carl Rogers entwickelte er, in den 60er Jahren, das Modell des Aktiven Zuhörens. Das spiegelnde Zuhören und der Glaube an die Fähigkeit zum eigenständigen Lösen von Problemen waren dabei wichtige Elemente dessen. Durch dieses Modell sollten also Beziehungen in allen Lebensbereichen harmonischer und einfacher gestaltet werden, wie z. B. in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Gesundheitswesen. Da er in Deutschland vor allem mit seinem Werk „Familienkonferenz“ die Pädagogik nachhaltig beeinflusste, werde ich mich auch in meiner Arbeit auf diesen Lebensbereich beziehen. Im Folgenden soll also zuerst noch einmal auf die Grundlagen einer Kommunikation und deren Probleme eingegangen werden bevor das Aktive Zuhören aus den Techniken des Zuhörens herausgegriffen und näher erläutert wird.

2. Kommunikation

2.1 Kommunikationsprozess

Um die Bedeutung der Kommunikation noch mal hervorzuheben muss man ganz klar sagen: Es gibt kein ’nicht- kommunizieren’! Das Missverständnis, dass kommunizieren gleichermaßen sprechen bedeutet ist, meiner Meinung nach, immer noch weit verbreitet. Deshalb will ich auf die nonverbale Kommunikation (Mimik, Gestik, Körperhaltung,...) kurz hinweisen. Ein Beispiel dafür wäre der Säugling, der durch das Weinen seinen Eltern mitteilen will, dass er Hunger hat. Da er noch nicht die Fähigkeit erlernt hat sich verbal auszudrücken, bedient er sich nonverbalen Mitteln. Und dennoch gelingt es seinen Eltern, nach gewisser Häufigkeit des Verhaltens, das Weinen richtig zu interpretieren. Der gleiche Ablauf gilt für die verbale Kommunikation. Der Sender tritt in Kommunikation mit dem Empfänger. Auslöser hierfür kann zum Beispiel sein, dass der Sender einen bestimmten Wunsch hat, seine Gefühle mitteilen will, über seine Hoffnungen reden möchte,... . Der Sender wählt ein Code aus, von dem er glaubt seinen inneren Zustand zu vermitteln (=Codierung) und sendet diesen dann an den Empfänger. Dieser hat nun die Aufgabe, jenen verschlüsselten Code zu verarbeiten und schließlich die Bedeutung in dem Sinne zu verstehen, wie sie im Sender vor sich geht (= Decodierung). Dieser Vorgang soll anhand der folgenden Abbildung veranschaulicht werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

( vgl. Gordon 1974, S. 56f )

2.2 Probleme: Kommunikationssperren

Das konkrete Problem, das sich hierbei ergeben kann, liegt auf Seiten des Empfängers. Denn wenn er die gesendete Botschaft falsch entschlüsselt, kommt es zu einem Missverständnis zwischen dem Sender und dem Empfänger von dessen Existenz aber weder der eine noch der andere etwas weiß. Die Folge eines solchen Missverständnisses ist, dass es zu falschen Rückmeldungen, sogenannten Kommunikationssperren kommt und das Gespräch somit beendet wird. Nach Gordon gibt es ein Dutzend solcher Kategorien.

1. Befehlen, anordnen, kommandieren („Du gehst jetzt in dein Zimmer!“)
2. Warnen, ermahnen, drohen bedeutet den Anderem zu sagen was ihn für Folgen erwarten, wenn er etwas tut bzw. nicht tut.
3. Zureden, moralisieren, predigen zielt auf eigene bzw. gesellschaftliche Erwartungen ab, was man tun müsste oder sollte.
4. Beraten, vorschlagen, Lösungen geben („Warum willst du nicht rausgehen und mit deinen Freunden spielen?“)
5. Durch Vorhaltungen und Belehrungen, die man seinem Gegenüber macht, versucht man ihn in seinem Verhalten irgendwie zu beeinflussen („Als ich in deinem Alter war...“)
6. Urteilen, kritisieren, beschuldigen ist jeweils eine negative Äußerung in bezug auf ein Verhalten.
7. Loben, zustimmen ist im Gegensatz zu 6. eine positive Äußerung.
8. Beschimpfen, lächerlich machen, beschämen („Du verstehst ja noch nicht mal die einfachsten Sachen!“)
9. Interpretieren, analysieren, diagnostizieren bewirkt ein unangenehmes Gefühl beim Gesprächspartner, da er sich durchschaut fühlt.
10. Beruhigen, bemitleiden, trösten („Mach dir keine Sorgen!“)
11. Forschen, verhören hat die Aufgabe nach weiteren Informationen zu suchen, die zur Problemlösung beitragen.
12. Zurückziehen, ablenken, aufheitern bedeutet, dass Problem einfach beiseite schieben.

(vgl. Gordon 1974, S.48- 51)

Diese Kommunikationssperren beenden aber meist nicht nur die Unterhaltung, sondern können auch destruktiv auf die Beziehung wirken. Denn wenn man etwas zu seinem Gegenüber sagt, sagt man häufig etwas über ihn, was eigentlich gar nicht beabsichtigt war. (vgl. Gordon 1974, S.52)

Eine wirksame Methode um dieses Problem zu lösen bzw. es zu vermeiden, ist das Aktive Zuhören. Bevor ich allerdings näher darauf eingehe, soll zuvor noch folgende Frage geklärt werden:

In welchen Rahmen muss ich das Aktive Zuhören einordnen?

[...]

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
Aktives Zuhören nach Thomas Gordon
Université
University of Augsburg  (FB Pädagogik)
Cours
Gesprächsführung in der pädagogische Praxis
Note
1
Auteur
Année
2002
Pages
16
N° de catalogue
V9752
ISBN (ebook)
9783638163705
ISBN (Livre)
9783656205906
Taille d'un fichier
503 KB
Langue
allemand
Mots clés
Aktives, Zuhören, Thomas, Gordon, Gesprächsführung, Praxis
Citation du texte
Daniela Klepke (Auteur), 2002, Aktives Zuhören nach Thomas Gordon, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9752

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