Wo liegt der Grad der Verantwortung beim Völkermord in der NS-Zeit?
Um zu der Beantwortung der Fragestellung zu gelangen, wird zunächst der kritisch betrachtete Begriff Banalität des Bösen näher betrachtet und erläutert. Arendt überträgt diesen Begriff auf Eichmann, der, laut seiner eigenen Aussage, nichts mit der Tötung der Juden oder Nichtjuden, oder überhaupt eines Menschen zu tun gehabt haben soll. Er habe nur Befehle ausgeführt, die ihm vorgegeben waren. Es soll vor allem aufgegriffen werden, wie normal Eichmann nach Arendt erscheint und wie sie ihn in ihrem Bericht einschätzt.
Anschließend an die Vorarbeit, soll ein kurzer Einblick in die Persönlichkeit Eichmanns gezogen werden. Dazu zählt vor allem der Vergleich zum kategorischen Imperativ nach Kant, den Eichmann stets verfolgt und ausgeführt haben soll. Wie kann man hier seine Auffassung eines „Idealisten“ oder gar „Freund der Juden“ nachvollziehen?
Aufbauend auf den erarbeiteten Punkten, wird der Grad der Verantwortung mithilfe von Arendts Gedanken in ihrem Bericht diskutiert, der laut dem Urteil im Prozess zunimmt, je weiter man sich von dem Mann entfernt, der das tödliche Instrument mit seinen eigenen Händen benutzt.“ Inwiefern war Eichmann ein Hauptverantwortlicher der „Endlösung“? Wo genau liegt diese Verantwortung? Es soll ein grober Überblick für den Prozess geschaffen werden, wobei vorgegebene Fragen aus dem Seminar mit einfließen, die für die vorliegende Arbeit einen Hauptbestandteil erfüllen und zu weiteren Gedanken anstoßen sollen. Die Hauptlektüre für die Arbeit stellt der Bericht Eichmann in Jerusalem von Hannah Arendt dar. Abschließend soll die Fragestellung beantwortet und ein Fazit gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. ÜBER DIE BANALITÄT DES BÖSEN.
- 3. IDEALIST UND JUDENFREUND?
- 4. ÜBER DEN GRAD DER VERANTWORTUNG.
- 5. FAZIT...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage des Grades der Verantwortung im Völkermord der NS-Zeit. Sie analysiert den Bericht Hannah Arendts "Eichmann in Jerusalem" und konzentriert sich dabei auf die Konzepte der Banalität des Bösen, die Persönlichkeit Eichmanns und die Frage, inwiefern er als Hauptverantwortlicher der "Endlösung" betrachtet werden kann.
- Die Banalität des Bösen und ihre Anwendung auf Eichmann
- Die Rolle des kategorischen Imperativs im Leben und Denken Eichmanns
- Der Grad der Verantwortung in der NS-Zeit: Individuelle Schuld und kollektive Verantwortung
- Die Interpretation des Eichmann-Prozesses durch Arendt und die Nürnberger Prozesse
- Die Frage nach Eichmanns Motivationslage und seiner Rolle bei der Umsetzung der "Endlösung"
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und führt in den Kontext des Eichmann-Prozesses und der Auseinandersetzung mit Hannah Arendts Bericht ein.
- Kapitel 2: Über die Banalität des Bösen Dieses Kapitel beleuchtet Arendts Konzept der Banalität des Bösen und analysiert, wie es sich auf Eichmann anwenden lässt. Es wird die scheinbare Normalität Eichmanns im Kontext seiner schrecklichen Taten untersucht.
- Kapitel 3: Idealist und Judenfreund? Dieses Kapitel befasst sich mit Eichmanns Persönlichkeit und dem möglichen Widerspruch zwischen seiner vermeintlichen Ideologie und seinem Handeln. Der Vergleich mit dem kategorischen Imperativ Kants steht hier im Vordergrund.
- Kapitel 4: Über den Grad der Verantwortung Dieses Kapitel diskutiert den Grad der Verantwortung im Völkermord der NS-Zeit im Lichte von Arendts Gedanken. Es analysiert die Rolle Eichmanns und seine Position im Hierarchiegefüge der Nazi-Regierung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind: Banalität des Bösen, Eichmann-Prozess, Verantwortung, Völkermord, "Endlösung", NS-Zeit, kategorischer Imperativ, Idealismus, Schuld, kollektive Verantwortung.
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- Lea Frenzel (Autor), 2020, Hannah Arendts "Eichmann in Jerusalem". Der Grad der Verantwortung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/978850