Konzept eines Präventionsprogrammes zu Gestationsdiabetes mellitus

"Schwanger – nicht für zwei essen, sondern für zwei denken"


Trabajo Escrito, 2020

19 Páginas, Calificación: 1,7


Extracto


INHALTSVERZEICHNIS

III. ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS

IV. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1. Einleitung
1.1 Definition Gestationsdiabetes mellitus
1.2 Aktuelle Zahlen und Relevanz des Themas
1.3 Methodisches Vorgehen und Aufbau
1.4 Theorie

2. Programmplanung
2.1 Ziele
2.2 Aufbau der Maßnahmen
2.3 Umsetzung und Implementierung
2.4 Evaluation

3. Ausblick

4. Fazit

V. LITERATURVERZEICHNIS

III. ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS

ABBILDUNG 1: AUSWIRKUNGEN DER SCHWANGERSCHAFTSHORMONE - PATHOPHYSIOLOGIE DES GESTATIONSDIABETES

ABBILDUNG 2: ANTEIL DER FRAUEN MIT STATIONÄRER ENTBINDUNG UND EINEM GESTATIONSDIABETES

ABBILDUNG 3: VEREINFACHTE DARSTELLUNG DER SOZIAL-KOGNITIVEN THEORIE NACH BANDURA 1977

TABELLE 1: EMPFOHLENEN GEWICHTSZUNAHMEN NACH IOM

TABELLE 2: QIP - QUALITÄTSDIMENSIONEN

IV. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

BMI = Body Mass Index

GDM = Gestationsdiabetes Mellitus

IOM = Institute-of-Medicine-Kriterien

oGTT = oraler Glukose Toleranz Test

QIP = Qualität in der Prävention

SGB V = Sozialgesetzbuch Fünf

SSW = Schwangerschaftswoche

WHO = World Health Organization(engl.), Weltgesundheitsorganisation (dt.)

1. Einleitung

1.1 Definition Gestationsdiabetes mellitus

Der Gestationsdiabetes mellitus ist eine Glukosetoleranzstörung, die erstmals in ei­ner Schwangerschaft diagnostiziert wird. Er stellt einen Risikofaktor für Schwanger­schaftskomplikationen und die spätere Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 dar (Rayanagoudar et al. 2016).

Die Diagnose wird bereits bei einem erhöhtem Blutzuckerwert gestellt; spätestens bei einem Zuckertest (oGTT) mit 75 g Glucose und standardisierten Bedingungen. Zu diesen Bedingungen gehört unter anderem, dass die Schwangere am Vorabend des Tests ab 22 Uhr eine Nüchternphase von mindestens acht Stunden vorweisen muss. Dieser Test wird in der Regel mit 24 bis 28 Schwangerschaftswochen durch­geführt (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. 2020).

Die Risikofaktoren sind neben einem vorangegangenen Schwangerschaftsdiabetes, ein höheres Lebensalter der schwangeren Frau oder ein Übergewicht (BMI von über 30 kg/ m2), der bereits vor der Schwangerschaft bei den Frauen bestand. Personen, die genetisch prädisponiert sind, d. h. einen Diabetes mellitus in der Familie (Ver­wandte ersten Grades - Eltern oder Geschwister) haben, sind ebenfalls mit einem erhöhten Risiko belastet (Diabetes in pregnancy 2015).

Die Störung wird durch die Schwangerschaftshormone (Östrogene, Cortisol, Gesta­gene und Human Placenta Laktogen) bedingt, die verstärkt ab der 20. SSW bzw. ab dem zweiten Trimester gebildet werden. Diese sind Gegenspieler vom Insulin und setzen die Insulinsensitivität der Zellen in der Schwangerschaft herab, sodass es zu einem erhöhten Insulinbedarf im Körper kommt. Folge können erhöhte Blutzucker­werte und eine mütterliche Insulinresistenz sein. Die nachfolgende Abbildung dient der Übersicht.

Abbildung 1: Auswirkungen der Schwangerschaftshormone - Pathophysiologie des Gestationsdiabetes

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kann die Bauchspeicheldrüse der Mutter kompensatorisch nicht mehr genug Insulin herstellen und den Bedarf decken, kommt es bei der Mutter zum GDM (H. Schuh 2007).

Wenn der GDM der Mutter während der Schwangerschaft unbehandelt bleibt, folgen für den Fötus akute Risiken wie erhöhte Fehlbildungen, übermäßiges Wachstum bis zum „Big Baby“ mit einem Geburtsgewicht von 5000 g oder unreife Organe (vor allem Lunge und Leber). Langzeitfolgen können neben möglichem Übergewicht oder Adi­positas, ein erhöhter Bluthochdruck und ein lebenslang erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus sein. Für die Mutter kann ein GDM eine Frühgeburt oder eine Entbindung durch Kaiserschnitt auslösen. Außerdem kann bei einem Schwangerschaftsdiabetes eine diabetische Retinopathie auftreten. Frauen, die an einem GDM erkranken, ist es aus diesem Grund zu empfehlen, sich regelmäßig beim Augenarzt untersuchen zu lassen (H. Kasper 2014, S. 206 ff.).

Bei den meisten Frauen bildet sich Schwangerschaftsdiabetes nach der Entbindung zurück, erhöht aber zukünftig das Risiko der Mutter an einem Diabetes Typ 2 zu erkranken (American Diabetes Association 2019).

1.2 Aktuelle Zahlen und Relevanz des Themas

Die Prävalenz des GDM zeigt in Deutschland einen Anstieg an, der durch unter­schiedliche Faktoren beeinflusst sein kann. Auf der einen Seite hat das Durch­schnittsalter bei Müttern bei der Geburt und die Häufigkeit von Adipositas zugenom­men - diese stellen Risikofaktoren des GDM dar. Auf der anderen Seite wurde die Leitlinie für GDM im Jahr 2012 geändert und ein Screening im Sinne eines Zwei- Stufen-Verfahrens als verbindliche Kassenleistung in die Mutterschaftsrichtlinien eingeführt, was zu einer Zunahme der Diagnostik und Dokumentation geführt haben kann. Insgesamt wurde im Jahr 2017 bei 44.907 von 761.176 Frauen mit stationärer Entbindung in Deutschland ein GDM dokumentiert (5,9 %). Dieser Anteil ist seit dem Jahr 2002 stetig und kontinuierlich angestiegen (Robert Koch-Institut 2019).

Nach absoluten Zahlen kam es in den zurückliegenden 15 Jahren zu einem Prä­valenzanstieg um das Fünffache. In den letzten Jahren ist die absolute Häufigkeit pro Jahr jeweils um mehr als 10 Prozent gestiegen (Dr. Helmut Kleinwechter 2019).

Abbildung 2: Anteil der Frauen mit stationärer Entbindung und einem GDM

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Robert Koch-Institut (2019), S. 25

1.3 Methodisches Vorgehen und Aufbau

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Konzipierung eines Präventionspro­grammes zum GDM und setzt auf der Individual-, der Sozial- und der Umgebungs­ebene an.

Der Beginn nähert sich dem Erkrankungsbild des GDM. Unter anderem werden Ri­sikofaktoren vorgestellt und die krankhafte Physiologie wird erläutert. Diese Einlei­tung dient dem grundlegenden inhaltlichen Verständnis. Im nächsten Schritt werden neben dem heutigen Forschungsstand die Bedeutung und Wichtigkeit des Themas aufgezeigt. Als nächstes folgt die Theorie, die als Basis fundiert. Im Hauptteil wird die Programmplanung detaillierter ausgeführt; dabei werden die Determinanten dar­gelegt. Es folgt eine kritische Beleuchtung im vorletzten Kapitel mit Ausblick über die mögliche weitere Entwicklung in der Zukunft. Abschließend folgt im vierten Kapitel eine grobe Zusammenfassung.

Die Literaturrecherche wurde über Datenbanken wie „Pubmed“, „Ebsco Discovery Services“ oder „Medline“ durchgeführt. Stichwörter, die dabei genutzt wurden, waren z.B. „Schwangerschaft“, „Gestationsdiabetes“ oder „Prävention“. Die Begriffe wur­den für die Suche mit den Operatoren „AND“ und „OR“ verknüpft. Zusätzlich zur deutschen Literatur wurde auch englisches Quellenmaterial verwendet. Zudem konnte an Hand des Schneeballsystems und durch Analyse von Literaturverzeich­nissen in Originalarbeiten weitere Literatur hinzugezogen und ergänzt werden. Für diese Arbeit dienten sowohl Fachbücher als auch internationale Studien als Basis.

Ferner wurde das Thema für diese Arbeit aus persönlichem Interesse gewählt. Prak­tika in einer Diabetespraxis und die dort gesammelte Erfahrung bestärkten die Aus­wahl der Thematik.

1.4 Theorie

Um eine reale Verhaltensänderung als Ergebnis haben zu können, ist es entschei­dend, dass Interventionen und Maßnahmen auf theoretischen Rahmenmodellen ba­sieren.

Das Programm „Schwanger - nicht für zwei essen, sondern für zwei denken“ basiert auf dem fundierten theoretischen Modell von Albert Bandura. Er hat 1977 die sozial kognitive Theorie aufgestellt, zu der zwei Hauptbestandteile zählen. Darunter fallen die Selbstwirksamkeitserwartungen als auch die Handlungsergebniserwartungen. Beide Bestandteile gehören seitdem zur Primärliteratur in der Psychologie und an­knüpfenden Wissenschaften wie der Gesundheitspsychologie.

Bei Handlungsergebniserwartungen bzw. den erwarteten Konsequenzen des eige­nen Handelns. werden die Vor- und Nachteile des gesundheitlichen Handelns ge­genübergestellt. Bei einer negativ geprägten Handlungsergebniserwartung kann eine Schwangere bei Teilnahme des Programms sich denken: „Wenn ich auf die Lebensmittel verzichten soll, die meinen Blutzucker stark ansteigen lassen, dann schränkt mich das in meiner täglichen Ernährung ein und ich verliere meinen Genuss am Essen.“ Oder sie könnte gleichzeitig eine positive Handlungsergebniserwartung formulieren: „Wenn ich auf die Lebensmittel verzichten soll, die meinen Blutzucker stark ansteigen lassen, dann senke ich das gesundheitliche Risiko für mich und für mein Kind.“ Der Fokus liegt auf dem gesundheitlichen Nutzen.

Welches Ziel sich eine Person setzt, hängt davon ab, ob die positiven oder die ne­gativen Handlungsergebniserwartungen überwiegen.

Allerdings haben diese erwarteten Vor- und Nachteile eines Verhaltens noch nichts damit zu tun, ob sich eine Person auch selbst in der Lage sieht, das Verhalten in die Tat umzusetzen.

Mit Selbstwirksamkeitserwartungen ist die Einschätzung der eigenen Kompetenz ei­ner Person gemeint, ein Verhalten auch in komplexen Situationen abfertigen zu kön­nen.

Das heißt, selbst wenn die Vorteile der Restriktion der Lebensmittel, die den Blutzu­cker stark ansteigen lassen, bei einer Teilnehmerin überwiegen, so kann es dennoch sein, dass sie sich selbst nicht zutraut, sich auf lange Sicht so zu ernähren bzw. diese Verhaltensweise umzusetzen.

„Sowohl Handlungsergebniserwartungen als auch die Selbstwirksamkeit sind nach Bandura wichtige Prädiktoren für Ziele und Verhalten.“ (Knoll et al. 2017, S.28).

[...]

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Detalles

Título
Konzept eines Präventionsprogrammes zu Gestationsdiabetes mellitus
Subtítulo
"Schwanger – nicht für zwei essen, sondern für zwei denken"
Universidad
The FOM University of Applied Sciences, Hamburg
Curso
Primärprävention: Methoden und Qualitätssicherung in der Praxis
Calificación
1,7
Autor
Año
2020
Páginas
19
No. de catálogo
V981477
ISBN (Ebook)
9783346331687
ISBN (Libro)
9783346331694
Idioma
Alemán
Palabras clave
Prävention, Gestationsdiabetes, Schwangerschaft, Konzept, Programmplanung, Hausarbeit
Citar trabajo
Alina Selinski (Autor), 2020, Konzept eines Präventionsprogrammes zu Gestationsdiabetes mellitus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/981477

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