Erstleseliteratur im Loewe Verlag. Veränderungen seit 1995

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Loewe Verlag

3. Das Loewe Erstlesekonzept
3.1 Die Loewe-Leseleiter (1995)
3.2 Die Loewe-Leseleiter (2005)
3.3 Das Erstlesekonzept heute (2017)
3.3.1 Die BilderMaus-Welt
3.3.2 Die Leselöwen-Welt

4. Vergleich der Erstlesekonzepte von 1995 bis 2017

5. Fazit

7. Abbildungsverzeichnis

Abbildungen 1-3 wurden aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.

1. Einleitung

Das Referat zum Thema „Erstleseliteratur im Loewe Verlag - Veränderungen seit 1995“ zeigt die Veränderungen seit 1995 bis 2017 bezüglich der Erstleseliteratur im Verlag auf. Im Folgenden soll genauer auf die Veränderungen der Leseinhalte eingegangen werden.

Zunächst wird der Loewe Verlag und dessen Erstlesekonzepte von 1995, 2005 und 2017 vorgestellt. Auf das aktuelle Konzept von 2017 wird ein spezieller Fokus gerichtet und die BilderMaus- und Leselöwen-Welt vorgestellt. Ein abschließender Vergleich der drei vorgestellten Konzepte sowie ein kurzes Fazit runden diese Arbeit ab.

Die Literaturgrundlage bildet die Homepage des Loewe Verlages sowie jeweils ein Beispielbuch aus den Jahren 1997, 2008 und 2017.

2. Der Loewe Verlag

Der Loewe Verlag wurde 1863 von Friedrich Loewe gegründet. Zu diesem Zeitpunkt gehörten Kinder- und Jugendbücher schon zum festen Bestandteil des Verlages und wurden 1876 zu dessen Schwerpunkt. Nach dem Tod von Friedrich Loewe wurde der Verlag des Öfteren weitergegeben und verkauft, wodurch sich die Geschäftsführung ständig änderte (vgl. Loewe Verlag, Verlagsgeschichte, o.J.). „Durch seine Buchklassiker wie dem Struwwelpeter oder Max und Moritz ist der Loewe Verlag zu einem der führenden deutschen Kinder- und Jugendbuchverlage geworden“ (Weiß, o.J.). Namenhafte Autoren des Verlages sind Ursula Poznanski, Isabel Abedi und Cornelia Funke (vgl. Loewe-Verlag, Autoren, o.J.).

Große Veränderungen gab es in den Jahren 1995, 2008 und vor allem im Jahr 2017, welche im Verlauf dieser Arbeit genauer beschreiben und verglichen werden.

3. Das Loewe Erstlesekonzept

„[D]ass Lesen zu einer der wichtigsten Kernkompetenzen gehört, ist seit vielen Jahren unbestritten“ (Loewe Verlag, Lehrerinformationen, o.J.). Mit diesem Leitsatz erklärt der Loewe Verlag auf seiner Internetseite das veränderte Freizeit- und Leseverhalten der Kinder. Wo früher das Lesen zu den attraktivsten Hobbys gehörte, überwiegen jetzt andere Medien wie Handys oder der Computer. Es sei deswegen wichtig, die jungen Leserinnen und Leser anzusprechen und das Lesen für Kinder umso attraktiver zu machen (vgl. Loewe Verlag, Lehrerinformationen, o.J.). Den Verlag zeichnet ein umfangreiches Repertoire an Büchern aus - von Fantasyromanen über Abenteuerromane sowie Liebes- und Freundschaftsgeschichten bis hin zu Sachbüchern für Jungen und Mädchen. Somit wird jeder Lesetyp angesprochen.

3.1 Die Loewe-Leseleiter (1995)

Die Loewe Leseleiter von 1995 enthält fünf Stufen in die Leserinnen und Leser „eingeordnet“ wurden, damit so das passende Buch für sie bestimmt werden konnte.

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Abbildung 1: Die Loewe-Leseleiter (1995) Quelle: Mechtel, 1997

Die erste Stufe ist für Kinder ab fünf Jahren vorgesehen. Sie können durch die Bücher mit Bildern Lesen lernen. Dazu gehören die RiRaRutsch-Geschichten, welche dazu gedacht sind, Kinderzum Mitlesen anzuregen. Hauptwörter werden durch Bilder ersetzt und erleichtern das Textverständnis. In der Lirum Larum Lesemaus geht es um kurze Geschichten um eine beliebte Figur, in der die Illustrationen das Lesen erleichtern (vgl. Mechtel, LeselöwenSchulklassengeschichten, 1997).

Die zweite Stufe trägt den Namen Lesespatz und ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Der Lesespatz enthält kleine Geschichten, mit denen die Leserinnen und Leser ihre ersten Geschichten selber lesen können. Ergänzend zu den kleinen Textpassagen erleichtern Bilder das erste eigenständige Lesen.

Zur dritten Stufe gehören alle Kinder ab sieben Jahren. Das erste Lesen soll mit dem Lesefant leicht gestaltet werden. Auf den Seiten überwiegt der Textanteil und die Bilder nehmen dem Text nichts vorweg. Die Bilder reichen hierbei also nicht aus, um die Geschichte zu verstehen. In diesem Alter gehören die Leserinnen und Leser aber auch schon zur vierten Stufe mit dem Motto „Lesen üben mit Spaß“. Die Kinder können dort kurze Geschichten rund um ein beliebtes Kinderthema lesen. Die Geschichten sind meist fünf Seiten lang und werden mit textergänzenden Bildern untermalt. Die auftretenden Personen werden am Anfang des Buches kurz gezeigt. Wörter werden hier schon am Zeilenende getrennt und die Leserinnen und Leser werden außerdem durch große Textabschnitte gefordert.

Zur fünften Stufe gehören alle Kinder ab acht Jahren, die jetzt als Leseprofis bezeichnet werden. Die Lesekönig-Geschichten erzählen einen spannenden Kinderroman, welcher zusätzlich farbig illustriert wird. Zu erkennen ist, dass die Sätze deutlich länger sind und die Themen komplexer werden (vgl. Mechtel, Leselöwen-Schulklassengeschichten, 1997).

3.2 Die Loewe-Leseleiter (2005)

Die überarbeitete Leseleiter von 2005 enthält im Gegensatz zu der von 1995 nur noch vier Stufen mit jeweils zwei Unterkategorien.

Die erste Stufe beinhaltet die BilderMaus und den Bilderdrachen und wird für Kinder ab fünf Jahren empfohlen. Im Vergleich zu 1995 haben sich nur die Namen der Stufen geändert, denn der Aufbau des Buches und die Idee der ersten Stufe sind gleichgeblieben. Bilder ersetzen die Hauptwörter und sind gut zum Mitlesen geeignet.

Der Lesespatz sowie der Lesetiger sind für alle Kinder ab sechs Jahren geeignet. Sie gehören nun zu den Kindern, die das erste selbstständige Lesen ausprobieren. Sie sollen damit erste Leseerfolge machen und das Lesen als großartige Beschäftigung erleben. Die beigefügten Bilder nehmen einen großen Teil der Seite ein und unterstützen das Kind beim Verstehen des Textes.

Die Lesepiraten-Geschichten beinhalten kurze Geschichten zu einem attraktiven Kinderthema. Der Lesefant erzählt kurze Geschichten, welche für geübte Leserinnen und Leser geeignet sind. Text und Bild wechseln sich hier gleichermaßen ab. Auf manchen Seiten sind kleinere Bilder zu finden, die die Textabschnitte ausschmücken. Jedes Kapitel schließt mit einer Rätselfrage ab. Diese beschäftigt sich mit einzelnen Wörtern des vorausgegangenen Textes (vgl. Allert, 2008).

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Abbildung 2: Die Loewe-Leseleiter (2005) Quelle Allert, 2008

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Abbildung 3: Rätselfrage aus Lesepiraten „Einhorngeschichten " Quelle: Allert, 2008

Zur letzten Stufe gehören die Bücher mit dem Titel Leselöwen, in denen es um Geschichten rund um ein beliebtes Kinderthema geht. Der Leselöwen-Champion enthält spannende Kinderromane für junge Leseprofis, zu denen Kinder ab acht Jahren zählen (vgl. Allert, 2008).

3.3 Das Erstlesekonzept heute (2017)

Umfangreiche Studien haben gezeigt, „dass knapp 20 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland nicht so lesen können, dass sie einen Text auch verstehen“ (Hörnlein, 2019). Das Leseverhalten der Kinder hat sich vor allem durch die neuen Medien stark verändert: „Um dieser Veränderung und den neuesten pädagogischen Richtlinien Rechnung zu tragen, startet Loewe mit einem überarbeiteten 3-Stufensystem zum erfolgreichen Lesen lernen“ (Loewe Verlag, Lehrerinformationen, o.J.).

Die Erstlesebücher bieten Abwechslung, Anschaulichkeit sowie Bilder, welche den Lesespaß bei Jungen und Mädchen garantieren sollen. Durch das Programm Antolin,¹ können die Leserinnen und Leser ihr Gelesenes mithilfe von Fragen überprüfen und Weiteres über die Geschichte lernen. Dies kann zum Weiterlesen anregen, wenn weitere Punkte gesammelt werden können (vgl. Loewe Verlag, Lehrerinformationen, o.J.).

Am Anfang eines jeden Buches gibt es eine Elterninformation, die darüber Aufschluss gibt, welches Potenzial dieses Buch mit sich bringt und wie Eltern ihren Kindern am besten zum Leseerfolg und vorallem Lesespaß verhelfen.

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¹ Antolin ist ein webbasiertes Programm zur Leseförderung an Schulen.