Implementierung wirtschaftlich orientierten Ernährungs- und Bewegungskonzeptes. Evaluation der sport- und ernährungswissenschaftlichen Eignung


Mémoire (de fin d'études), 2008

91 Pages, Note: 1,3

Anonyme


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Einleitung und Problemstellung

2 Zielsetzung

3 Gegenwärtiger Kenntnisstand
3.1 Ist-Analyse
3.1.1 Lage und Standort
3.1.2 Größe und Flächenverteilung des Fitnessclubs
3.1.3 Angebotsstruktur
3.1.4 Entwicklung des betrachteten Fitnessclubs in der Vergangenheit
3.1.5 Positionierung der Anlage
3.1.6 Mitbewerberanalyse
3.2 Darstellung des bestehenden Kurskonzeptes
3.2.1 Zielgruppendefinition
3.2.2 Ziele des bestehenden Kurskonzeptes
3.3 Gegenüberstellung der Ernährung nach Low-Carb und Low-Fat
3.3.1 Definition
3.3.2 Gewichtsreduktion/-stabilisierung
3.3.3 Ernährungsabhängige Krankheiten
3.4 Stellenwert von Kraft- und Ausdauertraining für die Körpergewichtsreduktion und –stabilisierung
3.4.1 Körpergewichtsreduktion
3.4.2 Körpergewichtsstabilisierung
3.4.3 Belastungsnormative

4 Methodik
4.1 Vorgehensweise in der Arbeit
4.2 Rentabilitätsprognose
4.3 Modifiziertes Konzept

5 Ergebnisse

6 Diskussion

7 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis
A. Primär-/Sekundärliteratur
B. Internetquellen
C. Mündliche Quellen

Abkürzungsverzeichnis

Fremd- und Fachwörterverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Anlagen

Vorwort

Aus Gründen der Anonymität und des Datenschutzes vor Dritten werden Unternehmen und die damit verbundenen Orts- und Personennamen durch Pseudonyme ersetzt.

1 Einleitung und Problemstellung

„Wir schaufeln unser Grab eher mit Messer und Gabel, als mit einem Spaten“ (EADES, o. J., o. S., zit. n. ARNDT/KORTE, 2005, S. 34).

Diese Aussage vom amerikanischen Mediziner und Buchautor, EADES, charakterisiert die immer stärker in den Blickpunkt der Ernährungsberatung, Sporttherapie und Medizin gerückte Problematik des Übergewichts und den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken in den westlichen Industrieländern.

Die Ausmaße der als kritisch zu betrachtenden Ernährungsgewohnheiten der deutschen Bevölkerung werden unter anderem durch die Aussage von TOMBEK bestätigt, dass etwa 50 % aller Deutschen übergewichtig sind. Spitzenreiter ist dies bezüglich das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern: Dort weisen 56 % der Erwachsenen einen Body-Maß-Index (BMI) von über 25 auf (vgl. TOMBEK, 2007, S. 201). In diesem Zusammenhang erörtert TOMBEK weiter, dass 15 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig sind und Fettleibigkeit somit die häufigste ernährungsbedingte Gesundheitsstörung im Kindes- und Jugendalter darstellt (ebd. S. 201). Diese Tatsache wird durch aktuelle Studien des Robert-Koch-Instituts bekräftigt, da jene evaluiert haben, dass sich die Zahlen im Vergleich zu den letzten Erhebungen im Bereich der Adipositas verdoppelt haben und die Anzahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher um 50 % gestiegen ist (ebd. S. 201).

Den Beweis dafür, dass Übergewicht bzw. Adipositas die Ursache für zahlreiche Erkrankungen ist, wird durch die Datenlage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erbracht. Im Ernährungsbericht 2004 wird konstatiert, dass Übergewicht und Diabetes mellitus die bedeutungsvollsten Risikofaktoren für die Entstehung von Herz- Kreislauf-Erkrankungen darstellen und somit neben bösartigen Tumoren für ca. 68 % der Todesfälle in Deutschland verantwortlich sind (vgl. DGE (1), Online-Quelle, 2004, Kap. 1). Jene negativen Ausmaße führen zudem mittel- bis langfristig zu volkswirtschaftlichen Schäden, welche sich in der Aussage des Präsidenten der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik, SCHMITZ, auf dem dritten Internationalen Diätetik Kongress am 18.06.2006 in Aachen widerspiegeln, dass sich die Kosten, die Fehlernährung in Deutschland hervorruft, auf insgesamt 75 Milliarden Euro belaufen (vgl. SCHMITZ, Online-Quelle, 2006, o. S.).

Neben jenen zahlreichen negativen Aspekten bzgl. der Ernährungssituation und dessen Auswirkungen in Deutschland tritt der Faktor einer dominierenden körperlichen Inaktivität in der deutschen Gesellschaft hinzu. Die Problematik der Inaktivität beruht unter anderem auf der Tatsache, dass alle Erwachsenen - Männer (älter als 25 Jahre) und Frauen (älter als 15 Jahre) - im Durchschnitt mehr Kalorien aufnehmen, als sie durch ihre Arbeits- und Bewegungsgewohnheiten verbrauchen (vgl. DGE (2), Online- Quelle, 2005, o. S.). In diesem Zusammenhang wird zur Förderung des Gesundheitszustandes sowie des allgemeinen Wohlbefindens empfohlen, an mindestens drei, besser jedoch an allen Tagen der Woche eine halbe Stunde körperlich aktiv zu sein, wobei Puls und Atemfrequenz zunehmen und ein leichtes Schwitzen auftreten sollten (vgl. BLAIR/PATE/PRATT, 1995, S. 402 - 407). Diese Mindestanforderung an körperlicher Betätigung erreichen jedoch lediglich 13 % der Erwachsenen in Deutschland. Einzig bei jüngeren Erwachsenen (18 – 29 Jahren), vor allem jüngeren Männern, liegt der Anteil der körperlich ausreichend aktiven Personen höher. Bei älteren Menschen rutscht die Quote dagegen unter die 10 %-Marke (vgl. FIATERONE/O'NEILL/RYAN, 1994, S. 1769 - 1775).

Diese körperliche Inaktivität führt mittel- bis langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, so dass Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems zu den häufigsten und kostenträchtigsten Leiden in Deutschland gehören. Bezogen auf die Behandlungskosten rangieren sie unter allen Krankheitsgruppen an dritter Stelle. Zudem führen sie zu hohen volkswirtschaftlichen Folgekosten. So verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen insgesamt die meisten Arbeitsunfähigkeitstage und sind bei Männern und Frauen der zweithäufigste Grund für gesundheitsbedingte Frühberentungen. 22 % der Frauen und 15 % der Männer in Deutschland leiden an chronischen Rückenschmerzen (vgl. ROBERT KOCH-INSTITUT, 2006, S. 4). Zudem leiden ca. fünf Millionen Menschen in Deutschland an Osteoporose (vgl. ZACHER,

Online Quelle, 2006, o. S.). Insgesamt lassen sich bei 20 % bis 40 % der Bevölkerung anhand von Röntgenaufnahmen Abnutzungserscheinungen in den Gelenken finden, die bei einem Teil der Betroffenen zu einer Arthrose mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen (vgl. ROBERT KOCH-INSTITUT, 2006, S. 4).

Aufgrund der aufgezeigten epidemiologischen Daten kann resümiert werden, dass die Problemstellung in einem konsequenten Handlungsbedarf im Sinne einer Optimierung des Ernährungsverhaltens sowie einer Förderung der körperlichen Aktivität mit dem Ziel der Gewichtsreduktion und somit der Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes besteht.

In der vorliegenden Arbeit soll demnach ein bereits entwickeltes Ernährungs- und Kurskonzept in den betrachteten Fitnessclub gewinnbringend eingeführt werden. Das entwickelte Ernährungs- und Bewegungskonzept stellt dabei einen modifizierten Relaunch eines in der Vergangenheit im Fitnessclub angebotenen singulären Ernährungskonzeptes dar, welches jedoch keinen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg mit sich brachte.

2 Zielsetzung

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, welche Modifikationen der bestehenden Ablauforganisation sowie der Inhalte des Kurskonzeptes von Nöten sind, um bei Einführung des entwickelten Kurskonzeptes in den betrachteten Fitnessclub die 90%ige Übernahme der Teilnehmer in die vorhandene Angebotsstruktur nach dem Kurskonzept zu erreichen und damit einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen.

Neben jenen Aspekten wird ein besonderes Augenmerk auf die Tatsache gelegt, dass die ernährungswissenschaftlichen Inhalte des neuen Kurskonzeptes, im Gegensatz zum vorherigen Ernährungskonzept, auf der kohlenhydratarmen Ernährungsform basieren und somit im Widerspruch zur vorherrschenden Lehrmeinung der DGE stehen.

Aufgrund dessen werden in der vorliegenden Arbeit beide Ernährungsformen analytisch und kritisch gegenübergestellt sowie deren Bedeutung in Bezug auf den betrachteten Fitnessclub diskutiert. In diesem Zusammenhang sollen ebenfalls die Notwendigkeit von Kraft- und Ausdauertraining in Bezug auf die Problematik der Gewichtsreduktion erörtert werden, um eine Bewertung des implementierten Kurskonzeptes aus Sicht der Betriebswirtschaftlehre sowie der Sport- und Ernährungswissenschaft vornehmen zu können.

3 Gegenwärtiger Kenntnisstand

3.1 Ist-Analyse

3.1.1 Lage und Standort

Der betrachtete Fitnessclub befindet sich in einem, in der nördlichen Peripherie des Stadtteils Papendorf von Mühlhausen, neu angelegten Gewerbegebiet. Es ist durch ein Wechselspiel aus natur belassenen Grünflächen sowie zentrenfördernden Einrichtungen charakterisiert. Gekennzeichnet wird der Standort durch seine direkte Lage an der Autobahn 67 (Abfahrt Mühlhausen Nord), der nahe gelegenen Anbindung zur Landstraße 125 (ca. 400 m) sowie durch eine eigens neu angelegte Bushaltestelle (ca. 200 m) mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr von Mühlhausen.

Mühlhausen hat 34.224 Einwohnern und bedeckt eine Gesamtfläche von ca. 2.803 ha.

3.1.2 Größe und Flächenverteilung des Fitnessclubs

Der betrachtete Fitnessclub weist eine Gesamtfläche von 1600 m² auf. Die Aufteilung jener Fläche wird in Anlage 1 dargestellt.

3.1.3 Angebotsstruktur

Die angebotenen Leistungen reichen von einem Gerätepark für Cardio- und Krafttraining über einen Wellnessbereich bis hin zu Club-im-Club-Systemen und einem Betreuungskonzept nach dem „Fünf-Stufen-Modell“. Sämtliche Angebote und Leistungen werden in Anlage 2 dargestellt.

3.1.4 Entwicklung des betrachteten Fitnessclubs in der Vergangenheit

Der betrachtete Fitnessclub wurde am 01.09.1989 in der Innenstadt Mühlhausens eröffnet. Nach ca. 15 Jahren Existenz wurde eine Mitgliederanzahl von ca. 450 bei einer Gesamtfläche von ca. 350 qm erreicht, so dass die maximale Auslastung überschritten wurde.

Der Platzmangel schlug sich insbesondere auf das Wellnessangebot aus, welches mit nur einer Sauna und insgesamt zwei Duschen nicht mehr dem Standard der Branche entsprach.

Zudem war kein Raum für Weiterentwicklung vorhanden, so dass neue Trends und Möglichkeiten wie z.B. „Club-im-Club-Systeme“, die Einführung neuer Kurse oder der Kauf von zusätzlichen Kraft- sowie Cardiogeräten nicht realisiert werden konnten (ebd. S. 3).

Aus diesen Gründen ließ man im nördlichen Gewerbegebiet im Stadtteil „Papandorf“ in Mühlhausen einen 6400 m² großen Sport- und Wellnesskomplex bauen, der im Oktober 2004 eröffnet wurde.

Bestandteile dieses Gebäude-Komplexes wurden eine Tagesbeautyfarm, ein mediterranes Restaurant, ein Natur-Hairstyle-Salon, ein „Hypoxi“-Studio sowie der betrachtete Fitnessclub.

Mit Hilfe eines kostenintensiven Marketings und der Tatsache, dass ca. 300 der 450 Bestandsmitglieder in den neu errichteten Fitnessclub übernommen werden konnten, hatte man bereits in der Startphase ca. 800 Mitglieder.

Aufgrund der ständigen Präsenz am Markt hat der betrachtete Fitnessclub mittlerweile ca. 950 Mitglieder, wobei ein Kooperationsnetzwerk mit ortsansässigen Firmen, Krankenkassen sowie Vereinen die Erschließung weiterer Teilmärkte ermöglichen soll.

Im Rahmen der Neuorientierung des betrachteten Fitnessclubs wurden ein Betreuungskonzept nach dem „Fünf-Stufen-Modell“ der Trainingssteuerung sowie zahlreiche „Club-im-Club-Systeme“ entwickelt, um neue Teilmärkte erschließen und Bestandsmitglieder langfristig binden zu können.

Die Aufbauorganisation, welche infolge der neuen Angebotsstrukturen entstanden ist, sowie die Qualifikationen der Mitarbeiter werden in Anlage 3 schematisch dargestellt.

Aufgrund der aufgezeigten Aspekte kann konstatiert werden, dass sich der betrachtete Fitnessclub zu einem professionell und ökonomisch geführten Unternehmen entwickelt hat, welches den heutigen Standards der Fitnessbranche in allen Aspekten gerecht wird.

3.1.5 Positionierung der Anlage

Aufgrund des vielseitigen Angebotes spricht der betrachtet Fitnessclub eine Vielzahl von Zielgruppen an.

Seit dem Jahre 2006 verzeichnet der betrachtete Fitnessclub einen starken Zuwachs an älteren und körperlich eingeschränkten Menschen, so dass ein Durchschnittsalter von 50,8 Jahren am Ende des Jahres 2006 zu verzeichnen war.

Diese Entwicklung wurde genutzt, um sich zusätzlich zum klassischen Fitnessclub als Gesundheitsstudio zu etablieren. In diesem Zusammenhang gewinnt der Bereich der Rehabilitation und des medizinischen Fitnesstrainings erheblich an Bedeutung, so dass eine Festanstellung eines Physiotherapeuten sowie Krankengymnasten im Jahre 2006 notwendig war.

Der betrachtete Fitnessclub realisiert einen durchschnittlicher Monatsbeitrag von ca. 65 € brutto, wobei die Mitglieder zwischen verschiedenen Preismodellen wählen können. Die vollständige Kontrahierungspolitik wird in Anlage 4 tabellarisch aufgeführt.

Da der betrachtete Fitnessclub der kostenintensivste und zugleich der vielschichtigste Anbieter des Einzugsgebietes ist, stellen diese Tatsachen das Alleinstellungsmerkmal des betrachteten Fitnessclubs dar und sichern ihm die Position des Marktführers in der Region.

3.1.6 Mitbewerberanalyse

Im Folgenden werden die Mitbewerber des betrachteten Fitnessclubs schematisch dargestellt und anschließend im Hinblick auf ihre Wettbewerbsfähigkeit beurteilt.

Mitbewerber 1: Sport-Fit (Vereinsstudio)

Die schematische Analyse des Mitbewerbers „Sport-Fit“ wird in Anlage 5 dargestellt.

Beurteilung des Mitbewerbers:

Der Fitnessclub läuft insgesamt nicht rentabel. Dies liegt an einer sehr hohen Miete, welche sich auf über 10 €/m² beläuft. Unter diesen Umständen ist eine Fitnessanlage nicht gewinnbringend zu betreiben.

Bisher wurde jene Situation durch den Verein aufgefangen. Allerdings befindet sich dieser mittlerweile in finanziellen Schwierigkeiten und musste bereits einige seiner

Immobilien verkaufen. Der Fitnessclub ist auf die Unterstützung des Vereins angewiesen und rekrutiert seine Mitglieder schwerpunktmäßig aus den Vereinsmitgliedern, so dass langfristig sinkende Mitgliederzahlen und finanzielle Einbußen die Folge sein werden. Zudem weist die Anlage in Hinblick auf die Grundkonzeption (Gerätepark, Raumaufteilung, Betreuung) Schwächen auf.

Mitbewerber 2: Sport-Shine Die schematische Analyse des Mitbewerbers „Sport-Shine“ wird in Anlage 6 dargestellt.

Beurteilung des Mitbewerbers:

Aufgrund der geringen Größe können verschiedene moderne Kursangebote (Spinning, Pump) nicht realisiert werden. Der Aerobicraum ist mit ca. 45 m² sehr klein ausgefallen und limitiert die maximale Auslastung erheblich. Diese Tatsachen werden langfristig negative wirtschaftliche Folgen mit sich bringen.

Zudem weist der Fitnessclub keine eindeutige Positionierung auf. Die Firmierung erfolgt als Gesundheitsstudio, mittlerweile wird jedoch sehr stark die Zielgruppe der Bodybuilder angesprochen. Seit Anfang 2002 steht ein Erweiterungspotenzial (ehemaliger Gewerberaum) im Erdgeschoss dem Fitnessclub zur Verfügung. Diese Möglichkeit wurde bis dato nicht genutzt, so dass dies auf mangelnde finanzielle Mittel schließen lässt.

Nach der Übernahme im Jahre 2005 durch einen Fitnessfachwirt (IHK) wurde erneut versucht, sich als Gesundheitsstudio mit Hilfe von verstärktem Marketing zu etablieren. Jene Marketing-Aktivitäten wurden bereits nach ein bis zwei Monate wieder aufgegeben. Zudem mangelt es an qualifiziertem Personal und Trainingsgeräten, um sich als Gesundheitsanbieter etablieren zu können.

Gesamteinschätzung der Mitbewerber:

Hervorzuheben ist diesem Zusammenhang, dass die Defizite der Mitbewerber nicht aus einem Verdrängungswettbewerb resultieren, sondern das Resultat von falschem Management und nicht zeitgemäßen Angebotsstrukturen sind. Zudem bietet kein Mitbewerber ein „Club-im-Club-System“ an, so dass der

Ernährungsclub des betrachteten Fitnessclubs als weiteres Instrument zur Profilierung im Markt angesehen werden kann.

Zusammenfassend kann festegestellt werden, dass keine der Anlagen moderne Standards erfüllt und nicht in der Lage ist, das freie Marktpotenzial zu aktivieren.

Es liegt demnach bei beiden Mitbewerbern eine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit vor und hebt den betrachteten Fitnessclub als Marktführer hervor.

3.2 Darstellung des bestehenden Kurskonzeptes

3.2.1 Zielgruppendefinition

Die Zielgruppe, welche durch das bestehende Kurskonzept angesprochen werden soll, wird schematisch in der Anlage 7 dargestellt.

3.2.2 Ziele des bestehenden Kurskonzeptes

Das Kurskonzept stellt einen Relaunch zu einem in der Vergangenheit bereits durchgeführten Ernährungskonzeptes nach der DGE dar (vgl. Kap. 1, S. 5 der vorliegenden Arbeit). Obwohl kein Mitbewerber ein ähnliches Produkt anbietet (vgl. Kap. 3.1.6, S. 9 der vorliegenden Arbeit), brachte jenes Kurskonzept keinen wirtschaftlichen Erfolg mit sich. Die Hauptgründe hierfür bestanden darin, dass die Kursteilnehmer lediglich zu 10 % für eine Anschlussmitgliedschaft infolge des Kurskonzeptes gewonnen werden konnten.

Der Grund für den mangelnden Gewinn an Mitgliedern bestand in der fehlenden Gewichtsabnahme seitens der Teilnehmer während der Laufzeit des Kurskonzeptes, so dass das Vertrauen in die Dienstleistung des betrachteten Fitnessclubs angezweifelt wurde. Eine möglichst hochausfallende Gewichtsreduktion ist die Basis für den Abschluss von Mitgliedschaften nach einem Ernährungskurskonzept.

Aufgrund dieser Tatsache soll durch eine schnellstmögliche Gewichtsabnahme mit Hilfe des eingeführten Bewegungs- und Ernährungskonzept nach „Low-Carb“, eine 90%ige Übernahme der Kursteilnehmer in die vorhandene Angebotsstruktur nach dem Kurskonzept erreicht werden (vgl. Kap. 2, S. 5 der vorliegenden Arbeit).

3.2.3 Inhalte und Gliederung des bestehenden Kurskonzeptes

Das Kurskonzept ist ausschließlich für Nichtmitglieder (maximal 10 Teilnehmer) konzipiert und beinhaltet neben den Lerneinheiten die Möglichkeit, sämtliche Leistungen des betrachteten Fitnessclubs während der acht Wochen Laufzeit in Anspruch nehmen zu können. Hierfür fällt ein einmaliger Beitrag von 229,- Euro (netto) an. Das Kurskonzept findet dienstags und donnerstags über einen Zeitraum von acht Wochen statt. Die jeweiligen Einheiten unterteilen sich in Theorie (30 min) und Praxis (45 min), wobei sie um 20 Uhr beginnen und gegen 21.15 enden.

Die Theorieeinheiten finden in einem Seminarraum unter Anleitung einer freiberuflichen Dipl.-Ökotrophologin (Kursleiterin) statt und werden in Form von Vorträgen (Powerpoint-Präsentation) abgehalten.

Die Praxis findet vornehmlich auf der Trainingsfläche bzw. im Kursraum unter Anleitung zweier Fitnesstrainer statt. Die Aufteilung der Lerneinheiten in Theorie und Praxis sowie die Beschreibung der einzelnen Lerneinheiten des bestehenden Kurskonzeptes werden in Anlage 8 und Anlage 9 schematisch dargestellt.

3.3 Gegenüberstellung der Ernährung nach Low-Carb und Low-Fat

Die steigenden Zahlen an Übergewichtigen und Adipositas-Erkrankten sind neben körperlicher Inaktivität auf falsche Ernährungsformen zurückzuführen (vgl. Kapitel 1, S. 3 ff der vorliegenden Arbeit). Im Folgenden wird die fettarme sowie kohlenhydratarme Ernährungsform zunächst definiert, um anschließend bezüglich der Zielsetzung einer Körpergewichtsreduktion analytisch gegenübergestellt und abschließend kritisch diskutiert zu werden.

3.3.1 Definition

Kohlenhydratarme Diäten („Low-Carb“) sind in der wissenschaftlichen Literatur nicht streng definiert. Eine international gültige Definition fehlt (vgl. ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 48). Von vielen Autoren wird eine Diät als kohlenhydratarm bezeichnet, wenn der Gesamtgehalt an verwertbaren Kohlenhydraten unter 100 g pro Tag liegt (vgl. BOLTON et al., 2004, S. 91 – 115).

Der relative Kohlenhydratgehalt jener Diäten liegt in der Regel bei ca. 9 Energieprozent, der Fettanteil bei ca. 58 Energieprozent und der Proteinanteil bei ca. 30 Energieprozent (vgl. INSTITUTE OF MEDICINE, 2002, o. S., zit. n. ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 50).

Eine Diät wird als fettarm („Low-Fat“) bezeichnet, wenn der Fettgehalt höchstens 30 Energieprozent beträgt (vgl. ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 48). Dies entspricht je nach Energiebedarf einer absoluten Fettmenge von etwa 50 – 80 g/d. Der Kohlenhydratgehalt liegt dann bei 50 – 60 Energieprozent (ebd. S. 48).

Die aktuellen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entsprechen damit grundsätzlich einer fettarmen Diät (vgl. DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG E.V. et al., Online-Quelle, 2000, o. S.).

3.3.2 Gewichtsreduktion/-stabilisierung

Literaturanalyse:

ATKINS, LUTZ oder auch WORM vertreten die These, dass der menschliche Organismus aus Gründen der Evolution an die Verstoffwechselung von Fleisch angepasst ist (vgl. LUTZ, 2004, S. 188 ff).

Der Mensch hat sich 2 bis 4 Millionen Jahre überwiegend von Fleisch, und damit von Eiweißen und Fetten, ernährt. Der Ackerbau hingegen wurde erst vor 2000 Jahre in Europa entdeckt, so dass eine Adaptation (Adaptationstheorie: vgl. LUTZ, 1989, S. 429 ff) seitens des menschlichen Stoffwechsels an die kohlenhydratreiche Ernährung noch nicht stattgefunden haben kann (vgl. LUTZ, 2004, S. 195), da nach HEBERER jene Anpassung 200 000 bis 500 000 Jahre dauert (vgl. HEBERER, o. J., zit. n. LUTZ, 2004, S. 195 ff).

Nach Befürwortern der kohlenhydratarmen Ernährungsform sind die Ausbreitung des Ackerbaus, wie sie aus linguistischen (vgl. RENFREW, 1982, zit. n. LUTZ, 2004, S. 197), archäologischen (vgl. GIMBATUS, 1991, zit. n. LUTZ, 2004, S. 197) und genetischen (vgl. CAVALLI-SFORZA, 1993, zit. n. LUTZ, 2004, S. 197) Studien ersichtlich ist, und die fehlende Anpassung an Kohlenhydraten für Übergewicht und Adipositas verantwortlich (vgl. LUTZ, 2004, S. 197 ff).

In diesem Zusammenhang empfehlen die Befürworter der fettarmen Ernährungsform eine ballaststoff- und vitaminreiche Ernährung mit langsam resorbierbaren Kohlenhydraten als primäre Energiequelle (vgl. HESEKER, 2005, S. 19).

Um die Adaptationstheorie zu widerlegen, stützt man sich auf die Aufzeichnungen von BOYDEN. Dieser ermittelte, dass sich die Menschen zur Zeit der Jäger und Sammler zu 50 – 70 % von stärkehaltiger Nahrung ernährten und die tägliche Nahrung lediglich zu 15 – 20 % aus Eiweißen und Fetten bestand (vgl. BOYDEN, 1988, o. S., zit. n. KASPER, 2000, S. 101).

Trotz beider unterschiedlicher Ansätze bleibt im Bezug auf eine Gewichtsabnahme eine negative Kalorienbilanz unabdingbar. Dies ist unabhängig von der Art der ausgewählten Lebensmittel und dem Ausmaß der körperlichen Aktivität (vgl. MÜLLER/DANIELZIK, 2004, S. 168 – 172).

In diesem Zusammenhang konstatiert OBERBEIL, dass die hohe Energiedichte einer fettreichen Ernährung eine positive Energiebilanz sowie eine Körpergewichtszunahme begünstigt und langfristig zu Übergewicht oder auch zu Adipositas führen kann (vgl. OBERBEIL, 2002, S. 37 ff).

Diese These wird durch die Aussage entkräftet, dass aufgrund des großen Nahrungsvolumens und der hohen Eiweißzufuhr bei fettbetonter Ernährung eine ausgeprägte Sättigung erreicht wird, so dass es auch übergewichtigen Menschen verhältnismäßig leicht fällt, eine negative Energiebilanz zu erzielen und abzunehmen (vgl. WORM, 2005, S. 17).

Dies wird durch STOCK und YUDKIN bestätigt, welche an elf Personen feststellten, dass mit Übergang auf eine kohlenhydratarme Ernährung die Kalorienzufuhr um ca. 30 % abnahm (vgl. STOCK/YUDKIN, 1970, S. 948).

Auch die von LUTZ durchgeführten Hühnerversuche ergaben, dass je geringer die aufgenommene Menge an Kohlenhydraten war, desto geringer fiel die Gesamtmenge an aufgenommenen Kalorien aus (vgl. LUTZ, 2004, S. 169).

Nach HESEKER wird jedoch auch bei einer fettreduzierten Diät durch langsam resorbierbare Kohlenhydrate und Ballaststoffe eine Magenfüllung und Sättigung erreicht, so dass eine negative Energiebilanz leicht zu erreichen ist (vgl. HESEKER, 2005, S. 19). ATKINS hingegen stellt das Prinzip der negativen Energiebilanz generell in Frage.

Laut ATKINS führt eine überkalorische Ernährung nur dann zu Übergewicht, wenn eine zu hohe Menge an Kohlenhydraten zeitgleich mit Fetten konsumiert wird (vgl. ATKINS, 2004, S. 30). Er folgert weiter, dass keine negative Energiebilanz von Nöten ist, um eine Gewichtsreduktion zu erzielen (ebd. S. 30). Man muss lediglich die Kohlenhydratzufuhr einschränken, so dass der Körper gezwungen wird, Fett und damit auch Fettreserven zu verstoffwechseln, wobei die aufgenommene Kalorienmenge nur sekundär ist. ATKINS bezeichnet diesen Vorgang als „metabolic advantage“ (ebd. S. 30 – 31).

Diese Annahme steht im Widerspruch zu den Studien über die Energieansatzwirkung der verschiedenen Nährstoffe (vgl. DERNO/JENTSCH, 2002, S. 336 – 339).

Sie bewiesen, dass allein die Zufuhr an verwertbarer Energie, die den Erhaltungsbedarf und den Bedarf für physische Aktivität insgesamt überschreitet, für die Höhe des Energieansatzes ausschlaggebend ist, wobei die Ansatzwirkung von Fett mehr als das 2,5fache als das von Stärke und Zucker beträgt und das Risiko auf Übergewicht und Adipositas dadurch erhöht wird (ebd. S. 338 - 339).

In der aktuellen Auswertung der prospektiven Krebspräventionsstudie „European Prospective Investigation Into Cancer and Nutrition“ (EPIC) konnte ebenfalls eine direkte Korrelation zwischen Fettaufnahme und Körpergewichtszunahme ermittelt werden (vgl. BOEING et al., 2004, o. S., zit. n. ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 50).

Hierbei wurden die zufällig ausgewählten deutschen Studienteilnehmer nach dem Nahrungsfettverzehr in Gruppen eingeteilt. Die Gruppe mit der geringsten Fettaufnahme verzehrte 30% der Nahrungsenergie in Form von Fett, die Gruppe mit der höchsten Fettaufnahme 43 %. Die Gewichtsveränderungen über vier Jahre wurden verglichen: Die Gruppe mit der geringsten Fettaufnahme war die einzige gewichtsstabile Gruppe im Untersuchungszeitraum. Die anderen vier Gruppen nahmen durchschnittlich an Gewicht zu. Die Gewichtszunahme war in der Gruppe mit der höchsten Fettaufnahme am stärksten ausgeprägt (ebd. S. 50).

Diese Gewichtszunahme erklärt LUTZ durch die erhöhte Produktion von Wachstumshormonen bei kohlenhydratarmer Ernährung, die den Muskelaufbau katalysiert (vgl. LUTZ, 2004, S. 50, 68 ff).

Nach LUTZ stammt das Wachstumshormon aus der Hypophyse, welche einem Regelkreis und dem Hormon Somatostatin unterliegt. Es entsteht unter anderem im Magen-Darm-Trakt parallel zum Kohlenhydratverzehr und bremst die Bildung von Wachstumshormonen in der Hypophyse, wenn zuviel Kohlenhydrate aufgenommen werden (ebd. S. 50, 68 ff).

Im Umkehrschluss führt eine kohlenhydratarme Ernährung zu einer erhöhten Produktion an Wachstumshormonen und einer anabolen Stoffwechselsituation, welche LUTZ bei seinem Eigenversuch und an seinen Patienten nachgewiesen hat (ebd. S. 50, 68 ff).

Das Hauptargument, welches für eine fettreiche Ernährungsform spricht, besteht darin, dass durch eine verminderte Zufuhr von Kohlenhydraten der Glukosespiegel stabilisiert wird, so dass weniger Insulin ausgeschüttet wird und ein Übermaß an Fettspeicherung ausbleibt. Gleichzeitig wird die Blockierung der Lipolyse aufgehoben, was wiederum zu einer erhöhten Verstoffwechselung von Fettreserven führt (vgl. LUTZ, 2004, S. 204).

Diesbezüglich betonen die Befürworter der fettarmen Ernährung, dass überhöhte Blutzuckerspitzen oder auch Hypoglykämie bei fettarmer Kost verhindert werden, indem Obst, Vollkornprodukte und stärkearmes Gemüse die Basis der Lebensmittelauswahl bilden, welche durch Salate, Hülsenfrüchte und Nüsse ergänzt wird (vgl. EISENLOHR, 2005, S. 58).

Zudem liegen laut HESEKER keine Studienergebnisse vor, die beweisen, dass eine vollwertige Kostform mit einem hohen Anteil ballaststoffreicher Kohlenhydratträger und moderater Fettzufuhr zu einem erhöhten Risiko für Übergewicht oder Adipositas führt (vgl. HESEKER, 2005, S. 19)

Um herauszufinden, welche der beiden Ernährungsformen sich optimal zur Körpergewichtsreduktion eignet, wurden an der kalifornischen University Standford School of Medicine an insgesamt 311 Studienteilnehmerinnen vier Diät-Formen (Atkins-, LEARN Zone-, Ornish-Diät) verordnet, wobei die Zuordnung der Diät-Form an den jeweiligen Teilnehmer per Zufallsprinzip vorgenommen wurde. Die Zone-Diät kann stellvertretend für die klassische fettarme Ernährungsform nach DGE angesehen werden, da sie einen Kohlenhydratanteil von ca. 50 % sowie einen Fettanteil von maximal 30 % vorsieht (vgl. FOCUS, Online-Quelle, 2007, o. S.).

Die Studienteilnehmerinnen aller vier Gruppen besuchten während der ersten acht Wochen ein Diätseminar und erhielten ein Handbuch zum jeweiligen Ernährungsprogramm. Die restlichen zehn Monate waren die Frauen weitgehend auf sich allein gestellt: Sie mussten sich ihr Essen selbst zubereiten oder kaufen. In regelmäßigen Abständen wurden Gewichts- und Stoffwechselkontrollen durchgeführt. Unangekündigte Anrufe ermittelten außerdem, was die Probandinnen jeweils zu sich nahmen.

Am Ende des Jahres hatten die 77 Frauen, die sich nach ATKINS ernährten, im Durchschnitt 4,7 kg verloren. Diejenigen, die sich an der LEARN-Diät orientiert hatten, wogen 2,6 kg weniger. Die Übergewichtigen, die die Ornish-Diät praktiziert hatten, brachten 2,2 kg weniger auf die Waage. Mit einem Gewichtsverlust von 1,5 kg schnitten die Frauen, die der Zone-Diät folgten, am schlechtesten ab.

Auffällig war in diesem Zusammenhang, dass obwohl die ATKINS-Gruppe zunächst verhältnismäßig viel Gewicht verlor, sie in der zweiten Hälfte der Studie wieder stärker zunahm als die anderen drei Gruppen. So hatten sie im ersten halben Jahr im Schnitt 5,9 kg verloren, am Ende des Jahres lag der Gewichtsverlust aber nur bei 4,5 kg (vgl. FOCUS, Online-Quelle, 2007, o. S.).

Ähnliche Ergebnisse wurden am 22. Mai 1993 im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht: In einer Studie erhielten 63 übergewichtige Personen entweder die Atkins-Diät oder kohlenhydratreiche, fettarme Nahrung. Innerhalb der ersten sechs Monate verloren die Atkins-Anhänger etwa sechs bis sieben kg, bei den anderen Teilnehmern waren es lediglich zwei bis drei. Jener Unterschied relativierte sich jedoch nach einem Jahr, so dass man keine Ernährungsformen als effektiver bezüglich einer Gewichtsreduktion betiteln konnte (vgl. ANHÄUSER, Online-Quelle, 2003, o. S.).

Diese initiale Gewichtsabnahme bei kohlenhydratarmen Diäten wird durch zwei weitere Vergleichsstudien bestätigt (vgl. FOSTER et al., 2003, S. 2082 – 2090, zit. n. ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 49; vgl. SAMAHA et al., 2003, S. 2074 – 2081, zit. n.

ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 49) und fällt umso größer aus, je negativer die Energiebilanz ist (vgl. ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 48).

Nach ELLTROTT und PUDEL findet dieses Beobachtung ihre Begründung darin, dass bei kohlenhydratarmen Diäten, anders als bei fettarmen Diäten, der Makronährstoff Kohlenhydrate nicht nur geringfügig, sondern massiv reduziert wird: Während bei einer fettarmen Diät der Fettgehalt von 38 Energieprozent auf 25 bis 30 Energieprozent verringert wird, erfolgt die Reduktion bei einer kohlenhydratarmen Diät von 46 Energieprozent auf etwa 10 Energieprozent. Diese drastische Einschränkung des Kohlenhydratverzehrs bewirkt ein entsprechend hohes Energiedefizit und eine rasche initiale Gewichtsabnahme (ebd. S. 48).

Im Bezug auf eine langfristige Gewichtsstabilisierung mit Hilfe von kohlenhydratarmen Diätformen liegen keine kontrollierten Studien über mehrere Jahre vor (ebd. S. 49).

In der o. a. Studie von FOSTER et al. wurde nach dem Zeitraum der Primärintervention eine stärker ausgeprägte Körpergewichtszunahme in der kohlenhydratarmen Diät- Gruppe festgestellt. War der Unterschied in der Gewichtsveränderung nach 6 Monaten noch signifikant, so gab es nach 12 Monaten keinen Unterschied mehr (ebd. S. 49).

In diesem Zusammenhang zeigten die randomisierten Vergleichsstudien von PUDEL einen ähnlichen Aspekt. Nach Ablauf des einjährigen Programms, bei dem die übergewichtigen und adipösen (Grad 1) weiblichen Testpersonen das jeweilige Therapiekonzept in einer kontrollierten klinischen Studie zu Hause selbst durchführten, zeigte sich, dass die erzielten Erfolge der Diäten mit niedrigem Kohlenhydratanteil nicht stabilisiert werden konnten, und es sogar zu einer signifikanten Gewichtszunahme nach Ende der Therapie kam (vgl. PUDEL, 2007, S. 301).

In den beiden großen Diabetespräventionsstudien „Diabetes Prevention Program“ (DPP) und „Diabetes Prevention Study“ (DPS) konnte ebenfalls gezeigt werden, dass durch eine in erster Linie fettarme, nicht aber kohlenhydratarme Kost mit einem Fettanteil unter 30 Energieprozent eine Gewichtsreduktion sowie eine langfristige Gewichtsstabilisierung über 3 Jahre erreicht werden konnten (vgl. ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 49).

Einen weiteren Beweis für die langfristige Wirksamkeit der fettarmen Ernährungsform zur Gewichtsstabilisierung liefert die amerikanische National Weight Control Registry (NWCR). Sie ist eine deskriptive Untersuchung von Personen, die mit unterschiedlichen diätetischen Strategien erfolgreich abgenommen haben und diese hohe Gewichtsabnahme seit mehreren Jahren halten (vgl. ELLROTT/PUDEL, 2005, S. 49).

Auswertungen dieser Daten mit ca. 3000 freiwillig Registrierten zeigten, dass die Erfolgreichen (im Mittel 28 kg Abnahme und Stabilisierung über 5 Jahre) etwa 25 Energieprozent Fett, 55 Energieprozent Kohlenhydrate und 19 Energieprozent Protein verzehren. Nur weniger als 1% der Erfolgreichen praktizieren eine strenge Low-Carb- Diät, analog der Atkins-Diät (ebd. S. 49).

Das Risiko, nach einer hohen initialen Gewichtsreduktion wieder zuzunehmen, ist nach der Auswertung der NWCR am größten, wenn der Fettverzehr, nicht aber der Kohlenhydratverzehr, im Stabilisierungszeitraum ansteigt (ebd. S. 49).

Die oben angeführte initiale Gewichtsabnahme sowie die fehlende Gewichtsstabilisierung stellte auch LUTZ in seinem Selbstversuch fest (vgl. LUTZ, 2004, S. 246 ff). Hierbei kam es anfangs zu einer Gewichtsabnahme bis diese nach einigen Monaten zum Stillstand kam. Es setzte eine stetige Gewichtszunahme ein, welche bis zum Ende des dritten kohlenhydratarmen Jahres andauerte und schließlich 10 kg ausmachte (ebd. S. 247).

LUTZ konstatierte auch hier, dass die Gewichtszunahme überwiegend auf eine Zunahme an Muskulatur und Knochenkalk zurückzuführen ist, da sich sein Körperfett in solch einem Maße nicht verändert hat (ebd. S. 247).

Ähnlich wie LUTZ beschreibt auch ATKINS neben seinem Selbstversuch einige Erfahrungsberichte von Patienten, um die Langzeitwirkung der kohlenhydratarmen Ernährungsform zu belegen (vgl. ATKINS, 2004, S. 228 ff).

Es wird geschildert, dass eine 42jährige Frau nach den ersten neun Monaten von 95 kg auf 63 kg abnehmen konnte und jenes Gewicht bereits seit zwei Jahren stabilisieren kann (vgl. ATKINS, 2004, S. 229).

Kontrollierte Studien zur Gewichtsstabilisierung nach kohlenhydratarmen Diäten werden weder von ATKINS noch von LUTZ angeführt.

Kritische Diskussion:

Anhand der oben angeführten Literaturdiskussion kann konstatiert werden, dass das Hauptargument, welches für eine fettreiche Ernährungsform spricht, nicht bestätigt werden kann. Es liegen keine wissenschaftlichen Studien vor, die beweisen, dass eine Ernährung nach den Empfehlungen der DGE eine Fetteinlagerung katalysiert oder eine Blockierung der Lipolyse hervorruft.

Hingegen sprechen mehr Aspekte weiterhin für eine negative Energiebilanz als Voraussetzung für die Zielsetzung einer Gewichtsreduktion. Es liegen bis dato keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor, die den von ATKINS geschilderten „metabolic advantage“ stützen. Zudem steht jene Theorie kontrovers zu den Studien von STOCK und YUDKIN oder auch zu den Hühnerversuchen von LUTZ: Auf der einen Seite erklärt ATKINS, dass die Menge an aufgenommener Energie lediglich eine untergeordnete Rolle spielt, auf der anderen Seite zeigen STOCK, YUDKIN und LUTZ auf, dass ein Vorteil an der kohlenhydratarmen Ernährungsform darin besteht, dass weniger Kalorien zugeführt werden und somit die Voraussetzung für eine Gewichtsreduktion gegeben ist.

Dieser Vorteil des hohen Energiedefizits wird zudem durch andere Vergleichsstudien bestätigt, wobei man hierbei differenzieren muss, dass es sich in der Regel nur um eine initiale, demnach kurzfristige Gewichtsabnahme gehandelt hat und mit einer signifikanten Gewichtszunahme bei langfristiger Einhaltung der kohlenhydratarmen Ernährungsform einherging.

Die Theorie von LUTZ, dass es sich hierbei um dazu gewonnene Muskelmasse durch eine erhöhte Ausschüttung von anabolen Hormonen (Wachstumshormonen) handelt, bleibt wissenschaftlich unbestätigt und würde zahlreiche bis dato nachgewiesene Aspekte der Trainingslehre (überschwelliger Reiz/Doping) in Frage stellen (vgl. MÜHLFRIEDEL, 1987, S. 258). Eine langfristige Gewichtsstabilisierung konnte zudem lediglich durch Erfahrungsberichte von LUTZ und ATKINS geschildert werden, welche nicht den Anspruch eines wissenschaftlichen Beweises erfüllen. Die NWCR oder auch die Diabetespräventionsstudien DPP und DPS zeigen hingegen eindeutig auf, dass sich eine fettarme Ernährungsform zur Stabilisierung des Körpergewichtes besser eignet als eine fettreiche Ernährung.

Anhand der ausgewählten Literaturquellen kann demnach gefolgert werden, dass sich kohlenhydratarme Diäten zur kurzfristigen, initialen Gewichtsreduktion eignen. Bei der Phase der Gewichtsstabilisierung spricht hingegen eine höhere Evidenz dafür, dass fettarme Diäten (25 – 30 Energieprozent Fett) ohne drastische Beschränkung der Kohlenhydrataufnahme eine optimale diätetische Strategie zur Gewichtsstabilisierung sind, so dass die aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, maximal 30 % der aufgenommenen Energie als Fett, ca. 50 % als Kohlenhydrate und etwa 15 % als Protein aufzunehmen, als Richtlinie für langfristig erfolgreiche Reduktionsdiäten bestätigt werden können.

3.3.3 Ernährungsabhängige Krankheiten

Ebenso kontrovers wie die Effektivität der kohlenhydrat- und fettarmen Ernährungsform bezüglich einer Körpergewichtsreduktion wird der Aspekt der optimalen Ernährung zur Vorbeugung oder Behandlung von ernährungsabhängigen Krankheiten und Risikofaktoren diskutiert. Das folgende Kapitel der vorliegenden Arbeit soll diesbezüglich die kohlenhydrat- und fettarme Ernährungsform gegenüberstellen sowie die ermittelten Aspekte anschließend kritisch diskutieren, wobei aufgrund der limitierten Seitenanzahl nicht auf alle Krankheiten bzw. Risiken, die mit der jeweiligen Ernährungsform in Verbindung gebracht werden, eingegangen werden kann.

Literaturanalyse:

In diesem Zusammenhang wird an der fettreichen Ernährung kritisiert, dass die hohe Zufuhr an gesättigten Fettsäuren, Transfettsäuren oder auch Cholesterin zu einem Anstieg der Gesamtcholesterin- und LDL-Serumspiegel sowie einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen führen (vgl. HESEKER, S. 2005, S. 19).

Insbesondere der übermäßige Verzehr von gesättigten Fettsäuren (außer der Stearinsäure) verringert die Aktivität der LDL-Rezeptoren und übt eine ausgeprägte hypercholesterinämische sowie hypertriglyzeridämische Wirkung aus, was zu einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose, periphere arterielle Verschlusskrankheiten (PAVK) und letztendlich für koronare Herzkrankheiten (KHK) führt (vgl. LEITZMANN et al., 2003, S. 275).

Im Bezug auf jene Thematik wurden im Rahmen der Arbeit „Seven Countries“ von KEYS in insgesamt sieben Ländern geomedizinsche Beobachtungen vorgenommen, welche ergaben, dass Arteriosklerose vermehrt in den Ländern auftritt, in denen übermäßig viel tierische Fette konsumiert wurden. Im Umkehrschluss trat die Krankheit bedeutend seltener auf, wenn mehr pflanzliche Fette die Ernährung bestimmten (vgl. KEYS, 1980, o. S.).

Der Gegenbeweis wird von ANDRESEN, BUDDECKE und LUTZ durch Studien am Huhn geliefert. Die Versuchshühner bekamen eine geringe Menge an Kohlenhydraten, dafür Quark, Milch, Eier, gekochte Garnelen sowie Fleisch von Schwein und Knochensägemehl vom Rind. Die erblich identischen Kontrolltiere (Reinzuchtrasse) erhielten hingegen Futter mit entsprechend hohem Kohlenhydratgehalt (vgl. ANDRESEN/BUDDECKE/LUTZ, 1969, S. 222).

Der Versuchsaufbau sah vor, dass der Kohlenhydratgehalt von Gruppe I mit 18,7 % an den Gesamtkalorien über eine mittlere Gruppe II mit 42,3 % auf 73,7 % bei Gruppe III ansteigt, während der Fett- und auch der Eiweißanteil des Futters entsprechend abfallen (ebd. S. 222). Zu beobachten war, dass die LDL-Cholesterin- und Triglyzeridwerte der Gruppe I und II unter denen der Gruppe III lagen und der ermittelte Arteriosklerose- Befall bei den kohlenhydratarm ernährten Hühnern der Gruppe I im Mittel nur 0,8, bei den Körnerhühnern der Gruppe III jedoch mit 3,3 Einheiten mehr als das Vierfache ausmacht (ebd. S. 222).

Daraus folgern ANDRESEN, BUDDECKE und LUTZ, dass je höher die Kohlenhydratzufuhr und je geringer die Fettzufuhr sind, desto ausgeprägter erkrankten die Tiere an Arteriosklerose (ebd. S. 222).

Die bereits angeführte Studie der kalifornischen University Standford School of Medicine konnte ähnliche Ergebnisse aufzeigen (vgl. Kapitel 3.3.2, S. 15 der vorliegenden Arbeit): Die Studienteilnehmerinnen, welche die ATKINS-Diät absolviert hatten, wiesen nach einem Jahr ausgeglichene Cholesterinwerte auf (vgl. FOCUS, Online-Quelle, 2007, o. S.).

Diese Ergebnisse stehen kontrovers zu denen der im Jahre 1982 durchgeführte Feldstudie „Multiple-Risk-Factors-Intervention-Trial“. Sie untersuchte das Risiko auf KHK durch zu hohe Cholesterinwerte an mehr als 12.000 Amerikanern männlichen Geschlechts mit erhöhtem Koronarrisiko (Hypertonie, hohe LDL-Cholesterin-Werte, Raucher), wobei die Probanden in zwei exakt randomisierte Gruppen geteilt wurden.

In der einen Gruppe wurden die Patienten angewiesen, das Rauchen einzustellen bzw. einzuschränken, tierische Fette und cholesterinhaltige Nahrungsmittel zu vermeiden und solche durch hochungesättigte Fettsäuren zu ersetzen. Die Hypertonie wurde mit Medikamenten behandelt. Die Patienten der anderen Gruppe (Kontrollgruppen) wurden diesbezüglich nicht beeinflusst; sie wurden zu ihren Hausärzten überwiesen (vgl. MULTIPLE RISK FACTOR INTERVENTION TRIAL RESEARCH GROUP, 1982, S. 1465 - 1477). Nach sechs Jahren Beobachtung wurde eine Verringerung der Todesfälle durch Herzinfarkt um 7,1 % im Vergleich zu den Kontrollgruppen festgestellt, wobei die Gesamtsterblichkeit jedoch zunahm (ebd. S. 1465 - 1477).

In das Ergebnis jener Studie interpretiert LUTZ, dass die Senkung der Todesfälle durch Herzinfarkt eher auf das Einstellen des Rauchens als auf die fettarme Ernährung zurückzuführen ist (vgl. LUTZ, 2004, S. 123). LUTZ folgert weiter, dass aufgrund der erhöhten Sterblichkeit die fettarme Ernährung langfristig als „gesundheitsschädigend“ einzustufen ist (ebd. S. 123).

Er stützt sich in diesem Zusammenhang auf eine Folgeuntersuchung nach 20 Jahren (1997) im Rahmen der „Framingham-Herzstudie“, bei der der Zusammenhang zwischen Schlaganfall und Ernährung an 832 Männern untersucht wurde (vgl. GILLAM et al., 1997, S. 2145 – 2150). Das Ergebnis dieser Studie zeigte, dass die Männer mit dem höchsten Fettkonsum die wenigsten Schlaganfälle erlitten und die Männer mit dem niedrigsten Fettkonsum am häufigsten von Schlaganfällen betroffen waren (ebd. S. 2145 – 2150).

Auch wenn die „Framingham-Herzstudie“ mit 832 Studienteilnehmern deutlich mehr Probanden aufweist, sollte an dieser Stelle eine Studie der Universität Oxford angeführt werden (vgl. FOCUS, 2005, Online-Quelle, o. S.). Hierbei stießen CLARKE und sein Forschungsteam auf Hinweise, die beweisen, dass eine kohlehydratarme, fettreiche Ernährung das Herz belastet (vgl. FOCUS, 2005, Online-Quelle, o. S.).

Das Team der Universität Oxford begleitete 19 Studienteilnehmer über einen Zeitraum von zwei Wochen. Dabei wurde beobachtete, dass die Herzen der Teilnehmer, die sich nach dem Low-Carb-Prinzip ernährten, geschwächt waren (vgl. FOCUS, 2005, Online- Quelle, o. S.). Mittels eines speziellen Verfahrens, der Magnetischen Resonanz- Spektroskopie, analysierten die Forscher unter anderem die Menge an Kreatin und aus Phosphokreatin in den Herzzellen der Teilnehmer. Diese Werte geben Aufschluss auf die Energiereserven, die dem Herzen zur täglichen Leistungsfähigkeit zur Verfügung stehen. Tatsächlich lagen die Werte der Low-Carb ernährten Probanden um bis zu 30 Prozent niedriger als die der übrigen Teilnehmer. Das machte sich unter anderem deutlich bemerkbar, indem ein Studienteilnehmer sein tägliches Laufpensum nicht vollbringen konnte. Es wurde somit der erste Beweis dafür erbracht, dass eine kohlenhydratarme Diät direkt die Fähigkeit des Herzens beeinträchtigt, Energie zu speichern (vgl. FOCUS, 2005, Online-Quelle, o. S.).

Ein weiterer Risikofaktor, der in diesem Zusammenhang langfristig zu KHK führt, ist Hypertonie.

In der Studie der kalifornischen University Standford School of Medicine (vgl. Kapitel 3.3.2, S. 15; Kapitel 3.3.3, S. 20 der vorliegenden Arbeit) wurde festgestellt, dass die Teilnehmerinnen der ATKINS-Diät neben ausgeglichenen Cholesterinwerten gesenkte Blutdruckwerte aufwiesen (vgl. FOCUS, Online-Quelle, 2007, o. S.).

Die ermittelten niedrigen Blutdruckwerte der Studie stehen kontrovers zur gängigen Lehrmeinung, da in zahlreichen Studien deutlich wurde, dass sich Bluthochdruck- Patienten im Vergleich zu Normotoniker fettreicher ernähren, wobei insbesondere der Anteil gesättigter Fettsäuren hoch ist. Hieraus resultiert ein ungünstiges Verhältnis mehrfach ungesättigter zu gesättigten Fettsäuren (P/S-Quotient) von 0,28, was gleichzeitig die Cholesterinkonzentration im Blut erhöht (vgl. DUST/MATZKIES/WEBS, 1990, S. 171 – 176).

Die Befürworter der fett- und eiweißreichen Ernährungsform berufen sich in diesem Zusammenhang auf die internationale Blutdruckstudie „INTERSALT-Studie“ (vgl. STAMLER et al., 1996, S. 1629 – 1634). Sie verglich 10.020 Männer und Frauen in 32 Ländern und stellte fest, dass Menschen, deren Eiweißverzehr um ein Drittel höher liegt als der Durchschnitt, einen niedrigeren Blutdruck haben als Menschen mit geringerem Eiweißverzehr (ebd. S. 1629 – 1634).

Bei der„Havard Nurses Study“ im Jahre 1999 handelte es sich um eine Folgeuntersuchung nach 14 Jahren, bei der die Häufigkeit einer Herzkrankheit von 80.082 Frauen erhoben wurde (vgl. HU et al., 1999, S. 221 – 227).

Die Ergebnisse in dieser Gruppe von Frauen, die zu Studienbeginn zwischen 34 und 59 Jahre alt waren, zeigten dogmatisch, dass das Risiko für eine Herzkrankheit umso geringer ist, je höher der Eiweißverzehr ist und bestätigten somit die Ergebnisse der „INTERSALT-Studie“ (ebd. S. 221 – 227).

Trotz der oben angeführten Kontroversen der beiden Ernährungsformen im Bezug auf die Entstehung bzw. Vorbeugung von Hypertonie, empfehlen die Befürworter der fettarmen sowie die Befürworter der fettreichen Ernährung eine verminderte Aufnahme von Natrium ( < 2,4 g/d) sowie eine erhöhte Zufuhr von Kalium ( < 6g/d) als diätetische Maßnahme, um den Blutdruck auf Normalwerte einzustellen (vgl. LEITZMANN et al., 2003, S. 251 – 253; vgl. LUTZ, 2004, S. 135 – 136). Der Mineralstoff Natrium ist in großen Mengen in Salami, Schinken oder auch Schmelzkäse zu finden ist, hingegen Kalium vornehmlich in Weizenkleie, Aprikosen oder auch Kiwis enthalten sind (vgl. ELMADFA et al., 1997, S. 128).

Die diskutierten Risikofaktoren (Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie, Hypertonie) und deren Folgen (PAVK, KHK) treten in der Regel bei Menschen mit hohem Insulinspiegel auf (vgl. KAPLAN, 1989, S. 1514 – 1520).

Diese These wird durch die „Polizisten-Studie“ aus Helsinki bestätigt, bei welcher 1059 Männer zwischen 30 und 59 Jahren fünf Jahre lange beobachtet wurden.

Die Auswertung ergab, dass Herzinfarkte am häufigsten bei jenen Männern auftraten, die den höchsten Insulinspiegel hatten (vgl. PYORALA, 1958, S. 38 – 52).

LEITZMANN folgert weiter, dass durch die ständige Insulinausschüttung (Hyperinsulinämie) die Insulinrezeptorenanzahl und damit die Insulinwirkung verringert werden, was zunächst zur Insulinresistenz und nachfolgend zur Glukoseintoleranz führt (metabolisches Syndrom). Dies erfordert eine weiter verstärkte Insulinausschüttung, so dass der Kreislauf (Circulus vitiosus) erneut beginnt.

Je nach Dauer dieser Prozesse und Grad der in der Regel vorher entstandenen Adipositas erschöpft sich mittel- bis langfristig die Insulinproduktion der Beta-Zellen der Langerhans’sche Inseln und es entsteht der Typ-2-Diabetes (vgl. LEITZMANN et al., 2003, S. 222).

Die Hauptursache für die Entstehung dieser Krankheit (Typ-2-Diabetes) sieht LUTZ in der übermäßigen Zufuhr von Kohlenhydraten (vgl. LUTZ, 2004, S. 61). Die dauernde Belastung mit Kohlenhydraten führt zu einer Störung im Zuckerstoffwechsel, die durch ein Übermaß an Insulin bedingt und durch ein zu starkes Absinken des Blutzuckers charakterisiert ist (ebd. S. 61). Um dem entgegenwirken zu können, empfiehlt LUTZ eine Beschränkung der Kohlenhydratzufuhr auf 6 BE (vgl. LUTZ, 2004, S. 62).

[...]

Fin de l'extrait de 91 pages

Résumé des informations

Titre
Implementierung wirtschaftlich orientierten Ernährungs- und Bewegungskonzeptes. Evaluation der sport- und ernährungswissenschaftlichen Eignung
Université
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
1,3
Année
2008
Pages
91
N° de catalogue
V982803
ISBN (ebook)
9783346338501
ISBN (Livre)
9783346338518
Langue
allemand
Mots clés
Ernährung, Fitness, Sportmanagement, Projektmanagement, Kurskonzept, Fitnessmanagement, Fitnessökonomie, Sport
Citation du texte
Anonyme, 2008, Implementierung wirtschaftlich orientierten Ernährungs- und Bewegungskonzeptes. Evaluation der sport- und ernährungswissenschaftlichen Eignung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/982803

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