Die Regelungen der 7. EG-Richtlinie und deren nationale Transformation im deutschen HGB, in denen insbesondere die Kapitalkonsolidierung (nach der Erwerbsfiktion) bei Vollkonsolidierung und die Behandlung von Minderheitsgesellschaftern detailliert in den §§ 301, 302, 307 und 309 HGB geregelt sind, beziehen sich ausschließlich auf einfache Konzernstrukturen, bei welchen das Mutterunternehmen lediglich Beteiligungen an Tochterunternehmen einer nachfolgenden Ebene hält. Indes weisen viele Konzerne mehrstufige Strukturen auf, d.h. Tochterunternehmen sind selbst Mutterunternehmen eines Unternehmens (Enkelunternehmen). Da nach Görling ca. 43% aller deutschen Aktiengesellschaften und sogar fast 72% aller börsennotierten Aktiengesellschaften eine derartige Struktur aufweisen, kommt somit der Kapitalkonsolidierung von mehrstufigen Konzernen eine große Bedeutung zu. Daraus muss geschlussfolgert werden, dass die Vorschriften für einstufige Konzerne auch für die Konzerne mit mehrstufigen Strukturen anzuwenden sind. Bei der Kapitalkonsolidierung ergeben sich insbesondere bei der Ermittlung der Beteiligungsquote des Mutterunternehmens an untergeordneten Unternehmen und bei der Bestimmung des konsolidierungspflichtigen Eigenkapitals spezielle Probleme, wenn andere Gesellschafter beteiligt sind. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich, wenn zusätzlich Tochterunternehmen eine gegenseitige Beteiligung aufweisen. Die Kapitalkonsolidierung in einem mehrstufigen Konzern kann mit Hilfe zweier Verfahren durchgeführt werden, die bezüglich ihrer Vorgehensweise nach der Ketten-konsolidierung und der Simultankonsolidierung zu unterscheiden sind, wobei sich letztere noch nach dem Gleichungsverfahren und dem Matrizenkalkül einteilen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Besondere Problembereiche bei der Kettenkonsolidierung
- Ermittlung der effektiven Beteiligungsquote
- Bestimmung des konsolidierungspflichtigen Eigenkapitals
- Lösungsansätze anhand zweier Konsolidierungsmethoden
- Die Kettenkonsolidierung nach der Buchwertmethode
- Die Kettenkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik der Kettenkonsolidierung und analysiert deren Problemfelder und Lösungsansätze anhand einer Fallstudie. Ziel ist es, die Besonderheiten und Herausforderungen bei der Konsolidierung mehrstufiger Konzerne aufzuzeigen und verschiedene Konsolidierungsmethoden im Detail zu beleuchten.
- Ermittlung der effektiven Beteiligungsquote
- Bestimmung des konsolidierungspflichtigen Eigenkapitals
- Kettenkonsolidierung nach der Buchwertmethode
- Kettenkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode
- Anwendung in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel liefert eine kurze Einführung in die Thematik der Kettenkonsolidierung und stellt den Kontext und die Relevanz des Themas dar. Es werden die wichtigsten Fragestellungen und die Ziele der Arbeit formuliert.
- Besondere Problembereiche bei der Kettenkonsolidierung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen bei der Konsolidierung mehrstufiger Konzerne. Es werden wichtige Aspekte wie die Ermittlung der effektiven Beteiligungsquote und die Bestimmung des konsolidierungspflichtigen Eigenkapitals beleuchtet.
- Lösungsansätze anhand zweier Konsolidierungsmethoden: Dieses Kapitel stellt zwei wichtige Konsolidierungsmethoden vor: die Kettenkonsolidierung nach der Buchwertmethode und die Kettenkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode. Es werden die jeweiligen Verfahren und deren Vor- und Nachteile erläutert.
Schlüsselwörter
Kettenkonsolidierung, mehrstufige Konzerne, Beteiligungsquote, konsolidierungspflichtiges Eigenkapital, Buchwertmethode, Neubewertungsmethode, Konsolidierungsprobleme, Fallstudie.
- Citation du texte
- Patrick Witzmann (Auteur), 2001, Kettenkonsolidierung - Problemfelder und Lösungsansätze dargelegt anhand einer Fallstudie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9863