Die folgende Masterarbeit befasst sich mit der Innovation des betitelten Konzepts. Durch wissenschaftliche Begründungszusammenhänge beabsichtigt der Autor, eine grundlegende Verbesserung für die kommunale Amtsvormundschaft und die Betreuungsbehörde in der Kreisverwaltung zu entwickeln. Er verfolgt dabei das Ziel, die Arbeits- und Einsatzfähigkeit dauerhaft zu fördern und zu erhalten und dafür ein neues Arbeitsmodell für Jugendämter als Führungsinstrument als Entwurf zu konzipieren.
Den Kern der Arbeit bilden die Kapitel zwei und drei. Darin stellt der Verfasser die politie des Sachgebiets des Jugendamtes ebenso vor, wie die personelle Ausstattung einschließlich des Qualifikationsniveaus, der Rolle der Führungskräfte sowie der – ergänzt durch Fallbeispiele – die Vielfalt der zu erfüllenden Aufgaben. Vor allem interessieren den Wissenschaftler, dem selbst die Leitung des Sachgebietes obliegt, die für die Mitarbeiter*innen im Prozess der Aufgabenwahrnehmung enthaltenen Belastungen und Anforderungen. Die auf Fairness beruhende «automatisierte Allokation», die unter dem Begriff "Kommunalverwaltung 4.0" mittels Digitalisierung aller vorhandenen Informationen über zu betreuende Klienten, Aufgabenportfolio und Belastungsgrade für die Mitarbeiter*innen Stressoren zu erfassen, die als vermeidbar identifiziert und ressourcenaufbauend «eliminiert» werden sollen.
Den Hebel setzt der Autor folgerichtig an den drei Dimensionen Kommunikation, Nutzung technischer Systeme und Führungskompetenz an. Auf der Grundlage erstellt der Autor – nach Abwägung des Machbarkeitsoptimums – eine Systematik. Diese wiederum bildet die Grundlage für die digital gestützte Technikanwendung. Die einzelnen Schritte des Arbeitsprozesses werden ausführlich dargestellt und mittels Graphiken verdeutlicht. Zudem werden die daraus resultierenden Berechnungsgrundlagen für Klienten sowie Beschäftigungs- und Belastungsgrade der Mitarbeiter*innen ausführlich vorgestellt. Schließlich werden auf dieser Basis die technischen Allokationen entwickelt, wobei der Verfasser das Zutun menschlicher Tätigkeit nicht einer vermeintlich technischen Ergebenheit opfert, sondern das Engagement der Mitarbeiter*innen als den Schlüssel zum Erfolg betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung & Zielsetzung
- 1.1 Vielfalt trifft auf Anspruch
- 1.2 Ziel und Methodik der Untersuchung
- 1.3 Die Rollen der Führungskräfte
- 2. Die theoretische Basis: Forschungsstand und Kontext
- 2.1 Darstellung des untersuchten Sachgebietes
- 2.1.1 Organisatorischer Rahmen
- 2.1.2 Beispielhafte Aufgaben im untersuchten Bereich
- 2.1.2.1 Kurzdarstellung der Aufgaben
- 2.1.2.2 Ausgewählte Teile der Personensorge
- 2.1.2.2.1 Das Aufenthaltsbestimmungsrecht
- 2.1.2.2.2 Die Regelung des Umgangs
- 2.1.2.2.3 Die Gesundheitssorge
- 2.1.3 Herausforderungen an die Leitung
- 2.1.4 Aktuelle Situation im untersuchten Sachgebiet
- 2.1.4.1 Neuausrichtung der Infrastruktur
- 2.1.4.2 Kooperative Arbeit, Beteiligung und Transparenz
- 2.1.4.3 Kontinuierliche Modernisierung und Automatisierung
- 2.2 Belastung, Beanspruchung und Stress
- 2.2.1 Belastung und Beanspruchung
- 2.2.2 Stress
- 2.2.2.1 Ausgewählte Definitionen
- 2.2.2.2 Stressoren als Arbeitsplatzmerkmale
- 2.2.2.3 Reaktionen auf den Stressor Fairness
- 2.2.2.4 Einwirkung auf Stressoren durch Ressourcen
- 2.3 Ausgewählte Arbeitsmodelle
- 2.3.1 Das Job Characteristics Modell (JCM Modell)
- 2.3.2 Das Job-Demands-Job Control Modell
- 2.3.3 Das Job-Demands-Ressource Modell
- 2.3.4 Arbeit 4.0 Modell
- 2.4 Ausgewählte Dimensionen der Arbeit 4.0
- 2.4.1 Autonomie
- 2.4.2 Digitalisierung
- 2.4.2.1 Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung
- 2.4.2.2 Prozessautomatisierung
- 2.4.2.3 Künstliche Intelligenz (KI): Der Computer als Entscheider
- 3. Basis des Arbeitsmodells: Implementierung von Automatisierung
- 3.1 Taxonomie der Arbeit
- 3.1.1 Stakeholder im Bereich der Amtsvormundschaft
- 3.1.2 Stakeholder-Cluster im Überblick
- 3.1.2.1 SH-C Klient
- 3.1.2.2 SH-C Institution
- 3.1.2.3 SH-C Mitarbeitende
- 3.1.3 Arbeitsgebiete-Cluster und deren Items
- 3.1.3.1 Definition der Ausprägung
- 3.1.3.2 AC und deren Merkmale
- 3.1.4 Cluster-Items – Arbeitsvorfälle messen und auswerten
- 3.2 Das elektronische Posteingangsbuch
- 3.2.1 Darstellung des elektronischen Posteingangsbuches
- 3.2.2 Datenerfassung im elektronischen Posteingangsbuch
- 3.2.3 Verarbeitung der erfassten Daten
- 3.2.4 Nutzung und Auswertung der erfassten Daten
- 3.4 Klienten-Analyse, Beschäftigungs- und Belastungsgrad
- 3.4.1 Klienten-Analyse
- 3.4.2 Beschäftigungsgrad der Mitarbeitenden
- 3.4.3 Belastungsgrad der Mitarbeitenden
- 3.4.4 Interpretation und Früherkennung von Stress
- 3.5 Automatisierte Allokation
- 3.5.1 Grundlagen – Menschliche Beteiligung
- 3.5.2 RPA-Prozess - Wie der Roboter arbeitet
- 3.6 Wirkung der Automatisierung
- 4. Zusammenfassung der Erkenntnisse
- 5. Entwurf eines neuen Arbeitsmodells
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines neuen Arbeitsmodells für Jugendämter im Kontext der Digitalisierung. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen von Mitarbeitenden in Jugendämtern zu verbessern und gleichzeitig die Effizienz der Arbeitsprozesse zu steigern.
- Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung
- Prozessautomatisierung im Jugendamt
- Arbeit 4.0 und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt
- Stärkung der Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation
- Optimierung der Arbeitsorganisation und -prozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Kontext der Arbeit von Jugendämtern. Kapitel zwei analysiert den aktuellen Forschungsstand und beschreibt die relevanten theoretischen Modelle, die als Grundlage für die Entwicklung des neuen Arbeitsmodells dienen. In Kapitel drei werden die konkreten Schritte zur Implementierung von Automatisierung im Jugendamt erläutert, wobei der Fokus auf der Analyse von Arbeitsabläufen und der Entwicklung von automatisierten Prozessen liegt. Kapitel vier fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und dient als Grundlage für die Gestaltung des neuen Arbeitsmodells.
Schlüsselwörter
Jugendamt, Digitalisierung, Arbeit 4.0, Automatisierung, Prozessoptimierung, Mitarbeitermotivation, Arbeitsorganisation, öffentliche Verwaltung, KI, RPA, Stakeholder-Analyse, Arbeitsmodell, Belastungsgrad.
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- Andreas Bordnikow (Autor), 2021, Kommunalverwaltung 4.0. Entwurf eines neuen Arbeitsmodells für Jugendämter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/997173