Die Arbeit wirft die Frage auf, ob die europäisch-russische Partnerschaft auf einem gemeinsamen Wertefundament fußt, oder ob sie hauptsächlich von ökonomischen Motiven geprägt ist. Überdies soll erörtert werden, welche Entwicklungstendenzen sowie Entwicklungschancen sich in Anbetracht der bevorstehenden Jahre für die Beschaffenheit des westlich-europäischen Verhältnisses abzeichnen.
Um der Antwort auf diese Fragen nachgehen zu können, sollen vorerst die Zerwürfnisse, die sich in der Vergangenheit zwischen der EU und Russland zugetragen haben, vorgestellt werden. Hierbei wird deutlich, dass es sich vornehmlich um eine strategische Partnerschaft im Sinne einer Fokussierung auf eine wirtschaftliche Zusammenarbeit handelt, denn diverse Enttäuschungen haben die Beziehungen nachhaltig erschüttert. Das konsequente Beharren der EU auf die Verwirklichung demokratischer Werte erwies sich in Bezug auf Russland bisher als erfolglos, da die russische Föderation um seine Eigenständigkeit fürchtet und somit eine Bevormundung durch eine westliche Ideologie ablehnt.
Dennoch gibt es Hoffnung auf Besserung für die zerrüttete Partnerschaft. In einem nächsten Schritt soll die wechselseitige Abhängigkeit der Länder hervorgehoben und deren bisherigen, sich positiv entwickelnden Handelsbeziehungen betont werden. Gegenwärtig ergeben sich jedoch weitere Abhängigkeiten. Aufgrund der steigenden globalen Herausforderungen, welche ausschließlich mit auf transnationaler Ebene erarbeiteten Lösungskonzepten bewältigt werden können, gewinnt eine Intensivierung der strategischen Partnerschaft zwischen der EU und Russland wieder an Bedeutung. Zusätzlich schafft die sich ausweitende Digitalisierung neue gesellschaftliche Bedingungen, die durch-aus das Potenzial besitzen, eine Annäherung der Parteien zu begünstigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zerwürfnisse der europäisch-russischen Beziehung: Bruchstückhaftes Wertefundament
- Wechselseitiges Abhängigkeitsverhältnis der EU und Russlands: Strategische Partnerschaft
- Fazit und Ausblick: Annäherung an eine Wertegemeinschaft?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Beziehung zwischen Russland und der Europäischen Union. Sie hinterfragt, ob die Partnerschaft auf gemeinsamen Werten basiert oder eher von wirtschaftlichen Interessen geprägt ist. Außerdem untersucht sie die zukünftigen Entwicklungstendenzen und Chancen für die Beziehungen zwischen Russland und Westeuropa.
- Analyse der Spannungen in der europäisch-russischen Beziehung
- Beurteilung der strategischen Partnerschaft zwischen EU und Russland
- Bewertung der Bedeutung von gemeinsamen Werten für die Partnerschaft
- Bewertung der zukünftigen Entwicklungstendenzen der Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und skizziert den Fokus auf die Entwicklung und Beschaffenheit der europäisch-russischen Beziehungen. Sie beleuchtet die zentralen Themen der Arbeit: die Suche nach einem gemeinsamen Wertefundament, die Analyse der strategischen Partnerschaft sowie die Erörterung der Entwicklungstendenzen für die Zukunft.
- Zerwürfnisse der europäisch-russischen Beziehung: Bruchstückhaftes Wertefundament: Dieses Kapitel untersucht die historischen Spannungen in der Beziehung zwischen Russland und der EU. Es analysiert die gescheiterte russische Systemtransformation hin zu einer Demokratie und die damit verbundenen Konflikte wie den Georgienkrieg 2008 und die Krim-Krise 2014. Das Kapitel beleuchtet die russische Furcht vor einer westlichen Bevormundung und die Ablehnung der EU als Vorbild.
- Wechselseitiges Abhängigkeitsverhältnis der EU und Russlands: Strategische Partnerschaft: Dieses Kapitel befasst sich mit den gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen EU und Russland, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich. Es betont die Bedeutung der strategischen Partnerschaft für die Bewältigung globaler Herausforderungen und die Rolle der Digitalisierung für die Annäherung beider Seiten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen europäisch-russische Beziehungen, strategische Partnerschaft, Wertegemeinschaft, Demokratie, Russland, Europäische Union, globalisierung, Digitalisierung, Sanktionen, Krim-Krise.
- Citar trabajo
- Michelle Tannrath (Autor), 2021, Das Verhältnis Russlands und der Europäische Union. Fortführung der strategischen Partnerschaft oder Annäherung an eine Wertegemeinschaft?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/998590