Diese Arbeit untersucht, ob sich die Haltung und Einstellung von Lehrkräften gegenüber der Heterogenitätsdimension Armut nach Einsatz eines Simulationsspieles verändert. Die theoretische Unterfütterung sind die Postulate Bourdieus zur Sozialisation der Menschen. Der Operationalisierung der Fragestellung dient das Simulationsspiel "Reproduktion sozialer Ungleichheit durch die Schule". Es wurde einmalig durch fünf Regelschullehrkräfte gespielt.
Sowohl vor als auch nach dem Spiel beantworteten die Lehrkräfte einen Likert-skalierten Fragebogen und diskutierten über die subjektiven Spielerfahrungen. Die Antworten der Diskussion wurden qualitativ ausgewertet und in Beziehung zu den Likert-skalierten Fragen gesetzt. Die qualitative Auswertung der Antworten der Fragebögen und der Diskussionsrunde lassen darauf schließen, dass eine Veränderung der Haltung nur bedingt eingetreten und möglich ist.
Die Heterogenitätsdimension Armut hat insofern Auswirkungen auf das Hamburger Schulsystem, als das die Chancenungleichheit immer mehr zunimmt, sollte es dabeibleiben, dass nur die Schule interveniert. Diese Intervention wird in Zukunft nicht ausreichen. Es muss sozialpolitisch in den Stadtteilen gehandelt werden, die in den letzten Jahren benachteiligt wurden. Diese Arbeit ist sowohl für Regelschullehrer als auch für Sonderpädagogen interessant, da diese im Kontext zur Problematik Armut im Sozialfeld Schule steht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und grundlegende Überlegungen
- 2. Die Relevanz sozialer Ungleichheit
- 2.1 Heterogenität und dessen Dimensionen
- 2.2 Soziale Ungleichheit in der konkreten Situation Schule
- 2.3 Haltung - wie wird diese gehalten
- 2.4 Die Theorie von Bourdieu
- 3. Simulationsspiel „Reproduktion sozialer Ungleichheit durch die Schule“
- 4. Methodik
- 4.1 Die Likert-Skala als Beispiel einer quantitativen Methode
- 4.2 Qualitative Methoden
- 4.3 Gruppendiskussion
- 4.4 Entwicklung eines Fragenkatalogs
- 4.6 Erwartungen an die Einstellung und Haltung der Probanden
- 5. Durchführung der Simulation der Simulation
- 5.1 Auswahl der Teilnehmer
- 5.2 Die Spielertypen
- 5.3 Vorbereitung des Simulationsspiels
- 5.4 Beginn des Simulationsspiels
- 6. Ergebnisse & Analyse
- 6.1 Analyse I Prä-Fragebogen
- 6.2 Analyse II Post-Fragebogen, Spielverlauf und Diskussionsrunde
- 7. Diskussion
- 7.1 Kritische retrospektive Betrachtung des Fragebogens
- 7.2 Herausforderung für das Hamburger Schulsystem
- 8. Schlussbetrachtung, Fazit und Ausblick
- 8.1 Schlussbetrachtung
- 8.2 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Auswirkungen eines Simulationsspiels auf die Haltung und Einstellung von Lehrkräften gegenüber der Heterogenitätsdimension „Armut“. Im Fokus steht die Frage, ob das Spiel zu einer Veränderung der Sichtweise auf diese Herausforderung im Bildungssystem führt. Die theoretischen Grundlagen der Arbeit basieren auf den Postulaten von Pierre Bourdieu zur Sozialisation und den damit verbundenen Chancenungleichheiten.
- Analyse der Auswirkungen eines Simulationsspiels auf die Haltung und Einstellung von Lehrkräften
- Bedeutung der Heterogenitätsdimension „Armut“ im Bildungssystem
- Anwendung der Theorien von Pierre Bourdieu zur Sozialisation und Chancenungleichheit
- Untersuchung der Rolle von Schule und Sozialpolitik in der Bewältigung der Herausforderungen durch Armut
- Relevanz der Masterarbeit für Regelschullehrer und Sonderpädagogen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Masterarbeit beleuchtet die Relevanz der Heterogenitätsdimension „Armut“ im Bildungssystem. Im ersten Kapitel wird der Problemkreis der sozialen Ungleichheit und dessen Einfluss auf das Schulsystem eingeführt. Kapitel 2 beleuchtet die Theorie von Pierre Bourdieu und erläutert die Bedeutung von sozialem und ökonomischem Kapital für die Bildungserfolge von Kindern. Kapitel 3 stellt das Simulationsspiel „Reproduktion sozialer Ungleichheit durch die Schule“ vor und erklärt die Methodik des Experiments. Kapitel 4 beschreibt die Durchführung des Simulationsspiels und die Auswahl der Teilnehmer. Die Ergebnisse des Experiments und die Analyse der erhobenen Daten werden in Kapitel 5 dargestellt. Kapitel 6 befasst sich mit der Diskussion der Ergebnisse, wobei die kritische Betrachtung des Fragebogens und die Herausforderungen für das Hamburger Schulsystem im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit befasst sich mit den Themen soziale Ungleichheit, Heterogenität, Armut, Simulationsspiel, Bildungssystem, Pierre Bourdieu, Sozialisation, Chancenungleichheit, Schule, Sozialpolitik, Regelschullehrer, Sonderpädagogen.
- Citation du texte
- Florian Neumann (Auteur), 2020, Soziale Ungleichheit in der Schule. Einfluss eines Simulationsspiels auf die Einstellung von Lehrern zur Heterogenitätsdimension Armut, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/999666