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11. August 2021 • Lesedauer: 6 min

Der Olymp der Wissenschaftlichkeit: Richtig Zitieren

Das Zitieren ist nicht nur aus Gründen der Nachvollziehbarkeit notwendig, sondern auch rechtlich. Wie es geht und was du beachten musst, erfährst du hier.

Das Wichtigste vorweg:

  • Zitieren ist ein Muss.
  • Es gibt verschiedene Zitierweisen, die vom Fach und Institut vorgeschrieben werden.

Schon in der ersten Hausarbeit, in Thesenpapieren und nicht zuletzt bei den Abschlussarbeiten wird die Grundlage des wissenschaftlichen Arbeitens abgefragt: das Zitieren. Doch Zitat ist nicht gleich Zitat. Neben verschiedenen Möglichkeiten, ein Zitat auszudrücken, gibt es auch verschiedene Zitierweisen, derer man sich bedienen kann. Dieser Artikel fungiert als Wegweiser durch die Methodik und sorgt dafür, dass das richtige Zitieren in der nächsten Arbeit sicher gelingt.

Direkte vs. indirekte Zitate

Direkte Zitate

Direkte Zitate sind wörtlich übernommene Textpassagen aus anderen Werken, weswegen sie auch als wörtliche Zitate bezeichnet werden. Um die Quelle der Aussage kenntlich zu machen, ist es unabdingbar, das Zitat als solches zu kennzeichnen. Das macht man mit Anführungszeichen. Bevor man mit der Übernahme beginnt, setzt man Anführungszeichen unten, und nach dem letzten Wort die Anführungszeichen oben („…“). Wenn man einen Teil eines Satzes auslässt und das Zitat damit kürzt, kennzeichnet man das durch eckige Klammern mit drei Punkten („Die […] Maus lief vor der Katze davon.“). Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn der ausgelassene Textabschnitt für die gewollte Intention keine Relevanz hat: Dann ist es für die Leser:innen einfacher, den Sinn des Zitates zu erfassen.

Andersherum kann es sein, dass das Zitat eine wichtige Beschreibung weglässt, die dem Leser damit nicht deutlich wird. In diesem Falle ist es möglich, ein Zitat um Angaben zu ergänzen. In diesem Falle würde man das ergänzte Wort, das im Original fehlt oder an einer anderen Stelle steht, in eckige Klammern schreiben („Die [weiße] Maus lief vor der Katze davon.“). Wenn man ein direktes Zitat in den Text einbaut, kann man dies entweder durch Doppelpunkte anmerken oder man fügt das Zitat in seinen eigenen Satz ein. Dazu zwei Beispiele:

Alternative 1: Mustermann schlussfolgert daraus: „Die […] Maus lief vor der Katze davon.“

Alternative 2: „Die […] Maus lief vor der Katze davon“ ist die Schlussfolgerung, die Mustermann an dieser Stelle zieht.

Wenn bei der Einfügung in den eigenen Satz grammatikalische Anpassungen notwendig sind, kennzeichnet man diese ebenfalls durch eckige Klammern:

Original: „Er erblickte eine kreidebleiche Frau.“

Im Satz: Das Erblicken „eine[r] kreidebleiche[n] Frau“ versetze ihn in Schrecken.

Direkte Zitate bieten sich vor allem dann an, wenn der direkte Wortlaut der Stelle für die eigene Schlussfolgerung Relevanz hat. Dies ist der Fall bei Definitionen anderer Autor:innen, die für die Arbeit übernommen werden, oder wenn Äußerungen nur schwer eigenständig formulierbar sind. Dabei sollte ein wörtliches Zitat aber nie kommentarlos im Text stehen. Wichtig ist es, immer darauf einzugehen und damit die Relevanz für dich und deine Arbeit zu verdeutlichen, also mit dem Zitat zu arbeiten.

Indirekte Zitate

Beim indirekten Zitat wird nicht der Wortlaut der Quelle verwendet, sondern der Inhalt mit eigenen Worten formuliert. Dabei wird vor allem der Sinn der Quelle übernommen, aber in einem eigenen Satz verarbeitet. Auch dabei muss die Quelle angegeben werden. In der Regel verwendet man dafür das Kürzel „vgl.“, um dn Leser:innen zu verdeutlichen, dass man sich auf diese Quelle nur sinngemäß bezieht. Ein indirektes Zitat bietet sich vor allem dann an, wenn man einen sehr langen Abschnitt zusammenfasst und auf die relevantesten Merkmale reduziert.

Der richtige Verweis: Deutsche Zitierweise vs. Harvard-Zitierweise

Direkte und indirekte Zitate haben eins gemeinsam: Aus rechtlichen Gründen muss in jedem Fall auf die Originalquelle hingewiesen werden. Dazu gibt es neben vielen anderen (z.B. MLA, APA, Chicago Manual of Style usw.) vor allem zwei verbreitete Zitierweisen: Die deutsche und die Harvard-Zitierweise. Grundsätzlich sind beide richtig. Jedoch hat jede Fachrichtung ihre eigenen Vorstellungen, wie in den wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden soll. Daher ist es immer wichtig, sich auf der Website der Fachrichtung zu informieren. In der Regel gibt es dort ein „Style-Sheet“ oder Vergleichbares, wo alle relevanten Informationen zum Zitieren aufgeführt sind.

Deutsche Zitierweise

Die deutsche Zitierweise zeichnet sich durch Fußnoten aus. Das heißt, dass hinter jedem direkten oder indirekten Zitat eine Fußnote gesetzt wird, die auf die Quelle verweist. Für das oben bereits erfundene Beispiel sähe das so aus: „Die […] Maus lief vor der Katze davon.“[1] Auch hier gilt: Was in der Fußnote genau stehen muss, entscheidet die Fachrichtung. Wichtig ist aber, dass das Werk, auf das man sich bezieht, irrtumsfrei identifiziert werden kann. Dazu sind die Angaben wie Autor:in, Titel, Auflage, Jahr und Verlag unerlässlich. Auf die genaue Seite oder den Seitenbereich muss ebenfalls verwiesen werden. Zudem endet eine Fußnote immer mit einem Punkt. Das Nummerierungssystem der Fußnoten hilft den Leser:innen, sich im Text zu orientieren. Bei einem indirekten Zitat würde es durch ein vorgeschobenes „vgl.“ verdeutlicht werden.

Harvard-Zitierweise

Im Vergleich zur deutschen Zitierweise kommt die Harvard-Zitierweise ohne Fußnoten aus. Dafür arbeitet sie mit Klammern, die direkt im Fließtext hinter dem direkten oder indirekten Zitat eingefügt werden und auf die Quelle verweisen. Die Angaben sind dabei etwas ungenauer, können aber im ausführlichen Literaturverzeichnis nachvollzogen werden. Für das Beispiel sähe das so aus: „Die […] Maus lief vor der Katze davon.“ (Mustermann, 2021, S. 23). Die notwendigen Angaben beschränken sich hier auf den Nachnamen der Autor:innen, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl. Bei einem indirekten Zitat sähe die Angabe identisch aus, ein “vgl.” vor dem Nachnamen der Autor:innen wird nicht verwendet.

Tipps

Zitieren ist das A und O für jede Form des wissenschaftlichen Arbeitens und es führt kein Weg daran vorbei. Deswegen ist es wichtig, sich gründlich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich schnellstmöglich die Regeln des eigenen Fachbereichs zu merken. Denn wer von Anfang an richtig zitiert, spart sich die Arbeit, am Ende alle Zitate im Text noch einmal zu überarbeiten. Gerade bei längeren Arbeiten ist es zudem empfehlenswert, die Angaben in den Fußnoten oder den Klammern direkt vollständig auszufüllen und vor allem die Seitenzahlen einzutragen. Denn bei 80 Fußnoten im Text ist es sehr aufwendig, danach bei jedem Zitat die Seite nachblättern zu müssen. Häufig kann es auch helfen, die Sprechstunde der Dozierenden zu besuchen, bei dem die Arbeit anfällt. Falls dieser eigene Wünsche zur Umsetzung von Zitaten im Text hat, kann man diese frühzeitig erfahren und im Text umsetzen, was sich auch in der Note positiv zeigen wird. Grundsätzlich gilt aber, dass es halb so schwer ist, wenn man sich einmal eingearbeitet hat und alles dann schon fast wie von selbst funktioniert.

[1] Mustermann, Max (2021): Katz und Maus, 1. Auflage, Berlin: Kein-Verlag, S. 23.

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