Im Zuge dieser Arbeit soll die These geprüft werden, ob es nur durch ein stabiles soziales Netzwerk für die jungen Erwachsenen möglich ist, den Übergang aus der Heimerziehung nicht als Krise wahrzunehmen. Vor diesem Hintergrund soll in dieser Arbeit die Frage geklärt werden, wie bedeutend ein soziales Netzwerk für Care Leaver ist, um den Übergang aus der Heimerziehung gelingend absolvieren zu können.
Im Jahr 2017 lebten rund 96000 Kinder und Jugendliche in der Heimerziehung, während die Tendenz weiterhin steigt. Die jungen Menschen müssen aufgrund familiärer Belastungen aus ihrer Familie genommen werden und haben verstärkt mit persönlichen Problemen zu kämpfen. Sobald sie 18 Jahre alt sind, müssen sie selbstständig werden, und können nicht mehr länger in den Einrichtungen der Jugendhilfe bleiben. Zwar gibt es Möglichkeiten der Nachbetreuung bis Vollendung des 21. Lebensjahres, welche allerdings nicht immer gewährt oder in Anspruch genommen werden. Der Übergang aus der Heimerziehung stellt somit für viele Jugendliche eine Krise dar. Die Soziale Arbeit ist dabei eine entscheidende helfende Instanz, da sie die Jugendlichen im Übergang begleitet. Um diese Begleitung gelingend gestalten zu können, bedarf es verschiedener Faktoren, die begünstigend wirken. Ein bedeutender Faktor ist das Aufbauen eines Netzwerkes sozialer Beziehungen.
Zu Beginn der Arbeit wird in Kapitel zwei der zentrale Begriff Care Leaver definiert, sowie die Lebensphase junges Erwachsenenalter und die strukturellen Rahmenbedingungen der Heimerziehung dargestellt, um ein näheres Verständnis für die Zielgruppe zu erlangen. Daraufhin wird in Kapitel drei der Begriff Übergang betrachtet und der spezifische Übergang aus der Heimerziehung erläutert, um die Grundlage für den folgenden Abschnitt zu klären. In Kapitel vier wird anschließend der Schlüsselfaktor der sozialen Beziehungen veranschaulicht, und die drei wichtigen Gruppen Familie, Mitarbeitende der Jugendhilfe, sowie Freunde und Gleichaltrige porträtiert, um damit die Fragestellung zu beantworten. Die Arbeit schließt mit einem Fazit über die gewonnenen Erkenntnisse und einem Ausblick für Handlungsanlässe in der Sozialen Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Care Leaver
- Begriffsklärung
- Lebensphase junges Erwachsenenalter
- Rahmenbedingungen der Heimerziehung
- Der Übergang Leaving Care
- Definition: Übergang
- Leaving Care: Der Übergang aus der Heimerziehung
- Soziale Beziehungen und ihre Bedeutung
- Herkunftsfamilie
- Mitarbeitende der Jugendhilfe
- Freunde und Gleichaltrige
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung sozialer Beziehungen für Care Leaver im Übergang aus der Heimerziehung. Im Fokus steht die Frage, ob ein stabiles soziales Netzwerk den Übergang als Krise mildern kann.
- Definition und Charakterisierung des Begriffs „Care Leaver“
- Analyse der Lebensphase junges Erwachsenenalter
- Darstellung der Rahmenbedingungen der Heimerziehung
- Bedeutung von sozialen Beziehungen im Übergangsprozess
- Bedeutung verschiedener sozialer Beziehungsgruppen für Care Leaver
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 definiert den Begriff Care Leaver und beleuchtet die Lebensphase junges Erwachsenenalter sowie die Rahmenbedingungen der Heimerziehung, um ein tieferes Verständnis der Zielgruppe zu erlangen.
Kapitel 3 analysiert den Übergangsprozess im Allgemeinen und speziell den Übergang aus der Heimerziehung, um die Grundlage für die Untersuchung der Bedeutung sozialer Beziehungen zu schaffen.
Kapitel 4 betrachtet den Schlüsselfaktor soziale Beziehungen und beleuchtet die drei wichtigsten Gruppen: Herkunftsfamilie, Mitarbeitende der Jugendhilfe und Freunde sowie Gleichaltrige.
Schlüsselwörter
Care Leaver, Heimerziehung, Übergang, Leaving Care, soziales Netzwerk, Beziehungen, Familie, Jugendhilfe, Freunde, Gleichaltrige, Entwicklungsaufgaben, soziales Kapital, Selbstständigkeit, Integration.
- Quote paper
- Victoria Recht (Author), 2021, Von Heimerziehung zu Care Leaver. Die Bedeutung sozialer Beziehungen für den Übergang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1031117