Der Zusammenhang zwischen Zeit und Seele bei Aristoteles


Trabajo, 2021

14 Páginas, Calificación: 1,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Seele bei Aristoteles

3. Veranderung undZeit

4. Zeit als eine Zahl

5. Diskussion - der Zusammenhang zwischen Zeit und Seele

6. Fazit

1. Einleitung

Aristoteles‘ Definition der Zeit ist grundlegend fur moderne Theorien der Zeit. Doch auch in der heutigen Zeit gibt es keine Einigkeit bezuglich der Deutung seiner Theorien. Bis heute beschaftigen sich zahlreiche Kommentatoren mit den Kapiteln 10-14 des vierten Buchs der Physik. Besonders umstritten ist dabei das Kapitel 14 und der dort beschriebene Zusammenhang zwischen Zeit und Seele.

Diese Arbeit beschaftigt sich mit der Frage, wie Seele und Zeit nach Aristoteles zusammenhangen und welche Rolle dabei die Veranderung spielt. Es wird untersucht, ob es Zeit geben konne, ohne, dass es intellektuelle Seelen gibt.

Im Fokus der Diskussion stehen die Rekonstruktion des Aristotelischen Arguments von Mario Mignucci und Ursula Coopes Werk Aristotle on Time und dessen Kapitel Time and Soul. Dabei werden die dargelegten Interpretationen und Argumentationen wiedergeben, analysiert und kritisch hinterfragt. Weitere Kommentatoren werden am Rande erwahnt.

Zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Hausarbeit auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen mannlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet und stattdessen nur die im Deutschen ubliche mannliche Form verwendet, z.B. "Teilnehmer" statt "Teilnehmerlnnen", "Teilnehmer*innen" oder "Teilnehmerinnenund Teilnehmer". Dies soil jedoch keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen. Samtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaben fur alle Geschlechter.

2. Seele bei Aristoteles

,,Wenn also etwas Gemeinsames uber jede Art von Seele gesagt werden soil, dann durfte sie die erste Wirklichkeit eines naturlichen organischen Korpers sein“ (De an. II 1, 412 b).

Die Seele ist fur Aristoteles die Form und Wirklichkeit des Korpers und ein Merkmal aller lebendigen Dinge, woraus auch folge, dass die Seele nicht ohne Korper existieren konne, da sie seine Verwirklichung sei, wahrend der Korper auch ohne einer Seele existieren konne (Vgl. De an. II 1, 412 b; Vgl. Rapp, 2017, S. 45, S. 50). Ein lebendiges Ding sei als Zusammensetzung des Korpers und der Seele definiert, wobei der Korper und die Seele nicht trennbar seien (Vgl. De an. II 1, 413 a).

Die beseelten Korper seien nach Aristoteles auch gleichzeitig die lebendigen, wobei er den Faktor der Lebendigkeit als die Erfullung aller, einiger oder nur eines der Merkmale Emahrungs-, Wahmehmungs-, Strebungs-, Ortsbewegungs- und Uberlegungsvermogen definiert (Vgl. De an. II 1, 413 b). Pflanzen haben laut Aristoteles die basisschaffenden Fahigkeiten und werdenjedoch als lebendig, wenn auch nicht als Lebewesen, welche fur ihn nur bestimmte Tiere und Menschen sind, bezeichnet (Vgl. Rapp, 2017, S. 49).

1st die Rede von menschlichen Lebewesen, so kommen auch die Fahigkeiten zu denken und zu verstehen hinzu (Vgl. Rapp, 2017, S. 45). Ihre Seelen werden von Aristoteles als intellektuelle Seelen bezeichnet (Vgl. Coope, 2006, S. 172). Im Vordergrund dieser Arbeit stehen vor allem die intellektuellen Seelen. Intellektuelle Seelen, sind Seelen, die nous (Vernunft/Verstand) besitzen (Vgl. Andres, 1906, S. 7 - 12). Nur die Lebewesen, die mit intellektuellen Seelen beseelt sind, sind in der Lage zu zahlen (Vgl. Coope, 2006, S. 160).

Nicht nur menschliche Wesen verfugen laut Aristoteles uber nous und sind dementsprechend imstande zu denken und folglich auch zu zahlen (Vgl. Met. XII 1, 1069 a - 1069 b; Vgl. Andres, 1906, S. 9 - 12). Auch der unbewegte Beweger, bzw. der unveranderliche Veranderer besitzt Intellekt - nous (Vgl. ibid.).

Wenn es in den folgenden Kapiteln um (beseelte) Wesen oder Seelen geht, so sind hiermit intellektuelle Seelen, bzw. Wesen, die uber intellektuelle Seelen verfugen, gemeint.

3. Veranderung und Zeit

In diesem Kapitel geht es um topos. Dieser Begriff wird von einigen Kommentatoren und Ubersetzern als Bewegung oder Prozess, von anderen als Veranderung ubersetzt. In dieser Arbeit wird er nur als Veranderung erwahnt.

Fur Aristoteles ist die Klarstellung, dass Zeit nicht einfach eine Art Veranderung sei, von groBer Bedeutung (Vgl. Phys. IV 10, 218 b). Dabei unterstutzt er seine These mithilfe von zwei weiteren Behauptungen.

Als erstes stellt er fest, dass eine Bewegung oder Veranderung nur im sich verandernden Ding sei, wahrend die Zeit uberall und in Allem gleich ist (Vgl. Coope, 2006, S. 34; Vgl. Phys. IV 10, 218 b). Aus der ersten Aussage kann man einige definitionsgebende Kriterien erkennen. Veranderung ist immer orts- und dinggebunden, wodurch sie ausschlieBlich an einem bestimmten Ort in der sich andernden Sache sein kann (Vgl. Phys. IV 10, 218 b). Des Weiteren kommt man zum Schluss, dass dadurch, dass die Zeit uberall und in Allem ist, wahrend die Veranderung nur an einem Ort und nur in einem bestimmten sich veranderndem Ding sein kann, kann es nur eine Zeit geben, wobei die Anzahl der Veranderungen nicht beschrankt sei. Zeit sei universell - es gibt nur eine Zeit fur viele Veranderungen und nicht fur jede einzelne Veranderung eine Zeit (Vgl. Coope, 2006, S. 35f).

Als zweites behauptet er, dass Veranderung schnell oder langsam sein konne, wobei der Zeitverlaufimmer gleichbleibe (Vgl. ibid.).

„Veranderung ist schneller und langsamer. Aber die Zeit nicht. Denn das Langsame und das Schnelle werden durch die Zeit definiert, wobei schnell das Ding ist, das sich in kurzer Zeit viel bewegt, langsam das Ding, das sich wenig in viel bewegt. Aber die Zeit wird nicht durch die Zeit definiert, nicht durch ihr so groBes Sein oder durch ihr solches Sein. Es ist also klar, dass die Zeit keine Veranderung ist.“ (Phys. IV 10, 218 b).

Veranderung sei also etwas, was schneller oder langsamer sein kann, wobei es bedeutet, dass etwas sich in einer bestimmten Zeit entweder mehr oder weniger andere. Daraus folgt, dass es sinnvoll sein muss, von jeder Anderung zu sagen, dass eine bestimmte Menge davon in einer bestimmten Zeit vergangen ist (Vgl. Coope, 2006, S. 36).

[...]

Final del extracto de 14 páginas

Detalles

Título
Der Zusammenhang zwischen Zeit und Seele bei Aristoteles
Universidad
University of Cologne
Calificación
1,7
Autor
Año
2021
Páginas
14
No. de catálogo
V1243303
ISBN (Ebook)
9783346667328
ISBN (Libro)
9783346667335
Idioma
Alemán
Palabras clave
Philosophie, Antike, Philosophie der Antike, Zeit, Philosophie der Zeit, Zettheorien, Seele, Seele und Zeit, Sterblichkeit, Wiedergeburt, Veränderung, Veränderung und Zeit, Zeit als eine Zahl, Zahl, Zahlen, Physik, Ursula Coope, Aristotle on Time, Mario Mignucci, Time and soul
Citar trabajo
Nama Menge (Autor), 2021, Der Zusammenhang zwischen Zeit und Seele bei Aristoteles, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243303

Comentarios

  • No hay comentarios todavía.
Leer eBook
Título: Der Zusammenhang zwischen Zeit und Seele bei Aristoteles



Cargar textos

Sus trabajos académicos / tesis:

- Publicación como eBook y libro impreso
- Honorarios altos para las ventas
- Totalmente gratuito y con ISBN
- Le llevará solo 5 minutos
- Cada trabajo encuentra lectores

Así es como funciona