Gegenstand der Einzelfallstudie ist die Entwicklung des pakistanischen Parteiensystems im Kontext von Interessen. Das ambitionierte Ziel der Langzeitstudie, die einen Untersuchungszeitraum von 1906 bis 2008 umfasst, ist es die Zerplitterung des pakistanischen Parteiensystems zu erklären. Den theoretischen Ausgangspunkt der empirischen Analyse bildet die Cleavage-Theorie, die für die Zwecke der Studie um die Dimension Militär vs. Staat und eine ethnische Konfliktlinie erweitert worden ist.
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Die vorliegende Ausarbeitung unterliegt dem Erkenntnisinteresse im Sinne von
HABERMAS' (vgl. 1968: 13 ff.) emanzipatorischen Interesse, da es sich von
naturwissenschaftlich determinierten Gesetzen des Sozialen abgrenzt und die
Veränderlichkeit von Gesellschaft bewusst unterstreicht.
Im Kapitel 2 erfolgt zunächst eine Begründung für die Anwendung einer
Einzelfallstudie, sowie eine theoretische und methodische Verortung. Das Kapitel 3 widmet sich der ausführlichen Fallanalyse, die den Hauptteil bildet. Dazu wird in
gebotener Kürze eine historische Rahmung vorgenommen. Im weiteren Verlauf
schließt sich die Beschreibung von Interessen und Interessenkonstellationen an, um
diese anhand von gesellschaftlichen Konfliktlinien zu reflektieren. Darüber hinaus
wird die aktuelle Situation des Parteiensystems dargestellt und analysiert. Das
abschließende Fazit (Kapitel 4) rekapituliert die Ergebnisse und bietet einen
Ausblick.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Orientierung und Methode
- Begründung der Einzelfallstudie
- Cleavage-Theorie
- Datenauswahl
- Fallanalyse
- Koloniales Erbe
- Interessenkonstellation, Durchsetzung und Konflikte
- Militär vs. Staat
- Zentrum vs. Peripherie
- Kapital vs. Arbeit/ Stadt vs. Land
- Ethnische Majorität vs. Minoritäten
- Religiös vs. Säkular
- Aktuelle Parteien und Parteiensystem
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Internetressourcen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entwicklung des pakistanischen Parteiensystems im Kontext von Interessen. Sie analysiert die Entstehung und Ausdifferenzierung des Parteienspektrums in Pakistan, ausgehend von der Gründung der All India Muslim League (Liga) 1906 bis zur Parteienlandschaft der Wahlen im Frühjahr 2008. Dabei wird der Fokus auf die Rolle von Interessen und Interessenkonstellationen gelegt, die das Parteiensystem prägen.
- Das koloniale Erbe und seine Auswirkungen auf die politische Landschaft Pakistans
- Die Bedeutung von Interessen und Interessenkonstellationen für die Entwicklung des Parteiensystems
- Die Analyse von Konfliktlinien und Cleavages, die das pakistanische Parteiensystem prägen
- Die Darstellung der aktuellen Situation des Parteiensystems und seiner Herausforderungen
- Die Anwendung der Cleavage-Theorie auf den pakistanischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und definiert den Begriff des Interesses im Kontext der Politikwissenschaft. Sie erläutert das Erkenntnisinteresse der Arbeit und gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit.
Das Kapitel "Theoretische Orientierung und Methode" begründet die Anwendung einer Einzelfallstudie und verortet die Arbeit theoretisch und methodisch. Es stellt die Cleavage-Theorie vor und erläutert ihre Relevanz für die Analyse des pakistanischen Parteiensystems. Die Datenauswahl wird beschrieben und die Methode der Längsschnittanalyse erläutert.
Das Kapitel "Fallanalyse" widmet sich der ausführlichen Analyse des pakistanischen Parteiensystems. Es beginnt mit einer kurzen Darstellung des kolonialen Erbes und seiner Bedeutung für die heutige politische Landschaft Pakistans. Anschließend werden die wichtigsten Interessenkonstellationen und Konfliktlinien analysiert, die das Parteiensystem prägen. Dazu gehören die Konfliktlinien zwischen Militär und Staat, Zentrum und Peripherie, Kapital und Arbeit/Stadt und Land, ethnischer Majorität und Minoritäten sowie religiösen und säkularen Kräften. Abschließend wird die aktuelle Situation des Parteiensystems dargestellt und analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das pakistanische Parteiensystem, Interessen, Interessenkonstellationen, Cleavage-Theorie, Kolonialismus, Militär, Staat, Zentrum, Peripherie, Kapital, Arbeit, Stadt, Land, ethnische Majorität, Minoritäten, Religion, Säkularismus, Parteienlandschaft, Wahlen, Längsschnittanalyse.
- Quote paper
- Guido Schmidt (Author), 2009, Die Entwicklung des pakistanischen Parteiensystems im Kontext von Interessen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126552