Das Menschenbild von Jean Paul Sartre


Dossier / Travail, 2007

15 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Persönliches Vorwort

2 Einleitung

3 Hauptteil
3.1 Biographie
3.2 Die Entdeckung der Freiheit
3.2.1 Das An – sich
3.2.2 Das Für – sich
3.3 Textarbeit
3.3.1 Textauszug aus Das „Sein und das Nichts“
3.3.2 Der Entwurf
3.3.3 „ Wenn Gott nicht existierte, so wäre alles erlaubt."
3.4 Drei Arten Faktizität
3.5 Die Unaufrichtigkeit
3.6 Die Angst
3.7 Stellungnahme

4 Schluss

5 Quellenverzeichnis
5.1 Internetseiten
5.2 Verwendete Bücher

1 Persönliches Vorwort

Für meine Hausarbeit habe ich das Menschenbild von Jean Paul Sartre gewählt. Dabei habe ich den Schwerpunkt auf den Freiheitsaspekt gelegt. Bereits im Religionsunterricht in der 13. Klasse haben wir Jean Paul Sartre kurz angesprochen. In meinen Aufzeichnungen habe ich dazu jedoch nur noch folgende Schlagwörter gefunden:

- Existenz vor der Essenz
- Der Mensch ist das, was er aus sich macht
- Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt

Daher habe ich diese Hausarbeit als guten Anlass gesehen mich mit diesem Thema noch mal näher zu beschäftigen.

2 Einleitung

„Freiheit wird in der Regel verstanden als die individuelle Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten auswählen und entscheiden zu können. Der Begriff benennt allgemein einen Zustand der Autonomie eines handelnden Subjekts.“[1] Das ist wohl eine der bekanntesten Definitionen von Freiheit. Im folgenden Hauptteil möchte ich nun näher auf die Freiheitstheorie des französischen Philosophen Jean Paul Sartre eingehen. Sartre gehört der Strömung der Existenzphilosophie, dem so genannten Existentialismus, an. Er analysiert und beschreibt die menschliche Situation. Da er aber ein Vertreter des atheistischen Existentialismus ist, geht er nicht davon aus, dass etwas Göttliches in den Menschen hinein wirkt. Sartre glaubt also nicht, dass es einen Gott gibt der den Menschen erschaffen hat, d.h. in Sartres Augen geht die Existenz der Essenz voraus. „Der atheistische Existentialismus, für den ich stehe, ist zusammenhängender. Er erklärt, dass, wenn Gott nicht existiert, es mindestens ein Wesen gibt, bei dem die Existenz der Essenz vorausgeht, ein Wesen, das existiert, bevor es durch irgendeinen Begriff definiert werden kann, und dass dieses Wesen der Mensch oder, wie Heidegger sagt, die menschliche Wirklichkeit ist. Was bedeutet hier, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Es bedeutet, dass der Mensch zuerst existiert, sich begegnet, in der Welt auftaucht und sich danach definiert.”[2]

3 Hauptteil

3.1 Biographie

Jean-Paul Charles Aymard Sartre wird am 21. Juni 1905 in Paris geboren. Sein Vater, Jean Baptiste Sartre stirbt bereits im September 1906. Anne-Marie, seine Mutter, zieht nun mit dem jungen Sartre zu ihren Eltern zurück. Nach der zweiten Heirat seiner Mutter im Jahr 1917, wächst Sartre in La Rochelle in Frankreich auf. In den Jahren 1924 bis 1928 studiert Sartre Psychologie, Philosophie und Soziologie an der École Normale Supérieure in Paris. 1929 beginnt er eine Freundschaft und Lebensgemeinschaft mit Simone de Beauvoir. Nachdem er 1934 ein Stipendium am Institut Francais in Berlin erhält, wo er sich vor allem mit der Philosophie Nietzsches, Husserls und Heideggers beschäftigt, wird er Philosophielehrer in Le Havre und in Paris. 1938 schließlich veröffentlicht Sartre seinen Roman "Der Ekel". In diesem setzt er sich mit der Freiheit und der Einsamkeit des Individuums auseinander. 1939- 1941 leistet er seinen Kriegsdienst in einer Sanitätsgruppe ab. Zu dieser Zeit wird er auch durch die deutsche Wehrmacht gefangen genommen. 1942 findet im besetzten Paris die Uraufführung des Bühnenstückes "Die Fliegen" statt. Sartre beweist hiermit wie aktiv er in der französischen Résistance gegen die deutsche Besatzung teilgenommen hat. So wird er 1943 Mitglied des "Comité National des Ecrivains". Sein Hauptwerk "Das Sein und das Nichts" wird im selben Jahr veröffentlicht. Darin verkündet er die totale Freiheit und Verantwortung des freien Menschen in der Welt, ohne Gott, ohne Gnade und ohne Reue.1944 arbeitet Sartre in der von Albert Camus gegründeten Zeitschrift "Combat" mit. Ab 1945 lässt er sich in Paris als freier Schriftsteller nieder und wird Herausgeber der politisch-literarischen Zeitschrift "Les Temps Modernes". Im darauf folgenden Jahr, 1946, wird „Der Existentialismus ist ein Humanismus“ veröffentlicht. In diesem heißt es, „der Mensch sei nur dasjenige wozu er sich mache.“[3] Mit dem Theaterstück "Die schmutzigen Hände", welches 1948 erscheint, thematisiert Sartre das Problem von Politik und Moral. Obwohl dieses Stück, sein erfolgreichstes ist, setzt der Vatikan die Werke von Sartre auf den Index, weil den Gläubigen „gefährliche Zweifel“[4] erspart werden müssten. 1959 wird dennoch sein zweites philosophisches Hauptwerk "Kritik der dialektischen Vernunft" veröffentlicht. Der erste Teil seiner Memoiren erscheint 1965 unter dem Titel "Die Wörter". Den Nobelpreis für Literatur lehnt Sartre allerdings aus persönlichen Gründen ab. In den Jahren 1973-1974 leitet er die linke Tageszeitung "Libération“. 1976 wird er schließlich mit der Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem ausgezeichnet. Am 15. April 1980 stirbt Jean-Paul Sartre in Paris.

3.2 Die Entdeckung der Freiheit

Im Jahr 1943 erscheint Sartres philosophisches Hauptwerk „Das Sein und das Nichts“. Dieses Werk hat er unter anderem während seines Kriegsdienstes als Meteorologe, während der ersten Phase des Krieges zwischen Frankreich und Deutschland und während seiner Gefangenschaft im Stammlager XIID, konzipiert.

Sartre erklärt in diesem Werk, dass sich das menschliche Sein „Für – sich“, von dem anderen Sein, den Dingen und Tieren „An – sich“ durch seinen Bezug zum Nichts unterscheidet. Weiterhin setzt er sich erstmals mit dem Spannungsfeld von Freiheit und Notwendigkeit auseinander. Sartre versucht beide Pole miteinander in Einklang oder zumindest in Verbindung zu bringen. Er will ein Gesamtsystem erstellen, in welchem alle Aspekte menschlicher Existenz integriert und auf ein Fundament, die Freiheit, zurückzuführen sind. Sartre versucht zu zeigen, dass sich die Freiheit als Fundament auf der einen Seite und das Erfassen des Realen auf der anderen Seite nicht ausschließen müssen. Hierbei spielt die Dynamik von ‚An-sich’ und ‚Für-sich’ nicht nur für seine Freiheitstheorie eine entscheidende Rolle, sondern für alle Aspekte, die Sartre thematisiert. Schließlich stellt er auch seine Theorie des Selbstbewusstseins, der Zeitlichkeit und Körperlichkeit des Menschen, seine Interpersonalitäts- und Handlungstheorie dar.

Im Jahre 1969 beschreibt Sartre die Leitfrage von „Das Sein und das Nichts“ folgendermaßen: „Wie kann man zugleich die Autonomie des Menschen und seine Realität unter den realen Objekten fassen, ohne entweder dem Idealismus oder einem mechanistischen Materialismus zu verfallen?“[5]

„Das Sein und das Nichts“ dreht sich ständig um zwei Pole:

a) An – sich (en - soi): Die Welt der Dinge, all das was kein Bewusstsein hat und einfach vorhanden ist.
b) Für – sich (pour – soi): Der Mensch, der sich durch Bewusstsein, Fähigkeit zur Reflexion und Ich- Bezogenheit auszeichnet.

Dies sind philosophische Begriffe, die verwendet werden um die Grundbedingungen des menschlichen Daseins zu klären. In Sartres Systems kommen sie als Konstruktionen vor, die sich in jedem konkreten und individuellen Dasein manifestieren. Das Bewusstsein ist also eine Einheit von Sein und Nichts.

3.2.1 Das An – sich

Was das An- sich ist, ist schwer zu erklären, denn es ist nur ein Grenzbegriff. Es kann nie in Reinform gelangen, da es ausschließlich aus der Sicht des Für – sich beschreiben werden kann. Sartre geht es dabei nicht um konkrete Dinge, wie z.B.: ein Stein, sondern um das an den Dingen, was sie unbezwingbar und nichtmenschlich macht.

Es gibt drei Merkmale für das An - sich:

a) Das Sein ist „an sich“:

- Es ist nicht erschaffen.
- Es ist nicht Grund seiner selbst.
- Es ist weder passiv noch aktiv.

b) Das Sein „ist“:

- Es ist weder notwendig noch möglich.
- Es kann nicht abgeleitet werden, denn es ist einfach.
- Es ist von absoluter Grundlosigkeit.
- Es ist Kontingent und absurd.

c) Das Sein ist „das, was es ist“:

- Es ist ohne Bezug, weder zu sich noch zu anderen Dingen.
- Es weiß nichts von sich und auch nicht von anderen Dingen.
- Es ist massiv.
- Es hat kein Geheimnis, kein Innenleben und keine Außenwelt.
- Es ist reine Identität und pure Seinsfülle.

Das An – sich ist der Ausgangspunkt für alles andere, es tritt vor allem in drei Rollen auf:

- Das An - sich, von dem her sich das Für- sich definiert.
- Das An – sich, gegen welches das Für – sich ankämpft.
- Das An – sich, auf das hin sich das Für – sich entwirft.

[...]


[1] Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit#Definitionen_von_Freiheit, 14. 2. 2008, 21:48 Uhr

[2] Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Existentialismus, 14. 2. 2008, 22:09 Uhr

[3] Jean Paul Sartre: Dorothea Wildenburg, Campus Verlag GmbH Frankfurt/Main, 2004, S. 11

[4] http://www.dieterwunderlich.de/Jean_Paul_Sartre.htm, 20. 2. 2008, 21:34 Uhr

[5] Jean Paul Sartre: Dorothea Wildenburg, Campus Verlag GmbH Frankfurt/Main, 2004, S.26/27

Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Das Menschenbild von Jean Paul Sartre
Université
Catholic University of Applied Sciences Freiburg
Note
1,3
Auteur
Année
2007
Pages
15
N° de catalogue
V141656
ISBN (ebook)
9783640513819
ISBN (Livre)
9783640512355
Taille d'un fichier
416 KB
Langue
allemand
Mots clés
Menschenbild, Jean, Paul, Sartre
Citation du texte
Susanne Meidel (Auteur), 2007, Das Menschenbild von Jean Paul Sartre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141656

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