Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Wegen und Methoden von E-Learning im Handwerk. Zunächst wird das Problem des Themas dargelegt, seine wissenschaftliche Relevanz erläutert sowie Zielsetzungen und die Forschungsfragen definiert.
Die Klärung der Definition von E-Learning ist für das Verständnis wesentlich, gelangt allerdings zu keiner schlüssigen Antwort, nicht zuletzt, weil vor allem in der akademischen Szene darüber eine ziemliche Uneinigkeit herrscht. Aber dieses dritte Kapitel kommt der Vorstellung, was E-Learning sein sollte, nahe.
Um Veränderungen von Leistungen evident zu machen, sind Kenntnisse über Lerntheorien notwendig. Die Kenntnis dieser wichtigen Grundlagen sind insofern von Bedeutung, da erst am gelungenen Transfer („Verhaltensänderung“) der Erfolg von Lernprozessen mit Hilfe elektronischer Methoden sichtbar wird.
Weiters wird ausgeführt, in wie weit im Handwerk rechnergestützte Systeme im Rahmen beruflicher Weiterbildung bereits eine Rolle spielen, respektive notwendig sind. Eine Bewertung des Einsatzes, mögliche Methoden und Potentiale von E-Learning sind wesentliche Inhalte. Allerdings ist E-Learning nur mit Unterstützung elektronischer Medien möglich. Deshalb werden die wichtigsten Technologien und Systeme beschrieben, die bei E-Learningszenarien zum Einsatz kommen können. Letztendlich ermöglichen sie die Umsetzung netzbasierten Lernens. Um diese Technologien auch nachhaltig einsetzen zu können, sind Voraussetzungen zu erfüllen, die in einem Kapitel über Personalentwicklung dargelegt sind.
Das letzte Kapitel schließlich widmet sich den Zielsetzungen und Interpretationen von Gesprächen, die im Rahmen dieser Arbeit empirisch durchgeführt worden waren. Im Anschluss daran wird der Versuch unternommen, die Gesprächsergebnisse mit bereits formulierten Hypothesen zu diskutieren.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte mit einem abschließenden Fazit beendet diese Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Vorwort
2 Einleitung
2.1 Problemstellung
2.2 Relevanz
2.3 Zielsetzung und Forschungsfrage
2.4 Struktur und Methodik
3 Begriffsbestimmungen – eine Auswahl
3.1 Handwerk
3.1.1 Exkurs: Handwerksausbildung im Österreich
3.2 Ausgewählte Definitionen von E-Learning anhand der Literatur
3.3 Blended Learning
3.4 Zusammenfassung
4 Lerntheorien und Lernformen in der beruflichen Bildung
4.1 Grundlagen der Lerntheorien
4.1.1 Behaviorismus
4.1.2 Kognitivismus
4.1.3 Konstruktivismus
4.2 Motivationale Faktoren
4.3 Informelles und formelles Lernen
4.3.1 Informelles E-Learning
4.3.2 E-Learning in Web 2.0
4.4 Selbstgesteuertes Lernen in der betrieblichen Bildung
4.4.1 Cognitive Apprenticeship
4.4.2 Anchored Instruction
4.5 Zusammenfassung
5 E-Learning im Handwerk
5.1 Varianten
5.2 Bewertung des Einsatzes von E-Learning im Handwerk
5.3 Potentiale
5.3.1 Vorteile von E-Learning
5.3.2 Nachteile von E-Learning
5.4 Zusammenfassung
6 Überblick über Technologien und E-Learning Systeme
6.1 Technologien
6.2 E-Learningsysteme
6.2.1 Computer Based Training (CBT)
6.2.2 Web Based Training (WBT)
6.2.3 Virtuelle Seminare
6.2.4 Lernportale
6.3 Zusammenfassung
7 Betriebliche Weiterbildung und Personalentwicklung
7.1 Ziele und Kompetenzerwerb
7.2 Säulen der Personalentwicklung
7.2.1 Instrumente zur Personalbildung
7.2.2 Instrumente zur Personalförderung
7.2.3 Instrumente der Arbeitsstrukturierung
7.3 Zusammenfassung
8 Gespräche: E-Learning im betrieblichen Alltag und im Arbeitsalltag
8.1 Zielsetzungen der Gespräche
8.2 Die Gesprächspartner/innen
8.3 Methode
8.4 Beschreibung und Interpretation der Gesprächsergebnisse
8.4.1 Verständnisfrage zu E-Learning
8.4.2 Weiterbildung mit E-Learning und möglicher Mehrwert
8.4.3 Zeitressourcen
8.4.4 Lerninhalte bei E-Learningszenarien
8.5 Erkenntnis
9 Zusammenfassung und Fazit
9.1 Zusammenfassung
9.2 Fazit
10 Literaturverzeichnis
11 Anhang
11.1 Gesprächsleitfragen
11.2 Transkripte
11.2.1 Gespräch G1
11.2.2 Gespräch G2
11.2.3 Gespräch G3
11.2.4 Gespräch G4
11.2.5 Gespräch G5
11.2.6 Gespräch G6
11.2.7 Gespräch G7
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 3-1 , Blended Learning (Wortmann 2007, S. 58)
Abbildung 4-1: Veränderungen bei Kurz- und Langzeitgedächtnis
(Kandel 2007, S. 280)
Abbildung 4-2: Rolle des Lernprogramms mit behavioristischem Hintergrund (Thissen 1999, S. 6)
Abbildung 4-3: Rolle des Lernprogramms mit kognitivistischem Hintergrund (Thissen 1999, S. 11)
Abbildung 4-4: Rolle des Lernprogramms mit konstruktivistische Hintergrund (Thissen 1999, S. 18)
Abbildung 4-5: Kontinuum formellen und informellen Lernens in der betrieblich-beruflichen Bildung (Rohs/Dehnbostel 2007, S.1)
Abbildung 4-6: Struktur einer Lernarchitektur (nach Zinke, 2004, S. 7)
Abbildung 4-7: Architektur des Cognitive Apprenticeship (eigene Darstellung)
Abbildung 4-8: Drei prototypisch Lehrparadigmen (Baumgartner/ Kalz 2004, S. 14)
Abbildung 5-1: Technologiebasiertes Kategorisierungsmodell.
(Abb. nach Back et. al., 1998)
Abbildung 5-2: Erfolgversprechende Zielgruppen in der E-Learning Wirtschaft (Fritsch, 2009, S. 6)
Abbildung 5-3: Änderung der Relevanz computerbasierter Lernangebote bei unterschiedlichen Mitarbeiter/innengruppierungen (Fritsch, 2009, S. 7)
Abbildung 5-4: wie wird Internet geschäftlich eingesetzt (Zoch 2007, S. 14)
Abbildung 5-5: E-Learning Lernorte (Ferreira, 2007, S. 72)
Abbildung 5-6: E-Learning während der Arbeitszeit oder Freizeit?
(Ferreira, 2007, S. 72)
Abbildung 6-1: Virtueller Klassenraum von WIFI Wien.
Abbildung 6-2: Formen von E-Learning in der beruflichen Weiterbildung /> (eigene Darstellung)
Abbildung 7-1: Qualifikation und Kompetenz (Georgieff et. al. 2006, S. 38)
Abbildung 7-2: Kompetenzmodell (Wortmann 2007, S. 14)
Abbildung 7-3: Die drei Säulen der Personalentwicklung (Wortmann 2007, S. 15)
Abbildung 8-1: Selektionsvorgang.
Abbildung 9-1: Grundstruktur und Komponenten für E-Learning (eigene Darstellung)
Tabellenverzeichnis
Tabelle 4-1: Lernparadigmen und ihre Sicht auf die Lernenden (Hinze, 2004, S. 32)
Tabelle 4-2: Vergleich E-Learning 1.0 und E-Learning 2.0 (Kerres, 2006, S. 6)
Tabelle 4-3: Lehren und Lernen aus der Sicht verschiedener Lernparadigmen (Reinmann, 2005, S.165)
Tabelle 8-1: Übersicht der Gesprächspartner/innen.
1 Vorwort
Diese Arbeit wurde im Rahmen eines Studiums an der Donau Universität Krems erstellt. Die Verbindung von Handwerk und E-Learning ist das Ergebnis der Auseinandersetzungen mit meinen Berufen als seit knapp 20 Jahren selbstständiger Tischlermeister und geprüfter Lehrer an der Höheren Lehranstalt für künstlerische Gestaltung in Wien (seit 13 Jahren). Verständlicherweise sollte das Studium eine Ergänzung sein, die mit beiden Berufen kompatibel ist und deren Studienergebnisse ich adäquat verwerten kann.
Die Universität Krems war somit für mich sowohl ein zeitbestimmender Faktor als auch einer die Thematik und Relevanz des Studiums betreffend. Mein Wissensinteresse zielt auf eine Weiterbildung ab, die mein Betätigungsfeld in meiner Schule und im Handwerk erweitern könnte. Relevant schien mir diese spezielle Weiterbildungsmöglichkeit, weil sie die Lebens- und Berufstauglichkeit meiner Selbstständigkeit und von meinen Schülern und Schülerinnen eventuell fördern und erhöhen kann. Es ist ja offensichtlich, dass moderne Medien und Technologien bereits den ganz normalen Alltag eines modernen Menschen durchdringen, sein Leben bestimmen (Einkauf, Bank, Information) und sozial (Freizeitverhalten, Spiele, Kommunikation) verändern. Diesen Umstand bedenkend, kommt der Medienbildung in den Schulen aber auch in Unternehmen eine immer größere und wichtigere Bedeutung zu.
Das Lernen als ständiges in Bewegung-Sein: bedeutsam scheinen mir die Möglichkeiten, wie Lernen in einer bereits höchst digitalisierten Welt zu einem interessanten und leicht verdaulichen Erlebnis werden kann. In diesem Zusammenhang interessieren mich etwa die Konzepte von Lernplattformen als Beispiel für Lehrmethodik. Die Wichtigkeit von Lehrinhalten ist für mich dann gegeben, wenn ihre Inhalte eine schöpferische und konstruktive Auseinandersetzung zulassen.
E-Learning und Handwerk schließen einander nicht aus. Denn sie verbinden handwerkliche Produktion und Wissen in einer schnelllebigen Zeit.
2 Einleitung
2.1 Problemstellung
Wissensnutzung und Wissensteilung ist etwas, dass in Klein- und Mikrobetrieben (z.B. holzverarbeitender Berufe) eine noch untergeordnete Rolle spielt. Persönliches und wirtschaftliches Konkurrenzdenken stellen eine Barriere dar – oft wird Wissen, quer durch alle Handwerksbetriebe, zum Nachteil aller, zurückgehalten. Der Wunsch nach Kooperation besteht, scheitert aber meist an fehlenden Strukturen, Zusammenarbeit erfolgt meist durch persönliche Kontakte. Ausbildung und Praxis sind scheinbar inkohärent. Es gilt, Wissen für alle im Handwerk nutz- und anwendbar zu machen. Bereits bestehende Plattformen sind meiner Ansicht nach unzureichend, weil sie nur konsumatorisch ausgerichtet sind – der Einsatz moderner Medien zur partizipativen Wissensnutzung und Wissensteilung ist im Handwerk kaum bekannt. Eine effiziente Nutzung der Möglichkeiten (etwa Lern- und Lehrplattformen, E-Portfolio) muss bereits in der Ausbildung vorgesehen werden, wie auch das Forcieren zur Bildung eines Netzwerkes. Selbstbestimmtem und lebenslangen Lernen kommt nicht nur in diesem Bereich eine immer größere Bedeutung zu. Warum aber sollen sich Menschen weiterbilden und fortbilden? Im Wesentlichen, um das sich rasch mehrende Wissen für die beruflich notwendigen Qualifikationen sicherzustellen, andrerseits auch um persönliche Kompetenzen zu trainieren, die für kollaboratives Arbeiten innerhalb einer Organisation wichtig sind. Nicht zuletzt schafft Lernen und Bildung einen erweiterten Horizont um globalisierte Strukturen besser erfassen und verstehen zu können.
Wissen ist Macht, lautet ein oft zitiertes Sprichwort. Wissen bedeutet aber auch, sich in einer Welt immer stärker werdender Globalisierung und Marktbeherrschung zu behaupten. In einer Welt eben, in der Kommunen und Gesellschaften nicht mehr nur alleine auf sich untereinander angewiesen sind, sondern mit Hilfe weniger Mausklicks in das Weltgeschehen einsteigen können um so nicht nur Informationen, sondern auch Güter und Waren zu beziehen. Es ist also durchaus nicht mehr der Fall, dass Handels- und Produktionsplätze in einem Ort bleiben. Diese Art der Globalisierung verursacht einen harten Wettbewerb, mit dem Ziel, vor allem auch auf bequeme Art und Weise an den globalen Produktionsgütern teilzuhaben.
Menschen bilden sich formell und informell: immer stärker ist die Nutzung neuer Medien, und allen voran das Internet, als Quelle von Informationen. In den Bildungsprozessen von Menschen wird Wissen als Mittel eingesetzt, um Märkte und Zukunftschancen zu forcieren aber auch um sich selbst in adäquate Positionen hoch zu kämpfen.[1]„Wir leben in einer Wissensgesellschaft.“[2] schreibt Paul Liessmann und erläutert, es heiße, Wissen und Bildung seien die wichtigsten Ressourcen des rohstoffarmen Europas und Investitionen in Bildung seien somit Investitionen in die Zukunft.[3] Denn Wissenserwerb und Bildung ist nie abgeschlossen, und dort wo es um Erkenntnis geht, hört Lernen auch nie auf.
2.2 Relevanz
Lernen und sich Weiterbilden sind en vogue und gehören mittlerweile zum guten Ton. Nicht zuletzt ist Weiterbildung finanztechnisch auch steuerschonend, somit auch in dieser Beziehung gewinnbringend.
In einer Epoche raschen und unüberschaubaren, globalen Wissenszuwachses verändert sich unsere Gesellschaft zunehmend, und somit auch die Art und Weise der Informationsbeschaffung. Es genügt nun beispielsweise nicht mehr, dass sich kleine(re) Betriebe auf Mundpropaganda und örtliche Verhältnisse verlassen - dazu ist auch dieser Markt durch die Möglichkeiten des Internets bereits zu sehr globalisiert. Um marktfähig zu bleiben, bedarf es eines Umdenkens betrieblicher Denkmuster, die statt Konkurrenz Synergien bewirken. Weiterbildung von Unternehmer/innen und deren Mitarbeiter/innen in den Bereichen informellen Lernens mit Hilfe neuer Medientechnologien und
E-Learningstrategien ist ein wichtiger Schritt zur Festigung fachlicher und persönlicher Kompetenzen, der eine positive Wettbewerbssituation vor allem für Mikrobetriebe vielleicht eher zu sichern vermag.
Innovationen werden im IKT-Bereich als zentrale strategische Parameter zur Konkurrenz eingesetzt und bewirken im Rahmen globalisierter Wissensgesellschaft eine Veränderung in der Arbeitswelt.[4]
Die Globalisierung hat zudem noch die arbeitsmarktpolitische Wirkung, dass auch Arbeitnehmer/innen „längst nicht mehr alleine auf dem europäischen Binnenmarkt, sondern weltweit mit Berufskollegen um die vorhandenen Arbeitsplätze konkurrieren.“[5] Dadurch bleibt oftmals nur als Ausweg die Strategie, „sich durch stete Bildungsmaßnahmen einen Vorteil zu verschaffen und somit die individuelle Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten.“[6]
2.3 Zielsetzung und Forschungsfrage
Diese Arbeit möchte die Einbindung der neuen Medien in den Arbeits- und Ausbildungskontext des Handwerks und Kunsthandwerks beschreiben und zeigen, welcher Status Quo im Bereich E-Learning vorhanden ist. Vorhandene Ansätze zur Qualifizierung von Handwerkern und Förderung von E-Learning und Medienkompetenzen sollen optimiert und für die tägliche Praxis nutzbar gemacht werden. Diese Arbeit soll zeigen, ob E-Learning eine Optimierung von Wissen als „Arbeitsressource“ innerhalb von - aber auch kollaborativ zwischen - Kleinbetrieben bewirken kann und wird und mit welchen Methoden das möglich wäre. Didaktische Möglichkeiten zu selbstbestimmtem, konstruktivistischen Lernen und Lehren mit Hilfe von E-Learningmethoden sollen diskutiert werden um bestehendes und erworbenes Wissen in den Arbeitsalltag integrieren zu können.
Die leitende Forschungsfrage zu dieser Arbeit lautet, wie E-Learning im Handwerk aus Sicht der Meisterin und des Meisters im Bereich der betrieblichen Aus- und Weiterbildung eingesetzt und genutzt werden kann.
Weitere Fragen, die in dieser Arbeit behandelt werden, sind die zum Einsatz von E-Learning in Frage kommenden Methoden und die Frage nach dem Nutzen des Einsatzes von E-Learning und welchen Mehrwert dieser vorrangig für den Meister und die Meisterin hat.
2.4 Struktur und Methodik
Die Basis dieser Arbeit bildet die theoretische Abhandlung anhand der Literatur. Die Definition der Begriffe Handwerk und E-Learning ist für das Verständnis eine wesentliche Voraussetzung. Involvierte Bereiche sind Potenziale, Vor- und Nachteile von
E-Learningszenarien, Blended Learning, betriebliche Weiterbildung. Lerntheoretische und didaktische Hintergründe beim selbstgesteuerten Lernen in der beruflichen Bildung machen einen wichtigen Teil dieser Arbeit aus. Ein Überblick über Technologien und Systeme ergänzt das Thema.
Wissenserwerb und Wissensverteilung sind Elemente der Personalentwicklung. In einem Kapitel werden deshalb Ziele und die „Säulen“, auf denen Personalentwicklung stattfindet, beschrieben. Nach Behrendt et. al. soll E-Learning wie ein Organisationsentwicklungs-prozess[7] behandelt werden, für die verantwortlichen Personalentwickler ist dieser jedoch „in der Praxis noch unterentwickelt“.[8]
Empirisch beinhaltet diese Arbeit eine Erhebung über Inhalte, die im Rahmen von E-Learning in einem handwerklichen Betrieb angedacht und umgesetzt werden sollen. Als Instrument wurde das qualitative Interview gewählt.[9]
Dabei werden die Befragten nicht nur als Träger abrufbarer Informationen verstanden, sondern als Akteure, bei denen im Sinne einer Handlungsforschung auch Veränderungen in ihren Erkenntnissen bewirkt werden sollen.[10]
Exemplarisch werden Führungskräfte als auch Mitarbeiter/innen eines ausgewählten Betriebes befragt, um die Sichtweisen und Perspektiven aller betroffenen Akteure einfließen zu lassen. Sowohl subjektiv relevante als auch themenbezogene Informationen der befragten Personen zum E-Learning sollen erfasst werden.
Begründung zur Auswahl:
Da für den Autor dieser Arbeit aufgrund seiner handwerklich-gewerblichen Ausübung nicht nur rein akademisch relevante Ergebnisse wichtig sind, sondern auch eine praktische Umsetzbarkeit gegeben sein soll, entschloss sich dieser in Zusammenarbeit mit der BAF-Bildungsplattform[11] eine Erhebung durchzuführen, die die Grundlagen für eine praktische Implementierung von E-Learningszenarien nach Abschluss dieser Arbeit ermöglichen sollte.
3 Begriffsbestimmungen – eine Auswahl
Im Rahmen dieses Kapitels wird der Versuch unternommen, anhand der Literatur, zum besseren Verständnis, Begriffe zu definieren um einen Zusammenhang zum oben genannten Thema herstellen zu können.
3.1 Handwerk
Handwerk ist eine Wortgruppe, deren technische Sichtweise von der Erstellung eines Werkes durch Handarbeit ausgeht. Die produktive Umsetzung von Ideen geschieht hauptsächlich durch manuelle Fertigungsmethoden. Freilich hat sich diese Sichtweise im Laufe der Zeit geändert, so gibt es nicht nur deutlich verbesserte sondern auch neu entwickelte Werkzeuge, die eine extreme Arbeitsleistung und dementsprechende Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen.[12]
Das Tischlerhandwerk beispielsweise erforderte in früheren Zeiten für die Herstellung eines Möbelstückes vergleichsweise viel Handarbeit. Die Anfertigung klassischer Holzverbindungen und polierter Holzoberflächen war bis vor nicht allzu langer Zeit ausschließlich von Hand zu erzeugen. Mittlerweile gibt es technische Errungenschaften, die eine Arbeit im klassischen Sinne im Bruchteil eines vormals kalkulierten Arbeitsaufwandes bewerkstelligen können. Der Begriff des Handwerks erfolgt also auch „in Abhängigkeit vom gesellschaftlichen Wandel und vor allem dem technologischen Fortschritt“.[13]
Unternehmen im Bereich des Handwerks sind in der Regel dem kleinen oder mittleren Segment zuzuordnen und zeichnen sich durch Personenzentriertheit[14] aus, d.h., dass die Befugnisse der Geschäftsführung und die Eigentumsverhältnisse in einer Person zentriert sind. In der Regel ist das der Meister oder die Meisterin.
[...]
[1] Vgl. Liessmann, 2009, S.147
[2] a.a.O., S.7
[3] a.a.O.
[4] Vgl. Fleissner in Banse/Bartikova, 2007, S.16
[5] Lang, 2004, S.22
[6] a.a.O.
[7] Vgl. Behrendt et. al., 2004, S.6
[8] a.a.O.
[9] siehe Kap. 8
[10] Vgl. Stangl, (o.J)
[11] Vgl. Gerstner, (o.J)
[12] Vgl. Glasl et. al., 2008, S.7
[13] a.a.O.
[14] Vgl. a.a.O., S.23
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