Es vergeht kaum ein Tag, indem die Medien nicht über den demografischen Wandel und seinen Folgen berichten. Auch in der Vorbereitung für diese Arbeit war die hohe Aktualität überraschend. Umso nachdenklicher wird man dann aber bei der Feststellung, wie wenig präsent das Thema in der Gesundheitseinrichtung ist, obwohl die Folgen der
demografischen Entwicklung gravierend sind. Der demografische Wandel, seine betrieblichen Auswirkungen und die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten sind im Bewusstsein der Verantwortlichen kaum vorhanden.
Der seit Jahren fortschreitende Bettenabbau in den Krankenhäusern bei gleichzeitiger Fallsteigerung, einer Verkürzung der Verweildauer, die allgemeine Alterung der Gesellschaft sowie die Zunahme von Mehrfacherkrankungen und chronischen Verläufen hat die Situation in den Krankenhäusern verändert. Immer mehr ältere und multimorbide Patienten müssen in immer kürzerer Zeit versorgt werden und die Einführung von Fallpauschalen sorgen ebenfalls für mehr Druck. Die Belastungen für die Pflegekräfte in
den Krankenhäusern nehmen somit stetig zu und das vor dem Hintergrund, dass die Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 65 Jahren auf 67 Jahre beschlossen ist.
Auch vor der Belegschaft macht der demografische Wandel nicht halt. Leistungszahlen, wirtschaftliche Entwicklung, strategische Ausrichtung und die sich verändernde Patientenstruktur sind schon eher im Fokus der Verantwortlichen, begründet durch den
ökonomischen, technologischen und gesellschaftlichen Wandel. Die Krankenhäuser haben es gelernt, hier zeitnah entsprechende Lösungsansätze und Konzepte zu entwickeln, um einer verschärften Wettbewerbssituation konstruktiv begegnen zu können.
Bei den geführten Diskussionen ist die demografische Veränderung der eigenen Belegschaft in den Hintergrund getreten, wobei es doch die Mitarbeiter sind, mit denen die Ziele eines Unternehmens erreicht werden können. Aber hierfür gibt es kein Patentrezept und jede Gesundheitseinrichtung muss hier einen Weg finden, um der demografischen Entwicklung begegnen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Hinführung zum Thema
- 1.2 Zielsetzung und Kernfrage der Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2 Demografische Ausgangslage
- 2.1 Grundlegende Aspekte
- 2.2 Hauptelemente der demografischen Entwicklung in Deutschland
- 2.2.1 Geburtenhäufigkeit
- 2.2.2 Durchschnittliche Lebenserwartung
- 2.2.3 Migration (Wanderungsbewegungen)
- 2.3 Bevölkerung im Erwerbsalter
- 2.3.1 Entwicklung des Erwerbspotenzials
- 2.3.2 Alternde Gesellschaft und Auswirkungen für die Pflege
- 2.4 Zusammenfassung
- 3 Alter und Altern im Erwerbsleben
- 3.1 Begriffliche Grundlagen
- 3.2 Altersgrenzen
- 3.3 Einstellungen zum Alter
- 4 Arbeitsfähigkeit und Leistungsfähigkeit
- 4.1 Grundlegende Aspekte
- 4.2 Begriffliche Abgrenzungen
- 4.2.1 Arbeitsfähigkeit
- 4.2.2 Leistungsfähigkeit
- 4.3 Defizit - versus Kompetenzmodell
- 4.4 Arbeitsbewältigungsindex
- 4.5 Haus der Arbeitsfähigkeit
- 4.6 Motivation und Arbeitszufriedenheit
- 5 Kurzfassung des wissenschaftlichen Praxisprojektes
- 5.1 Vorstellung der Einrichtung
- 5.2 Projektbeschreibung
- 6 Altersstrukturanalyse als Grundlage für notwendige
- 6.1 Begriffliche Definitionen
- 6.2 Altersstrukturanalyse der Gesundheitseinrichtung
- 7 Handlungsfelder für eine alternsgerechte Erwerbsfähigkeit
- 7.1 Handlungsfeld: Führung und Unternehmenskultur
- 7.1.1 Grundlegende Aspekte
- 7.1.2 Handlungsstrategien für die Zukunft
- 7.1.3 Ergebnisse aus dem wissenschaftlichen Praxisprojekt
- 7.1.4 Empfehlungen für die Gesundheitseinrichtung
- 7.2 Handlungsfeld: Arbeitsorganisation / Arbeitsgestaltung
- 7.2.1 Grundlegende Aspekte
- 7.2.2 Handlungsstrategien für die Zukunft
- 7.2.3 Ergebnisse aus dem wissenschaftlichen Praxisprojekt
- 7.2.4 Empfehlungen für die Gesundheitseinrichtung
- 7.3 Handlungsfeld: Qualifikation und Weiterbildung
- 7.3.1 Grundlegende Aspekte
- 7.3.2 Handlungsstrategien für die Zukunft
- 7.3.3 Ergebnisse aus dem wissenschaftlichen Praxisprojekt
- 7.3.4 Empfehlungen für die Gesundheitseinrichtung
- 7.4 Handlungsfeld: Gesundheit
- 7.4.1 Grundlegende Aspekte
- 7.4.2 Handlungsstrategien für die Zukunft
- 7.4.3 Ergebnisse aus dem wissenschaftlichen Praxisprojekt
- 7.4.4 Empfehlungen für die Gesundheitseinrichtung
- 7.5 Zusammenfassung
- 8 Visionäres Personalmanagement für die Pflege
- 8.1 Definitionen des Personalmanagements
- 8.2 Fehler in der Vergangenheit
- 8.3 Human Ressource Management und alternde Belegschaft
- 8.4 Notwendige Veränderungen der Leitungsstrukturen
- 8.4.1 Ausgangslage und Problemfelder
- 8.4.2 Verabschiedung von tradierten Leitungsstrukturen
- 8.5 Meisterhafte Pflegekunst
- 8.5.1 Ausgangslage
- 8.5.2 Erklärung und Zielsetzung des Projektes
- 8.5.3 Pflegeexperten als Chance für den älteren Mitarbeiter
- 9 Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Herausforderungen des demografischen Wandels im Pflegedienst und entwickelt Lösungsvorschläge für eine Gesundheitseinrichtung. Die Arbeit analysiert die demografischen Trends, die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit und Leistungsfähigkeit von Pflegekräften, und untersucht die Möglichkeiten, die Arbeitsbedingungen und das Personalmanagement an die alternde Belegschaft anzupassen.
- Demografische Entwicklung in Deutschland und ihre Auswirkungen auf den Pflegedienst
- Arbeitsfähigkeit und Leistungsfähigkeit im Kontext des Alterns
- Handlungsfeld: Führung und Unternehmenskultur
- Handlungsfeld: Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung
- Handlungsfeld: Qualifikation und Weiterbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit erläutert. Kapitel 2 analysiert die demografische Entwicklung in Deutschland und ihre Auswirkungen auf die Pflegebranche. Kapitel 3 befasst sich mit dem Begriff des Alterns im Erwerbsleben und seinen Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit. Kapitel 4 untersucht die Arbeitsfähigkeit und Leistungsfähigkeit von Pflegekräften im Kontext des Alterns. Kapitel 5 stellt die Gesundheitseinrichtung und das wissenschaftliche Praxisprojekt vor. Kapitel 6 analysiert die Altersstruktur der Gesundheitseinrichtung. Kapitel 7 beleuchtet die Handlungsfelder für eine alternsgerechte Erwerbsfähigkeit, darunter Führung und Unternehmenskultur, Arbeitsorganisation, Qualifikation und Weiterbildung, sowie Gesundheit. Kapitel 8 befasst sich mit visionärem Personalmanagement für die Pflege und entwickelt Lösungsansätze für die Herausforderungen der alternden Belegschaft. Kapitel 9 bietet eine abschließende Betrachtung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Arbeit.
Schlüsselwörter
Demografischer Wandel, Pflegedienst, Arbeitsfähigkeit, Leistungsfähigkeit, Personalmanagement, Führung, Unternehmenskultur, Arbeitsorganisation, Arbeitsgestaltung, Qualifikation, Weiterbildung, Gesundheit, alternde Belegschaft, Altersstrukturanalyse, wissenschaftliches Praxisprojekt.
- Citar trabajo
- BA Ursula Geller (Autor), Heike Büssing (Autor), 2010, Dem demografischen Wandel im Pflegedienst erfolgreich begegnen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152757