Untersucht man bundesweit die Lehrpläne der Fächer Wirtschaft/Politik, Wirtschaftskunde, Gemeinschaftskunde oder Sozialkunde nach dem Themenbereich „Internationale Währungsordnung“, wird man entweder selten, gar nicht oder bei den fakultativen Themenbereichen fündig. Auch im Hinblick darauf, dass die genannten Fächer meist zweistündig und nur in der 9. und 10. Klasse unterrichtet werden, wird sich auf ökonomischer Ebene meist auf die Soziale Marktwirtschaft konzentriert.
In der vorliegenden Arbeit soll daher die Frage gestellt werden, inwieweit eine derartige Rückstellung zu rechtfertigen ist. Hierzu muss beleuchtet werden, ob die Thematik kritischen Stimmen nach tatsächlich zu abstrakt und lebensfern ist oder ob sie nicht etwa auch Potential bieten kann, dem Schüler wirtschaftliche Zusammenhänge zu illustrieren.
Es soll daher zunächst eine fachdidaktische Begründung des Themas „Internationale Währungsordnung“ vorgenommen werden, in deren Zuge etwa zwischen dem kategorialem Zugriff und dem Lebenssituationsansatz unterschieden werden muss. Weiterhin soll in diesem Abschnitt auf das erkenntnisleitende Interesse eingegangen werden, was auf eine Legitimation der Themenauswahl im Hinblick auf die Relevanz der Währungsordnung für die Alltagswirklichkeit der Schüler hinausläuft.
Nach dieser fachdidaktischen Verortung der Währungsordnung erfolgt nach einer Darstellung der zentralen Sachaspekte die Präsentation der Lernziele. Im Vordergrund stehen im Bereich der Lernziele die zu gewinnenden Einsichten und die fachspezifischen Kompetenzen, aber auch auf mögliche methodische Großformen soll kurz hingewiesen werden.
In diesem Zuge sind ferner die als „didaktischen Warnleuchten“ zu verstehenden Schlüsselstellen des Themas „Internationale Währungsordnung“ zu identifizieren und muss auch auf eventuelle Probleme und zu vermeidende Rückschlüsse eingegangen werden.
An Literatur wird sich vor allem auf fachdidaktischer Ebene auf Autoren wie Klaus-Peter Kruber , Katrin Koch, Michael Koch oder Hans Kaminski bezogen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BILDUNGSTHEORETISCHE BEGRÜNDUNG
- KATEGORIALER ANSATZ UND LEBENSSITUATIONSANSATZ
- LEGITIMATION DES THEMAS „INTERNATIONALE WÄHRUNGSORDNUNG“
- ZENTRALE SACHASPEKTE
- DAS BRETTON-WOODS-SYSTEM UND DER INTERNATIONALE WÄHRUNGSFONDS
- DAS US-AMERIKANISCHE LEISTUNGSBILANZDEFIZIT
- LERNZIELE UND SCHLÜSSELSTELLEN
- GRUNDLEGENDE PRINZIPIEN DER WÄHRUNGSBEZIEHUNGEN
- VERSTÄNDNIS DER HISTORISCHEN ENTWICKLUNG DES INTERNATIONALEN WÄHRUNGSSYSTEMS
- SCHLÜSSELSTELLEN
- SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Relevanz des Themas „Internationale Währungsordnung“ im Kontext der Wirtschafts- und Politikdidaktik. Ziel ist es, die Frage nach der Rechtfertigung einer möglichen Vernachlässigung dieses Themas in bundesweiten Lehrplänen zu beantworten. Es wird beleuchtet, ob die Thematik zu abstrakt und lebensfern ist oder ob sie nicht etwa auch Potential bietet, dem Schüler wirtschaftliche Zusammenhänge zu illustrieren.
- Fachdidaktische Begründung des Themas „Internationale Währungsordnung“
- Unterscheidung zwischen kategorialem Ansatz und Lebenssituationsansatz
- Erkenntnisleitendes Interesse und Legitimation der Themenauswahl
- Darstellung der zentralen Sachaspekte
- Präsentation der Lernziele, einschliesslich fachspezifischer Kompetenzen und methodischer Grossformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung analysiert die geringe Präsenz des Themas „Internationale Währungsordnung“ in bundesweiten Lehrplänen und stellt die zentrale Frage der Arbeit: Inwieweit ist diese Vernachlässigung zu rechtfertigen? Im zweiten Kapitel wird die fachdidaktische Begründung des Themas beleuchtet, indem die Unterschiede zwischen dem kategorialen Ansatz und dem Lebenssituationsansatz erläutert werden. Es wird zudem das erkenntnisleitende Interesse und die Legitimation der Themenauswahl im Hinblick auf die Relevanz der Währungsordnung für die Alltagswirklichkeit der Schüler untersucht.
Kapitel drei stellt die zentralen Sachaspekte des Themas dar. Hier werden Themen wie das Bretton-Woods-System, der Internationale Währungsfonds und das US-amerikanische Leistungsbilanzdefizit behandelt. In Kapitel vier werden die Lernziele und Schlüsselstellen des Themas „Internationale Währungsordnung“ analysiert. Es werden grundlegende Prinzipien der Währungsbeziehungen, das Verständnis der historischen Entwicklung des internationalen Währungssystems und wichtige Schlüsselstellen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind: Internationale Währungsordnung, Wirtschaftsdidaktik, Lehrpläne, kategorialer Ansatz, Lebenssituationsansatz, Bretton-Woods-System, Internationaler Währungsfonds, US-amerikanisches Leistungsbilanzdefizit, Lernziele, Schlüsselstellen, wirtschaftliche Zusammenhänge, Alltagswirklichkeit.
- Citation du texte
- hanna heller (Auteur), 2009, Die Internationale Währungsordnung als Gegenstand fachdidaktischer Betrachtung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155512