In Deutschland gibt es eine lange Tradition der Diskussion über das perfekte Schulsystem. Spätestens seit dem „PISA – Schock“ sollte dies jedem aufgefallen sein. Doch ist diese deutsche Unsicherheit bezüglich ihres Schulsystems (und dem oft daraus resultierenden blinden Aktionismus der einzelnen föderalen Staaten, siehe G8) nicht neu. Der einzige Unterschied, der sich zu anderen Zeiten und Vertretern neuer Schulkonzepte feststellen lässt, ist die enorme mediale Wirksamkeit des Themas und die ihr bezeugte Aufmerksamkeit, die oft zurückzuführen ist auf die verunsicherten, meist nur mit einem Kind ausgestatteten Eltern(teil) in Furcht um seine Zukunft.
Im Besonderen wird in dieser Diskussion als Vertreter besonders guter, aber auch gleichzeitig besonders schlechter Reformbemühungen, die Gesamtschule angeführt. Politiker, die zumeist Widersacher von Reformen und Fürsprecher des Etablierten (nicht nur) in Bildungsfragen sind, stehen dem Gesamtschulkonzept somit eher abwehrend gegenüber und stellen es als schlechtes Konzept dar. Dem entgegengesetzt sehen Elternverbände oder sozial engagierte Gruppierungen die Gesamtschule als Chance für mehr Chancengleichheit und einzige Rettung für das deutsche Schulwesen.
Doch wer behält Recht in dieser, mit äußerst starken Emotionen aufgeladenen Diskussion? Ist es möglich die Gesamtschule, wie sie 1969 als Schulversuch flächendeckend in Deutschland eingeführt wurde, als ein heilbringendes, oder teuflisches Werk endgültig zu klassifizieren?
Im Folgenden werde ich vor allem auf diese zuletzt gestellten Fragen eingehen, sie erörtern und mittels fundierter Textzeugnisse ein persönliches Fazit ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Abriss
- Die Ziele der Gesamtschule und deren Bilanzierung
- Die Durchlässigkeit der Schulsysteme im Vergleich
- Integration in Gesamtschulen
- Chancengleichheit an Gesamtschulen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Gesamtschule als Schulform in Deutschland und hinterfragt deren Einführung und Bilanzierung. Er setzt sich mit der Debatte über die Gesamtschule auseinander, die durch die Diskussion um das ideale Schulsystem in Deutschland geprägt ist.
- Historische Entwicklung der Gesamtschule in Deutschland
- Die Ziele der Gesamtschule im Kontext des deutschen Bildungssystems
- Die Bilanzierung der Gesamtschule anhand von empirischen Studien
- Die Bedeutung von Chancengleichheit und Integration in der Diskussion um die Gesamtschule
- Die Durchlässigkeit des Bildungssystems und die Rolle der Gesamtschule
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beleuchtet die Debatte um die Gesamtschule in Deutschland und stellt die zentrale Frage nach deren Bedeutung als reformiertes Schulsystem. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven von Politikern, Elternverbänden und Bildungsforschern beleuchtet.
Historischer Abriss
Dieser Abschnitt gibt einen kurzen Überblick über die historische Entwicklung der Gesamtschule in Deutschland, angefangen bei den Ideen von Comenius und Humboldt bis hin zu den Reformen nach 1945.
Die Ziele der Gesamtschule und deren Bilanzierung
Dieses Kapitel beleuchtet die Ziele der Gesamtschule und setzt diese in Bezug zu den empirischen Studien, die die Gesamtschule als Schulform untersuchen. Dabei werden die Debatten um die Durchlässigkeit des Bildungssystems, die Integration von Schülern unterschiedlicher Herkunft und die Bedeutung von Chancengleichheit beleuchtet.
3.1 Die Durchlässigkeit der Schulsysteme im Vergleich
Dieser Abschnitt vertieft die Diskussion um die Durchlässigkeit des Bildungssystems im Vergleich zu anderen Schulformen und argumentiert für die Bedeutung der Gesamtschule in diesem Kontext.
Schlüsselwörter
Gesamtschule, Bildungssystem, Chancengleichheit, Integration, Durchlässigkeit, Reform, Schulversuch, Bildungsrat, Studien, Vergleich, Debatte.
- Citation du texte
- Martin Mehringer (Auteur), 2009, Gesamtschule - eine kurze Bilanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156677