Heutzutage sind sich die meisten Wissenschaftler und Politiker einig, dass der Klimawandel real ist und eine ernstzunehmende Bedrohung für die Menschheit darstellt.1 Neben natürlichen Belastungen der Atmosphäre spielen vor allem anthropogene Ursachen eine zunehmende Rolle. Der durch menschliche Aktivitäten verursachte Anteil an der Luftverschmutzung ist inzwischen so hoch, dass „[…] gravierende Veränderungen des Weltklimas befürchtet werden und erkennbar sind.“ Es wurde in der Vergangenheit und es wird auch heute noch über die Ursachen und Auswirkungen der Klimaveränderungen gestritten. Allerdings herrscht weitgehender Konsens darüber, dass die Menschen weltweit einen Wandel in ihrem Denken und Handeln vollziehen müssen, damit ein Anstieg der Lufttemperatur und die damit verbundenen schwerwiegenden Folgen verhindert werden können.
Auf Grund dieser Entwicklung wurde im Jahr 1993 der „Modellversuch LUKAS“ als ein „Lernprogramm zur Umweltbildung an kaufmännischen Schulen“ begründet. Kurze Zeit nach der Klimakonferenz im Juni 1992 in Rio de Janeiro wurde der Unterrichtsbaustein „Große Flut oder große Dürre? – Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“ für den Volkswirtschaftslehreunterricht konzipiert. Die Autoren waren der Überzeugung, dass die Problematik der Umweltverschmutzung nur dann konkret angegangen werden kann, wenn auf allen Handlungsebenen entsprechend agiert wird. Die Voraussetzung dafür sahen sie in der umweltpolitischen Aufklärung jedes Individuums, zu der sie mit ihrem Unterrichtsbaustein beitragen wollten. Es ist wichtig, zu beachten, dass der „Modellversuch LUKAS“ vor ca. 8 Jahren erstellt wurde. Die Inhalte sowie die didaktischen Überlegungen basieren dementsprechend auf nicht mehr aktuellen wissenschaftlichen Quellen beziehungsweise auf nicht mehr aktuellen Lerntheorien. Diese Arbeit soll sich mit der Frage auseinandersetzen, ob und inwiefern der 1993 erstellte Unterrichtsbaustein der von Gerhard Gerdsmeier entwickelten Idee eines „induktiven Wirtschaftslehreunterrichts“ entspricht. Zuerst sollen die wichtigsten Aspekte des „induktiven Wirtschaftslehreunterrichts“ nach Gerdsmeier kurz dargestellt werden, um eine Vorstellung seiner Denkweise und seines priorisierten Unterrichts zu erhalten. Im Anschluss wird der Unterrichtsbaustein „Große Flut oder große Dürre? – Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“ knapp beschrieben und anschließend ausführlich in Bezug auf Gerdsmeiers Idee eines „induktiven Wirtschaftslehreunterricht“ analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Induktiver Wirtschaftslehreunterricht nach Gerhard Gerdsmeier
- Darstellung des Unterrichtsbausteins „Große Flut oder große Dürre? - Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“
- Analyse des Unterrichtsbausteins „Große Flut oder große Dürre? - Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern der 1993 erstellte Unterrichtsbaustein „Große Flut oder große Dürre? - Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“ dem von Gerhard Gerdsmeier entwickelten Konzept des induktiven Wirtschaftslehreunterrichts entspricht.
- Analyse des induktiven Wirtschaftslehreunterrichts nach Gerdsmeier
- Darstellung des Unterrichtsbausteins „Große Flut oder große Dürre? - Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“
- Vergleich der beiden Konzepte hinsichtlich ihrer didaktischen Prinzipien und Unterrichtsmethoden
- Bewertung der Übereinstimmung des Unterrichtsbausteins mit Gerdsmeiers Konzept
- Bedeutung der Umweltthematik im Wirtschaftslehreunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Klimawandel und seine Folgen werden als ernstzunehmende Bedrohung für die Menschheit dargestellt. Der Unterrichtsbaustein „Große Flut oder große Dürre? - Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“ wurde in diesem Kontext entwickelt, um Umweltthemen im Wirtschaftslehreunterricht zu verankern.
- Induktiver Wirtschaftslehreunterricht nach Gerhard Gerdsmeier: Gerdsmeiers Ansatz betont die Bedeutung von Eigenmodellierung und Anknüpfung an persönliche Scripts im Lernprozess. Der Lehrer soll Störungen schaffen, die zu neuen Denkweisen und Weltbildern führen.
- Darstellung des Unterrichtsbausteins „Große Flut oder große Dürre? - Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“: Der Baustein ist als Lernprogramm zur Umweltbildung für kaufmännische Schulen konzipiert und befasst sich mit der Luftbelastung und ihren Auswirkungen auf das Klima.
Schlüsselwörter
Induktiver Wirtschaftslehreunterricht, Gerhard Gerdsmeier, Umweltbildung, Klimawandel, Luftbelastung, Unterrichtsbaustein, „Große Flut oder große Dürre? - Auf dem Weg in die Klimakatastrophe?“, LUKAS-Modellversuch, Eigenmodellierung, Scripts, Perturbationen.
- Quote paper
- Sarah Bastemeyer (Author), 2011, Entspricht der LUKAS-Baustein "Große Flut oder große Dürre? (...)" der Vorstellung eines induktiven Wirtschaftslehreunterrichts nach Gerhard Gerdsmeier?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176484