Leseprobe
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2. Spracherwerb
Nach CHOMSKY sind die universellen Prinzipien, die die Formen grammatischer Regelmäßigkeiten in den verschiedenen Sprachen bestimmen, als Spracherwerbsmechanismen angeboren. Dieser angeborene Regelapparat, bestehend aus universellen Strukturprinzipien, wird im Laufe des Sozialisationsprozesses weiter ausgebaut. CHOMSKY`s Annahme beruht auf der Existenz dieser oben genannten universellen Prinzipien, denen zur Folge haben alle Sprachen eines gemeinsam, und zwar die „Ur-Syntax“. Die Beherrschung und Anwendung dieser universellen Prinzipien, die so nicht in der Realität vorkommen kann, weil es eine Idealvorstellung ist, nennt CHOMSKY Sprachkompetenz. Mit Sprachperformanz meint er das tatsächliche Sprachvermögen.
(CHOMSKY`s Annahme, Sprache entfalte sich auch ohne soziale Interaktion, konnte sich nicht lange halten, stieß auf massiven Widerspruch und wurde schließlich von FILLMORE aufgegriffen. Dieser behauptet, daß jede Grammatik von Bedeutungen, also der Semantik, abhängig ist.)
Die Fähigkeit zur Entwicklung von Sprache ist demzufolge biologisch bestimmt und die Umwelt löst dieses Potential aus und baut es weiter auf. Den Beweis dafür liefert die Tatsache, daß Kinder sogar in sozial und sprachlich erschwerter Umgebung eine Sprache entwickeln, sogar taube Kinder entwickeln eine Sprache. Wenn die zuerst genannten Kinder aus der sprachlich ungünstigen Umgebung entfernt werden, überwinden sie schnell die Differenz zu den übrigen Kindern und man kann sie bald nicht mehr unterscheiden. Der Antrieb zum Spracherwerb scheint intrinistisch zu sein, das heißt, Kinder wollen eine Kommunikation und halten diese, sobald sie zustandegekommen ist, durch Zwischenfragen am Laufen. Gleichzeitig reagieren sie ungeduldig und verärgert, wenn sie falsch oder nicht verstanden werden.
Schon in den ersten Tagen können Säuglinge zwischen mütterlicher Stimme und einer fremden Stimme unterscheiden, sie können sogar zwischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten unterscheiden. Also entwickeln sich die rezeptiven Fähigkeiten des Kindes vor den produktiven.
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4. Phasen der Sprachentwicklung
Die Phasen der Sprachentwicklung in tabellarischer Form
- Arbeit zitieren
- Anton Reumann co. Roos (Autor:in), 2000, Die Entwicklung der Erkenntnistätigkeit in der Ontogenese, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186279
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