Marx gilt fraglos als einer der umstrittensten Philosophen des vergangenen Jahrhunderts. Zahllose Wissenschaftler haben sich fächerübergreifend mit seinen Thesen und Ideen auseinander gesetzt, nicht zuletzt, weil sich vor allem der östliche Teil Europas politisch und gesellschaftlich auf Marx berief. Sich in einer 15-seitigen Hausarbeit erschöpfend mit den Marxschen Ansichten zur Erziehung und den dazu verfassten Kommentaren Anderer auseinander zu setzen ist schlicht, und ohne Zweifel, unmöglich. Daher muss schon an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass der Titel der vorliegenden Arbeit in Anlehnung an das Seminarthema „Klassische und moderne Erziehungstheorien“ gewählt wurde, hier jedoch die durch ihn aufgeworfenen Fragen nicht annähernd erschöpfend beantwortet werden können. Diese Arbeit entstand im Rahmen des eben genannten Einführungsseminars, welches die Ideen einiger Klassiker der Pädagogik deren modernem Verständnis vergleichend gegenüber stellte. Diese Hausarbeit stellt den Versuch dar, Marxens Konzept der „revolutionären Praxis“ verständlich zusammenzufassen und versucht zu prüfen, in wie fern dieses Verständnis der revolutionären Praxis für die Erziehung und Bildung in der heutigen Zeit beachtenswert erscheint. Dass die Kenntnis verschiedener Erziehungstheorien als Voraussetzung für pädagogisches Handeln notwendig ist, wurde im Rahmen des besuchten Seminars deutlich und soll in dieser Arbeit nochmals kurz angerissen werden, um die Beschäftigung mit den Ideen von Marx zu rechtfertigen. Anschließend soll versucht werden, die Ansätze von Marx im Stile einer „echten“ Erziehungstheorie hinsichtlich des Menschenbildes, der Teleologie und der Methodik zu beleuchten, obgleich dies in diesem Rahmen nur rudimentär erfolgen kann. Im weiteren Verlauf sollen Marxens Ideen bezüglich einer polytechnischen Erziehung besprochen und sein Konzept der „revolutionären Praxis“ beleuchtet werden. Anschließend soll auf dieser Grundlage versucht werden, das Rollenverständnis der an Erziehung Beteiligten zu hypothetisieren, um die Aufgabe professioneller Erziehung und Bildung vor dem Hintergrund institutionalisierter Volksbildung bewusst werden zu lassen. Dazu sollen auch ausgewählte moderne Lesearten Marxscher Philosophien berücksichtigt werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Erziehungstheorien
- Marxens Menschenbild und das, seiner Gesellschaft
- Ziele
- Methoden am Beispiel der Kritik des Gothaer Programms
- Marxens Auffassung von Erziehung - Überwindung der Entfremdung
- Polytechnische Erziehung
- Revolutionäre Praxis
- Kann es „,Revolutionäre Praxis“ in der Pädagogik geben?
- Rollenverteilung und Rollenverständnis
- Schüler
- Erwachsene/Eltern
- Lehrer/ Pädagogen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die erziehungswissenschaftlichen Ansätze von Karl Marx und untersucht deren Relevanz für die heutige Schule. Sie beleuchtet Marxens Menschenbild und seine Gesellschaftstheorie sowie seine Vorstellungen von Bildung und Erziehung. Besonderes Augenmerk liegt auf der "revolutionären Praxis" im Kontext der pädagogischen Praxis und deren Bedeutung für das Rollenverständnis der an Erziehung Beteiligten.
- Marxens Menschenbild und seine Gesellschaftstheorie
- Marxens Konzept der "revolutionären Praxis"
- Die Rolle des Individuums in der Gesellschaft
- Die Bedeutung von Bildung und Erziehung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen
- Die Relevanz von Marxens Ideen für die heutige Schule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Vorbemerkung, die die Bedeutung von Erziehungstheorien im Kontext pädagogischen Handelns herausstreicht. Anschließend werden Marxens Ideen im Stile anderer Erziehungstheorien zusammengefasst, wobei sein Menschenbild und seine Gesellschaftstheorie im Vordergrund stehen. Es wird auf die Bedeutung der "revolutionären Praxis" im Kontext der pädagogischen Praxis eingegangen und die Rolle des Individuums in der Gesellschaft sowie die Bedeutung von Bildung und Erziehung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen beleuchtet. Schließlich wird das Rollenverständnis der an Erziehung Beteiligten im Kontext der "revolutionären Praxis" untersucht, um die Aufgabe professioneller Erziehung und Bildung im Kontext der institutionalisierten Volksbildung bewusst werden zu lassen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Karl Marx, Erziehungstheorie, revolutionäre Praxis, Bildung, Gesellschaft, Schule, Rollenverständnis, Pädagogik, Menschenbild, Volksbildung.
- Citation du texte
- Kathrin Greyer (Auteur), 2011, Die Marxschen Ideen über Erziehung und ihr Wert für die Schule von Heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187213