Schulinterne Evaluationen wie Vergleichsarbeiten oder Hospitationen durch die Schulleitung sind neben anderen Bundesländern beispielsweise bereits im Hamburgischen Schulgesetz fest verankert (BSB 2009: 74f.). Dabei steht Evaluation in einem ständigen Spannungsfeld zwischen dieser Art der Qualitätsprüfung sowie der Idee, Unterricht und Schule weiterzuentwickeln (vgl. Maritzen 1996: 28). Sie ist insbesondere für Lehrkräfte relevant, weil sie „komplexe[n] Tätigkeiten“ (Altrichter/Messner/Posch 2004: 14) nachgehen, für die keine starren und gleichbleibenden „Routinen“ (ebd.) vorgesehen sind: Im Gegensatz zu FabrikarbeiterInnen, die zur Herstellung eines Autos immer dieselben Handgriffe benutzen und bestimmten Schemata folgen, variieren die soziale Kontexte und damit die Handlungsmöglichkeiten von Menschen, die mit Kindern arbeiten, ständig. Auf Grund dieser ständig wechselnden Ansprüche an LehrerInnen und die Organisation Schule ist eine kontinuierliche professionelle Entwicklung unerlässlich. Die Strategie der Evaluation kann bei dieser Weiterbildung helfen, indem sie Stärken dokumentiert sowie Potenzial zur Verbesserung aufzeigt. Damit ist besonders die schulinterne Evaluation überaus relevant für die spätere Berufspraxis von LehrerInnen, denn sie kann wichtige Impulse für die Schul- und Unterrichtsentwicklung liefern.
Zunächst wird die Strategie im folgenden Abschnitt kurz theoretisch fundiert vorgestellt. Dann folgt der Fokus dieser Arbeit, bei dem sie auf das Domänenkonzept der Arbeitsgruppe Entwicklung von Professionalität im internationalen Kontext (EPIK) bezogen wird, um notwendige Voraussetzungen und Gelingensbedingungen sowohl auf der individuellen als auch auf der strukturellen Ebene herauszuarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Erläuterung der Strategie
- 2. Verknüpfung der Strategie mit dem Domänenkonzept nach EPIK
- 2.1 Differenzfähigkeit
- 2.2 Kollegialität und Kooperation
- 2.3 Reflexions- und Diskursfähigkeit
- 2.4 Professionsbewusstsein
- 2.5 Personal Mastery
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht interne Evaluation als Strategie zur Unterrichts- und Schulentwicklung und betrachtet ihre Verknüpfung mit dem EPIK-Domänenkonzept. Die Arbeit analysiert, wie Evaluation zur Stärkung von Lehrerprofessionalität beitragen kann und welche Voraussetzungen und Gelingensbedingungen auf individueller und struktureller Ebene dafür notwendig sind.
- Die Rolle der internen Evaluation in der Schulentwicklung
- Die Verknüpfung von Evaluation mit dem EPIK-Domänenkonzept
- Die Bedeutung von Differenzfähigkeit, Kollegialität und Kooperation in der Evaluationspraxis
- Die Herausforderungen der Implementierung von Evaluation in Schulen
- Die Förderung von Reflexions- und Diskursfähigkeit in der Lehrerprofession
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz von internen Evaluationen für die Unterrichts- und Schulentwicklung dar und hebt die Bedeutung der Strategie für die professionelle Weiterentwicklung von Lehrkräften hervor.
1. Erläuterung der Strategie
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Evaluation und erläutert ihre Funktionsweise anhand des „Reflektions-Aktionskreislaufs“. Es werden verschiedene Arten von Evaluationen vorgestellt, darunter Selbst- und Fremdevaluation, sowie die Bedeutung transparenter Durchführung bei internen Evaluationen.
2. Verknüpfung der Strategie mit dem Domänenkonzept nach EPIK
Dieses Kapitel untersucht die Verknüpfung der Evaluation mit den EPIK-Domänen, insbesondere mit den Bereichen Differenzfähigkeit, Kollegialität und Kooperation. Es werden die Anforderungen an Lehrkräfte und die notwendigen Organisationsstrukturen für eine gelingende Evaluierungspraxis herausgearbeitet.
2.1 Differenzfähigkeit
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Bedeutung von Differenzfähigkeit in der Evaluationspraxis und zeigt auf, wie diese Kompetenz sowohl von den Lehrkräften selbst als auch von der Organisation der Schule gefördert werden muss.
2.2 Kollegialität und Kooperation
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle von Kollegialität und Kooperation in der Evaluation und zeigt, wie eine „Lerngemeinschaft“ von Lehrkräften aufgebaut und durch geeignete institutionelle Rahmenbedingungen gefördert werden kann.
2.3 Reflexions- und Diskursfähigkeit
Dieser Abschnitt wird die Notwendigkeit von Reflexions- und Diskursfähigkeit für eine effektive Evaluationspraxis hervorheben. Es werden sowohl die individuellen Fähigkeiten der Lehrkräfte als auch die strukturellen Bedingungen für den Aufbau von Reflexions- und Diskursstrukturen in der Schule untersucht.
2.4 Professionsbewusstsein
Dieser Abschnitt beleuchtet die Rolle des Professionsbewusstseins in der Evaluation. Er analysiert, wie Evaluationsprozesse zum Aufbau eines starken Professionsbewusstseins bei Lehrkräften beitragen können und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind.
2.5 Personal Mastery
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Bedeutung von „Personal Mastery“ im Kontext der Evaluation. Er untersucht, wie die Evaluation zur Förderung von Selbstreflexion und persönlicher Weiterentwicklung von Lehrkräften eingesetzt werden kann.
Schlüsselwörter
Interne Evaluation, Unterrichtsentwicklung, Schulentwicklung, EPIK-Domänenkonzept, Differenzfähigkeit, Kollegialität, Kooperation, Reflexionsfähigkeit, Diskursfähigkeit, Professionsbewusstsein, Personal Mastery.
- Arbeit zitieren
- Marc Schubert (Autor:in), 2012, Interne Evaluation als Strategie zur Unterrichts- und Schulentwicklung in Verbindung mit dem EPIK-Domänenkonzept , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201636