4C/ID Modell in einer Schüleraustauschorganisation

Bildungswissenschaftler im Bereich der interkulturellen Arbeit


Trabajo Escrito, 2012

17 Páginas, Calificación: 1,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. 4C/ID Modell
2.1 Analyse der Kompentenz (mittels Hierarchisierung der Aufgabenklassen)
2.2 Vereinfachte Annahmen und Sequentialisierung der Aufgabenklassen
2.3 Entwurf der Lernaufgaben
2.4 Unterstützende Informationen
2.5 Just in Time Informationen

3 Theoretische Überlegungen zum 4C/ID Modell
3.1 Lerntheoretische Einordnung des 4C/ID Modells
3.2 Aspekte des situierten Lernes

4 Geeignete Didaktische Szenarien für das 4C/ID Modell

5 Medien zur Unterstützung des Blueprints

6 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abb.1 Grafik zum 4C/ID Modell Quelle: van Merrienboer & Kirschner (2007) und eigene Ergänzungen

Abb.2 Fertigkeitenhirarchie für die Arbeit eines Bildungswissenschaftlers in einer gemeinnützigen Austauschorganisation im Bereich der interkulturellen Arbeit Quelle: eigener Entwurf

Tab.1: Vereinfachende Annahmen Quelle: eigener Entwurf

Tab.2: Sequenz der Aufgabenklassen Quelle: eigener Entwurf

1. Einleitung

Der Bereich der interkulturellen Arbeit/ Arbeit mit Migranten[1] ist sehr vielfältig. In dieser Arbeit wird ein Lehrplanentwurf für einen Bildungswissenschaftler konstruiert, der eine gemeinnützige Schüleraustauschorganisation leiten soll. Das Jahr als Gast in einem anderen Land soll die interkulturelle Kompetenz der Schüler fördern. „Interkulturelle Kompetenz gilt vielen als die Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts.“ (Straub 2009, S.309). Der Begriff „Interkulturelle Kompetenz“ (S.303) soll in dieser Arbeit nach Straub (2009) „als abgestimmtes Handlungspotential“ (S.303) in Bezug auf kulturelle Unterschiede verstanden werden. Für die so wichtige Auswahl und Vorbereitung der Teilnehmer für das Gelingen eines Schüleraustausches (nach Gundlach und Schill S.57f) sollten damit betraute Bildungswissenschaftler gut ausgebildet sein, um die vielfältigen Aufgaben kompetent wahrnehmen zu können. Der Lehrplanentwurf hierfür im 2. Kapitel dieser Arbeit findet unter Anwendung des Vier–Komponenten-Instruktionsdesign-Modells (engl. Four–component instructional design model (im weiteren Text 4C/ID genannt)) statt, das von dem Psychologen J. van Merriënboer 1997 vorgestellt wurde und auch aktuell weiterentwickelt wird. Dieses Modell versucht nach (Bastiaens T., Deimann M., Schrader C. und Orth C. 2012 S. 90) in der Lernumgebung einen realen Alltag widerzuspiegeln, indem es authentische Lernaufgaben integriert und dadurch die Entwicklung komplexer kognitiver Fähigkeiten ermöglicht. Damit wird dem Bildungswissenschaftler eine gezielte Vorbereitung für die Lösung seiner Probleme mit unterschiedlichen Schülern, die in Länder mit unterschiedlichen Kulturen reisen dargeboten. Zusätzlich trainiert das 4C/ID Modell aber auch die Automatisierung wiederkehrender Fähigkeiten, die im Arbeitsalltag täglich auftreten, um Routineaufgaben ohne Nachdenken sicher zu beherrschen und bei nicht wiederkehrenden „Einzelproblemen“ eine hohe Problemlösungskompetenz zu erreichen. Im 3. Kapitel werden theoretische Überlegungen zur Einordung des 4C/ID-Modells dargelegt und Beispiele für didaktische Szenarien und die Verwendung geeigneter Medien zur Anwendung des Lehrplanentwurfs vorgestellt.

Das 4. Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit noch einmal reflektierend zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Möglichkeiten des 4C/ID Modells im Zusammenhang mit dem hier ausgearbeiteten Blueprint für den Bildungswissenschaftler in einer Austauschorganisation.

2. 4C/ID Modell

„Dem 2002 verstorbenen Robert M. Gagné – unbestrittener Vater der „Instruktionsdesign“-Idee – ging es in erster Linie um die Ablösung von Vorstellungen von der richtigen Lehrmethode durch eine Konzeption, die versucht, für unterschiedliche Kategorien von Lernaufgaben und unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Rahmenbedingungen die jeweils (relativ) bestgeeignete Lernumgebung zu finden.“ (Niegemann, H.M. 2008 S.19). Aus den Grundannahmen von Gagné entwickelte sich in den letzten 4 Jahrzehnten eine Vielzahl von Instruktionsdesignmodellen. Allen gemeinsam ist der Versuch einem systematischen Prozess zur Entwicklung einer Lernumgebung zu folgen. Diese Arbeit beschränkt sich auf das 4C/ID Modell von van Merriënboer, das den Grundannahmen des Instruktionsdesigns und des komplexen Lernens folgt. Dabei sollen authentische Lernaufgaben entworfen werden, die die Realität der Praxis von Anfang an in den Lernprozess einbinden, wobei der Schwierigkeitsgrad (die Komplexität) der Aufgaben mit dem Lernfortschritt anwächst. (Bastiaens et al. 2012 S.90). Die Schwerpunkte des Modells bilden seine 4 Komponenten, von denen es seinen Namen (4C/ID) hat. 1 Lernaufgaben (engl. learning tasks), 2 Unterstützende Informationen (supportive information), 3 Direkte Unterstützung beim Lösen von Lernaufgaben (engl. Just in Time Information (JIT)) 4 Wiederholungsübungen zum Festigen ständig wiederkehrender Aufgaben (engl. Part-task practice). In der folgenden Grafik sind die vier Komponenten veranschaulicht. Die durch Kreise dargestellten Lernaufgaben bekommen mit abnehmbaren Füllgrad immer weniger Unterstützung, ein leerer Kreis bedeutet der Lernende soll die Aufgabe alleine lösen. Die über den Kreisen befindlichen Rechtecke mit innenliegenden Kreisen als part-task practice tauchen nur dort auf, wo das Erlernen von automatisierten wiederkehrenden Fähigkeiten notwendig ist. Die Unterstützenden Informationen als Rechtecke begrenzen die Aufgabenklassen sind aber auch während der Aufgabenlösung immer verfügbar, während die dünnen Rechtecke mit den Pfeilen die Just in time Informationen darstellen, die nur bei Bedarf vom Lernenden während der Aufgabenlösung abgerufen werden können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Grafik zum 4C/ID Modell Quelle: van Merrienboer & Kirschner (2007) und eigene Ergänzungen

Diese zunächst recht grobe Unterteilung des 4C/ID Modells lässt sich nach van Merriënboer (1997) in zehn Arbeitsschritte unterteilen. 1 Analyse der Kompetenz, 2 Sequentialisierung der Aufgabenklassen 3 Entwurf der Lernaufgaben, 4 Analyse mentaler Modelle, 5 Analyse kognitiver Strategien, 6 Entwurf von unterstützenden Informationen, 7 Analyse von Regeln und Informationen, 8 Analyse von konditionalen Kenntnissen, 9 Entwurf von Just-in-time Informationen, 10 Entwurf von Part-task Practice als zusätzliche repetierende Übungen. Aufgrund der Begrenztheit dieser Arbeit werden nur die folgenden Schritte 1,2,3,6 und 9 hier weiter ausgeführt und auf den Entwurf für eine Lernumgebung eines Bildungswissenschaftlers in der interkulturellen Arbeit bei einer Austauschorganisation angewendet (Bastiaens et al. 2012 S.94f).

2.1 Analyse der Kompentenz (mittels Hierarchisierung der Aufgabenklassen)

Am Beginn eines Lehrplanentwurfs steht die Analyse der zu erbringenden Leistung des Lernenden, nachdem er die Ausbildungmaßnahme abgeschlossen hat. Dazu werden in einer Fertigkeitenhierarchie die Fertigkeiten so in Teilkompetenzen zerlegt, dass in horizontaler Richtung temporäre Relationen auftauchen (mit gleichzeitigem oder sequentiellem Ablauf) und in vertikaler Richtung konditionale Relationen, die von unten nach oben gelesen einander bedingen. Die darüber liegende Fertigkeit setzt also die darunterliegende als beherrscht voraus. Da die Fertigkeiten nach oben immer komplexer werden sind die wiederkehrenden Fertigkeiten, für die Part – Task Practice Übungen entworfen werden müssen, meist nur im unteren Bereich der Hierarchie zu finden. (Bastiaens et al. 2012 S.95-96). Auf der temporalen Ebene kennzeichnen die Doppelpfeile mit durchgezogener Linie die zeitliche Vertauschbarkeit des Erlernens der Fertigkeiten, die auf der horizontalen Ebene gleichwertigen Charakter haben, bezeichnet als " simultaneous" zwischen zwei Fertigkeiten. Der Doppelpfeil mit gepunkteter Linie steht für transponierbare (transposable) Fähigkeiten, die hier zum Beispiel zeigen das die Auswertung des Evaluationsbogens auch viel Wissen für die Gewinnung von ehrenamtlichen Helfern liefert, aus dem Ziel ehrenamtliche Helfer zu gewinnen aber auch Wissen über die Gestaltung eines Evaluationsbogens nötig ist (van Merriënboer, Clark und de Crook 2002 S.41). Für die dargestellte Hierarchisierung der Fertigkeiten eines Bildungswissenschaftlers in einer Austauschorganisation bedeutet dies, dass man zum Beispiel in konditionaler Relation ein Vorbereitungstreffen planen muss, bevor man die Durchführung angeht und ein Evaluationsbogen entworfen und verteilt werden muss, bevor man ihn auswerten kann. In temporaler Beziehung muss man mit dem gesamten Prozess bis einschließlich des Nachbereitungsprozesses für die Teilnehmer, vertraut sein, bevor man ehrenamtliche Helfer auswählen und schulen kann

[...]


[1] Bei personenbezogenen Bezeichnungen werden aufgrund der besseren Lesbarkeit nur diemännlichen Formen verwendet. Sie bezeichnen aber immer Personen beiderlei Geschlechts.

Final del extracto de 17 páginas

Detalles

Título
4C/ID Modell in einer Schüleraustauschorganisation
Subtítulo
Bildungswissenschaftler im Bereich der interkulturellen Arbeit
Universidad
University of Hagen  (Mediendidaktik)
Curso
Allgemeine Didaktik und Mediendidaktik
Calificación
1,7
Autor
Año
2012
Páginas
17
No. de catálogo
V202743
ISBN (Ebook)
9783656291367
ISBN (Libro)
9783656293170
Tamaño de fichero
682 KB
Idioma
Alemán
Notas
Auszug aus dem Gutachten: Im praktischen Teil wurde bemängelt, dass einige Fertigkeiten in der vertikalen Ebene keinen konditionalen Zusammenhang haben. Die weiterführende Ausführung der Aufgabenklassen fehlt. Die Beispiele der Lernaufgaben beziehen sich nur auf eine Teilfertigkeit und umfassen nicht die ganzheitliche Tätigkeit. Die Variabilität der Lernaufgaben bezieht sich auf inhaltliche Variationen und nicht nur auf abnehmendes Scaffolding. Alle anderen Bereiche ohne Beanstandungen. Die Arbeit erhielt 21 von 24 Punkten.
Palabras clave
Schüleraustauschorganisation, Interkulturelle Arbeit, 4C/ID
Citar trabajo
Marc Schakinnis (Autor), 2012, 4C/ID Modell in einer Schüleraustauschorganisation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202743

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