Der Bereich der interkulturellen Arbeit/ Arbeit mit Migranten ist sehr vielfältig. In dieser Arbeit wird ein Lehrplanentwurf für einen Bildungswissenschaftler kon-struiert, der eine gemeinnützige Schüleraustauschorganisation leiten soll. Das Jahr als Gast in einem anderen Land soll die interkulturelle Kompetenz der Schüler fördern. „Interkulturelle Kompetenz gilt vielen als die Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts.“ (Straub 2009, S.309). Der Begriff „Interkulturelle Kompetenz“ (S.303) soll in dieser Arbeit nach Straub (2009) „als abgestimmtes Handlungspo-tential“ (S.303) in Bezug auf kulturelle Unterschiede verstanden werden. Für die so wichtige Auswahl und Vorbereitung der Teilnehmer für das Gelingen eines Schüleraustausches (nach Gundlach und Schill S.57f) sollten damit betraute Bil-dungswissenschaftler gut ausgebildet sein, um die vielfältigen Aufgaben kompe-tent wahrnehmen zu können. Der Lehrplanentwurf hierfür im 2. Kapitel dieser Arbeit findet unter Anwendung des Vier – Komponenten- Instruktionsdesign-Modells (engl. Four – component instructional design model (im weiteren Text 4C/ID genannt)) statt, das von dem Psychologen J. van Merriënboer 1997 vorge-stellt wurde und auch aktuell weiterentwickelt wird. Dieses Modell versucht nach (Bastiaens T., Deimann M., Schrader C. und Orth C. 2012 S. 90) in der Lernum-gebung einen realen Alltag widerzuspiegeln, indem es authentische Lernaufgaben integriert und dadurch die Entwicklung komplexer kognitiver Fähigkeiten ermög-licht. Damit wird dem Bildungswissenschaftler eine gezielte Vorbereitung für die Lösung seiner Probleme mit unterschiedlichen Schülern, die in Länder mit unter-schiedlichen Kulturen reisen dargeboten. Zusätzlich trainiert das 4C/ID Modell aber auch die Automatisierung wiederkehrender Fähigkeiten, die im Arbeitsalltag täglich auftreten, um Routineaufgaben ohne Nachdenken sicher zu beherrschen und bei nicht wiederkehrenden „Einzelproblemen“ eine hohe Problemlösungs-kompetenz zu erreichen. Im 3. Kapitel werden theoretische Überlegungen zur Ein-ordung des 4C/ID-Modells dargelegt und Beispiele für didaktische Szenarien und die Verwendung geeigneter Medien zur Anwendung des Lehrplanentwurfs vorge-stellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. 4C/ID Modell
- 2.1 Analyse der Kompentenz (mittels Hierarchisierung der Aufgabenklassen)
- 2.2 Vereinfachte Annahmen und Sequentialisierung der Aufgabenklassen
- 2.3 Entwurf der Lernaufgaben
- 2.4 Unterstützende Informationen
- 2.5 Just in Time Informationen
- 3 Theoretische Überlegungen zum 4C/ID Modell
- 3.1 Lerntheoretische Einordnung des 4C/ID Modells
- 3.2 Aspekte des situierten Lernes
- 4 Geeignete Didaktische Szenarien für das 4C/ID Modell
- 5 Medien zur Unterstützung des Blueprints
- 6 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Lehrplanentwurfs für Bildungswissenschaftler, die eine gemeinnützige Schüleraustauschorganisation leiten sollen. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung der interkulturellen Kompetenz der Schüler während ihres Auslandsaufenthalts. Der Lehrplanentwurf basiert auf dem 4C/ID Modell, einem Instruktionsdesignmodell, das authentische Lernaufgaben und die Entwicklung komplexer kognitiver Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellt.
- Entwicklung eines Lehrplanentwurfs für Bildungswissenschaftler in der interkulturellen Arbeit.
- Anwendung des 4C/ID Modells zur Förderung der interkulturellen Kompetenz von Schülern.
- Analyse der Kompetenz des Bildungswissenschaftlers durch Hierarchisierung der Aufgabenklassen.
- Integration von authentischen Lernaufgaben in den Lehrplanentwurf.
- Theoretische Einordnung des 4C/ID Modells und Darstellung geeigneter didaktischer Szenarien und Medien.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Bereich der interkulturellen Arbeit und die Bedeutung der interkulturellen Kompetenz für Schüleraustauschprogramme dar. Das 2. Kapitel widmet sich dem 4C/ID Modell und beschreibt die vier Komponenten: Lernaufgaben, Unterstützende Informationen, Just in Time Informationen und Wiederholungsübungen. In diesem Kapitel wird die Kompetenzanalyse des Bildungswissenschaftlers erläutert, die vereinfachten Annahmen und die Sequenzierung der Aufgabenklassen vorgestellt. Weiterhin werden die Lernaufgaben und unterstützenden Informationen des Lehrplanentwurfs beschrieben. Das 3. Kapitel setzt sich mit der lerntheoretischen Einordnung des 4C/ID Modells auseinander und betrachtet Aspekte des situierten Lernens. Es werden Beispiele für geeignete didaktische Szenarien und Medien zur Anwendung des Lehrplanentwurfs aufgezeigt. Das 4. Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Möglichkeiten des 4C/ID Modells im Zusammenhang mit dem hier ausgearbeiteten Blueprint für den Bildungswissenschaftler in einer Austauschorganisation.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Arbeit, Migranten, Bildungswissenschaft, 4C/ID Modell, Instruktionsdesign, Lehrplanentwurf, Schüleraustausch, Kompetenzanalyse, Aufgabenklassen, Lernaufgaben, Unterstützende Informationen, Just in Time Informationen, Lerntheorie, situiertes Lernen, Didaktische Szenarien, Medien.
- Citation du texte
- Marc Schakinnis (Auteur), 2012, 4C/ID Modell in einer Schüleraustauschorganisation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202743