Outsouring von Logistikdienstleitstungen

Unter Einbezug der sozialen Verantwortung und Umweltschutz


Thèse de Bachelor, 2009

58 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

I Abbildungsverzeichnis

II Abkurzungsverzeichnis

1 Einleitung

2. Grundlagen
2.1 Outsourcing
2.1.1 Definition
2.1.2 Formen
2.2 Logistik, logistische Dienstleistungen und Logistikdienstleister

3. Logistik und Outsourcing - Heute und Morgen

4. Grunde und Risiken
4.1 Grunde fur Outsourcing
4.1.1 Konzentration auf Kernkompetenzen und Nutzung von externen Know-how
4.1.2 Kostendruck
4.1.3 Flexibility
4.1.4Umwelt
4.2 Risiken
4.2.1 Rechtliche Risiken
4.2.2 Finanzielle Risiken
4.2.3 Strategische Risiken
4.2.4 Operative Risiken
4.2.5 Psychologische Risiken

5. Soziale Verantwortung
5.1 Soziale Verantwortung gegenuber den Mitarbeitern
5.2 Umweltschutz - Green Logistics

6. Fazit

7. Literatur- und Quellenverzeichnis
7.1 Bucherverzeichnis
7.2 Gesetzestextverzeichnis
7.3 Internetverzeichnis
7.4 Zeitschriftenverzeichnisse
7.5 Sonstige Quellen

Anlagen

Zusammenfassung

Das Thema Outsourcing von Logistikdienstleistungen wird zunehmend wichtiger fur Untemehmen. Die Globalisierung fuhrt zur wachsenden Bedeutung der Logistik, um den grenzuberschreitenden Handel zu organisieren. Viele Unternehmen erbringen die Logistik noch in Eigenregie, obwohl diese nicht zu den Kernkompetenzen zahlt aber einen wichtigen Stellenwert in der Wertschopfungskette einnimmt. Des Weiteren werden sich die Anforderungen im Bezug auf Umweltschutzaktivitaten an die Unternehmen und LDL erhohen. Fuhrt somit Globalisierung automatisch zum Outsourcing der Logistikdienstleistungen auch unter Betrachtung der sozialen Verantwortung?

Die international Arbeitsteilung sowie die Erschliebung neuer Absatzmarkte steigert die Wettbewerbsintensitat. Auch die Anforderungen der Kunden sind gestiegen im Bezug auf schnellere Lieferzeiten, Flexibilitat und niedrigeren Kosten. Zudem werden sich die Rahmenbedingungen durch erhohte Anforderungen der Kunden und des Staates an Umweltschutzmafinahmen verandern, da die Logistik fur einen Grossteil der CO2- Emissionen verantwortlich ist. Es sind Innovationen und Investitionen in der Logistik notwendig. Aber die Logistik ist oft nur ein Randbereich in Unternehmen, da diese sich vermehrt auf die Kernkompetenzen konzentrieren werden um wettbewerbsfahig zu bleiben. Outsourcing der Logistikdienstleistungen eroffnet den Unternehmen Chancen um eine reibungslos funktionierende Logistik als Wettbewerbsvorteil auszunutzen und von den Entwicklungen der LDL zu profitieren. Die Logistik ist zu einem wichtigen Wirtschaftssektor in Deutschland herangewachsen. Die Logistikbranche klagt jedoch uber Fachkraftemangel, was auf die schlechten Arbeitsbedingungen und Entlohnung zuruck zufuhren ist. Aber die reine Kostenreduzierung, wie zu Beginn von Outsourcing, wird durch die Optimierung der logistischen Ablaufe zunehmend abgelost und Grunde wie „Green Logistics“ zur Imagepflege der Unternehmen nimmt zu.

Management-Summary

The outsourcing of logistics services is gaining importance among companies. Globalization has raised the significance and importance of logistic services in order to organize the trade and transport of products around the world. However, many companies still choose to manage their logistics in-house, even when logistic is not considered to be a part of the core competencies of the company, but turns out to be an important link within the value chain. Furthermore, companies and logistics providers will face increasingly importance and implementation of environmental protection regulations. Does this mean that globalization and efforts to meet social responsibilities will automatically result in outsourcing of logistics services?

The international division of labour and the development of emerging markets have increased competition worldwide. Additionally, the expectations of customers in terms of time of delivery, flexibility and expenses have impacts on the logistic providers, as well as, the companies. Furthermore, the logistic is responsible for a large part of C02 emission production. Therefore, the logistic service providers and companies have to deal with the implementation of higher environmental protection conditions and requirements, which are forced by customers and governments. Innovations and investments in logistics are important and neglect. However, for many companies is logistic the outer realm of companies’ activities, because firms tend to focus on its core competencies in order to sustain competitiveness. The outsourcing of logistics services provides the opportunity to leverage efficient logistics practices into competitive advantages, and to profit from the innovations of logistic providers. Logistics become a significant sector of the German economy. However, the logistic service sector needs skilled labour, but has problems in bonding highly educated workers due to unfavourable employment terms and low wages.

The pure cost reduction, which defined the beginning of outsourcing, will deplete sooner or later due to the optimization of logistics processes and innovations. Therefore, other goals will become more important and attractive for outsourcing logistics services, such as “Green Logistics” in order to promote a company’s environmental awareness and to help logistics service providers, as well as, companies in the increasing competition for services and products.

I Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Umsatze in der Logistik in Deutschland

Abbildung 2: Interregional Warenhandel

Abbildung 3: Entwicklung des grenzuberschreitenden Warenhandels

Abbildung 4: Outsourcinggrad

Abbildung 5: Logistik-Indikator

Abbildung 6: Stellenwert von Outsourcing in Unternehmen

Abbildung 7: Bewertung des Umwelttrends

Abbildung 8: DGB-Index Gute Arbeit 2008

Abbildung 9: Grunde fur Outsourcing Oktober 2007

Abbildung 10: Grunde fur Outsourcing Oktober 2008

Abbildung 11: Veranderung der CO2-Emissionen von 1990 bis 2004

Abbildung 12: Reichweite des Themas Umwelt

Abbildung 13: Erwartete finanzielle Einbufien

Abbildung 14: Umsetzungsstandards von Umweltschutzmafinahmen - Heute

II Abkurzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Noch vor 100 Jahren war der okonomische Handel lokal begrenzt und nur wenige Guter wurden uber weite Entfernungen transportiert. Die sinkenden Transport- und Kommunikationskosten seit den 1930er Jahren fuhrten zur Zunahme des weltweiten Handels.[1] Die Globalisierung nahm einen erneuten Aufschwung mit der Entwicklung von standardisierten Containern im Jahr 1956. Nun konnten groBe Mengen an Gutern schneller und sicherer transportiert werden. Globalisierung beschreibt hierbei den „Prozess, durch den Markte und Produktion in verschiedenen Landern immer mehr voneinander abhangig werden - dank der Dynamik des Handels mit Gutern und Dienstleistungen und durch die Bewegung von Kapital und Technologies.[2]

Die Zunahme der internationalen Arbeitsteilung und die ErschlieBung neuer Absatzmarkte fuhrten zur Zunahme des internationalen Warenverkehrs und zu steigenden Kundenanforderungen an Transport, Zeit, Kosten sowie Qualitat der Lieferungen. Der erhohte Konkurrenzdruck und die wachsenden Transportdistanzen steigerten zudem die Wettbewerbsintensitat. Die Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen, die einzigartig vom Kunden wahrgenommen werden, ruckte mehr in den Fokus der Unternehmen. Die Auslagerung von Randprozessen, die nicht zu den Kernkompetenzen zahlen, an spezialisierte LDL nahm zu. Unternehmen erbrachten zu Beginn alle Leistungen in Eigenregie. Aber die zunehmende Bedeutung und der entscheidende Wettbewerbsvorteil durch eine reibungslos funktionierende Logistik, fuhrte zur Zunahme der Outsourcing- Projekte der Logistik. Unternehmen stehen unter hohen Termin- sowie Kostendruck. Die Vergabe an einen LDL mit dem notwendigen Know-how stellt folglich eine Alternative dar, um entscheidende Wettbewerbsvorteile auszunutzen.

Die Logistik zahlt heute zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren in Deutschland. Ursachlich hierfur ist, dass ohne die Logistik der weltweite Handel nicht mehr funktionieren wurde. Die Branche leidet jedoch schon seit langerem unter Fachkraftemangel, was unter anderem auf die schlechten Arbeitsbedingungen und Lohne im Vergleich zu anderen Dienstleistungsbranchen, zuruckzufuhren ist. Des Weiteren hat die wachsende Bevolkerung und die steigenden Energie- sowie Ressourcenbedarf weltweit zu genommen. Die Ressourcen sind aber begrenzt und fuhrten durch die Verknappung zu hoheren Preisen. Die Belastung durch die zunehmenden Transporte u.a. durch CO2- Emissionen gilt es zu begrenzen, da unser Okosystem nur eine begrenzte Menge aufnehmen kann. Die Logistik als eine Sparte in der Wirtschaft, mit einem sehr hohen C02-Ausstofi, muss verantwortungsvoller mit der Umwelt und den Ressourcen umgehen. ,,Green Logistics“ wird immer interessanter, da die Unternehmen, der Staat und die Kunden vermehrt Anforderungen in diesem Bereich an die Logistikbranche stellen.

Grundlegendes Ziel der Arbeit ist der Versuch die Frage zu beantworten, ob Globalisierung automatisch Outsourcing von logistischen Dienstleistungen bedeuten muss und in wie weit das Bedurfnis zum Outsourcing durch Globalisierung verstarkt wird. In die Betrachtung soll dabei auch die soziale Verantwortung von Unternehmen heute und zukunftig einbezogen werden. Fur eine gemeinsame Ausgangsbasis werden die Begriffe Outsourcing, Logistik, Logistikdienstleister und logistische Dienstleistungen zu Beginn definiert. Nachdem ein einheitliches Verstandnis der Begriffe erzeugt wurde, wird im Kapitel 3 der heutige Markt der Logistik abgegrenzt. Zudem wird der zunehmende grenzuberschreitende Handel und die Globalisierung aufgezeigt. Daraus ableitend wird die mogliche Zukunft von Outsourcing logistischer Dienstleitungen dargestellt. Im nachsten Abschnitt werden die Grunde und Risiken vorgestellt, um das Potenzial von Outsourcing in der Logistik darzustellen. Nach der Betrachtung der wirtschaftlichen Faktoren wird die Sichtweise um die „weichen“ Faktoren soziale Verantwortung gegenuber den Mitarbeitern und Umweltschutz in Form von „Green Logistics“ erweitert.

Fur die vorliegende Arbeit wurden sorgfaltig ausgewahlte Fachbucher, wissenschaftliche Studien, Zeitschriften, Zeitungen, Internet und personliche Gesprache verwendet. Meine Erfahrungen fundieren zudem auf meinen personlichen Erkenntnissen als Mitarbeiter bei MAN Diesel SE in der Abteilung Versand, bei Bavarian Logistic Services (BLS) wahrend der Start-up Phase des Outsourcing Projekts und als Mitarbeiter in der See- und Luftfracht Import- sowie Exportabteilung bei Senator International Spedition GmbH.

2. Grundlagen

Nachfolgenden soil der Begriff Outsourcing sowie seine verschiedenen Formen erlautert werden, um ein einheitliches Verstandnis der Begriffe zu erzeugen.

2.1 Outsourcing

Der Begriff Outsourcing wird in der Literatur inhaltlich unterschiedlich definiert und auch bei den verschiedenen Formen des Outsourcing besteht Uneinigkeit. Nachstehend soll daher der Begriff im wortlichen Sinne erlautert sowie eine Definition von Outsourcing gegeben und Formen vorgestellt werden, um eine grundlegende Basis far die weitere Betrachtung zu geben.

2.1.1 Definition

Der Begriff Outsourcing hat seinen Ursprung in Amerika und setzte sich aus den Wortern Outside Resource Using zusammen. Wortlich ubersetzt bedeutet es, Ressourcen von auberhalb zu nutzen.[3]

Die Definition von Picot/Maier (1992) findet haufig Anwendung, um ein allgemeines Verstandnis fur den Begriff Outsourcing zu schaffen. ,,Outsourcing ist die indirekte oder direkte fur die Leistungserstellung des Unternehmens notwendige Versorgung des Unternehmens mit Inputfaktoren aus einer externen Bezugsquelle.“ [4] Explizit bedeutet Outsourcing von Logistikdienstleistungen die Fremdvergabe der physischen oder administrativen Logistikaktivitat im Unternehmen an einen spezifischen Dienstleister aus der Logistik gegen eine entsprechend vertraglich geregelte Vergutung.[5]

2.1.2 Formen

In der Literatur findet sich eine Vielzahl von Outsourcing Formen, weshalb sich im Rahmen dieser Arbeit auf die Unterteilung in Leistungsumfang, Unternehmenszugehorigkeit- und Standort beschrankt werden soll.

Beim Leistungsumfang lasst sich in Business Process Outsourcing, totales und partielles Outsourcing unterteilen. Business Process Outsourcing beschreibt hierbei die komplette Auslagerung von Unternehmensprozessen. Bei Total-Outsourcing hingegen, wird ein Aufgabenbereich ausgelagert. Eine Alternative ist das partielle Outsourcing. Dabei werden nur bestimmte Bereiche von einem oder mehreren Unternehmensprozessen an einen externen LDL vergeben. Strategische und unternehmenswichtige Herstellungsprozesse oder Dienstleistungen werden weiterhin im Unternehmen erbracht.[6]

Zur Unterscheidung nach der Unternehmenszugehorigkeit werden Ausgliederung und Auslagerung herangezogen. Die Ausgliederung - internes Outsourcing - bezeichnet die Vergabe von unternehmensinterne Prozessen an ein Tochterunternehmen, Beteiligungsgesellschaft, Profit Center oder Joint Venture, welche rechtlich selbststandig sind. Durch die Kapitalbeteiligung bleibt dem Unternehmen die Einflussmoglichkeit an dem Produkt oder Dienstleistung weiterhin erhalten. Auslagerung bedeutet die Vergabe an ein rechtlich und finanziell eigenstandiges Unternehmen sowie den Verlust des Einflusses u.a. auf die Qualitat.[7]

Beim Standort wird im Allgemeinen in Near-, On- und Offshoring unterschieden. Nearshoring erfolgt, wenn bestimmten Geschaftsprozessen in einem anderen Land aber auf denselben Kontinenten stattfinden. Erfolgt das Outsourcing in einer anderen Region aber innerhalb des Herkunftslands, handelt es sich um Onshoring. Offshoring hingegen beschreibt die Verlagerung von unternehmenseigenen Prozessen ins Ausland auf einen anderen Kontinent.

2.2 Logistik, logistische Dienstleistungen und Logistikdienstleister

Unser heutiger Wohlstand beruht unter anderem auf der Weiterentwicklung der Logistik, die zum reibungslosen funktionieren des globalen Warenaustauschs beitragt.[8]

Die Seven-Rights-Definition von Plowman von 1964 gilt als eine der traditionellsten und am haufigsten verwendeten Definition fur Logistik, welche wie folgt lautet:

„Logistik heiBt, die Verfugbarkeit des richtigen Gutes, in der richtigen Menge, im richtigen Zustand, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, fur den richtigen Kunden, zu den richtigen Kosten zu sichern“[9]

In den 1960er und 1970er Jahren bedeutete Logistik die Lagerhaltung, der Umschlag und der Transport von Gutern. Die Unternehmen selbst verfugten uber eigene Fuhrparks und Lagerhauser und fuhrten den Transport, Umschlag und Kommissionierung in Eigenregie durch. Die Unternehmen sind die ersten LDL - First Party Logistics Service Provider (1PL).[10] Der einsetzende Kostendruck verhalf der Logistik zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor zu werden. In den 1980er Jahren begannen die ersten Unternehmen funktionsubergreifende Ablaufe wie u.a. Just-in-Time[11] und spater Just-in-Sequence[12] Lieferungen in ihre Prozesse zu integrieren. Die Etablierung von Total Quality Management[13] und des Lean Management[14] sowie die wachsenden Kundenanforderungen wie schnellere Lieferzeiten, Flexibilitat oder niedrigen Kosten trugen zum Wandel der Logistik bei. Es begannen die ersten Unternehmen die Lagerhaltung und Transporte an LDL auszulagern. Die LDL baten Zusatzleistungen, wie Dokumentenerstellung und Zollabwicklung an. Zu den Second Party Logistics Service Provider (2PL) gehorten die Reedereien, Kurier-, Express- und Paketdienstleister, Speditionen, Lager- und Umschlagsunternehmen sowie die Verlader.[15]

In den 1990er Jahren wurde der Blick auf die gesamte Prozess- und Wertschopfungskette gelegt, denn die logistischen Dienstleistungen nahmen durch die Globalisierung zu, wie im Kapitel 3 weiter ausgefuhrt wird.[16] Das Supply Chain Management[17] zur Optimierung von allen unternehmensubergreifenden logistischen Wertschopfungsketten etablierte sich in Unternehmen. Die Logistik, sofern diese nicht zu den Kernkompetenzen zahlt, wurde an Spezialisten fremdvergeben. Die LDL entwickelten sich zu Systemdienstleistern, den Third Party Logistics Service Providern (3PL). Zu Ihren Aufgaben gehorten die Ubernahme der gesamten Logistik ihres Kunden, die Organisation der Waren- und Informationsflusse und z.T. Finanz- und Informationsdienstleistungen. Im Mittelpunkt ruckte der added value - der Mehrwert - dem der LDL fur seinen Kunden erbringen sollte. Um den Anforderungen des Kunden gerecht zu werden, wurden langjahrige Vertrage zwischen dem Unternehmen und den LDL geschlossen und es entstand die s.g. Kontraktlogistik.[18]

Durch die weitere Zunahme der Arbeitsteilung einhergehend dem Anstieg der Warenflusse und neuen Abschatzmarkten stieg der Wettbewerbsdruck und die Anforderungen der Unternehmen an der LDL. Diese entwickelten sich zu den Systemintegratoren - Fourth Party Logistics Service Provider - weiter und bundelten ihre eigenen Ressourcen, Technologien und Kapazitaten mit andern LDL um den Unternehmen eine vollstandige Losung der logistischen Wertschopfungskette anbieten zu konnen. Das Netzwerk beruht auf Kooperationen zwischen den verschiedenen LDL, die auf unterschiedlichen Ebenen in der logistischen Wertschopfungskette beteiligt sind und vom Lieferanten bis zum Endkunden die Verantwortung tragen.[19]

Die Logistik ist aus der reinen operativen Funktion herausgewachsen und hat heute Auswirkungen auf alle betrieblichen Funktionsbereiche. Gegenwartig wird Logistik von Baumgarten im Unternehmen als eine „ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination, Durchfuhrung und Kontrolle aller unternehmensinternen und unternehmensubergreifenden Guter- und Informationsflusse“ definiert.[20] Logistik hat eine wichtige strategische Bedeutung im Unternehmen eingenommen und fuhrte zum Wandel von der klassischen Logistik hin zu einer eigenstandigen Unternehmenslogistik. In den „Chefetagen“ und auf Vorstandspositionen finden sich heute immer mehr Logistiker, was die herausragende Bedeutung belegt.[21]

3. Logistik und Outsourcing - Heute und Morgen

In der „Top 100 der Logistik“ Studie ist der Markt von Logistikdienstleistungen in Deutschland 2007 um 8,5 Prozent gewachsen. Die nachstehende Grafik stellt das Wirtschaftswachstum seit 2003 graphisch dar und belegt den wichtigen Stellenwert der Logistik.[22]

Die Logistikbranche gehort heute zu den wichtigsten Wachstums- und Beschaftigungssektoren in Deutschland. Die Grande far das Wachstum der Logistikbranche ist auf die Zunahme des internationalen Warenaustauschs in Folge der Globalisierung zuruck zufuhren. Die Abbildung 1 stellt den interregionalen Warenhandel von 19080 und 2004 dar. Es ist festzuhalten, dass die Warenimporte und -exporte weltweit stark zugenommen haben.[23]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Umsatze in der Logistik in Deutschland[24]

Die Entwicklung der Schwellen- und Entwicklungslander, die EU-Osterweiterung und der Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) 2001 fuhrten zu einer Verstarkung der Arbeitsteilung und der Schaffung neuer Absatzmarkte. Wie die nachstehenden Grafiken (Abbildung 2 und 3) aufzeigen, hat der weltweite grenzuberschreitende Handel zugenommen und es bedarf LDL, die den Transport der Guter zu den Produktionsstandorten und Absatzmarkten organisieren und realisieren.[25]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: InterregionalerWarenhandel[26]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Entwicklung des grenzuberschreitenden Warenhandels[27]

Die Nachfrage aus der Industrie nach logistischen Dienstleistungen wurde zudem durch die Stellung Deutschlands als „Exportweltmeister“ der letzten Jahre weiterhin gestarkt.[28]

Weitere Grunde fur das Wachstum der Logistikbranchen in Deutschland ist das hohe Pro- Kopf-Einkommen, der hohe Grad der Industrialisierung, die internationalen Verflechtungen, die geografische Lage, das Vertrauen in die Wirtschaftskraft sowie in die Wettbewerbsfahigkeit des Logistikstandorts.[29] Die Globalisierung stellt Unternehmen vor geographischen und kulturellen Distanzen, die von der Logistik uberwunden werden mussen. Outsourcing der Logistik hat in Deutschland zugenommen und immer mehr Unternehmen sind bereit, weitere Logistikprozesse auszulagern um die Qualitat zu steigern und zu optimieren. Nach Analysen des Fraunhofer Instituts ist der Outsourcing-Anteil in der Logistik 2007 auf 49 Prozent gestiegen. In fast allen Bereichen hat sich der Outsourcinggrad erhoht, wie die Grafik (Abbildung 4) aufzeigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Outsourcinggrad[30]

Des Weiteren wird ein Trend bis 2015 ausgewiesen indem ein weiter Anstieg des Outsourcinggrad prognostiziert wird.[31] Die weltweite Finanzkrise fuhrte in Deutschland zum Einbruch auf den Absatzmarkten. Der Logistikindikator von Februar 2009 (Abbildung 5) spiegelt die schlechte Lage der LDL wieder.

[...]


[1] vgl. Anlage I

[2] entnommen aus: Globalisierung: Ursachen, Fakten, Folgen, URL: http://www.globalisierung- infos.de/ (07.05.2009)

[3] vgl. Bliesener (1998): Outsourcing Entscheidungen, S. 233;Vahrenkamp/Siepermann (2005): Logistik, S. 382; Knuppel/Heuer (1994): Eine empirische Untersuchung zum Outsourcing aus Sicht potentieller und tatsachlicher Nutzer, S.333

[4] entnommen aus Picot/Maier (1992): Analyse- und Gestaltungskonzepte fur das Outsourcing, S. 15 vgl. Muller-Dauppert, (2005): Logistik-outsourcing: Ausschreibung, Vergabe, Controlling, S.11

[5] vgl. Buhner/Tuschke (1997): Outsourcing, S. 2, 21; Talgeri (2008): IT-Outsourcing: Risiken und Grenzen im asiatischen Wirtschaftsraum, S. 37, 38

[6] vgl. Heinzl (1992): Die Ausgliederung der betrieblichen Datenverarbeitung, S. 29;

[7] Vahrenkamp/Siepermann (2005): Logistik, S. 383

[8] vgl. Deutsche Bank Research v. Dezember 2004, S. 5; Dressler (2007): Shared Services, Business Process, Outsourcing und Offshoring, S. 126, 127

[9] Bundesverband Logistik: Wissenschaftliche Definition der Logistik, URL: http://www.bvl.de/68_1 (03.05.2009)

[10] vgl. Froschmayer/Gopfert (2004); S. 62; Gebhardt (2006): Entscheidungen zum Outsourcing von Logistikdienstleistungen, S. 9

[11] Just-in-Time-Lieferung: Logistiker mussen die Anlieferung der notwendigen Produkte beim Unternehmen zeitnah und moglich lagerlos organisieren. Das bedeutet eine direkte Abholung vom Hersteller der Produkte und sofortige Anlieferung der Teile bei der Produktion.; vgl. Kamiske/Brauer (2007): Qualitatsmanagement von A-Z: Erlauterungen moderner Begriffe des Qualitatsmanagement, S. 122, 123

[12] Just-in- Sequence: Neben der zeitnahen und lagerlosen Anlieferung der Teile mussen diese zusatzlich in entsprechender Reihenfolge beim Kunden angeliefert werden.; vgl. Koether (2008): Taschenbuch der Logistik, S. 128

[13] Total Quality Management ist eine umfassende Management Methode eines Unternehmen, das die Kundenzufriedenheit als das oberste Ziel definiert und zur Erreichung eine fortlaufende Qualitatssicherung in den Mittelpunkt stellt. Die Kundenanforderungen definieren die Qualitat eines Produkts. Alle Prozesse im Unternehmen, die mit dem Leistungsergebnis in Verbindung stehen, sind von Bedeutung.

[14] Lean Management bezeichnet ein schlankes Management, das zur Steigerung der Effizienz im Unternehmen beitragen soll in Form von Dezentralisierung des Unternehmens mit flachen Hierarchien. Alle Mitarbeiter und Funktionsbereiche werden erfasst, wahrend nach innen mitarbeiter- und kostenorientiert gehandelt wird, erfolgt nach auhen eine reine Kundenorientierung. vgl. Jung (2008): Personalwirtschaft, S. 910, 911

[15] vgl. Froschmayer/Gopfert (2004): Logistik-Bilanz: Erfolgsmessung neuer Strategien, Konzepte und MaBnahmen, S. 62

[16] vgl. Baumgarten (2008): Das Beste der Logistik: Innovationen, Strategien, Umsetzung, S. 13 Supply Chain Management: Koordination, Zusammenarbeit und Optimierung von allen Bereichen im Unternehmen und unternehmensubergreifenden Bereichen entlang der logistischen Wertschopfungskette. Dazu gehoren Kunden, Lieferanten, Logistikdienstleister und Handler Der Gesamtprozess der Wertschopfungskette soll zeit- und kostenoptimal gestaltet werden; vgl. Arndt (2006): Supply Chain Management: Optimierung logistischer Prozesse, S. 45ff; Werner (2008): Supply Chain Management: Grundlagen, Strategien, Instrumente und Controlling, S.3ff Kontraktlogistik: bedeutet „das Management und die Ausfuhrung komplexer logistischer Prozesse eines Geschaftsprozesses fur ein anderes Unternehmen durch einen Logistik-Dienstleister (...) Ziel der Kontraktlogistik ist es, die Laufzeit und die Informationsflusse in der Logistik zu verbessern, die wirtschaftliche Effizienz der Unternehmen zu steigern und dabei gleichzeitigen den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.“ entnommen aus:

[17] Baumann/Baumgarten/Geltinger/Kahler/Lewerenz/Schliebner (2006 ): Logistik Prozesse, S. 375

[18] vgl. Froschmayer/Gopfert (2004): Logistik-Bilanz: Erfolgsmessung neuer Strategien, Konzepte und MaBnahmen S. 62, 63; Vahrenkamp/Siepermann (2005): Logistik, S. 47

[19] vgl. Arnold/Isermann/Kuhn/Tempelmeiers (2008): Handbuch Logistik, S. 992; Vahrenkamp/Siepermann (2005): Logistik, S. 49 Bundesvereinigung Logistik: Wissenschaftliche Definition der Logistik; URL: http://www.bvl.de/68_1 (30.04.2009)

[20] vgl. Straube/Pfohl (2008): Trends und Strategien in der Logistik; S. 20.

[21] In der Studie haben mehr als 25% der befragten Unternehmen aus der Industrie und Handel angegeben, das die hochste Logistikposition im Unternehmen von einem Vorstandsmitglied besetzt ist und bei 45 % die Logistikposition in der Bereichsebene bzw. Geschaftsfeldebene angesiedelt wurde.

[22] vgl. Klaus/Kille: Die Top 100 der Logistik 2008, S. 2; Deutsche Bank Research v. 02.10.2008

[23] vgl. hierzu auch die Anlagen II und Anlage III

[24] entnommen aus: Deutsche Bank Research v. 02.10.2008

[25] vgl. Deutsche Bank Research v. 02.10.2008; Klaus/Kille: Die Top 100 der Logistik 2008; DHL: Die Logistik bewegt die gesamte Wirtschaft, URL: http://www.dhl- discoverlogistics.com/cms/de/course/trends/macroeconomics.jsp (19.03.2008)

[26] entnommen aus: Bundeszentrale fur politische Bildung - Globalisierung, URL: http://www.bpb.de/wissen/8EUGSK,0,0,Inter_und_intraregionaler_Warenhandel.html (21.05.2009)

[27] entnommen aus: Bundeszentrale fur politische Bildung - Globalisierung; URL: http://www.bpb.de/wissen/CCDNXF,0,0,Entwicklung_des_grenz%FCberschreitenden_Warenhande ls.html (07.05.2009)

[28] Deutschland ist sechsmal in Folge Exportweltmeister laut dem Berechnungen der Welthandelsorganisation WTO geworden.

[29] Die geographische Lage Deutschland ist nicht zu unterschatzen. Geografisch befindet sich Deutschland in der Mitte Europas und ist ein wichtiges Transitland. Zudem hat Deutschland einen der wichtigsten Seehafen in der Welt - Hamburg und den groBten europaischen Binnenhafen Duisburg. Das Dreh- und Angelkreuz - Flughafen Frankfurt Main - ist in Europa am Frachtaufkommen gemessen, der zweit GroBte. Daruber hinaus halten 59% der Logistikmanager den Logistikstandort in Deutschland als wettbewerbsfahig. vgl. Straube/Pfohl (2008): Trends und Strategien in der Logistik, S.58

[30] entnommen aus: Straube/Pfohl (2008): Trends und Strategien in der Logistik (2008), S. 25

[31] vgl. Klaus/Kille: Die Top 100 der Logistik 2008, S. 5,6; Straube/Pfohl (2008): Trends und Strategien in der Logistik (2008), S. 24, 26

Fin de l'extrait de 58 pages

Résumé des informations

Titre
Outsouring von Logistikdienstleitstungen
Sous-titre
Unter Einbezug der sozialen Verantwortung und Umweltschutz
Université
( European University of Applied Sciences Hamburg )
Cours
Europäischer Betriebswirtschaftslehre
Note
1,3
Auteur
Année
2009
Pages
58
N° de catalogue
V208329
ISBN (ebook)
9783656496410
ISBN (Livre)
9783656497370
Taille d'un fichier
1876 KB
Langue
allemand
Mots clés
Outsouring, Logistik, Green Logistics, grüne Logistik, soziale Verantwortung, Spedition, Logistikdienstleister, Logistikdienstleistungen
Citation du texte
Janine Unger (Auteur), 2009, Outsouring von Logistikdienstleitstungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208329

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