Mit der vom US-amerikanischen Immobilienmarkt ausgehenden Finanzkrise ab dem Jahre 2007 kamen einmal mehr die teils fragwürdigen Eigenkapitalvorschriften und die damit ermöglichten expansiven Kreditgeldschöpfungsmöglichkeiten ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Die oft viel zu geringen echten Eigenkapitalbasen waren im Zuge der großen Ausfälle innerhalb kürzester Zeit aufgebraucht, was so mancher teils auch großen Bank zum Verhängnis wurde.
Doch wie kann es möglich sein, dass bei tendenziell immer risikoreicheren Geschäftsfeldern von Investmentbanken deren Eigenkapital – und zwar deren echtes Eigenkapital, das nun mal am Besten dazu in der Lage ist, Verluste und Ausfälle abfedern zu können – sich auf derart geringen Niveaus bewegt?
Einige Ursachen, weshalb die schwierigen Zeiten zwischen 2007 und 2009 manche Banken derart heftig getroffen haben, und praktisch über Nacht deren komplettes Eigenkapital aufgebraucht war, werden anhand des Kredit-Leverage und der Risikogewichtung von Eigenkapital nach Basel II in vorliegender Arbeit näher beleuchtet und dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 DAS EIGENKAPITAL DER BANKEN
- 2.1 Systematisierung der Eigenkapital-Begriffe
- 2.1.1 Das Bilanzielle Eigenkapital
- 2.1.2 Der Substanzwert
- 2.1.3 Der Gesamt-Marktwert
- 2.2 Definition der regulatorischen Eigenmittel
- 2.3 Kennzahlen zur Erfassung der Eigenkapitalausstattung
- 3 EIGENMITTELAUSSTATTUNG UND KREDIT-LEVERAGE
- 3.1 Entwicklung der Eigenkapitalausstattung seit Einführung von Basel II
- 3.2 Grundsätzliche Funktionsweiße des Kredit-Leverage
- 3.3 Einfluss der kapitalmarktorientierten Bilanzierung und des Shareholder-Value-Paradigmas
- 4 DIE RISIKOGEWICHTUNG NACH BASEL II
- 4.1 Gewichtung der Eigenkapitalunterlegung nach Rating-Einstufungen
- 4.1.1 Externes Rating (Standardansatz)
- 4.1.2 Internes Rating (IRB-Ansatz)
- 4.2 Probleme der Risikogewichtung
- 5 VERBESSERTE REGULIERUNG DES KREDITRISIKOS ZUM WOHLE DER REALWIRTSCHAFT
- 5.1 Einführung einer Leverage-Ratio
- 5.2 Erhöhung der Eigenmittelanforderungen
- 5.3 Begrenzung der Möglichkeit der Auslagerung von Kreditrisiken in Zweckgesellschaften und Hedgefonds
- 6 AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Kredit-Leverage und den unerwünschten Nebenwirkungen der Risikogewichtung nach Basel II. Sie analysiert die Entwicklung der Eigenkapitalausstattung von Banken seit Einführung des Basel-II-Regelwerks und beleuchtet die Funktionsweise des Kredit-Leverage. Des Weiteren werden die Probleme der Risikogewichtung im Rahmen von Basel II erörtert und Lösungsansätze zur verbesserten Regulierung des Kreditrisikos im Sinne der Realwirtschaft aufgezeigt.
- Eigenkapitalausstattung von Banken
- Kredit-Leverage und seine Funktionsweise
- Risikogewichtung nach Basel II
- Probleme der Risikogewichtung im Rahmen von Basel II
- Lösungsansätze zur verbesserten Regulierung des Kreditrisikos
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Kredit-Leverage und der Risikogewichtung nach Basel II ein. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Eigenkapital von Banken und seiner Relevanz für die Finanzstabilität. In Kapitel 3 wird die Entwicklung der Eigenkapitalausstattung seit Einführung von Basel II untersucht und die Funktionsweise des Kredit-Leverage erklärt. Kapitel 4 analysiert die Risikogewichtung nach Basel II und die damit verbundenen Probleme. Abschließend werden in Kapitel 5 Vorschläge zur verbesserten Regulierung des Kreditrisikos zum Wohle der Realwirtschaft diskutiert.
Schlüsselwörter
Eigenkapital, Kredit-Leverage, Risikogewichtung, Basel II, Finanzstabilität, Regulierung, Realwirtschaft.
- Quote paper
- Otto Glaser (Author), 2013, Kreditleverage und unerwünschte Nebenwirkungen der Risikogewichtung nach Basel II, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208973