Der Begriff der Schwarzen Pädagogik wurde vor allem von der Pädagogin und Soziologin Katharina Rutschky stark geprägt und ist populär geworden, als sie 1977 ihr gleichnamiges Buch „Schwarze Pädagogik. Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung“ veröffentlichte. Hier lässt sich eine Zusammenfassung von über 200 historisch-kritischen Texten über die Erziehung des Bürgertums aus dem 18. und 19. Jahrhundert vorfinden, welche die dunkle Seite der damaligen Pädagogik widerspiegeln. Die Auffassung von einer Schwarzen Pädagogik nach Rutschky sowie ihr Werk sollen die Basis dieser Arbeit darstellen.
Im Folgenden soll zunächst ein kleiner Einblick in Rutschkys Leben statt finden, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wer sie war und aus welcher Perspekti-ve sie das Buch verfasst hat. Anschließend wird erklärt werden, was Rutschky unter dem Begriff „Schwarze Pädagogik“ versteht. Um das Begriffsverständnis zu untermauern, folgt eine Ausführung darüber, in welchem historischen Kontext ein solches Erziehungsverständnis entstehen konnte. Auch das Menschenbild soll im Anschluss daran aufgezeigt werden. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie die Schwarze Pädagogik sich in der Praxis umgesetzt hat, werden zwei ausgewählte Erziehungspraktiken aus dem Zeitraum des 18. Und 19. Jahrhunderts beschrieben, und an historischen Beispielen deutlich gemacht. Abschließend gehe ich der spannenden Frage nach, ob die Schwarze Pädagogik ausschließlich in der Erziehungspraxis der Vergangenheit zu finden ist, oder ob bereits Ansätze einer Renaissance im 21. Jahrhundert wieder zu finden sind. Dabei wird auch das pädagogische Konzept der berühmten Fernsehsendung „Super Nanny“ betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff der Schwarzen Pädagogik nach K. Rutschky
- Wer war K. Rutschky?
- Die Bedeutung des Begriffs nach K. Rutschky
- Der geschichtliche Hintergrund der Schwarzen Pädagogik: Die Erziehung im Zivilisationsprozess
- Das Menschenbild der Schwarzen Pädagogik
- Historische Varianten repressiver Erziehungspraktiken des 18. und 19. Jahrhunderts
- Die Pädagogische Initiation
- Affenliebe
- Gibt es Ansätze einer Renaissance der Schwarzen Pädagogik in der Erziehung des 21. Jahrhunderts?
- Die Pädagogische Initiation und die Affenliebe in moderner Form
- Das pädagogische Konzept der „Super Nanny“ – ein Konzept, das Elemente einer Schwarzen Pädagogik enthält?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Begriff der Schwarzen Pädagogik, der von Katharina Rutschky geprägt wurde. Ziel ist es, die Entstehung und die Kernaussagen des Begriffs zu beleuchten und dessen historischen Kontext aufzuzeigen. Außerdem soll erörtert werden, ob es Ansätze einer Renaissance der Schwarzen Pädagogik im 21. Jahrhundert gibt.
- Entwicklung und Bedeutung des Begriffs der Schwarzen Pädagogik nach K. Rutschky
- Historischer Kontext der Schwarzen Pädagogik im Zivilisationsprozess
- Menschenbild und repressive Erziehungspraktiken der Schwarzen Pädagogik
- Moderne Erscheinungsformen der Schwarzen Pädagogik
- Kritik an repressiven Erziehungsmethoden und deren Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen ersten Einblick in den Begriff der Schwarzen Pädagogik, wie er von Katharina Rutschky definiert wurde. Kapitel 2 beleuchtet Rutschkys Lebenswerk und das Konzept der Schwarzen Pädagogik. In Kapitel 3 wird der historische Kontext der Schwarzen Pädagogik im Rahmen des Zivilisationsprozesses analysiert.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Menschenbild der Schwarzen Pädagogik. In Kapitel 5 werden zwei historische Varianten repressiver Erziehungspraktiken – die pädagogische Initiation und die Affenliebe – genauer betrachtet.
Schlüsselwörter
Schwarze Pädagogik, Katharina Rutschky, Zivilisationsprozess, Erziehung, Repression, Gewalt, Initiation, Affenliebe, Super Nanny, Kindererziehung, Geschichte der Pädagogik.
- Arbeit zitieren
- Eva Herrmann (Autor:in), 2012, Die Schwarze Pädagogik des 18. und 19. Jahrhunderts nach Katharina Rutschky und deren Renaissance im 21. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211849