Von der Besatzungszeit des besiegten Deutschlands, über die Phase der Opposition in der Bundesrepublik bis zur schließlichen Regierungsübernahme durch die deutsche Sozialdemo-kratie befand sich die SPD stets in der Auseinandersetzung mit Amerika oder gar unter dem direkten Einfluss der US-Politik, wie das im Titel verwendete Zitat aus dem Bundestagswahl-kampf 1961 zeigt.
Die hier vorliegende Hausarbeit will sich mit der Frage auseinandersetzten, inwieweit die SPD „amerikanisiert“ wurde. Genauer soll gezeigt werden, wo die SPD inhaltlich und wann sie zeitlich dem direkten und indirekten Einfluss der USA auf politischer und ideeller Ebene ausgesetzt war und wie sie auf diesen reagierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ära Kurt Schumacher
- Die Konstellation des Konflikts zwischen Schumacher und den Westalliierten
- Die ordnungspolitischen Differenzen bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes.
- Die 50er Jahre: Die SPD und der Konsensliberalismus
- Die 60er Jahre: Ein Jahrzehnt der Zäsur
- Die Bindung der SPD an die Kennedy-Administration
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss der Vereinigten Staaten auf die deutsche Sozialdemokratie in der Zeit von 1945 bis 1965. Dabei wird der Fokus auf die Frage gelegt, inwieweit die SPD in dieser Zeit „amerikanisiert“ wurde, d.h. wie sie inhaltlich und zeitlich dem direkten und indirekten Einfluss der USA auf politischer und ideeller Ebene ausgesetzt war und wie sie darauf reagierte.
- Die Auseinandersetzung zwischen Kurt Schumacher und den Westalliierten
- Die Rolle der US-amerikanischen Politik bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes
- Die Transformation der SPD im Kontext des Konsensliberalismus der 1950er Jahre
- Die Annäherung der SPD an die Kennedy-Administration in den 1960er Jahren
- Die Westbindung der SPD im Kontext des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit gliedert sich in drei Phasen, die die zunehmende Bindung der Sozialdemokraten an das westliche Bündnissystem aufzeigen. Die erste Phase befasst sich mit der Ära des Parteivorsitzenden Kurt Schumacher. Schumacher stand für eine oppositionelle Haltung gegenüber den Alliierten, insbesondere gegenüber den USA. In der zweiten Phase, die die 1950er Jahre nach Schumachers Tod umfasst, zeichnet sich ein Wandel in der SPD ab. Die Reformen des Godesberger Grundsatzprogramms von 1959 markieren einen Bruch mit dem traditionellen Radikalismus und eine Öffnung gegenüber anderen ideologischen Grundlagen. Die dritte und letzte Phase, die 1960er Jahre, zeigt die Umsetzung des Godesberger Programms durch die Sozialdemokraten unter Willy Brandt.
Schlüsselwörter
Sozialdemokratie, Amerikanisierung, Westbindung, Kalter Krieg, Kurt Schumacher, Godesberger Programm, Willy Brandt, USA, Westdeutschland, Grundgesetz, Konsensliberalismus
- Citation du texte
- Fabian Rink (Auteur), 2011, Der Einfluss Amerikas auf die deutsche Sozialdemokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215941