Diese Arbeit enthält Durchführung eines Testtrainings und die Erstellung eines Trainingsplans für eine weibliche Kundin: Belastungsgefüge, Dehnübungen für das Beweglichkeitstraining; Koorinationsübungen für das Koordinationstraining; sowie eine kurze Literaturrecherche mit dem Vergleich zweier Studien zu diesem Thema.
EA 1) Personendaten
Tabelle 1: Allgemeine Daten
Allgemeine Daten
Alter
20 Jahre
Geschlecht
Weiblich
Körpergröße
170 cm
Körpergewicht
58 kg
Trainingsmotive
·
Beweglichkeit   verbessern,   vor
allem im Bereich der Hüfte
·
Muskulatur  aufbauen,  vor  allem
im LWS-Bereich
·
Haltung verbessern
Anamnese
·
gelegentlich LWS Beschwerden
·
Nackenverspannungen
·
häufig Wadenkrämpfe
·
subjektives   Empfinden   einer
eingeschränkten   Hüftbeweglich-
keit
Berufliche Tätigkeit
·
Stehende Tätigkeit
Frühere sportliche Aktivitäten
·
Badminton   vier   Jahre   zwei   Mal
wöchentlich eine Stunde
·
Joggen zwei Jahre zwei Mal wö-
chentlich   eine   halbe   Stunde,
Outdoor
Aktuelle sportliche Aktivitäten
·
Vier   Mal   wöchentlich   Krafttrai-
ning (TRX) seit 2,5 Jahren
Zeitlicher Verfügungsrahmen
·
Fünf   bis   sechsmal   wöchentlich
je bis zu 45 Min.
2/41
Tabelle 2: Biometrische Daten
Biometrische Daten
Normwerte
Werte der Person
Bewertung
Blutdruck (mmHg) <130/<90
116/77
optimal
Ruhepuls (S/Min.) 60-80
62
normal
Tabelle 3: Allgemeiner Gesundheitszustand
Allgemeiner Gesundheitszustand
Orthopädische Probleme
keine
Internistische Probleme
keine
Ärztliche Behandlungen
keine
Einnahme von Medikamenten
keine
Sonstige gesundheitl. Einschränkungen keine
Bewertung
Optimaler   Gesundheitszustand,   sowie
optimale Belastbarkeit und Trainierbar-
keit
EA 2) Beweglichkeitstestung
Testverfahren: Manueller Beweglichkeitstest nach Janda (2000)
Tabelle 4: 1. Testübung: Beweglichkeit der Brustmuskulatur
1. Testübung: Beweglichkeit der Brustmuskulatur (M. pectoralis major)
Testdurchführung
Die Kundin legt sich in Rückenlage auf eine erhöh-
te   Liegefläche,   wie   bspw.   eine   Behandlungsliege
oder   einen   Tisch.   Die   Füße   werden   angewinkelt
aufgestellt (Flexion im Hüft- und Kniegelenk). Die
Kundin   wird   so   positioniert,   dass   die  Außenseite
mit   dem   Rand   der   Liegefläche   abschließt.   Der
Oberkörper wird durch den Trainer fixiert und der
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getestete  Arm   wird   diagonal   weggerichtet.   Dieser
wird nun im Schultergelenk abduziert und außenro-
tiert, sodass der Ellenbogen sich in einem 90 Grad
Winkel befindet und die Handfläche geöffnet nach
oben zeigt. Das Becken und die Lendenwirbelsäule
bleiben fixiert. Die horizontale Position des Ober-
arms dient als Messbereich. 
Richt- und Normwerte 
Es gibt drei Stufen:
·
Stufe 0:  Der Oberarm erreicht die Horizon-
tale und kann durch leichten Druck des Trai-
ners unter die Horizontale gebracht werden.
Es liegen keine Bewegungsdefizite vor.
·
Stufe 1:  Der Oberarm erreicht die Horizon-
tale nicht. Durch leichten Druck kann dieser
in   die   Horizontale   geführt   werden.   Es   liegt
ein leichtes Bewegungsdefizit vor.
·
Stufe 2:  Der Oberarm erreicht die Horizon-
tale auch durch leichten Druck des Trainers
nicht. Es liegen Bewegungsdefizite vor.
Testergebnis
Der  Arm   der   Kundin   bewegt   sich   bis   leicht   unter
die  Horizontale.  Durch  Druck  kann  der Arm  noch
wesentlich   weiter   unter   die   Horizontale   geführt
werden.
Bewertung & Interpretation Die Testperson erreicht Stufe 0. Sie hat im Bereich
des Schultergürtels keine Bewegungsdefizite. 
Tabelle 5: 2. Testübung: Beweglichkeit der Hüftbeugemuskulatur
2. Testübung: Beweglichkeit der Hüftbeugemuskulatur (M. iliopsoas)
Testdurchführung
Die Kundin legt sich in Rückenlage auf eine erhöh-
te   Liegefläche,   wie   bspw.   eine   Behandlungsliege
oder einen Tisch. Das Gesäß schließt mit dem Ran-
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dende der Liege ab. Ein Bein wird von der Kundin
so   weit   wie   möglich   an   die   Brust   herangezogen,
während   das   andere   Bein   entspannt,   in   der   Hüfte
gestreckt, über das Randende der Liege herabhängt.
Das Becken und die Lendenwirbelsäule sind fixiert.
Als Messbereich dient der Winkel  des Oberschen-
kels zur Körperlängsachse.  
Richt- und Normwerte
Es gibt drei Stufen:
·
Stufe 0: Der Oberschenkel erreicht die Hori-
zontale   und   kann   durch   leichten   Druck   des
Trainers  unter   die   Horizontale   geführt   wer-
den. Der Hüftbeuger ist voll beweglich.
·
Stufe 1: Der Oberschenkel erreicht die Hori-
zontale   nicht,   kann   allerdings   in   diese   ge-
bracht   werden   durch   einen   leichten   Druck
des Testers. Die Beweglichkeit ist leicht ein-
geschränkt.
·
Stufe   2:  Selbst   mit   Druck   des Trainers  auf
den   Oberschenkel   erreicht   dieser   die   Hori-
zontale nicht. Es liegt ein Bewegungsdefizit
vor.
Testergebnis
Der   Oberschenkel   der   Kundin   ist   leicht   unter   der
Horizontale und lässt sich durch Druck noch weiter
bewegen.
Bewertung & Interpretation Die Kundin erreicht Stufe 0 und ist somit voll be-
weglich im Hüftbeuger.
Tabelle 6: 3. Testübung: Beweglichkeit der Kniestreckmuskulatur
3. Testübung: Beweglichkeit der Kniestreckmuskulatur (M. quadriceps fe-
moris)
Testdurchführung
Die Kundin legt sich in Rückenlage auf eine erhöh-
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te   Liegefläche,   wie   bspw.   eine   Behandlungsliege
oder einen Tisch. Das Gesäß schließt mit dem Ran-
dende der Liege ab. Ein Bein wird von der Kundin
so   weit   wie   möglich   an   die   Brust   herangezogen,
während   das   andere   Bein   entspannt,   in   der   Hüfte
gestreckt, über das Randende der Liege herabhängt.
Das Becken und die Lendenwirbelsäule sind fixiert.
Als Messbereich dient der entspannt herabhängende
Unterschenkel des in der Hüfte gestreckten Beins.
Richt- und Normwerte
Es gibt drei Stufen:
·
Stufe 0:  Der Unterschenkel hängt senkrecht
herab. Durch einen leichten Druck des Trai-
ners ist es möglich die Kniebeuge zu vergrö-
ßern. Der rectus femoris ist voll beweglich.
·
Stufe   1:  Der   Unterschenkel   ist   leicht   über
dem   90   Grad   Kniebeugewinkel,   kann   aller-
dings durch leichten Druck in die Senkrech-
te gebracht werde. Es liegt ein leichtes Be-
wegungsdefizit vor.
·
Stufe 2:  Der Unterschenkel lässt sich selbst
durch   leichten   Druck   des   Trainers   nicht   in
die   90   Grad   Kniebeugestellung   führen.   Die
Beweglichkeit ist eingeschränkt.
Testergebnis
Die Kundin erreicht den 90 Grad Kniebeugewinkel.
Durch Druck ließ sich der Winkel noch weiter ver-
kleinern.
Bewertung & Interpretation Die   Testperson   hat   Stufe   0   und   ist   somit   in   der
Kniestreckmuskulatur voll beweglich.
Tabelle 7: 4. Testübung: Beweglichkeit der Kniebeugemuskulatur
4. Testübung: Beweglichkeit der Kniebeugemuskulatur (Mm. ischiocrurales)
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Testdurchführung
Die Kundin legt sich in Rückenlage auf eine erhöh-
te, ebene Liegefläche, wie bspw. eine Behandlungs-
liege oder einen Tisch. Ein Bein wird angewinkelt
aufgestellt (Flexion im Hüft- und Kniegelenk). Das
andere   Bein   wird   sowohl   im   Hüft-   als   auch   im
Kniegelenk gestreckt und der Trainer führt das Bein
in   dieser   Extension   so   weit   wie   möglich   in   Rich-
tung Brust, um die maximale Hüftflexion zu errei-
chen. Der Hüftbeugewinkel des Testbeins zur Hori-
zontalen dient als Messbereich. Es ist wichtig, dass
das   Becken   und   die   Lendenwirbelsäule   während
des gesamten Vorgangs den Kontakt zur Auflageflä-
che haben.
Richt- und Normwerte
Es gibt drei Stufen:
·
Stufe 0: Die Flexion im Hüftgelenk erreicht
90 Grad oder mehr. Die Kniebeugemuskula-
tur ist voll beweglich.
·
Stufe 1: Der Winkel ist zwischen 80 und 90
Grad. Es liegt ein leichtes Bewegungsdefizit
vor. 
·
Stufe 2:  Die Flexion im Hüftgelenk ist nur
unter   80   Grad   möglich.   Die   Beweglichkeit
ist eingeschränkt.
Testergebnis
Die Testperson erreicht einen Winkel von ungefähr
85 Grad. 
Bewertung & Interpretation Die   Beweglichkeit   der   Kniebeugemuskulatur   der
Kundin   ist   leicht   eingeschränkt,   sie   lässt   sich   in
Stufe 1 einteilen.
Tabelle 8: 5. Testübung: Beweglichkeit der Wadenmuskulatur
5. Testübung: Beweglichkeit der Wadenmuskulatur (Mm. triceps surae)
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Testdurchführung
Die Kundin legt sich in Rückenlage auf eine erhöh-
te, ebene Liegefläche, wie bspw. eine Behandlungs-
liege oder einen Tisch. Die distale Hälfte des Un-
terschenkels liegt im Überhang auf der Liege. Der
Tester nimmt das Fersenbein distal mit einer Hand.
Die andere Hand ergreift den Fuß von der Außen-
kante. Distalwärts wird ein Hauptzug an der Ferse
vom   Tester   ausgeübt.   Der   Daumen   der   anderen
Hand   lenkt   den   Vorfuß   mit   leichtem   Druck   zum
Schienbein hin (maximale Dorsalextension). 
Richt- und Normwerte
Es gibt drei Stufen:
·
Stufe 0: Die Dorsalextension ist bis zu einer
0 Grad Stellung möglich, d.h. 90 Grad zwi-
schen Fuß und Unterschenkel. Es liegt keine
Einschränkung vor.
·
Stufe   1:  Die   Dorsalextension   ist   möglich,
allerdings wird die 0 Grad Stellung nicht er-
reicht. Es liegt ein leichtes Bewegungsdefi-
zit vor. 
·
Stufe 2: Die Dorsalextension ist nur 10 Grad
unterhalb der 0 Grad Stellung möglich. Die
Beweglichkeit ist deutlich eingeschränkt.
Testergebnis
Bei der Testperson ist die Dorsalextension nur un-
gefähr 10 Grad unterhalb der 0 Grad Stellung mög-
lich. 
Bewertung & Interpretation Die Kundin ist bei Stufe 2 einzuteilen, die Beweg-
lichkeit   der   Wadenmuskulatur   ist   deutlich   einge-
schränkt.
EA 3) Trainingsplanung Beweglichkeitstraining
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Tabelle 9: Belastungsgefüge
Belastungsgefüge
Trainingshäufigkeit/Woche
5 Einheiten
Sätze pro Übung
3 Sätze / Einheit
Dehndauer
45 Sekunden
Dehnintensität
Bis zur Dehngrenze, eher maximales Dehnen
Dehnübungen:
Tabelle 10: 1. Dehnübung
1. Dehnübung: Dehnung der Wadenmuskulatur
Durchführung
Die   Kundin   nimmt   einen   aufrechten   und  stabilen
Stand   (leichte   Schrittstellung)   ein.   Sie   hält   den
Kopf   in   Verlängerung   der   stabil   gehaltenen   Wir-
belsäule, während ihr Oberkörper angespannt ist.
Ein Bein wird gestreckt mit komplett auf dem Bo-
den   aufliegender   Fußsohle   nach   hinten   abgesetzt
und das andere Bein wird im Kniegelenk leicht ge-
beugt   vor   dem   Körper   positioniert.   Das   Becken
und der Oberkörper werden so weit nach vorne ge-
neigt, bis das nach hinten gestreckte Bein und der
Rücken eine gerade Linie bilden und in der Wade
einen Dehnreiz bis zur Dehngrenze zu spüren ist.
Die Hände liegen auf der Oberschenkelvorderseite
des nach vorne gestellten Beins auf, die Fußspit-
zen   beider   Füße   zeigen   parallel   nach   vorne,   die
Füße   sind   leicht   versetzt,   sodass   das   Gleichge-
wicht gehalten werden kann. 
Dehnmethode
Statisch / Passiv
Anvisierte Zielmuskulatur
·
Primär M. gastrocnemius (Zwillingswaden-
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 - Aspasia Hermes (Author), 2013, Trainingslehre III. Beweglichkeit und Koordination, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270893
 
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