Der Ausschluss von demokratischen Wahlen, die Aufstellung von sogenannter „Ausländerkriminalität“ oder die Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Bildungswesen sind offensichtliche Diskriminierungen, die durch Staat und Institutionen festgelegt und gleichzeitig legitimiert sind. Jedoch sind die Formen von institutionellem Rassismus weitaus vielschichtiger und tiefer in der Verfassung und Staat verankert und verwurzelt, als man glaubt. In dieser vorliegenden Arbeit soll daher versucht werden, eine definitorische Einordnung des Begriffs zu erörtern und anhand aller damit zusammenhängenden Aspekten, die Schwierigkeiten bei der theoretischen Ungenauigkeit im gesellschaftlichen Wirkungszusammenhang aufzuzeigen. Weiter werden Stationen von gesetzlich legitimierter und behördlich organisierter Ungleichbehandlung von Menschen vorgestellt und genauer beleuchtet. Im Anschluss daran sollen gesellschaftliche und politische Gegenstrategien vorgestellt und kurz erläutert werden. Da sich Rassismus als ein System von Diskursen und Praxen darstellt, welches die historisch entwickelte und aktuelle Machtverhältnisse legitimiert und reproduziert, ist es gleichzeitig ein Ausdruck für ein gesellschaftliches Verhältnis. Im Kontext von Multikulturalismus und der immer weiter vorangetriebenen Gleichstellung der Frau wurde das Konzept bzw. die intensive Auseinandersetzung mit der institutionellen Diskriminierung und der damit verbundenen Ungleichheit in den achtziger Jahren politisiert und vermehrt öffentlich gemacht. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Institutioneller Rassismus
- Ursprung
- Definition
- Theoretische Ungenauigkeit im gesellschaftlichen Wirkungszusammenhang
- Stationen von gesetzlich legitimierter und behördlich organisierter Ungleichbehandlung von Menschen
- Institutioneller Rassismus in Schule und Bildungswesen
- Institutioneller Rassismus der Polizei
- Racial Profiling in Deutschland
- Ökonomische Diskriminierung
- Institutioneller Rassismus im Gesundheits- und Versorgungssystem
- Institutioneller Rassismus durch Medien
- Gesellschaftliche Forderungen und Gegenstrategien zum Abbau von institutionellem Rassismus
- Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept des institutionellen Rassismus. Sie zielt darauf ab, den Begriff zu definieren, seine Entstehung und Erscheinungsformen zu erläutern und gesellschaftliche Gegenstrategien zum Abbau dieser Form der Diskriminierung aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „institutioneller Rassismus“
- Analyse der Ursprünge und historischen Entwicklung des Konzepts
- Beispiele für institutionellen Rassismus in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft
- Kritik an der theoretischen Ungenauigkeit des Begriffs im gesellschaftlichen Kontext
- Forderungen und Gegenstrategien zur Bewältigung von institutionellem Rassismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des institutionellen Rassismus ein und verdeutlicht die Relevanz der Auseinandersetzung mit diesem Thema. Das zweite Kapitel widmet sich der Begriffsbestimmung und -abgrenzung sowie den Ursprüngen des institutionellen Rassismus. Es beleuchtet die theoretische Ungenauigkeit und die Debatten, die sich um diesen Begriff ranken. Im dritten Kapitel werden konkrete Beispiele für institutionellen Rassismus in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen wie Schule, Polizei, Wirtschaft und Gesundheitswesen vorgestellt und analysiert.
Kapitel vier behandelt gesellschaftliche Forderungen und Gegenstrategien zum Abbau von institutionellem Rassismus. Dabei werden politische, rechtliche und gesellschaftliche Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Form der Diskriminierung diskutiert.
Schlüsselwörter
Institutioneller Rassismus, Diskriminierung, Ungleichbehandlung, Rassismus, Gesellschaftliche Strukturen, Machtverhältnisse, Gegenstrategien, Anti-Rassismus, Multikulturalismus, Inklusion, Exklusion, Bildung, Polizei, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Medien, Social Work.
- Citar trabajo
- Mandy Franke (Autor), 2014, Institutioneller Rassismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282811