Die Arbeits- und Berufswelt befindet sich in einem stetigen Wandel. Diese Veränderungen der beruflichen, technologischen und gesellschaftlichen Bedingungen finden immer rascher statt. Fachwissen, welches in der Schule oder während der Berufsausbildung gelernt wird, veraltet heutzutage sehr schnell. Gerade in einem kleinen Land wie Österreich sind das Wissen über Kompetenzen und Qualifikationen sowie deren Tragweite eine Voraussetzung für die Weiterentwicklung und Erhaltung eines positiven wirtschaftlichen Standards. Die duale Ausbildung, welche nur in einigen Ländern Europas praktiziert wird, gilt hierbei als Vorzeigemodell und der Lehrlingsausbilder als Experte in seinem Fachgebiet. Um Lehrlingen jedoch eine solide Ausbildung gewährleisten zu können, ist die Ausbildung des Lehrlingsausbilders ausschlaggebend, welche neben der fachlichen Kompetenz aus Sozial- und Führungskompetenz besteht. Diese Ausbilder sollen Durchsetzungs- und Konfliktlösungsvermögen besitzen, aber auch Geduld und Flexibilität, um in verschiedenen unvorhergesehenen Situationen adäquat reagieren zu können. Da das Adoleszenzalter durch individuelle Entwicklungsstadien gekennzeichnet ist und der Jugendliche mit emotionalen und mentalen Grenzsituationen konfrontiert wird, ist ein Lehrlingsausbilder diesbezüglich sehr gefordert. Um Jugendliche zu verantwortungsvollen, eigenständigen Fachkräften ausbilden zu können, benötigt der Lehrlingsausbilder eine gute Ausbildung und eine Kompetenzvielfalt. Die duale Ausbildung und deren Ausbilder sollten auf Grund ihrer Besonderheit einen hohen Stellenwert haben, doch ist das so? Ist die Lehrlingsausbilderprüfung noch zeitgemäß? Verfügen die Ausbilder über genügend didaktische und pädagogische Ausbildung? Beherrschen sie ein vielfältiges Repertoire an Lehr- und Vermittlungsmethoden, um jedem einzelnen Lehrling das benötigte Wissen auf eine individuelle Weise zu vermitteln, damit der Jugendliche die Inhalte verstehen, verarbeiten, verinnerlichen und danach auch anwenden kann? Haben Lehrlingsausbilder das psychologische Hintergrundwissen, um den Jugendlichen helfen zu können, bei ihrem Umstieg vom Schulalltag ins Berufsleben, also bei ihrer Reise ins Erwachsenwerden? Diese Fragen zeigen die große Bedeutung der Lehrlingsausbilder. Diese Arbeit versucht einige dieser Fragen abzuklären und ebenso einige Handlungsempfehlungen abzugeben, um die Arbeit als Lehrlingsausbilder zu erleichtern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE BESONDERHEIT DER DUALEN AUSBILDUNG
- 2.1 Betriebliche vs. überbetriebliche Lehrlingsausbildung
- 2.2 Lehrlingsausbildung in Klein-, Mittel- und Großunternehmen und Schulungseinrichtungen
- 2.3 Lehrberufe in Österreich
- 2.4 Erwartungen an die Jugendlichen und deren Herausforderungen
- 3. DER LEHRLINGSAUSBILDER UND SEIN VIELSEITIGES AUFGABENSPEKTRUM
- 3.1 Die verschiedenen Rollen des Lehrlingsausbilders
- 3.1.1 Der Lehrlingsausbilder als Ausbilder und Fachexperte
- 3.1.2 Der Lehrlingsausbilder als Trainer bzw. Lehrer
- 3.1.3 Der Lehrlingsausbilder als Lernbegleiter bzw. Mentor
- 3.1.4 Der Lehrlingsausbilder als Erzieher und Partner
- 3.1.5 Der Lehrlingsausbilder als Vorgesetzter
- 3.1.6 Der Lehrlingsausbilder als Personalentwickler
- 3.1.7 Die „neue“ Rolle des Lehrlingsausbilders als Lernender
- 3.1.8 Der Lehrlingsausbilder und sein Rollenverständnis
- 3.2 Der Weg zum Lehrlingsausbilder
- 3.3 Kompetenzentwicklung in der Lehrlingsausbildung – vom Lehrling zum Meister
- 3.4 Weiterbildung der Lehrlingsausbilder
- 3.1 Die verschiedenen Rollen des Lehrlingsausbilders
- 4. ZWISCHENRESÜMEE ZUM LEHRLINGSAUSBILDER
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Rolle und den Aufgaben des Lehrlingsausbilders in der österreichischen Wirtschaft. Sie analysiert die Herausforderungen, denen Lehrlingsausbilder im Umgang mit Jugendlichen in Klein- und Mittelunternehmen gegenüberstehen. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Rollen, die ein Lehrlingsausbilder einnimmt, und beleuchtet die Bedeutung von Kompetenzentwicklung und Weiterbildung in diesem Bereich.
- Die Besonderheiten der dualen Ausbildung in Österreich
- Die verschiedenen Rollen und Aufgaben des Lehrlingsausbilders
- Die Herausforderungen im Umgang mit Jugendlichen in Klein- und Mittelunternehmen
- Die Bedeutung von Kompetenzentwicklung und Weiterbildung für Lehrlingsausbilder
- Die Rolle des Lehrlingsausbilders in der Personalentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt die Thematik der Diplomarbeit vor und erläutert die Forschungsfrage. Kapitel 2 beleuchtet die Besonderheiten der dualen Ausbildung in Österreich, wobei die Unterschiede zwischen betrieblicher und überbetrieblicher Ausbildung sowie die Situation in Klein-, Mittel- und Großunternehmen betrachtet werden. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Rolle des Lehrlingsausbilders und analysiert die verschiedenen Rollen, die er einnimmt. Dabei werden die Kompetenzen, die für die erfolgreiche Ausübung dieser Rollen notwendig sind, sowie die Bedeutung von Weiterbildung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Lehrlingsausbildung, duale Ausbildung, Klein- und Mittelunternehmen, Rollenverständnis, Kompetenzentwicklung, Weiterbildung, Personalentwicklung, Jugendliche, Herausforderungen.
- Quote paper
- Martina Wagner (Author), 2014, Der Lehrlingsausbildungsbereich in der österreichischen Wirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283564