Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der aktiven Sterbehilfe und ihren Fokus auf die ethischen Perspektiven. Die Arbeit verfolgt insgesamt folgendes Ziel: Eine Zusammenfassung und Analyse zum aktuellen Diskurs ethischer Perspektiven der Sterbehilfeproblematik in Deutschland. Folgende zentrale Frage wird nachgegangen: Wie kann die aktive Sterbehilfe aus ethischer Perspektive betrachtet und beurteilt werden, wenn der kranke Mensch nach ihr verlangt? In den einzelnen Kapiteln werden Definitionen, strafgesetzliche/berufsrechtliche Bestimmungen, Umfrageergebnisse und das Gesundheitssystems dargestellt. Mit diesem Vorverständnis kann in die Diskussion der ethischen Perspektiven übergegangen werden. Die Fragestellungen werden auf der Grundlage der Auswertung ausgewählter Fachliteratur beantwortet und diskutiert. Repräsentative Umfragen und eine empirische Untersuchungen stellen weitere Informationsquellen dar.
Die Wichtigkeit der Sterbehilfeproblematik spiegelt sich in der beruflichen Relevanz wider. In der Ausbildung der Ärzte und in Pflegeberufen sind themenrelevante Pflichtfächer (Palliativmedizin) und Einsatzgebiete integriert. Im Ergebnis wird weiterhin deutlich, dass die Gesellschaft sich mit dem Thema der aktiven Sterbehilfe beschäftigt. Der Begriff der (aktiven) Sterbehilfe ist durch Assoziationen mit der des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten vorbelastet. Heutzutage tendiert sie aktuell in allen Altersschichten mehrstimmig für eine Liberalisierung der aktiven Sterbehilfe. Auch das Pflegepersonal steht einer aktiven Sterbehilfe positiv gegenüber. Diese Ergebnisse stehen aber auch in heftiger Kritik. Von der Ärzteschaft wird die aktive Sterbehilfe jedoch bis heute mehrstimmig abgelehnt. Denn vor allem die Ärzteschaft steht im Fokus der Diskussionen.
Aus ethischer Perspektive und für die Bevölkerung fungiert die Selbstbestimmung (Autonomie) und die Würde des Menschen in den Diskussionen als stärkste Argumente dafür, eine aktive Sterbehilfe in Deutschland zu begründen. Nicht nur der Akteur/Arzt wird in dieser Arbeit unter ethischen Gesichtspunkten beleuchtet und ethisch beurteilt, sondern auch der Sterbewillige, der das Verlangen hat getötet zu werden. Die Sterbebegleitung in Form der Palliativmedizin/Hospizarbeit ist in ihrer Arbeit sehr erfolgreich. Viele Menschen lösen sich hierbei von den Gedanken, eine aktive Sterbehilfe zu verlangen, ab. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 1.1 Gegenstand der Fragestellung
- 1.2 Gesellschaftliche und berufliche Relevanz des Themas
- 1.3 Themenwahl
- 1.4 Eingrenzung des Themas
- 1.5 Methodische Vorgehensweise
- 1.6 Aufbau der Arbeit
- 2. Binnendifferenzierung/Rechtsprechung: Definitionen
- 2.1 Euthanasie/Sterbehilfe
- 2.2 Indirekte Sterbehilfe
- 2.3 Beihilfe zur Selbsttötung
- 2.4 Passive Sterbehilfe
- 2.5 Aktive Sterbehilfe
- 2.6 Garantenpflicht
- 2.7 Berufsordnungen für Ärzte
- 2.8 Kritik Sterbehilfebegriff/Begriffe der Sterbehilfeformen
- 3. Umfrageergebnisse und Meinungsbilder zur aktiven Sterbehilfe
- 3.1 Repräsentative Bevölkerungsumfrage durch das Allensbach-Institut 2008
- 3.2 Empirische Untersuchung: Einstellung der Pflege 1994
- 3.3 Repräsentative Ärzteumfrage durch das Allensbach-Institut 2009
- 3.4 Kritiken der Umfragen/Einstellungen
- 4. Gesundheitssystem in Deutschland
- 4.1 Das Gesundheitssystem
- 4.2 Gesellschaftlicher Wertewandel
- 5. Diskussion der aktiven Sterbehilfe aus ethischen Perspektiven
- 5.1 Situation der aktiven Sterbehilfe in den Nachbarländern
- 5.2 Begriff Ethik
- 5.3 Würde des Menschen und menschenwürdiges Sterben
- 5.4 Selbstbestimmung (Autonomie)
- 5.5 Deontologische Argumente
- 5.6 Teleologische Argumente
- 5.7 Ethische Beurteilung des Verlangens, getötet zu werden
- 5.8 Fazit
- 6. Ausblick
- 6.1 Sterbebegleitung: Ausbau/Erfolg der Palliativmedizin und Hospizarbeit
- 6.2 Möglichkeiten einen Sterbewunsch entgegenzuwirken
- 6.3 Ärztliche Beihilfe zur Selbsttötung als Alternative zur aktiven Sterbehilfe
- 6.4 Paragraph 16 der Berufsordnungen für Ärzte
- 6.5 Eigenständiges gewünschtes Sterbehilfegesetz
- 7. Die (aktive) Sterbehilfe
- 7.1 Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema der aktiven Sterbehilfe und ihren Fokus auf die ethischen Perspektiven. Die Arbeit verfolgt insgesamt folgendes Ziel: Eine Zusammenfassung und Analyse zum aktuellen Diskurs ethischer Perspektiven der Sterbehilfeproblematik in Deutschland. Folgende zentrale Frage wird nachgegangen: Wie kann die aktive Sterbehilfe aus ethischer Perspektive betrachtet und beurteilt werden, wenn der kranke Mensch nach ihr verlangt?
- Definitionen und Abgrenzung der verschiedenen Sterbehilfeformen
- Rechtliche Rahmenbedingungen und aktuelle Rechtsprechung
- Ethische Perspektiven auf die aktive Sterbehilfe
- Würde des Menschen und Selbstbestimmung
- Die Rolle der Palliativmedizin und Hospizarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der aktiven Sterbehilfe ein und erläutert die gesellschaftliche und berufliche Relevanz. Sie definiert den Gegenstand der Fragestellung, grenzt das Thema ein und beschreibt die methodische Vorgehensweise sowie den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 befasst sich mit der Binnendifferenzierung und Rechtsprechung im Bereich der Sterbehilfe. Es werden verschiedene Formen der Sterbehilfe definiert, wie Euthanasie, indirekte Sterbehilfe, Beihilfe zur Selbsttötung, passive Sterbehilfe und aktive Sterbehilfe. Zudem werden die Garantenpflicht und die Berufsordnungen für Ärzte beleuchtet.
Kapitel 3 präsentiert Umfrageergebnisse und Meinungsbilder zur aktiven Sterbehilfe. Es werden repräsentative Bevölkerungsumfragen und empirische Untersuchungen zur Einstellung von Pflegepersonal und Ärzten vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen unterschiedliche Perspektiven auf die aktive Sterbehilfe in der Gesellschaft.
Kapitel 4 beleuchtet das Gesundheitssystem in Deutschland und den gesellschaftlichen Wertewandel. Es wird die Bedeutung des Gesundheitssystems für die Sterbebegleitung und die Herausforderungen durch den Wertewandel im Kontext der Sterbehilfe diskutiert.
Kapitel 5 widmet sich der Diskussion der aktiven Sterbehilfe aus ethischen Perspektiven. Es werden verschiedene ethische Argumente, wie die Würde des Menschen, die Selbstbestimmung und deontologische sowie teleologische Argumente, analysiert. Die ethische Beurteilung des Verlangens, getötet zu werden, wird ebenfalls beleuchtet.
Kapitel 6 bietet einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Sterbehilfe. Es werden die Bedeutung der Palliativmedizin und Hospizarbeit, Möglichkeiten einen Sterbewunsch entgegenzuwirken und die Alternative der ärztlichen Beihilfe zur Selbsttötung diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die aktive Sterbehilfe, die ethischen Perspektiven, die Würde des Menschen, die Selbstbestimmung, die Palliativmedizin, die Hospizarbeit, die Rechtsprechung und die gesellschaftliche Debatte in Deutschland.
- Quote paper
- Christian Grone (Author), 2014, Der Tod ist ihr Ziel. Wenn der kranke Mensch nach (aktiver) Sterbehilfe verlangt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285592