Die unterschiedlichsten Ursachen sind für den mangelnden Schulerfolg von Migratenkindern verantwortlich. In dieser Arbeit werden nun die drei führenden Forschungsansätze, die versuchen den schulischen Misserfolg von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erklären, vorgestellt und diskutiert.
Die ersten beiden Erklärungsansätze, der kulturell-defizitäre und der humankapitaltheoretische Ansatz, suchen die Gründe für die Defizite der betroffenen Kinder überwiegend in deren familiären Umfeld und derer kulturellen Herkunft.
Die dritte Theorie, die der institutionellen Diskriminierung, geht weg von den sozioökonomischen Einflüssen und bezieht sich auf die Struktur der Schule und ihren Selektionsmechanismen.
Dieser Ansatz geht davon aus, dass der Bildungsmisserfolg von Migrantenkinder mit deren kulturellem Erbe zusammenhängt. Unter dem kulturellen Erbe versteht man, den „Prozess, durch den ein Kind in die Kultur eingeführt wird, während dessen es die konstituierenden Elemente einer Kultur und die spezifische Form, in der sie aufeinander bezogen sind, kennenlernt und verinnerlicht.“
Die Basispersönlichkeit eines Kindes wird demnach von den Eltern und dem sozialen Umfeld geformt. Man geht davon aus, dass diese dann oftmals nicht vereinbar mit den Methoden der schulischen Bildung hier in Deutschland ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erklärungsansätze für die Bildungsnachteile von Schülern mit Migrationshintergrund im deutsche Schulsystem
- Die kulturell-defizitäre Erklärung
- Analyse und Kritik
- Die humankapitaltheoretische Erklärung
- Ergänzung: Das kulturelle Kapital von Bourdieu
- Analyse und Kritik
- Erklärung durch institutionelle Diskriminierung
- Analyse und Kritik
- Vergleich der Theorien
- Literaturverzeichnis (inkl. weiterführender Literatur)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Ursachen für die Bildungsnachteile von Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem. Sie analysiert drei gängige Erklärungsansätze, die kulturell-defizitäre, die humankapitaltheoretische und die institutionelle Diskriminierungstheorie, um die Ursachen dieser Bildungsungleichheit zu verstehen. Die Arbeit untersucht die Argumente und empirischen Befunde dieser Ansätze kritisch und vergleicht ihre Stärken und Schwächen. Schließlich werden Reformvorschläge diskutiert, die darauf abzielen, die Bildungsbarrieren für Migranten zu beseitigen und Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem zu gewährleisten.
- Kulturelle Defizite und die Rolle des familiären Hintergrunds
- Humankapital und die Bedeutung von Bildungsinvestitionen
- Institutionelle Diskriminierung und ihre Auswirkungen auf Migranten
- Bildungsaspirationen von Migranteneltern
- Mögliche Reformansätze zur Förderung von Chancengleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Bildungsungleichheit im deutschen Schulsystem vor und erläutert die Relevanz der Thematik. Kapitel 2 analysiert die drei dominierenden Erklärungsansätze für die Bildungsnachteile von Schülern mit Migrationshintergrund: die kulturell-defizitäre Erklärung, die humankapitaltheoretische Erklärung und die Erklärung durch institutionelle Diskriminierung. Es werden die Kernargumente der jeweiligen Ansätze dargestellt, empirische Befunde analysiert und kritische Punkte aufgezeigt. Kapitel 3 vergleicht die drei Theorien und diskutiert ihre jeweiligen Stärken und Schwächen. Die Arbeit schließt mit einer Diskussion über mögliche Reformansätze, die darauf abzielen, die Bildungsbarrieren für Migranten zu beseitigen und Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Bildungsungleichheit, Migrationshintergrund, kulturell-defizitäre Erklärung, humankapitaltheoretische Erklärung, institutionelle Diskriminierung, Chancengleichheit, Reformansätze, Bildungsaspirationen, Integration.
- Quote paper
- Anna Theresa Wendel (Author), 2012, Chancengleichheit für alle an deutschen Schulen? Erklärungsansätze für Bildungsnachteile an deutschen Schulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306770