Im Bereich der Ergotherapie kann eine laufende berufliche Weiterbildung für die Qualitätssicherung der therapeutischen Arbeit als Notwendigkeit betrachtet werden.
Es wurde eine qualitative Studie mittels Leitfadeninterview an 22 ErgotherapeutInnen in Österreich durchgeführt, um die Weiterbildungsaktivitäten, die Weiterbildungsmotive sowie verschiedene die Weiterbildung beeinflussende Faktoren zu erheben.
Die Ergebnisse zeigen, dass intrinsische Motivationsfaktoren für die Teilnahme an informellen und formellen Weiterbildungsaktivitäten vorherrschen. Im Vordergrund stehen einerseits die Wissens- und Kompetenzerweiterung für eine effiziente Gestaltung des Therapieprozesses und andererseits die Notwendigkeit der Positionierung der Ergotherapie im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft. Es zeigt sich, dass strukturelle Bedingungen am Arbeitsplatz, verminderte Karrieremöglichkeiten sowie der Zugang zu ergotherapiespezifischer Aus- und Weiterbildung die Weiterbildungsmotivation beeinflussen.
Um lebenslanges Lernen von ErgotherapeutInnen zu gewährleisten, müssen Motivationsprozesse und Anreizsysteme berücksichtigt werden. Die Schaffung von Lernfreiräumen für arbeitsprozessintegrierte Lernaktivitäten, die Gewährleistung von qualitativen Qualifizierungsmöglichkeiten in Aus- und Weiterbildungsinstitutionen sowie die Ermöglichung einer vertikalen und horizontalen Berufslaufbahngestaltung sind als unumgänglich zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Zusammenfassung / Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- I. Theoretische Aspekte zum Untersuchungsgegenstand
- I. 1. Berufsprofil der Ergotherapie
- I.1.1. Professionalisierungsprozesse und Professionalität in der Ergotherapie
- I.1.2. Die Ergotherapieausbildung in Österreich
- I.2. Weiterbildung und lebenslanges Lernen in der Ergotherapie
- I.2.1. Begriffsbestimmungen zur beruflichen Weiterbildung
- I.2.2. Weiterbildungssituation in der Ergotherapie
- I.3. Kompetenzentwicklung in der Ergotherapie
- I.3.1. Kompetenz - Versuch einer begrifflichen Annäherung
- I.3.2. Kompetenzen in der Ergotherapie
- I.4. Motivationsfaktoren für lebenslange Lernprozesse
- I.4.1. Lernen im Erwachsenenalter
- I.4.2. Motivationstheoretische Überlegungen
- I.4.3. Motivationsprozesse erwachsener Lernender
- II. Empirische Untersuchung
- II. 1. Anliegen der Untersuchung und Untersuchungsfragen
- II.2. Methodisches Vorgehen der Untersuchung
- II.2.1. Das Experteninterview
- II.2.2. Auswahl der Stichprobe
- II.2.3. Konstruktion des Interviewleitfadens für das Experteninterview
- II.2.4. Interviewerhebungsphase
- II.2.5. Analysephase
- II.2.6. Auswertungsverfahren
- III. Ergebnisse
- III.1. Soziodemographische Daten
- III.2. Ergebnisse des Leitfadeninterviews
- III.2.1. Weiterbildungsmotive
- III.2.1.1. Motiv „persönliches Interesse“
- III.2.1.2. Motiv „berufliche Notwendigkeit“
- III.2.1.3. Motiv „Kompetenz- und Wissenserweiterung“
- III.2.1.4. Motiv „Karrierechancen verbessern“
- III.2.1.5. Motiv „sozialer Austausch“
- III.2.1.6. Interpretation und Diskussion
- III.2.2. Form und Inhalt der Weiterbildung
- III.2.2.1. Interpretation und Diskussion
- III.2.3. Hemmende und fördernde Einflussfaktoren
- III.2.3.1. Persönliche Situation
- III.2.3.2. Betriebliche Anreizsysteme
- III.2.3.3. Merkmale des Weiterbildungsmarktes
- III.2.3.4. Persönliche Dispositionen
- III.2.3.5. Interpretation und Diskussion
- III.2.4. Veränderungen durch Weiterbildung
- III.2.4.1. Interpretation und Diskussion
- III.2.5. Visionen und Zukunftswünsche
- III.3. Grenzen der Methodik
- IV. Zusammenfassung und Aussichten
- V. Verzeichnisse
- VI. Anhang
- Motivationsfaktoren für Weiterbildung bei ErgotherapeutInnen
- Strukturelle Bedingungen und Anreizsysteme für Weiterbildung
- Professionalisierungsprozesse in der Ergotherapie
- Kompetenzentwicklung und lebenslanges Lernen in der Ergotherapie
- Die Rolle der Ergotherapie im Gesundheitswesen und in der Gesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Dissertation untersucht die Motivation von ErgotherapeutInnen in Österreich für Weiterbildungsaktivitäten im Kontext des lebenslangen Lernens. Das Hauptziel der Studie ist es, ein tieferes Verständnis der Faktoren zu erlangen, die die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen beeinflussen, sowohl in Bezug auf die persönlichen Motive als auch auf strukturelle Bedingungen und Anreizsysteme.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Studie beginnt mit einer Einführung in das Thema lebenslanges Lernen im Berufsfeld der Ergotherapie und beschreibt die Bedeutung von Weiterbildung für die Qualitätssicherung in der therapeutischen Arbeit. Kapitel I beleuchtet theoretische Aspekte, beginnend mit einer Beschreibung des Berufsprofils der Ergotherapie, der Professionalisierungsprozesse und der Ausbildungssituation in Österreich. Es werden außerdem verschiedene Definitionen und Aspekte der beruflichen Weiterbildung sowie die Bedeutung von Kompetenzentwicklung im Kontext von lebenslangem Lernen erörtert.
Kapitel II beschreibt die empirische Untersuchung, die mittels Leitfadeninterviews mit 22 ErgotherapeutInnen durchgeführt wurde. Die Methode des Experteninterviews, die Auswahl der Stichprobe und die Konstruktion des Interviewleitfadens werden detailliert dargestellt. Darüber hinaus werden die Analysephase und die Auswertungsmethodik erläutert.
Kapitel III präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung. Neben soziodemographischen Daten werden die wichtigsten Ergebnisse der Leitfadeninterviews in Bezug auf Weiterbildungsmotive, die Form und den Inhalt der Weiterbildung, hemmende und fördernde Einflussfaktoren, Veränderungen durch Weiterbildung sowie Visionen und Zukunftswünsche der Befragten dargestellt und interpretiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Themen der Dissertation sind lebenslanges Lernen, Weiterbildung, Motivation, Ergotherapie, Professionalisierung, Kompetenzentwicklung, strukturelle Bedingungen, Anreizsysteme und Berufslaufbahngestaltung. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Erhebung von Motivationsfaktoren für Weiterbildungsaktivitäten bei ErgotherapeutInnen in Österreich.
- Quote paper
- Elisabeth Schmolmüller (Author), 2006, Lebenslanges Lernen im Berufsfeld der Ergotherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308396